Neues Zuhause für Kitten?

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AxleBob35

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11. Dezember 2022
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Hallo,

ich wenden mich mit einem sehr unschönem Thema an euch.

Ich habe vor rund 4 Jahren einen sehr schweren gesundheitlichen Schicksalsschlag erlitten. Seitdem habe ich chronische Schmerzen und kann meine Hände nur bedingt benutzen. Das ganze hat auch seelischen Narben hinterlassen, die verheilt schienen. Bis zur Adoption zweier Kitten.

Ich hatte mein ganzes Leben über Katzen bis mein freilaufender Kater vor 3 Monaten verstarb. Da auch meine Partnerin Tiere liebt dachten wir es wäre eine gute Entscheidung zwei Kitten ein neues Zuhause zu geben.

Trotz aller Vorbereitung und gutem Wesen der Kitten bin ich 2 Tage nach der Adoption in ein tiefes Loch gefallen. Ich habe massive Angstzustände aus immer wechselnden und nicht realen Gründen bezüglich dem zukünftigen Verhalten der Katzen falls sich der Charakter doch noch zu einer destruktiven Katze entwickelt, Krankheit der Katzen (trotz Versicherung), meine eigene Krankheit und dass ich immer weniger machen kann, und immer neue teilweise absurde Gründe. Vermutlich eine Angststörung, die auf Grund meiner Historie nun ausgebrochen ist.

All das liegt einzig und allein an meiner Psyche. Als Referenz: Wenn ich die Katzen Nachmittags und Abends ruhig sehe, ist alles okay. Morgens falle ich täglich in ein Loch. Ich bin kurz vor einer Panikattacke und denke mir die Adoption war ein riesiger Fehler. Das geht soweit, dass ich kaum noch klar denken kann und mich teilweise fast übergeben muss. Nur kommt nichts raus, da ich seit der Woche seit der sie hier sind auch kaum noch etwas essen kann.

Meine Partnerin hat mit den Katzen keine Probleme - aber mein Zustand belastet sie sehr.

Ich mache mir extreme Vorwürfe. Mein Leben lang konnte ich es nicht verstehen und habe es verurteilt, wenn Menschen ihre Katzen weggeben haben. Nun schaue ich meine Kitten morgens an und spüre nur Angst und Übelkeit. Das Einzige was mich dann noch etwas beruhigen kann ist der Gedanke, dass zwei so wunderbare Ragdolls sicherlich ein sehr schönes Zuhause finden können und als Brüder den Umzug hoffentlich besser verkraften würden, als eine Katze ohne Freund.
Und wenn ich mich bei diesem Gedanken ertappe, geht es mir nach der kurzen "Erleichterung" noch mal schlechter, da ich mich selbst als absolut wertloses und verantwortungsloses A...... fühle.

Ich stand auf Grund des vorher genannten Schicksalsschlags schon kurz vor der Inanspruchnahme von Sterbehilfe (lange Geschichte, ich war auf Grund von Sehnenproblemen an Armen und Beinen nicht mehr in der Lage das Haus zu verlassen und nicht mal starke Opioide/Schmerzklinik haben gegen die Schmerzen geholfen, ich lag 8 Monate lang jeden Tag von morgens bis abends vor Schmerzen weinend auf dem Boden. Kurz vor dem ärztl. Begutachtungstermin bzgl. Sterbehilfe ging es dann gesundheitlich soweit bergauf, dass ich zwar seitdem nicht mehr komplett selbstständig leben kann, aber das Leben wieder grundsätzlich lebenswert ist.).
Der psychische Druck den ich jetzt verspüre ist nicht so stark wie damals, aber dennoch enorm und kaum erträglich ohne mich in ein Zimmer zurückzuziehen um zu weinen. Gerade unter der Woche bin ich immer allein zu Hause. Da ich dauerhaft in Gedanken bei den beiden bin - und deshalb auch meist physisch - ist es wirklich fast den gesamten Tag über.

Das Spielen (3x15m), Füttern, Kuscheln, Training usw kann ich eigentlich problemlos absolvieren und die Katzen sind wirklich absolut brav. Da sie viel Platz und Spielzeug/Kratzbäume haben, können sie auch den ganzen Tag zu zweit rumtollen. Ich verspüre jedoch schon ein Unbehagen bei dem Gedanken, zu den beiden zu gehen. Das legt sich oft wenn ich bei ihnen bin, teilw. aber auch nicht. Tatsache ist, dass ich nicht weiß, ob ich die Situation noch mehrere Monate verkraften kann. Wenn sich das alles weiter manifestiert, werden die Katzen damit sicherlich auch nicht zufrieden sein. Auch wenn ich mich immer um sie kümmere und mind. den halben Tag bei ihnen verbringe, wird ihnen meine Anspannung nicht entgehen.

Auch wenn sie es nicht sagt, ist meine Partnerin sicherlich ebenfalls sehr enttäuscht von mir und wird sich fragen, wie sie mit jemandem ein Leben aufbauen will, der seit diesem Vorfall nicht mal mehr mit zwei Kitten umgehen kann (wie soll es dann mit Kindern sein?). Sei all dem neige ich ganz klar zu Ängsten (ich denke es liegt daran, dass es für meinen Fall keine kausale Behandlung gibt und ich mich zum ersten Mal absolut hilflos dem Ende meiner Existenz gegenüber sah, aber das ist was für Psychologen). Aber so einen Ausbruch hatte ich seitdem noch nie. Nicht mal als es darum ging wie ich in Zukunft arbeiten soll um mein Elternhaus nicht zu verlieren.
Es würde mich nicht wundern, wenn meine Partnerin - obwohl sie es nicht sagt - extrem enttäuscht von mir ist und mich für immer mit anderen Augen sehen wird wenn ich ihr sage, dass ich es mit den Kitten vielleicht nicht mehr ertragen kann und wir ihnen ein besseres Zuhause suchen sollten. Bisher konnte ich es noch verbergen, aber jetzt am Wochenende fallen ihr die körperlichen Anzeichen meines Zustandes natürlich immer deutlicher auf.

Ich kann einfach nicht verstehen, was mit mir los ist. Ich habe schon 6 Kitten vorher aufwachsen sehen und erzogen. Ich habe meine Katzen immer geliebt. Und jetzt verspüre ich fast nur noch Angst.

Ich habe mich bereits bei einem Psychotherapeuten angemeldet und warte nun auf den Behandlungsbeginn. Ich frage mich jedoch, wie lange ich noch auf eine Verbesserung warten soll. Ich weiß, dass viele Menschen direkt nach der Adoption derartige Reuegefühle entwickeln und vielleicht sind sie bei mir durch meine Vergangenheit und die Schmerzen nur zusätzlich verstärkt, verfliegen aber, sobald sich eine Routine eingestellt hat.
Ich bin mir auch absolut sicher, dass sich die Kitten soweit wohl fühlen. Man merkt es ja an ihrem Verhalten. Sie sind nicht nervös, nicht ängstlich, etc - auch wenn ihnen natürlich nicht entgehen wird, dass mit mir nicht alles okay ist. Ich tue dennoch alles für sie was ich kann.

Einerseits denke ich mir umso früher um so besser, da die Umstellung für sie dann nicht so groß ist, falls sie in ein neues Zuhause ziehen. Andererseits will ich dieser Situation Herr werden. Für die Kitten, für meine Partnerin und am Ende natürlich auch für mich. Nur weiß ich nicht, wie lange ich das alles noch alleine verkraften kann (insb. da durch den Stress auch die Schmerzen wieder schlimmer wurden, da mein Körper unter ständiger Spannung steht). Wenn ich ehrlich bin, ist es auch ein wenig egoistisch. Wie schon angedeutet, habe ich neben den Sorgen um die Kitten auch vor der Reaktion meiner Partnerin Angst, da ich dann auch den letzten Anker verlieren würde, der mich durch all das gebracht hat.

Ich weiß gar nicht was ich so recht von euch erwarte. Verurteilungen würde ich verstehen. Aber vielleicht war ja tatsächlich schon jemand in einer ähnlichen Situation und weiß Rat?

Ich hoffe das ist alles nicht zu stark durcheinander
 
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Hallo und herzlich willkommen hier im Forum 👋

Du bringst natürlich ein riesiges Paket an problematischem Hintergrund mit - aber dennoch: vielleicht hilft es dir zu wissen, dass es etwas gibt, das man "Kitten Blues" nennt.
Es gibt mehr Menschen, die plötzlich aus unterschiedlichen Gründen in so ein Loch fallen, nachdem die Tiere bei ihnen eingezogen sind, als man denkt. Damit bist du nicht allein und kann wieder vergehen 😊


Es ist schön, dass du dich hier ans Forum gewandt hast, genug Vertrauen hast, dir die Meinungen anderer anzuhören. Was ich aber wahnsinnig wichtig fände, wäre ein ehrliches Gespräch mit deiner Partnerin. Du kannst dir die schlimmsten Sachen zu ihren Gedanken ausmalen, aber das wird dich nur völlig bekloppt machen - womöglich völlig umsonst, denn es besteht die Möglichkeit, dass sie das völlig anders sieht, als deine "Horrorvorstellung", die dich jetzt umso mehr lähmt/dich runterzieht. Ihr seid ja immerhin momentan mit den Katzen eine Familie. Das bedeutet, in meinen Augen müsst ihr dieses Problem zusammen lösen und der erste Schritt zur Lösung (wie auch immer diese letztlich aussehen wird) ist ein offenes Gespräch.
 
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Wie alt sind die Kitten jetzt? Wie lange habt ihr sie schon? Gut, dass Du Kontakt zu einem Psychotherapeuten aufgenommen hast. Kann es noch mit der Trauer um den Kater zu tun haben?
 
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Hallo, herzlich Willkommen!
Ich denke auch, dass du ein Form von starkem "Kitten Blues" hast - oder eben, dass der Kitten Blues als Stressfaktor deine vorher kompensierte Angsterkrankung aktiviert hat.
Vielleicht hilft es schon im ersten Schritt hier etwas rumzulesen. Denn Kitten Blues ist gar nicht so selten und geht aber mit der Zeit und mit Gewöhnung an die Katzen auch wieder vorbei.
 
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Also das mit dem "Kittenblues" kenne ich auch.
Und bei dir ist ja echt viel Schlimmes passiert gesundheitlich.
Dadurch kommt man (du) sich hilflos und wertlos vor und das Selbstvertrauen sinkt in Keller.
Ich kenne solche Zustände gut, da ich auch chron. Schmerzen habe und dazu noch immer wieder aufflammende Depressionen.
Aber so wie du das schilderst, haben deine Katzen es gut bei dir und Katzen sind anpassungsfähig, da muss nicht immer alles perfekt sein. Ich finde es immer schrecklich, wenn jemand sagt, die Katzen haben es woanders besser....wer sagt das denn?
Die Katzen hängen an ihrem zuhause und ihren Menschen, auch wenn es dort nicht alles Friede, freude, Eierkuchen ist.
Und das dir nun übel wird frühmorgens, liegt wohl eher daran, das dann der Tag noch vor dir liegt mit allen Anforderungen und du denkst, oh wie soll ich das schaffen. Ist ja auch bei Depressionen so, mir also gut bekannt.
Was ich dir nun raten soll, schwer. Aber bestimmt nicht, die Katzen weggeben, nein.
 
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Es ist prima, das du dich um einen Therapieplatz bemüht hast, das ist der erste Schritt.

Du hast eine Partnerin, die dich unterstützt, das heißt, du hast nicht die alleinige Verantwortung für die beiden Kleinen.
Wenn du das Gefühl hast, es ist im Moment zuviel, ziehe dich in ein Zimmer zurück und sage deiner Partnerin, sie möge sich eine Weile um die beiden kümmern.
Dann kannst du zur Ruhe kommen und alles "von außen" betrachten.

Von Kitten-Blues habe ich auch schon gehört, kann aber nicht dazu schrieben, weil ich es nicht kennen gelernt habe.
 
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Erstmal hallo und willkommen hier! Zu deiner gesundheitlichen geschichte kann ich leider nicht viel sagen, außer, dass es gut ist, dass du dich um einen Therapieplatz umschaust. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass dies sehr helfen kann.

Vielleicht beruhigt es dich auch etwas zu lesen, dass du mit dem kitten blues keinesfalls alleine bist. Mir ging es die ersten 1-3 wochen genauso. Meine katzen waren sehr lange SEHR ängstlich, versteckten sich viel, spielen ging immer besser aber anfassen war gruselig. Ich dachte schon, sie wissen garnicht was schnurren ist… am ersten abend saß ich also nur am sofa und hab geheult, die katzen sahen mir von der ferne zu… weil ich plötzlich so überfordert mit der neuen herausforderung war.

Man hat sich dann doch für 2 neue familienmitglieder entschieden, man übernimmt die volle Verantwortung und eigentlich weiß man ja, dass katzen, wenn die pflege passt, eh sehr angenehme und unkomplizierte zeitgenossen sein können. Aber trotzdem ist da dieses unlogische gefühl, dass einen innerlich fast zerreisst… man verurteilt sich selbst wegen seiner schwäche, seinen gedanken, ich kenne das

Ich kann dir sagen, bei mir wurde es besser. Nach 2-3 Monaten konnte man die zwei Schisser streicheln und jetzt sind sie über 2 jahre hier, immer noch keine kampfschmuser aber so unendlich brav und sehr sensibel. Sie zeigen mir ihre liebe auf ihre ganz eigene art und ich bereue es keine sekunde sie geholt zu haben. Auf irgendeine art haben sie mir sogar geholfen, stärker zu werden (ich arbeite natürlich so oder so an mir also ich habe mir jetzt keine therapiekatzen oder sowas gewunschen oder erwartet und das sollte man auch nicht meiner meinung nach)

Gib dir zeit, sprich mit einem Therapeuten, bei solchen sachen hängt oft viel mehr dahinter als man anfangs meinen könnte. Sei dir bewusst, dass du kein *rschloch oder sonst was bist wegen solchen gedanken. Du gibst dein bestes, sonst hättest du dich auch nicht hier gemeldet. Und das ist das wichtigste! Du wirst bestimmt eine passende lösung finden. Viel glück 🤞🏼
 
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Hallo,
Ich fände es auch sehr wichtig, mit deiner Partnerin darüber zu sprechen, wie es dir geht. Ich kann mir auch vorstellen, dass sie nicht enttäuscht sein wird, sondern dass sie sich bestimmt schon fragt, was mit dir los ist.

Was die Katzen angeht, möchte ich dir raten, dich nicht unter Druck zu setzen. Wenn die Katzen tatsächlich abgegeben werden müssen, ist es meiner Meinung nach egal, ob jetzt, in 3 Monaten oder in 3 Jahren. Für Katzen ist es eine Umstellung. Also musst du jetzt gar nicht schnell irgendwas entscheiden! Wenn es wirklich nicht klappt, dann ist immer noch genug Zeit. Also leg dir doch einen Zeitraum fest, in dem du auf keinen Fall eine Entscheidung treffen wirst. Vielleicht kannst du dir so eine Auszeit nehmen.

Alles Gute dir!
 
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Du beschreibst da die typischen Erscheinungen eines Kitten-Blues, bei Dir allerdings noch durch Deine schwierige gesundheitliche und psychische Situation verschärft.
Zunächst mal darfst Du Dir keine Vorwürfe machen oder machen lassen. Eine solche Reaktion kann niemand vorhersehen oder aktiv vermeiden.
Zwar gibt es keine Garantie, daß dieser psychische Ausnahmezustand positiv ausgeht, aber ein Großteil der Leute, die sich in diesem Thread dazu geäußert haben (darunter auch ich) haben diese Situation nach kurzer oder manchmal auch längerer Zeit überwunden und können sich heute ein Leben ohne ihre Fellnasen nicht mehr vorstellen.
Vielleicht liest Du diesen Thread zusammen mit Deiner Partnerin, damit sie versteht, daß es nicht Deine Schuld oder Schwäche ist und Du statt Vorwürfe sehr viel Unterstützung benötigst.
Wer so etwas nicht selbst durchgemacht hat, bringt für dieses "Weicheigehabe" in der Regel kein Verständnis auf, was die Sache für die Betroffenen nicht unbedingt erleichtert.
Ich wünsche Dir die Kraft und Geduld, den Punkt zu erreichen, an dem Du nur noch mit Liebe und Wohlgefühl an Deine beiden Flauschebäuche denkst.
 
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  • #10
Du bist kein „Katzenversager“.
Die lieben Kleinen sind im Moment wie ein Berg voll Überforderungen
Das legt sich wenn Du dich nicht mehr fühlst als wärst Du allein verantwortlich.
 
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  • #11
Hallo, Dir ein liebes Hallo,

ich weis so gar nicht, wie ich anfangen soll.
2018 starb unser Schäferhund in meinen Armen, einfach so.
Am Abend gesund, morgens zum TA, Nachmittags tot.

Meine Mann und ich wollten unsere neue Freiheit als Rentner/innen
(beide 2018 ) beginnen mit Reisen im Wohnmobile.
Zur Sicherheit also einen neuen Schäferhund.
Mein Mann hat ihn ausgesucht, er wollte den Kerl. 3 jahre alt , aus dem Tierschutz.
Schutzhund, geht nach vorne... knurrt alles und jeden an, auch Kinder und Enkekinder...meint es ernst.
Biss zuerst meinen Mann in den Arm.
Oh je, aber mein Mann wollte den Hund.
Und dann traf es uns, meine Mann bekam die Diagnose ALS, er hat noch zwei Jahre zu leben.
Tja, wohin mit dem Hund?
ich mit todkranken Mann und agressiven Hund.
Aber mein Mann wollte den Hund, egal, wie der sich benahm, er wollte ihn.
Und er begleitete uns , dieser Hund, ich hatte zu kämpfen, mein Mann kämpfte mit.
Training mit dem Hund jeden Tag, jeden verzweifelten Tag.
Und jeden Tag konnte mein Mann weniger, erst die Sprache, dann die Beine, dann die Hände....
Aber er wollte den Hund, trainierte mit-

Mein Mann wußte, dass dieser Hund bei uns gut aufgehoben ist.
mein Mann hatte vertrauen zu uns, wußte, dass wir alles taten.
Und der Hund ist für mich sehr lieb geworden, er ist was besonderes.

Unser letzter Schäferhund, nach 50 Jahren Schäferhundbesitzer.

Frag mich mal, was ich davon hielt, einen agressiven Schäferhund mit dem sterbenden Mann an meiner Seite.
ich war echt fertig, dieser Hund, nur mit Maulkorb zu führen, immer aufpassen.
Ich hatte nachts Albträume, beim Rausgehen mit dem Hund hatte ich Schweisausbrüche, Ängste.
ich habe meine Enkelkinder, Besuche, Therapeuten im Haus mit Angst vor dem Hund geschützt.

Aber irgend wie habe ich gelernt, zu vertrauen, einfach zu vertrauen.
ich vertraute auf meinen Mann, der den Hund liebte, auf meine Kinder, die mir vertrauten...
Und auf meine Erfahrungen, die ich fast vergessen hatte...


lass dich nicht von deinen Ängsten beeindrucken, lass deine Erfahrungen sprechen und vertrau deinen Leuten.

Mein Hund ist ein Schmuser geworden, liebt inzwischen die Kinder und Enkelkinder.
(klar, geht in der Stadt nur mit Maulkorb, sicher ist sicher)
Und liebt sogar meine neuen Katerchen, so klein wie sie auch sind.
 
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  • #12
Du solltest erstmal zum Psychiater und dir Medikamente gegen deine Panikstörung verschreiben lassen. Es müssen ja nicht gleich Benzodiazepine sein, SRRI reicht oft aus. Der Wirkungseintritt läßt allerdings ca. 2 Wochen auf sich warten. Psychotherapie ist dann der nächste Schritt aber gut, dass du schon mal eine hast.
 
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  • #13
Vielen Dank für all die Antworten.

Die Kitten sind 17 Wochen alt und wir haben sie nun seit knapp 14 Tagen.
An der Trauer bzgl. meines vorherigen Katers liegt denke ich definitiv nicht.

Ich werde mich nun wohl einfach auch zusammenreissen müssen und hoffen, dass es nur der Kitten Blues ist. Psychotherapie hilft ja auch nicht von heute auf morgen. Vor zwei Tagen ging es immerhin schon deutlich besser.
Gestern wiederum war es wieder sehr stressig und ich war eigentlich fast den gesamten Tag im Alarmmodus.

Viele der irrationalen oder zumindest nicht berechtigten Sorgen (weil nichts dafür spricht, dass die Situationen eintreten) legen sich zum Glück auch immer wieder. Und viele davon, kommen auch gar nicht mehr hoch. Dafür sicherlich noch ne Zeit lang auch immer neue.

Gestern war es so, dass die beiden zum zweiten Mal auch das obere Stockwerk erkundeten und der aktivere von beiden viel Miaut hat. Da hatte ich sofort Angst, dass ich nun mein weiteres Leben mit ständigem Dauermiauen verbringen muss. Grundsätzlich ist er im Gegensatz zu seinem Bruder auch (natürlich erwartbar als Kitten) sehr rastlos. Auch wenn ich auf der Couch bin wird er oft ziemlich aufdringlich weil er sich unbedingt an meinen Händen reiben und über mich laufen möchte. Wenn ich es ihm erlaube, legt er sich manchmal 10 Minuten auf meinen Schoß und sucht sich dann wieder einen Platz bei seinem Bruder.
Es erzeugt auch immer noch Stress, das sie sofort von ihrem Kratzbaum springen wenn sie mich sehen und mich dann erst mal umkreisen und verfolgen (und sie weder spielen noch Futter wollen. Einfach Aufmerksamkeit und das dauerhaft)
Klingt eigentlich alles okay und nach einem Verhalten, das grundsätzlich viele eher begrüßen würden. Ich normal auch, deswegen wurden es ja Ragdolls. Aber die aktuelle Situation macht es halt quälend.

Es ist gar nicht so, dass ich nicht (theoretisch und in der Vergangenheit praktisch) froh über eine Katze wäre, die auch gerne auf mir liegt. Auch da schwingt wieder die Angst mit, dass ich, wenn ich dem Kater erlaube immer wenn er will meine Aufmerksamkeit zu erhalten, dann in Zukunft nicht mal mehr in Ruhe arbeiten kann, da er ständig an mir hoch und runter hüpft bzw. sich an mir reibt. Ich arbeite ja fast nur von zu Hause. Da fragt man sich schon: Warum holst du dir Ragdolls und dann bist du ein Wrack wenn sie mal aufdringlicher deine Nähe suchen?

Ich hab das ja alles schon öfter sorgenfrei durchgemacht weshalb ich hoffe, dass dieses - von Ragdoll Kitten absolut erwartbare - Verhalten nur temporär für diese massiven Stresszustände sorgt. Bisher waren es allerdings Freigänger bei denen natürlich in der Regel ein Ende in Sicht ist, was die starke Abhängigkeit angeht.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Es ist wirklich quälend wenn man sich am Ende denkt "hätte ich mir bloß keine Hauskatzen angeschafft" und man nicht weiß: Ist es der Katzenblues? Ist es irgendwas anderes was sich legt? Habe ich zu viel Angst, dass Katzen durch ihren doch selbstbewussten Charakter mir in der Zukunft das Leben zu Hause zur Hölle machen, da sie sich nicht daran gewöhnen, dass ich auch mal in Ruhe gelassen werden muss? Oder habe ich mich durch meine gesundheitlichen Probleme vielleicht einfach so entwickelt, dass ich geistig einfach nicht mehr belastbar genug bin um Hauskatzen zu halten, die von ihrer Rasse her nun mal als eher anhänglich gelten. Gerade die worst case Szenarien gauckelt einem der Kopf natürlich als sehr realistisch vor. Denn wären sie nun nicht hier, gäbe es diese Probleme ja wirklich nicht. Gleichwohl ist es im Falle des Kitten Blues natürlich nur eine sehr kurze Durststrecke an deren Ende man realisiert, dass man seine Katzen nie wieder abgeben könnte und für wenige Wochen Stress viele Jahre Glück erhält.

Ich bin euch allen auch sehr dankbar für euer Verständnis. Ich weiß, dass viele Leute das was ich schreibe gar nicht verstehen können und einfach sagen würden: Gib die Katzen weg, du hast dir falsche Vorstellungen gemacht und bist als Katzenhalter einfach ungeeignet. Aber ich denke es hilft nichts, wenn ich meine Gedanken nicht ungefiltert mitteile, so unschön sie auch sein mögen.

Mit meiner Partnerin habe ich auch gesprochen. Es war grundsätzlich beruhigend (es ist immer beruhigend wenn andere Menschen die Situation mit meinen beiden grundsätzlich sehr braven Kitten mal wieder in Relation setzen), aber dennoch hat sie natürlich auch gesagt, dass es sicher ein Zeichen wäre, dass ein Kind zu bekommen dann vielleicht keine gute Entscheidung wäre, wenn ich mit der Umstellung auf Katzen schon nicht mehr umgehen kann. Da ihr Kinderwunsch sehr stark ist, war es in der Hinsicht auch wieder etwas traurig, wenn aber halt wohl einfach die Wahrheit.

PS: jetzt gerade liegen sie unten auf ihrem Kratzbaum und entspannen sich. Sie könnten zu mir hochkommen, aber tun es nicht. Das ist für mich ein gutes Zeichen, dass sie eben doch nicht den ganzen Tag über extrem aufdringlich sind (und hoffentlich es nicht noch werden). Gleichzeitig die Angst, dass sie sofort wieder runterspringen sobald ich mal am Wohnzimmer vorbeigehe und sie mich sehen...Das Gute was eigentlich Hoffnung machen sollte, wird mal wieder von den Sorgen verdrängt. Allerdings muss ich sagen, dass mich die Erfahrungsberichte vieler Leute mit ihren Problemkatzen natürlich auch massivst beeinflusst haben. Das ist sicherlich ähnlich, wie wenn man was gesundheitliches hat und sich dann online selbst diagnostizieren möchte. Man weiß ja nie, ob die Leute nur eine einzelne und einsame Hauskatze haben statt einem Pärchen, ob die Katzen zu früh von der Mutter weggenommen wurden, ob sie gesundheitliche Probleme haben, etc.
 
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  • #14
Weder habe ich psychische Probleme noch Kitten noch Ragdolls, aber als vor knapp 4 Wochen ein neuer Kater hier einzog, der sich als überaus anhänglich erwies und ständige Aufmerksamkeit von mir wollte, plagten mich zugegebenermaßen auch Sorgen, ob das nun immer so sein würde. Ich empfand es als sehr anstrengend, war ich es vom vorherigen Paar doch gewohnt, dass die weitgehend nichts von mir wollten bis auf Futter und Saubermachen (sehr scheu). Immer spielen wollen, immer auf mir liegen, ständiges Töne von sich geben, wenn ich ihn mal nicht beachtete - oh ja, das war anstrengend; niedlich mitunter, aber eben auch anstrengend und mitunter schlicht nervig.

Nun, vier Wochen später, ist der Kater "angekommen", nicht mehr so überdreht. Er will noch immer Aufmerksamkeit, ist noch immer anhänglich, liegt noch immer gerne auf mir herum, quäkt noch immer herum wenn ihm langweilig ist - aber alles nicht mehr so exzessiv, so drängend, so rastlos. Er wird ruhiger, er hat keine Sorgen mehr dass ihm Ressourcen abhanden kommen könnten. So ruhig wie er nun ist, ist er noch immer 200 % agiler und fordernder als mein anderer Kater, aber das ist gut hinnehmbar und die Niedlichkeit überwiegt bei weitem.

Hab Geduld, so gut Du es kannst. Du hast nun Kitten, die haben nochmal mehr Power als mein neuer Kater (der aber auch gerade mal 2-3 Jahre alt ist), aber auch sie werden "ankommen" und beizeiten insofern ruhiger werden, als sie sich nicht mehr Deiner ständigen Zugewandtheit vergewissern müssen.

Ich glaube, ich würde an Deiner Stelle den Kitten jetzt schon beibringen, dass Du - auch wenn Du daheim bist - nicht immer verfügbar bist. Will ich meinen neuen Kater mal nicht auf den Beinen haben, setze ich ihn schlicht beiseite - auch ich bin nicht immer verfügbar. Er will ja auch nicht ständig begrabbelt werden von mir, das gleiche Recht habe ich auch. Ebenso will ich nicht immer spielen, das muss er akzeptieren. So wie ich dann akzeptieren muss, dass er sich ggf. eine andere Beschäftigung sucht, die mir nicht unbedingt behagt. Aber das ist eben der "Preis" für die Nichtbeschäftigung mit ihm, den ich in dem Moment zahlen muss.
 
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  • #15
Wie SAMeRO schon erwähnte, du musst den Kitten nicht rund um die Uhr volle Aufmerksamkeit geben und auf jeden Ton reagieren. Ich arbeite auch nur von zu Hause und wenn dann eine der Katzen gerne meine Hand als Kopfkissen nutzen möchte, Pech gehabt.

Es schadet Katzen nicht, wenn sie nicht permanent liegen dürfen wo sie wollen, es gibt in jeder Wohnung genügend andere Plätze und jedem Wunsch nach Aktivität nachzukommen halte ich auch nicht für sinnvoll. Ich weiß, dass zumindest eine meiner Katzen, dann schnell zur Nervensäge wird. Ich mag meine Katzen sehr, aber ich möchte nicht rund um die Uhr mit ihnen beschäftigt sein und das funktioniert ziemlich gut.
 
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  • #16
Sorry, aber das ist gewiss kein gewöhnlicher Kittenblues. Der mischt mit rein, mag sein, aber das allein rechtfertigt keine schweren Angststörungen oder gar Panikattacken. Gut, dass du einen Therapieplatz hast. Der Psychotherapeut kann mit dir gemeinsam am besten rausfinden was zu tun ist. Ich wünsche dir gute Besserung
 
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  • #17
Ich sehe es wie @Mandagora und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie.
Ich denke, mit der Zeit wirst du dich an die Kleinen gewöhnen und dann werden deine Ängste nicht mehr ganz so groß sein. Der Rest ist Arbeit für die Therapiestunden.
 
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  • #18
Ich sehe es wie @Mandagora und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie.
Ich denke, mit der Zeit wirst du dich an die Kleinen gewöhnen und dann werden deine Ängste nicht mehr ganz so groß sein. Der Rest ist Arbeit für die Therapiestunden.
Ja, wobei ich nach wie vor die medikamentöse Therapie vorziehen würde und dann die Psychotherapie. Der Grund ist, dass viele Patienten mit Panikstörungen ohne Medikamente nicht therapierbar sind. Ich spreche aus eigener Erfahrung und aus der meines Umfelds. Aber wie auch immer, der Therapeut kann da auch aushelfen und es am besten einschätzen. Ich lese hier ja nur aus der Ferne.
 
  • #19
Auch das ist bei Menschen unterschiedlich. Außer Nebenwirkungen habe ich von der Medikamentation nüschts gehat. Im Gegenteil, erst, als ich das Medikament ausgeschlichen habe, konnte ich die Therapie richtig angehen.
Man muß es ausprobieren.
 
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  • #20
Auch das ist bei Menschen unterschiedlich. Außer Nebenwirkungen habe ich von der Medikamentation nüschts gehat. Im Gegenteil, erst, als ich das Medikament ausgeschlichen habe, konnte ich die Therapie richtig angehen.
Man muß es ausprobieren.
Mag sein. Ich hab auch leichte Nebenwirkungen aber komme ohne Medikamente gar nicht klar. Ich bin in Langzeittherapie momentan, die ich ohne Medis nicht hätte antreten können aber dein Beispiel und mein Beispiel zeigen wie unterschiedlich das sein kann und das ist auch sicher von der Grunderkrankung abhängig.
 
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