Micky, der alte Knopf

[mam-an]

Woche 8

Ich möchte hier berichten, wie es dem alten Knopf Micky in dieser Woche ergangen ist.

Mickys Vertrauen in seine Umgebung und zu uns Dosis ist in den letzten Tagen deutlich gewachsen.
Wenn er uns sieht, bleibt er sitzen, ich kann sogar nah an ihn vorbei laufen. Im Gegenzug läuft auch er ganz locker an mir vorbei, sogar fast mit erhobenen Schwanz.
Ich bin richtig stolz und glücklich .

Weil wir an der Heizanlage arbeiten mussten, musste am Dienstag Mickys Lieblingsversteck abgebaut werden.
Anfangs war er verunsichert, doch nach kurzer Zeit lag er wie gewohnt auf seiner Heizmatte, die nun offen neben der Tür liegt. Als weiteren Liegeplatz hat er einen Stuhlstapel für sich entdeckt. Dieses mal liegt er oben auf den Stühlen und nicht drunter.
Ich finde es gut, dass er sich nicht mehr verstecken möchte, das zeigt, dass er selbstsicherer wird.

Seit ein paar Tagen sucht er von sich aus Kontakt zu uns. Er hält sich viel im Flur auf als warte er auf uns, er erkundet die Treppenstufen und ruft außerdem ausdauernd nach uns.

Das Rufen hört man natürlich auch in der Wohnung. Meine beiden Fellnasen suchen sicherheitshalber das Weite, wenn sie ihn hören, der neue Catwalk tut dabei gute Dienste .

Das Gitter an der Kellertür haben wir abgebaut, nachdem sicher war, dass alle drei Katzen ihr heil in der Flucht suchen, wenn sie sich begegnen. Wir hatten sie zuvor ein paar Tage beobachtet und kein aggressives Verhalten festgestellt.

Jetzt können May und Jamie zu uns, wenn wir im Arbeitszimmer sind. Die beiden nutzen diese Möglichkeit auch, anfangs vorsichtig, mittlerweile entspannter. Wenn Micky und sie aufeinander treffen, was bisher selten vorkam, verziehen sich die beiden nach oben in die Wohnung und der alte Herr in seinen Raum, lediglich Jamie faucht dabei leise.

Dadurch, dass die Tür jetzt weg ist, kann Micky nun auch auf die Treppe. Dort steht seit ein paar Tagen auch sein Futter, es wandert nach und nach eine Stufe nach oben.

Micky nimmt den Futterplatz gut an und frisst ganz entspannt.

Auch hat das Männlein in dieser Woche seine Leidenschaft für die Reizangel entdeckt.
Wild jagen kann er natürlich nicht mehr.
Er liebt es aber das Fellstück, das als Köder dran hängt (bei uns heißt das Teil „Opfer“ ), zu belauern und tapst dann mit seinen Riesenpfoten drauf rum, wenn er es erlegen will. Zuckersüß .

Er und ich haben uns mittlerweile bis ins Arbeitszimmer voran gespielt, aktuell üben wir dem Opfer bis aufs Sofa zu folgen.
Ein paar mal saß er schon kurz oben, hat sich dann aber vor seiner eigenen Courage erschreckt. Aber das wird!

So wie es läuft, kann es gern weitergehen, ich bin total zufrieden.

Allen Mitlesen wünsche ich frohe Ostern!

 

[Gwion]

So wie es läuft, kann es gern weitergehen, ich bin total zufrieden.

Klingt sehr gut.

Wenn er Lauerspieler ist, kannst du auch mal das Opfer unter einer Decke, einem dünneren Flickenteppich oder einem großen Papierbogen (ich nehm da immer eine Rolle Krepppapier) verschwinden lassen - das wird ihm sicher gefallen.

Auch euch, entspannte Feiertage.

 

[mam-an]

Jippiiee! Premiere!
Micky hat heute Morgen erstmalig die Wohnung betreten!
Wir lagen noch im Bett als ein Krallenklappern auf Laminat zu hören war, das eindeutig nicht zu May gehörte. (Jamie läuft lautlos)
Bis zur Schlafzimmertür und zum Wohnzimmereingang hat er sich vorgetraut. Insgesamt war er dreimal da.

Ok, sein Teller auf der Treppe war leer. Da muss man als selbstständiger Kater mal schauen, wo der Nachschub bleibt.

Wenn er Lauerspieler ist, kannst du auch mal das Opfer unter einer Decke, einem dünneren Flickenteppich oder einem großen Papierbogen (ich nehm da immer eine Rolle Krepppapier) verschwinden lassen - das wird ihm sicher gefallen.

Die Idee mit dem Papierbogen hört sich gut an. Meine Flickenteppiche sind nämlich zu dick für ihn, da scheint er die Bewegungen nicht mehr richtig wahrnehmen zu können.

Jetzt denke ich darüber nach wie ich die Wohnung noch mickyfreundlicher einrichten kann .
Am besten wären weitere höhergelegene Liegeplätze, die Sicherheit bieten und gleichzeitig einfach erreichbar sind.

Der Catwalk im Schlafziimmer ist sicherlich schon ein guter Anfang. Mit einem weiteren Kratzbaum brauche ich Göga nicht anzukommen. Dafür gibt es keine Freigabe.

Einen geruhsamen Nachmittag wünsche ich.

 

[minna e]

ah, der kleine kerl zieht richtig ein

ich denke, ihr werdet bald merken, mit welchen einrichtungen ihr ihm noch zusätzlich was gutes tun könnt. gibt es höhlenbettchen? ich könnte mir vorstellen, de wären ihm ziemlich genehm

 

[Gwion]

Jippiiee! Premiere!
Micky hat heute Morgen erstmalig die Wohnung betreten!
Wir lagen noch im Bett als ein Krallenklappern auf Laminat zu hören war, das eindeutig nicht zu May gehörte. (Jamie läuft lautlos)
Bis zur Schlafzimmertür und zum Wohnzimmereingang hat er sich vorgetraut. Insgesamt war er dreimal da.

Sehr schön.

Aber das Personal scheint nachlässig geworden zu sein. Leere Teller? Skandal.

 

[JeLiGo]

Ach, sieh an, der Knopf taut auf
Das liest sich alles sehr gut

 

[mam-an]

Micky musste vorgestern evakuiert werden. Im Heizraum gab es einen Rohrbruch, der nun eine Baustelle nach sich zieht. Braucht kein Mensch .

Er ist anstandslos ins Arbeitzimmer gezogen, bzw. unter die Bank im Flur.
Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, die Tür zu seinem Raum ist sowas von zu . Vierbeinige Hilfe beim Verteilen von Dreck und Wasser im ganzen Keller ist nämlich nicht erwünscht.

Die Zusammenführung der Drei ist im Gange, wenn auch noch am Anfang.

Nachts und in den frühen Morgenstunden kommt Micky regelmäßig nach oben. Mal gibt es Geknurre und mäßiges Gefauche, mal keinerlei Reaktion auf allen Seiten.

May hat gestern laut gejault ähnlich wie weinen, ob das eine Form von Angst oder Abwehr ist, mag ich nicht sagen .
Sonst schaut sie eher gelangweilt von ihren Hochsitzen.

Jamie, der Bodenbewohner, wird da schon eher nervös, wenn Micky angeklackert kommt.
Von ihm kommt das Fauchen und Knurren, nur hört Micky das ja leider nicht.

Parallel läuft Mickys Vertrauensbildungsprogramm weiter, mit Spielen, Schmusen, Kraulen.
Er läuft mittlerweile frei umher und erschrickt sich nur bei hektischen Bewegungen oder lauten Geräuschen.
Er kommt zum Schmusen ans Sofa, wenn ich drauf sitze. Erst reibt er sich am Tischbein, um dann von da aus mit meiner Hand zu schmusen, es fehlt nicht viel, dann streicht er mir um die Beine.
Auch lässt er sich schon mit zwei Händen streicheln. Mal sehen, ob er sich irgendwann hochheben lässt.

Fazit: Es läuft!

 

[Gwion]

Micky musste vorgestern evakuiert werden. Im Heizraum gab es einen Rohrbruch, der nun eine Baustelle nach sich zieht. Braucht kein Mensch .

Er ist anstandslos ins Arbeitzimmer gezogen, bzw. unter die Bank im Flur.
Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, die Tür zu seinem Raum ist sowas von zu . Vierbeinige Hilfe beim Verteilen von Dreck und Wasser im ganzen Keller ist nämlich nicht erwünscht.

Schön, daß ihr mti dem Rohrbruch gewartet habt, bis Micky soweit ist.

Ich bin sicher, er hätte beim Verteilen geholfen, er will ja nicht als fauler Sack gelten.

 

[mam-an]

Ich bin sicher, er hätte beim Verteilen geholfen, er will ja nicht als fauler Sack gelten.

Du bist sooo verständnisvoll, Gwion! Immer ein Herz für die Vierbeiner offen!

Schön, daß ihr mti dem Rohrbruch gewartet habt, bis Micky soweit ist.

Wir tun halt auch alles für die Miezen, selbst die Bausubstanz spielt mit.

 

[minna e]

....
Wir tun halt auch alles für die Miezen, selbst die Bausubstanz spielt mit.

was ihr für einen aufwand treibt ^^

 

[Gwion]

was ihr für einen aufwand treibt ^^

Find ich auch.

Es hätte doch auch weniger drastische Methoden gegeben um den Kater zum Umzug zu bewegen, als mit der Spitzhacke über die Rohre herzufallen.

Soviel Einsatz findet man echt selten.

 

[JeLiGo]

Erst reibt er sich am Tischbein, um dann von da aus mit meiner Hand zu schmusen, es fehlt nicht viel, dann streicht er mir um die Beine.

Und das geht schneller als Du denkst Männlein ist aufgetaut und wird sich bald auch nicht mehr von schnelleren (hektischen) Bewegungen erschrecken lassen. Ich wette, er wird ein Kampfschmuser

 

[mam-an]

Und das geht schneller als Du denkst Männlein ist aufgetaut und wird sich bald auch nicht mehr von schnelleren (hektischen) Bewegungen erschrecken lassen. Ich wette, er wird ein Kampfschmuser

Kampfschmuser ja, aber einer mit viel Schiss in der Büx .

Von schnellen Fortschritten kann aktuell keine Rede sein. Eher von kleinen Rückschritten.

Seit Tagen wird im Keller und in OG gehämmert, um die schlimmsten Feuchteschäden zu beseitigen.
So taub, dass Micky den Lärm und die Unruhe nicht mitbekommt, ist er dann doch nicht.

Er ist wieder total verschüchtert sitzt unter meinem Schreibtisch in seiner Transportbox und rührt sich nicht. Schmusen ist auch wieder ein echter Balanceakt. Er sucht zwar die Nähe, traut sich aber nicht mehr wirklich an die Hand ran. Das wird aber alles wieder, sobald die Handwerker irgendwann mal fertig sein werden. Da bin ich mir sicher.

Nervenaufreibender empfinde ich seine neue Liebenswürdigkeit:

Wenn es ruhig im Haus ist, schreit er laut und ausdauernd, als rufe er nach uns.
Tagsüber aus dem Keller heraus, nachts schleicht (naja, er klingt eher wie ein Stepphuhn mit den langen Krallen auf Laminat.) er in der Wohnung rum und startet dann das Geschrei.
Nachts um 03:30 Uhr ist das besonders angenehm .

Einerseits freue ich mich darüber, dass er gaaanz langsam auch oben unsere Nähe sucht und möchte das eigentlich mit Zuwendung belohnen. Andererseits möchte ich ihn nachts nicht darin bestätigen, dass schreien Aufmerksamkeit bringt und ignoriere ihn.
Zwickmühle.

 

[JeLiGo]

O ja, laute Handwerker sind bei Katzen besonders beliebt.
Aber ich bin sicher, er kommt wieder raus, sobald die Arbeiten beendet sind, hoffentlich dauert es nicht zu lange.

Mein Senior wird zunehmend schwerhöriger, er ist mittlerweile fast taub. Auch er schreit manchmal sehr laut (ich denke, das ist Verunsicherung ), natürlich gerne nachts... Mir tut es zu leid, ihn zu ignorieren (wäre vermutlich richtig), daher gehe ich hin, streichel und knuddel ihn, meist folgt er mir dann wieder ins Bett und alles ist gut.

Ich habe hier im Forum schon öfter gelesen, man solle tauben Tieren nachts ein Licht anlassen, ich weiß aber nicht, ob das tatsächlich hilft (?), bei mir hat es nichts gebracht. Aber ausprobieren könntest Du es ja.

 

[Gwion]

Von schnellen Fortschritten kann aktuell keine Rede sein. Eher von kleinen Rückschritten.

Tröstet dich nicht, aber das war zu erwarten.

Das wird wieder besser. Hab Geduld.

Wegen dem Schreien - wie ist da die Situation?
Also, er sitzt jetzt untertags im Arbeitszimmer im Keller und nachts wandert nach oben. Und euer Schlafzimmer ist .. wo? Erdgeschoß? 1. Stock? Und er kommt da auch hinein?
Wenn nicht, hörst du ihn durch die offene oder geschlossene Tür?

Vielleicht hilft ja ein Ohrstöpsel - muß ja nicht das Ohr voll verschließen, das ist ja meist eher unangenehm.
Dämpfen würde reichen.

Ich bin aber recht zuversichtlich, daß sich das Schreien mit der Zeit auch geben wird. Ihr werdet da ein Gleichgewicht finden.

 

[mam-an]

Wegen dem Schreien - wie ist da die Situation?
Also, er sitzt jetzt untertags im Arbeitszimmer im Keller und nachts wandert nach oben. Und euer Schlafzimmer ist .. wo? Erdgeschoß? 1. Stock? Und er kommt da auch hinein?
Wenn nicht, hörst du ihn durch die offene oder geschlossene Tür?

Also, wir alle sitzen in einem 2-geschossigem Haus, Göga und ich im Erdgeschoß, drüber im OG Tochter mit Anhang, der Knopf sitzt im Keller .
Alle Tür von oben bis unten sind offen, so dass das vierbeinige Volk frei durchs Haus ziehen kann.

D.h. unser Schlafzimmer ist im EG, wenn er wollte, könnte er da rein. Tut das Männlein aber nicht, sondern steht im Hausflur oder im Wohnzimmer und schreit.

Wie JeLiGo vermute ich auch, dass es sich um Verunsicherung handelt.
Es ist wohl seine Art Anspannung abzulassen.
Nach Orientierungsrufen hört sich das irgendwie nicht an.

Ich bin aber recht zuversichtlich, daß sich das Schreien mit der Zeit auch geben wird. Ihr werdet da ein Gleichgewicht finden.

Hoffentlich wird sich diese Zuversicht erfüllen!

Die Erfahrungen mit vergangenen Seniorenpflegis waren leider andere. Sternchen Tiger war mit ihren 17 Jahren ebenso schwersthörig und hat das ganze Jahr, in dem sie bei uns lebte, den akustischen Kochlöffel geschwungen, wenn es ihren Meinung nach an etwas mangelte.

Oppa Grobi war nicht nur taub, sondern auch dement. Der stand gern mal in einer Zimmerecke und schrie die Wand an.

Hach, so kauzig sie waren, so gern hatte ich sie auch.

Micky macht da keine Ausnahme.

 

[Gwion]

Die Erfahrungen mit vergangenen Seniorenpflegis waren leider andere.

Vielleicht hatten sie euch einfach nur besser im Griff .. bestimmt bekamen sie bei de Geschrei Beachtung ..

Der Knopf erzieht euch halt grad, sobald ihr abgerichtet seid, ist's vorbei. Dann springt ihr ja beim leisesten Miau schlafwandelnd aus dem Bett um zu dienen.

 

[mam-an]

Spricht da etwa jemand aus Erfahrung?

 

[Gwion]

Meine Senioren hatten mich perfekt im Griff, ganz ohne Schreierei. Da genügte ein Blick.

 

[mam-an]

Oh ja, dann habe ich ja neue Ziele ... Wünsche von Katers Augen ablesen