Zusammenführung mit gehandicapten Katzen

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B

Blinkchen

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9. Juni 2025
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Hallo ihr Lieben,

ich würde mich über ein paar Tipps, Ratschläge und Meinungen über unsere Zusammenführung freuen 🙂

Zur Situation:

- 3 Katzen, weiblich, zwischen 2 und 3 Jahren.
- Vor knapp einem Jahr haben wir 2 Katzen mit Handicap aus dem Tierschutz adoptiert (M. ist blind & D. ist dreibeinig). Sie verstehen sich sehr gut.
- Vor 3 Wochen haben wir noch eine weitere Katze (B. ohne Handicap) aus der selben Pflegestelle adoptiert.
- Alle 3 Katzen haben ca. 1 Jahr zusammen in einer größeren Gruppe gelebt. B. wurde uns als freundlich, nicht dominant oder aggressiv beschrieben.
- Nachdem B. 2-3 Tage in Ruhe ankommen durfte haben wir ganz mutig kleine kontrolliert offene Kontaktversuche über mehrere Tage gewagt, da wir naiv hofften, dass sie sich noch erkennen und alles easy läuft. Es lief auch zunächst gut. M. Und D. fauchten gelegentlich bei zuviel Nähe und B. nahm darauf Abstand. Leckerlis haben sie nebeneinander gegessen. D. zeigte jedoch zunehmend weniger Interesse und nahm mehr Abstand zu B.
- Es kam dann 2 mal dazu, dass B. die Signale von D. ignorierte und ihr hinterher lief als sie fauchte und flüchtete. Sie hat sie sichtlich bedrängt und D. wirkte ängstlich. B. hat beim zweiten Mal dann auch gefaucht. Die Situation wirkte sehr angespannt. Wir haben daraufhin jedes Mal sofort die Trennung vollzogen und uns dann auch entschieden nur noch gesicherten Kontakt über ein Türgitter zuzulassen um D. mehr zu schützen.
- Vor M. hat B. sichtlich mehr Respekt. M. kann sich Recht gut behaupten und flüchtet nie.
- Seit 2 Wochen haben wir nun das Gitter. Nachts ist zusätzlich die Tür zu. B. leidet sehr unter dem fehlenden Kontakt. Sie miaut viel, liegt ständig am Gitter und will gerne zu uns und den anderen.
- B. ist sehr verspielt, neugierig, etwas hektisch, aufgeregt und handscheu (ein bisschen wild). Dies hat sich zunehmend gebessert und sie wirkt mittlerweile deutlich entspannter. Zu Anfangs ist sie noch sehr oft ans Gitter gesprungen, als sie D. gesehen hat. D. ist daraufhin immer geflüchtet. Bei M. macht sie dies auch gelegentlich, besonders vor dem Füttern. Ihr ist es aber egal. Es gab natürlich auch Gefauche am Gitter von M. und D.
- Wir haben vor 1 Woche mit Zylkene bei D. Und B. angefangen und mit D. durch spielen gezielt versucht das Selbstbewusstsein zu stärken. Außerdem haben wir jeden Tag Leckerlis am Gitter parallel gegeben und die Fütterung läuft in Sichtweite. Gespielt wird auch in der Nähe getrennt.
- Seit mehreren Tagen wurde nicht mehr gefaucht. Zwischen M. und B. kam es am Gitter schon seit längerem öfters zu Nasenküsschen. Am Anfang hat M. danach noch gefaucht. B. dreht sich dann auch gerne auf den Rücken, kratzt am Gitter und ist sehr interessiert. M. geht leider dann einfach wieder weg. Gestern ist B. uns kurz entwischt und wir haben gedacht, vielleicht ist es an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen. Wir haben also etwas später versucht Leckerlis beidseitig mit offenem Reißverschluss am Gitter zu geben. D. war dadurch leider wieder sichtlich verunsichert und wollte nichts fressen. Heute habe ich allerdings ein "zufälliges" Nasenküsschen durchs Gitter zwischen B. und D. erlebt.

So, ich hoffe ich habe die Situation zwischen den Dreien gut beschrieben.

Wir sind jetzt verunsichert, was die nächsten Schritte anbelangt, weil uns die Erfahrung fehlt und haben natürlich ein bisschen Angst um unsere gehandicapte D. Dies überträgt sich sicherlich auch auf die Katzen 🙁 Wir möchten auf keinen Fall, dass es zum Kampf kommt. Das Gitter zu öffnen erscheint uns jetzt wie ein riesen Schritt. Was würdet ihr empfehlen, wie könnten unsere nächsten Schritte aussehen?
 
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Auch auf die Gefahr hin, hier Selbstgespräche zu führen, möchte ich doch gerne schildern, wie es zwischenzeitlich weiter ging:

Wir haben uns entschieden, es weiterhin mit Leckerlis mit offenem Reißverschluss am Gitter zu probieren. Dies hat dann auch funktioniert. Alle haben friedlich gefressen. Im weiteren Verlauf ist M. dann langsam in den Raum von B. spaziert. Nachdem es keine Leckerlis mehr gab, ging B. zu M. und versetzte ihr aus dem Nichts eine Hieb. Dies geschah dann noch ein weiteres Mal. Die Situation am Gitter hat sich danach dann auch verschlimmert. B. zeigt jetzt noch verstärkteres Jagdverhalten und es sieht so aus, als wolle sie M. Und D. Vom Netz vertreiben (lauern, drauf zu jagen, Männchen machen). Also ein sehr territoriales Verhalten.

Ich bin einfach nicht sicher, wie ich diese Situation und B.s Charakter einordnen soll und bin daher ein bisschen verzweifelt. Übertreibe ich? Kann das noch was werden? Wieviele Wochen Zeit gibt man sich mit einzelnen Schritten? Ist es normal, dass es immer wieder einen Dämpfer gibt oder bin ich einfach zu ungeduldig?
 
Hallo @Blinkchen
Habe ich richtig verstanden, dass Katze B. bis vor kurzem in einer größeren Gruppe gelebt hat?
Wenn ja, finde ich es total nachvollziehbar, dass dem Tier nun die Action mit Artgenossen fehlt, so allein hinter einem Gitter.
Bist du dir sicher, dass es territoriales Verhalten ist, das B. zeigt? Könnte es evtl. auch vor lauter Langeweile "frustrierte, energische" Spielaufforderung sein?

Sie hat sie sichtlich bedrängt und D. wirkte ängstlich. B. hat beim zweiten Mal dann auch gefaucht. Die Situation wirkte sehr angespannt. Wir haben daraufhin jedes Mal sofort die Trennung vollzogen und uns dann auch entschieden nur noch gesicherten Kontakt über ein Türgitter zuzulassen um D. mehr zu schützen.
Moderieren (Nein, B.! / Lob beim ruhigen gemeinsamen Verweilen / ablenken / Spielangel einsetzen / Leckerli werfen - je nach Situation und Moment) wäre mMn besser gewesen als immer gleich zu trennen. Das hat womöglich vorhandene Skepsis dem Neuzugang gegenüber nur verstärkt.

Spielt ihr mit B.? Wird sie ausgelastet? Kann sie aus dem Fenster gucken, hat sie einen Kratzbaum?
Welches Bein fehlt dem Dreibeinchen? Ist das Blindchen eher ängstlich oder entspannt?
 
Hallo @Blinkchen
Habe ich richtig verstanden, dass Katze B. bis vor kurzem in einer größeren Gruppe gelebt hat?
Wenn ja, finde ich es total nachvollziehbar, dass dem Tier nun die Action mit Artgenossen fehlt, so allein hinter einem Gitter.
Bist du dir sicher, dass es territoriales Verhalten ist, das B. zeigt? Könnte es evtl. auch vor lauter Langeweile "frustrierte, energische" Spielaufforderung sein?


Moderieren (Nein, B.! / Lob beim ruhigen gemeinsamen Verweilen / ablenken / Spielangel einsetzen / Leckerli werfen - je nach Situation und Moment) wäre mMn besser gewesen als immer gleich zu trennen. Das hat womöglich vorhandene Skepsis dem Neuzugang gegenüber nur verstärkt.

Spielt ihr mit B.? Wird sie ausgelastet? Kann sie aus dem Fenster gucken, hat sie einen Kratzbaum?
Welches Bein fehlt dem Dreibeinchen? Ist das Blindchen eher ängstlich oder entspannt?
Vielen Dank für deine Antwort. Ja, B. war bis Mitte Februar in einer großen Gruppe. Wurde dann aber wegen Giardien für eine Weile separiert. Wir haben auch schon überlegt ob ihr schlichtweg die Action mit den Anderen fehlt. Für ihre Bespaßung versuchen wir zu sorgen und sind so oft es geht auch bei ihr. Der große Kratzbaum ist mit ihr Lieblingsplätzchen und sie hat auch mehrere Fenster, wo sie gerne rausschaut. Ich kann mir auch vorstellen, dass sie frustriert ist, besonders weil die anderen beiden nicht direkt begeistert über den Kontakt waren/sind.

Dem Dreibeinchen fehlt das vordere, rechte Bein und unsere Blinde ist in der Tat recht entspannt und eher die toughere der Beiden (jedenfalls gegenüber Katzen).
 

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