Warnung vor gefälschten Papieren bei Katzen (und Hunden) aus der Ukraine

  • Themenstarter Nepomuk
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  • #21
Die meisten Tiere sind zum Glück nur mit Parasiten befallen und eben nicht geimpft. Beides also leicht zu korrigieren und nur wegen des Geldes ärgerlich. Gerade bei älteren Tieren muss man allerdings feststellen, dass chronische Beschwerden verschwiegen und Krankheiten unbehandelt blieben. Da tut es einem dann vor allem leid, dass die Tiere so lange Schmerzen erdulden mussten, bis es dem Adoptanten auffällt und er das Tier zum Tierarzt bringt. In selteneren Fällen sind Tiere aber auch kurz nach dem Eintreffen hier verstorben, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht reisefähig waren. Diese Untersuchubg ist vorgeschrieben, wird aber genauso gefälscht wie der Rest.
Leicht zu beheben? Das meinst du hoffentlich nicht ernst. Gerade Infektionen mit Parvo-Viren sind für junge Katzen und Hunde häufig trotz intensivmedizinischer Maßnahmen tödlich. Das gleiche gilt für Wurm-und Giardienbefall.
Deswegen sind Tierschutzorgas so hinter den Impfungen hinterher und nehmen neue Tiere nur auf die Quarantänestationen.
 
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  • #22
Nepomuk,
bezüglich Drittländer möchte ich mal eine Korrektur vornehmen. Da es uns betraf, kenne ich mich mit Einreiseformalitäten recht gut aus.

Es gibt gelistete und nicht gelistete Drittländer. Drittländer gehören nicht der EU an.
Nicht gelistete Drittländer haben einen unbekannten TW-Status oder sind Risikogebiet, also eine relativ hohe TW-Dichte.
Wir sind Anfang 2014 ja mit unseren 5 Katzen aus den USA nach D geflogen. Als wir die Einreiseprozedur begannen, waren die noch nicht gelistet, inzwischen gehören sie zu den gelisteten Staaten.

Gelistetes Drittland: TW-Impfung 3 Wochen später ist eine Einreise in die EU möglich.
Also kein Unterschied zum Reisen innerhalb der EU.

Nicht gelistetes Drittland: TW-Impfung, dann mindestens 30 Tage, max. 365 Tage warten, dann Blutentnahme für Antikörpertest.
Der muß mind. 0.5 IU/ml betragen.
Dann muß man noch weitere 3 Monate bis zur Einreise warten. Zwischen 3 und 10 Tage vor Einreise muß noch eine Abschlußuntersuchung erfolgen.
Die TW-Antikörpertests dürfen nur von dazu zertifizierten Labors durchgeführt werden. Für gesamt Nord- und Mittelamerika gibt es dafür ein einziges Labor in den USA.
Für all die Punkte gibt es Formblätter, einen Heimtierausweis hatten wir nicht. Die Formblätter sind recht fälschungssicher.
3 Zollbeamte haben bei unserer Ankunft in D ca 20 Minuten gebraucht, um die zu prüfen. Ob man da mit Fälschungen durchkommt, glaube ich einfach nicht.

Für Olja, die aus Rußland kommt, haben wir einen schwarzen Heimtierausweis. Rußland ist gelistetes Drittland, da reicht eine TW-Impfung, die im Ausweis vermerkt ist.

Bei den Impfungen ist ja auch die Chargen-Nummer im Paß vermerkt, man kann also im Computerzeitalter ganz gut nachkommen, ob es diese Charge jemals gab und in welchem Land.

Wenn man zumindest mit dem Flugzeug kommt, lohnen sich Fälschungen also kaum, da wird in der Regel, zumindest, wenn man von außerhalb der EU kommt, doch vom Zoll recht gründlich kontrolliert.

Mit dem Auto sieht das sicher schon anders aus, aber dazu hab ich keine eigenen Erfahrungen.


edit
Da Du Welpen erwähntest:
Ja, TW darf erst ab 12 Wochen geimpft werden, und somit sind die Welpen dann frühestens mit 7 Monaten aus nicht gelisteten Drittländern einreisefähig.
Eine Ausnahme gibt es, und die ist an sich nur für Züchter relevant: Die Welpen brauchen keine TW-Impfung und können früher reisen, wenn sie vom Muttertier begleitet werden und nie vom Geburtsort verbracht wurden.

edit 2: Auch innerhalb der EU sind Impfungen gegen FeLV, Schnupfen und Seuche keine Vorschrift, sondern nur TW, und in allen Fällen immer das vorherige Chipsetzen.
Mit Hunden sieht es anders aus, aber das ist hier ja nicht relevant.
Es gibt noch eine Ausnahme, auch für Züchter wichtig. Ich habe mal ein Kätzchen nach Schweden (damals haben sie dort noch einen Titer-Test verlangt) abgegeben, das noch keine vier Monate alt war. Ich brauchte eine Bescheinigung vom Vet-Amt, dass wir in einem tollwutfreien Gebiet leben und mein Bestand gegen TW geimpft ist. Ich meine, das hat damals 40€ gekostet.
Ins übrige EU-Ausland und Schweiz war die Abgabe mit vier Monaten überhaupt kein Problem. Natürlich waren miene Tiere immer gegen alles gültig geimpft mit blauem Ausweis und Chip.
 
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  • #23
Leicht zu beheben? Das meinst du hoffentlich nicht ernst. Gerade Infektionen mit Parvo-Viren sind für junge Katzen und Hunde häufig trotz intensivmedizinischer Maßnahmen tödlich. Das gleiche gilt für Wurm-und Giardienbefall.
Deswegen sind Tierschutzorgas so hinter den Impfungen hinterher und nehmen neue Tiere nur auf die Quarantänestationen.
Ich meinte, dass Tiere hier leicht gegen Parasiten behandelt und nachgeimpft werden können. Fehlende Impfungen sind also leicht zu beheben, WENN denn der Halter des Tieres weiß, dass sein Tier nicht wirklich geimpft wirde. Von den Infektionen, gegen die geimpft wird, habe ich nicht gesprochen.
Ich nehme an, dass du darauf aufmerksam machen möchtest, dass eine nicht erfolgte Impfung natürlich ein enormes Gesundheitsrisiko darstellt?! Das Wissen habe ich bei meiner Warnung vorausgesetzt, aber du hast natürlich Recht, dass es in die Aufzählung aufgenommen werden muss.
 
  • #24
Es gibt noch eine Ausnahme, auch für Züchter wichtig. Ich habe mal ein Kätzchen nach Schweden (damals haben sie dort noch einen Titer-Test verlangt) abgegeben, das noch keine vier Monate alt war. Ich brauchte eine Bescheinigung vom Vet-Amt, dass wir in einem tollwutfreien Gebiet leben und mein Bestand gegen TW geimpft ist. Ich meine, das hat damals 40€ gekostet.
Ins übrige EU-Ausland und Schweiz war die Abgabe mit vier Monaten überhaupt kein Problem. Natürlich waren miene Tiere immer gegen alles gültig geimpft mit blauem Ausweis und Chip.
Das ist auch sehr interessant! Ich überlege gerade, ob sich über diesen Weg ein Schlupfloch für die kriminellen Vereinigungen finden ließe? In einem weiteren Beitrag hier wurde diese Ausnahme ja auch schon erwähnt.
Denkt ihr, die Kontrollen für Züchter sind so engmaschig, dass es keine Schlupflöcher gibt? In der Ukraine bekommt man ja jede Bescheinigung für wenig Geld....
 
  • #25
Bei Vereinen, die aus dem Ausland vermitteln, sollte man sich auch immer die TRACES Papiere zeigen lassen, da die Einfuhr von Hunden und Katzen nach Deutschland seit 2010 meldepflichtig ist. Ein Verein, der Tiere ohne TRACES Anmeldung nach Deutschland bringt, handelt also immer gesetzeswidrig.

TRACES ist ein europäisches, tierärztliches Informationssystem, bei dem die Veterinärämter aus dem In- und Ausland datentechnisch miteinander verknüpft sind.

Diese Info erachte ich als sehr wichtig.
Ich denke, und das habe ich in meinem obigen Beitrag vergessen zu erwähnen, daß wir die Dokumente der Abschlußuntersuchung vom USDA (US-Department für Landwirtschaft) zertifizieren lassen mußten und das dies das entsprechende Äquivalent ist.

Das ist auch sehr interessant! Ich überlege gerade, ob sich über diesen Weg ein Schlupfloch für die kriminellen Vereinigungen finden ließe? In einem weiteren Beitrag hier wurde diese Ausnahme ja auch schon erwähnt.
Denkt ihr, die Kontrollen für Züchter sind so engmaschig, dass es keine Schlupflöcher gibt? In der Ukraine bekommt man ja jede Bescheinigung für wenig Geld....

Ich bin da komplett desillusioniert. Wer seine Tiere legal und mit allen Unterlagen aus/einreisen lassen will, kann das durchaus auf die Reihe kriegen. Und wer Schlupflöcher sucht, wird sie immer finden.
Ist wie mit Doping im Sport; die Fahndung hinkt immer der Entwicklung des Illegalen oder Kriminellen hinterher. Naja, fast immer.
Aber Deinen Faden finde ich insofern sehr wichtig, daß damit potentielle Opfer vermieden verringert werden. Es sind ja nicht nur die Käufer und Adoptanten, sondern vor allem die Tiere, die dann leiden.

Parvo ist bei illegalen Tiertransporten so ein richtig großes Übel. Man hat dann die Tiere wenige Tage zu Hause und sie gehen elendig ein.
 
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  • #26
Ich denke, dass man bei den Drittländern vorsichtig sein muss. Tiere aus der EU reisen mit dem europäischen Impfausweis, der die Sterne, aber kein Wappen trägt. Ich habe mich bislang nur mit den ukrainischen auseinandergesetzt und hatte da ein sehr langes Gespräch mit einer Frau, die da seit Jahren versucht, den Tierschutz voranzubringen. Sie arbeitet mit verschiedenen seriösen Tierheimen und Tierschützern zusammen und klärt Unbedarfte wie mich auf. Von ihr habe ich das Bild des Originals. Dein ukrainischer Impfausweis ist also in jedem Fall eine Fälschung. Meiner übrigens auch... und das ärgert mich. Ich habe die Katze über "Hope to be home for Cats" bei Facebook adoptiert. Ich will aber die Namen möglichst vieler Gruppierungen herausfinden, die Tiere mit den gefälschten Unterlagen vermitteln, um dann davor zu warnen. Quasi eine Blacklist für die Ukraine erstellen. Stammt deine Katze zufällig auch von denen? Gerne darfst du mich auch per pn anschreiben.

Schau mal hier gab es schon mal einen Thread über diesen Verein.
Erfahrungen mit "Hope to be Home for Cats"?
 
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  • #27
Hast du denn ein Tollwuttiterzertifikat? Das fehlt mir bei meiner Maus komplett. Würdest du mir ein Foto oder einen Scan des Deckblatts zur Verfügung stellen? Ich würde gerne eine breit angelegte Recherche und Warnung dazu erarbeiten. Und da wären Bilder anderer Fälschungen toll. Und ich habe ja nur Bilder des Ebay- Ausweises. Natürlich wird dein Name nicht genannt. Ich halte das selbst für mich so anonym wie möglich...
Tatsächlich ist es eine gute, wenn nicht sogar lebenserhaltende Maßnahme, die Recherche so anonym wie möglich zu machen. Nennt mich paranoid, aber was ist, wenn du dem organisierten Verbrechen auf die Füße trittst? Vlt. habe ich zu viele Sendungen von Investigativ-Journalisten / -Reportern gesehen und gelesen.

Wenn du Fakten kennst und Beweise hast, wende dich an den WDR und bitte dort um Hilfe. Das es eine Tiermafia gibt ist hinlänglich bekannt. Den Missbrauch
und das von Tieren bestenfalls zu verhindern, oder wenigstens zu beenden, ist, meiner Meinung nach, dass oberste Ziel der Foristis hier und in unzähligen anderen Foren.

OT: Bin neu hier und habe mich und meine 2 Waldtrolle im entsprechenden Bereich vorgestellt.😃
 
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  • #28
Tatsächlich ist es eine gute, wenn nicht sogar lebenserhaltende Maßnahme, die Recherche so anonym wie möglich zu machen. Nennt mich paranoid, aber was ist, wenn du dem organisierten Verbrechen auf die Füße trittst? Vlt. habe ich zu viele Sendungen von Investigativ-Journalisten / -Reportern gesehen und gelesen.

Wenn du Fakten kennst und Beweise hast, wende dich an den WDR und bitte dort um Hilfe. Das es eine Tiermafia gibt ist hinlänglich bekannt. Den Missbrauch
und das von Tieren bestenfalls zu verhindern, oder wenigstens zu beenden, ist, meiner Meinung nach, dass oberste Ziel der Foristis hier und in unzähligen anderen Foren.

OT: Bin neu hier und habe mich und meine 2 Waldtrolle im entsprechenden Bereich vorgestellt.😃
Ich bin relativ unbedarft und sehr dankbar für solche Hinweise. Und wenn man über einen Sender geht, dann kann bei FB auch nicht durch Mittäter gesperrt werden... Sehr guter Hinweis! Vielen Dank!

Und jetzt gehe ich deine Waldtrolle anschauen...
 
  • #29
Diese Info erachte ich als sehr wichtig.
Ich denke, und das habe ich in meinem obigen Beitrag vergessen zu erwähnen, daß wir die Dokumente der Abschlußuntersuchung vom USDA (US-Department für Landwirtschaft) zertifizieren lassen mußten und das dies das entsprechende Äquivalent ist.



Ich bin da komplett desillusioniert. Wer seine Tiere legal und mit allen Unterlagen aus/einreisen lassen will, kann das durchaus auf die Reihe kriegen. Und wer Schlupflöcher sucht, wird sie immer finden.
Ist wie mit Doping im Sport; die Fahndung hinkt immer der Entwicklung des Illegalen oder Kriminellen hinterher. Naja, fast immer.
Aber Deinen Faden finde ich insofern sehr wichtig, daß damit potentielle Opfer vermieden verringert werden. Es sind ja nicht nur die Käufer und Adoptanten, sondern vor allem die Tiere, die dann leiden.

Parvo ist bei illegalen Tiertransporten so ein richtig großes Übel. Man hat dann die Tiere wenige Tage zu Hause und sie gehen elendig ein.
Aber da ist auch der, ich nenne es mal "Übergabepreis", auch irgendwo ein Indikator.
Beim TS rekrutriert sich der Preis ja auch über Spenden und Investoren, sonst würde es gar keinen Sinn machen.
Beim Export von Rassetieren mit Papieren ist der Preis immer vierstellig+, weil man das als Züchter sonst gar nicht stemmen kann.
Für mich ist alles aus dem Ausland zwischen 300- 1000€ völlig suspekt, weil es rein rechnerisch für Privatpersonen überhaupt keinen Sinn macht.
 
  • #30
Aber da ist auch der, ich nenne es mal "Übergabepreis", auch irgendwo ein Indikator.
Beim TS rekrutriert sich der Preis ja auch über Spenden und Investoren, sonst würde es gar keinen Sinn machen.
Beim Export von Rassetieren mit Papieren ist der Preis immer vierstellig+, weil man das als Züchter sonst gar nicht stemmen kann.
Für mich ist alles aus dem Ausland zwischen 300- 1000€ völlig suspekt, weil es rein rechnerisch für Privatpersonen überhaupt keinen Sinn macht.
Ja, da hast du natürlich Recht. Leider gibt es aber ja verbreitet die "Schnäppchenmentalität" und das ist dann der Wegbereiter für Qualzucht und Co...
 
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