Verwendung - Spendengeldern kritisch hinterfragt

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little-cat

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13. September 2012
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Ich mache diesen Faden aus aktuellem Anlass auf, denn meine Mutter war eine großzügige Spenderin im Bereich Tierschutz und Denkmalpflege. Ich spende meistens im Bereich Tierschutz. Da ich an sich gutgläubig war, (noch bin auch wenn jetzt definitiv reservierter), und nicht mehr spenden wollte, hat mir ein Forumlerin auf die Sprünge geholfen. Da auch Freunde von mir nicht mehr Spenden werden aus eben diese schlechte Erfahrungen heraus und an sich die Tiere damit schaden und dies ist nicht Sinn der Sache ist – möchte ich ein Faden aufmachen – über Spenden und vielleicht auch Pressemitteilungen die vielleicht weiter helfen, wenn man Spenden will und sich unsicher ist.

Ich denke ich werde weiter spenden aber gezielter. Mir ist es gleich ob anerkannt oder steuerlich absetzbar oder nicht. Es geht mir um wertvolle Arbeit um die Tiere und Transparenz der Vereine oder auch Personen.

Der Link ist älter aber manche lernen nie....

http://www.animal-health-online.de/...nisation-ist-serios-was-ist-zu-beachten/5137/
 
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Ein wichtiges Thema. Als ich aus der Kirche ausgetreten bin, wollte ich den gesparten Betrag monatlich spenden. Dabei ist mir aufgefallen, dass fast keine Tierschutz-Orga das DZI-Siegel hat. Es gab eigentlich nur Organisationen aus dem Naturschutzbereich. Beim Tierschutz ist es wahrscheinlich am besten, wenn man eine Initiative persönlich kennt...
 
Ich habe meine monatliche Spende an einen örtlichen Tierschutzverein aus Gründen von Skepsis eingestellt. Ich konnte mich nicht mehr mit der Art des Helfens identifizieren. Die haben Unsummen an Geld gesammelt für aussichtslose Operationen oder Eingriffe, wo meinem Empfinden nach das Helfen aufhören sollte - denn dem Tier war nicht mehr zu helfen. Das hat mir einfach nicht mehr gefallen.
 
Huck, ich sehe in Deinen Posts, dass Du ebenso wie wir "Weltreisender" bist. Da fühle ich mich schon immer in der Verantwortung auch dort zu helfen. Immerhin ist unser Reichtum nicht ganz von der Armut in anderen Erdteilen abgekoppelt. Ich verstehe nur nicht, warum es diverse Entwicklungshilfsorganisationen gibt, die ein DZI-Siegel haben und das im Tierschutz nicht möglich ist (da gibt es, glaube ich die Tierärzte ohne Grenzen, aber die sind mit ihrem Schwerpunkt auf Nutztiere ja auch eher Entwicklungshilfe).

Nach meiner persönlichen Erfahrung mit dem Tierheim vor Ort in Deutschland scheidet dieses auch aus. Eigentlich schade.
 
Ich tue mich generell mittlerweile schwer, an große Organisationen zu spenden, die für meinen Geschmack zu viel Geld für Marketing und Werbung ausgeben.

Aber gerade was den Tierschutz betrifft, finde ich dieses Forum hier großartig und es berichten hier einige Leute sehr transparent von ihrer Arbeit im Katzenschutz - teils mit Vereinen im Hintergrund, die Spendenbescheinigungen ausstellen - die es einem leicht machen, mit dem guten Gefühl zu spenden, dass das Geld wirklich den notleidenden Tieren zu Gute kommt. Du kannst sogar gezielt für die Kastration einer bestimmten Katze oder für deren medizinische Behandlung spenden oder du schickst Futter, mit dem Streunerkatzen versorgt werden können. Also hier mangelt es wirklich nicht an Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll los zu werden.
 
Ich finde gerade eine ordentliche Aufstellung wieviel Spendengelder (zweckgebunden und zweckungebunden) eingegangen sind und wofür (genaue Posten aufzeigen) Geld ausgegeben wurde sollte jeder Verein mindestens einmal im Jahr machen und veröffentlichen.

Nicht mal, dass man den Verein kennt und die Leute, die mitarbeiten, schützt davor auf die Nase zu fallen... selbst erlebt und bitter bereut jemandem vertraut zu haben, der ein guter Täuscher war. Und falls jetzt jemand auf die Idee kommen sollte, Rückschlüsse ziehen zu wollen: Es geht NICHT um meinen letzten Verein, wo ich beteiligt war, also hütet euch da irgendwelche Gerüchte verbreiten zu wollen!)

Mit Sachspenden kann zwar auch was schieflaufen, aber vielleicht nicht so ganz. Eventuell wäre das für manch skeptischen eine Lösung, wie man doch helfen könnte.
 
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Ich finde gerade eine ordentliche Aufstellung wieviel Spendengelder (zweckgebunden und zweckungebunden) eingegangen sind und wofür (genaue Posten aufzeigen) Geld ausgegeben wurde sollte jeder Verein mindestens einmal im Jahr machen und veröffentlichen.

Gilt dies auch für Stiftungen?
 
Sachspenden sind eine sehr gute Lösung wenn man sich nicht so ganz sicher ist. Gelegentlich greife ich auch dazu.

Ich habe erlebt, dass eine Sachspende in Form eines 10-kg-Sacks RC Kitten am nächsten Morgen im TH nicht mehr auffindbar war. Ich rief die Betreuerin der vielen wildgeborenen Streunerkätzchen aus reinem Bauchgefühl an und sagte ihr, ich hätte gestern während ihrer Abwesenheit geliefert. Beschämend, aber sogar die Ärmsten der Armen werden noch systematisch beklaut. :stumm:

Ich habe früher leichtfertiger viel Geld bei rückblickend zweifelhaften Initiativen gelassen, auch bei dieser Betrüger-Arche. Heute schaue ich genauer hin, spende aber weiterhin.
 
Mit Geldspenden an Orgas, die ich nicht genau kenne, tu ich mich ausserordentlich schwer.
Wenn ich da an eine bestimmte, sehr grosse denke, an deren aufgeblasenen Verwaltungs- und Werbungsapparat, sehe ich nicht ein, mein Geld fuer so etwas auszugeben, ebenso will ich es nicht fuer Tiertoetungen im groesseren Mass-stab verwendet wissen, was genau diese Orga aber macht.

Geld habe ich bisher dort gespendet, wo ich selber involviert war, entweder eine Katze herhabe, dort selber helfe oder Katzen im groesseren Stil kostenlos kastriert bekam. Damit habe ich bisher gute Erfahrung gemacht und handhabe das bis heute so.

Ansonsten habe ich es in den USA so gehandhabt und setze das hier weiter fort, dass ich halt mit Sachspenden und meiner Freizeit zum Arbeiten helfe.
 
Grundsätzlich bekommen grosse Orgas keine Spenden von mir.
Wer Hochglanzprospekte auflegt, TV-Spots schaltet, der kann nicht in Not sein.
Da kommt mir zu wenig bei den Tieren an.
Blut-und Horror Fotos auf HPs sind ebenfalls ein Ausschlusskreterium.
Da wird ans Mitleid appeliert, die reine Emotionsschiene gefahren und in der Regel
findet man dort ausser Spendenaufrufe keine fundierten Auskünfte, was mit den
Spenden finanziert wird.
Zum Thema Klauen habe ich jede Menege traurige Erfahrungen gemacht.
Selbst bei Sachspenden wurde erst mal sortiert, was man selbst privat gebrauchen kann...
Wir haben einmal eine Katzbaum-Aktion für eine Auffangstation hier in Frankreich gemacht. Dazu den Fressnapf leer gekauft. Damit die Tiere auch
etwas davon haben, sind wir mit 6 Leuten gefahren und haben die Dinger vor Ort in den Katzenräumen aufgebaut. Zur Besuchszeit, da konnten sie uns kaum rausschmeissen. So war sicher gestellt, dass niemand die Dinger mit nach Hause nimmt, denn da waren ja die TH-Viecher dran....
Ansonsten spende ich nur an Orgas, die ich wirklich kenne. Persönlich. Auch im Ausland.
Man sollte sich wirklich selbst ein Bild von der Arbeit der Orgas, der TH machen und sich Zeit nehmen.


Grüsse
Tadi
 
Futter geklaut ? DAS ist richtig bitter. ...
Ich achte immer darauf *WER* dahinter steht, ich besuche (fast immer) auch Persönlich.

In dem Diebstahlfall haben wir uns zeitlich knapp verpasst. Ich war nicht angemeldet, aber wollte den schweren Sack nicht wieder mit nach Hause schleppen. Also ließ ich ihn ausdrücklich für Frau xxx und ihre Streunerbabys dort. "Ach, da wird sie sich aber freuen!" erfuhr ich. Hätte ich nicht angerufen, hätte Frau xxx gedacht, ich hätte mein Versprechen wohl vergessen. So aber wurde der Sack im Spind einer ganz anderen MA versteckt letztlich noch vorm Wegschaffen gefunden.

Frau xxx und einige ihrer Futterstellen kannte ich sehr gut. Wir haben auch mal eine kalte Nacht ketterauchend 😉 gemeinsam in meinem Auto wartend verbracht, bis wir die Falle zuschlagen hörten. Sie war eine der Guten. Leider hat sie sich aufgrund vieler Querelen vom offiziellen Tierschutz zurückgezogen.
 
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Mit dem Tierschutz leicht Geld verdienen? Das ist für mich wie ein Schlag ins Gesicht, eher lässt man noch sein Geld da, weil es vorne und hinten nicht reicht. Wenn ein kleiner Verein nur ehrenamtlich arbeitet ist das ohne Unterstützung sehr schwer. Aber auch so ein Verein muss dem Finanzamt einen Bericht vorlegen, Gewinne dürfen bei Gemeinnützigkeit gar nicht gemacht werden. Es gibt bestimmt auch Missbrauch, das will ich gar nicht abstreiten und das nicht nur im Tierschutz.

Nur mal als Beispiel mein Verein. Wir haben kein Katzenhaus, kein Tierschutzauto, arbeiten nur mit Pflegestellen. Die häufigen Fahrten zum Tierarzt, zu Kastrationsaktionen, zu Vorkontrollen und Vermittlungen, alles wird mit privaten PKWs gemacht. Benzinkosten werden natürlich nicht ersetzt, ebenso entfallen die Betriebskosten für ein Tierheim. Futter und Streu werden möglichst von den Pflegestellen übernommen, auch für die Futterstellen gibt es nur Unterstützung wenn Futterspenden kommen. Fallen, Umsetzkörbe, Transportboxen kaufen wir auch privat. Nur die Tierarztkosten werden übernommen und von den Geldspenden bezahlt.

Wir bekommen nur eine minimale Unterstützung von der Stadt als "kleine Anerkennung", die reicht kaum um die Tierarztkosten für einen Monat zu bezahlen. Es gibt ein städtisches Tierheim, das aber nur Fundtiere aufnimmt und sich nicht um Streunerkatzen kümmert. Sie bekommen mehr Unterstützung und auch mehr Spenden. Bei den vielen kranken und elenden Streunern, die wir aufnehmen muss wirklich jeder Cent in die Katzen gesteckt werden. Wie kann man dabei Geld verdienen?

An große Organisationen spende ich auch nicht, aber schon mal an mir bekannte Personen oder kleine Vereine, die ähnlich wie wir arbeiten.
 
persoenliche Erfahrung - Berufstaetig im Tierschutz

Ich war selbst in einer internationalen Tierschutzorganisation, einige Jahre, tätig. Dort bin ich demotiviert und psychisch (vom sog. Vorstand) zerhackt, ausgeschieden. Dort war es genauso wichtig, sich selbst für viel, sehr viel Geld ein Denkmal zu setzen (letztendlich für jeden, der sich dafür interessiert erkennbar) oder mehr noch, als gesicherte Zukunft mit gutem Einkommen hingestelltes Pseudonym Info-Zentrum für die Nachkommen einzurichten. Bei solchen Vereinen ist es nicht erwünscht, Interesse zu zeigen. Geld her und Maul halten. Ist ja auch so einfach, dann als Spender mit dem Gedanken seiner Spendenbereitschaft zu Glauben, ein Gutmenschen zu sein. Wer macht sich schon die Mühe einmal tiefer zu sehen?? Nicht immer sind Tierschützer und oder TSV auch Menschenschützer! Leider!! Ich persönlich habe meine Spendenbereitschaft dorthin verlagert das ich Geld nur an mir persönlich bekannte Tierfreunde gebe, selbst wenn diese keinen Verein "besitzen". Meine wirklich ehrenamtliche Tätigkeit investiere ich im oertliche Tierheim. Denn selbst ehrenamtliche
Arbeit kann im "richtigen" e. V. durch eine lukrative Aufwandsentschädigung rentabel sein, natürlich nur wenn die Umstände es zulassen. Das geht von freien Wohnraum, Auto mit Fahrer, Putzfrau bis zu getarnten Konzertbesuchern oder Weitergabe von wertigen Sachspenden... Wer macht sich wirklich die Mühe länger zu Beobachten ob die "Bosse" ueberhaubt in der Lage sind zu rechnen, zu prüfen und unabhängig zu entscheiden? Ob Diese in der psychischen und auch physischen Lage sind einen Verein zu führen, oder nur das glauben was zugetragen wird?? Ich habe gelernt! Schaut einfach hin und fragt nach, ihr spürt wenn die Gefragten mit dem Herzen ihre Arbeit tun!
 
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Nachtrag

Eine Bekannte sagte mir:
Meine Liebe, ich muss das alles nicht wissen. Ein Teil der Spende kommt an, sonst könnten nicht so viele Tiere dort in angenehmer Umgebung aufgenommen werden! Mir ist der Rest nicht wichtig denn alle haben doch eine Leiche im Keller.

Für mich hieß das: Auch wenn ich aus einem Euro mehr raushole, haben andere Menschen andere Wertvorstellungen. Wie kann ich mich darüber erheben und Verurteilen?!
 
Wer der grosse Zampano ist ? Geht es da um Geld ?

ich würde darüber gern mehr erfahren.

Menschliche Eitelkeiten, Machtgeprolle. Frau xxx ging es immer nur um das Wohl der Katzen. Sie war die, die bei Wind und Wetter die Versorgung der wilden Katzen sicherte. Sie hat aufgesteckt, als es den meisten anderen im Verein nur noch um ihre persönlichen Machtkämpfe, nicht mehr um die Tiere ging.
 
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Wenn ich täglich so sehe, wie wenig ein Spendenaufruf gerade bei Facebook hinterfragt wird, oder die wenigen, die nachfragen ruckzuck gesperrt werden, dann tun mir die Tierschützer leid, die ehrlich arbeiten.

Aber das Geld scheint auf der Strasse zu liegen und mit der richtigen Mitleidsnummer oder Erpressung, dass die Tiere ja sonst getötet werden, kommt richtig viel Geld rein. Eine Aufstellung über die eingegangenen Spenden ist auch nur bei sehr wenigen zu lesen.

Ob sich manche Leute einfach damit beruhigen, sie haben ja gespendet?
 
Ob sich manche Leute einfach damit beruhigen, sie haben ja gespendet?

Ich denke schon, dass das so ist, und um so mehr, je schlechter die eigene Moral gegenueber Tieren ist.
Es ist ja auch, zumindest, wenn man ein wenig betuchter ist, so viel einfacher, sein Gewissen mit einem Griff ins Geldsaeckel zu beruhigen, statt regelmaessig bei der Dreckarbeit zu helfen, sprich Dienstleistungsspenden.
 
Man muss wirklich genau hin schauen und sollte nicht alles in einen Topf schmeissen.
Es gibt viele Orgas, die transparent mit Spendengeldern umgehen, leider auch viele, bei denen das nicht so ist. Zunächst sollte man sich selbst fragen, warum will ich spenden. Um es von der Steuer abzusetzen oder um tatsächlich zu helfen
oder um ein ruhigeres Gewissen zu haben.
Man kann konkrete Kastra-Spenden machen, direkt bei TA einzahlen,z.B.
Rg. beim TA übernehmen oder sich beteiligen.
Es gibt einige Möglichkeiten.
Oder eben schauen, wer wie offen darlegt, was mit Geldern geschieht.
So hat z.B. ein Verein in Spanien eine Krankenstaion im TH gebaut. Alles mit Fotos auf der HP dokumentiert, Spender wurden sammt Betrag genannt.
Ein Verein, der sich in Rumänien engagiert, hat einen Internet-Flohmarkt und finanziert damit seit einigen Jahren monatlich Tonnen von Futter, auch das wird dokumentiert. Weiter bieten sie immer wieder Aktionen an, deren Erlös komplett an die Tiere geht. Z.B. bietet jemand einen Kurs etc an, einen
Erlebnistag, Erlös geht ganz oder zum grossen Teil an die Tiere.
Ein andere Verein versteigert zur Weihnachtszeit wunderschöne Halsbänder, die der Hersteller ihnen spendet. Der Erlös geht in eine jeweils benannte Aktion für die Tiere :Neue Hütten, Mäntel etc.
Also, man bekommt etwas dafür, wenn man etwas gibt. Eine gute Variante.
Das macht Arbeit und geht weit über das "Gib einfach mal Geld" hinaus.


Grüsse
Tadi
 
Es ist ja auch ... so viel einfacher, sein Gewissen mit einem Griff ins Geldsaeckel zu beruhigen, statt regelmaessig bei der Dreckarbeit zu helfen, sprich Dienstleistungsspenden.

Prima! Dann spare ich künftig viel Geld. Ich rufe jetzt die Begünstigten an und erkläre denen, dass sie ihre Dreckarbeit weiterhin alleine machen müssen, aber auch sonst nichts mehr von mir erwarten brauchen, da sie Zuwendungen jedweder Art eh nur mit Häme als freikaufen von der Drecksarbeit betrachten.

Ich wusste gar nicht, dass Geld- und Sachspenden so unbeliebt im Tierschutz sind. Aber danke nochmals Rickie - für manche Dinge brauchen Deppen wie ich eben viele Jahre.
 

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