Delora
Erfahrener Benutzer
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- 2. März 2008
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- Ort
- NRW
Hallo.
Ich möchte hier einmal unumwunden meine Gedankengänge niederschreiben und hoffe, dass ihr mich nicht zerpflückt.
Seit 1996 habe ich eigene Katzen, davor hatten wir in meinem Elternhaus immer Katzen. Es waren immer ausgesetzte, hilfsbedürftige Miezen, die von uns gut versorgt und umsorgt wurden.
Wir haben alles mögliche an Gebrechen und Behinderungen bei unseren Katzen gehabt und viele wurden nicht alt.
Auch meine eigenen Katzen waren chronisch krank, Sammy begleitete mich trotz FIV, SDÜ und CNI immerhin fast 20 Jahre lang, aber es war oft sehr knapp.
Violet war auch keine gesunde Katze, hatte immense Magenprobleme (IBD), neigte zu Zysten und hatte so viele gesundheitliche Probleme, dass sie nur 13 Jahre alt werden durfte. Sie verstarb letztes Jahr sehr plötzlich, war aber schon die zwei Jahre zuvor nur mit hohem Pflegeaufwand qualitativ lebenswert zu halten. Jede Lücke in der Versorgung sorgte für Verschlechterung. Ich habe in der Zeit keine Nacht länger als 3-4 Stunden am Stück schlafen können und der Schlaf war immer so leicht, dass ich wach wurde, wenn sie mich brauchte und nur verdächtige Geräusche machte. Meine Nerven und meine Belastbarkeiteit waren quasi nicht mehr existent.
Nebenher habe ich noch andere Tiere gehabt (Pferde und Kaninchen), die ich trotz aller Bemühungen nicht vor Krankheit und Tod bewahren konnte und die teilweise sehr jung sterben mussten. Auch da haben meine Nerven sehr viele Federn gelassen. Zuletzt starb meine letzte Stute nach wochenlangem Kampf und nächtlichen engmaschigen Kontrollen und tagsüber aufopfernder Pflege und die Jungstute, die ein halbes Jahr später ihren Platz einnahm, hatte bis letzten Herbst eine Serie von ernsthaften, pflegeintensiven und teuren Erkrankungen, obwohl sie jung und beim Kauf laut Voruntersuchung gesund war.
Nervlich am Ende habe ich letztes Jahr dann nach Violets Tod (weil Lotti als soziale Gruppenkatze nicht allein bleiben sollte) Frida adoptiert. Sie war jünger als Lotti, gesundheitlich in Ordnung und ich hatte damit gerechnet, dass sie die alte Dame locker überlebt. Aber jetzt, 10 Monate später, stehe ich mit einer krebskranken Fida hier, die nur noch palliativ behandelt werden kann und bei der wir letzte Woche schon dachten, wir würden es beenden müssen. Frida lebt noch, aber jeder Tag ist ein Geschenk, dass aber eben auch mit meinen Nerven hoch erkauft wird.
Ich sage es mal gerade heraus: ich kann nicht mehr.
Dieses Verabschieden auf Raten macht mich fertig. Seit fünf Wochen bin ich krank geschrieben, hatte einen Zusammenbruch und sitze jetzt hier zuhause mit der Pflege der Katze, die hier vor 8 Wochen noch herumsprang und Purzelbäume schlug und die jeden Tag ein Bisschen weniger wird und immer weniger zu tun vermag. Sie hat keine Schmerzen, so lange ich ihr ihre Medikamente gebe, aber die Lähmungen breiten sich aus. Sie wird bald nicht mehr damit leben können und dann werde ich entscheiden müssen, es zu beenden.
Und natürlich kommt die Frage auf: Was wird mit Lotti, wenn Frida nicht mehr da ist?
Eine Einzelkatze? Das kann man so einem sozialen Wesen eigentlich nicht antun. Aber die Angst vor noch so einer Geschichte, hält mich ab, diesen Gedanken weiter zu denken.
Ich habe nicht die Kraft, so etwas noch einmal durchzustehen. Aber ich will Lotti auch nicht allein lassen müssen.
Wenn man viele Jahre mit einem Tier gelebt hat, dann nimmt man das schlechte immer in Kauf, den Abschied, die Trauer und die Kraft, die ich dafür gebraucht habe, habe ich immer aus der gemeinsamen Zeit gezogen.
Doch inzwischen ist es mehr Bangen, mehr Abschied und mehr Sorge. Die sorgenfreien Zeiten fangen das nicht mehr auf.
Was ist, wenn ich wieder eine Katze adoptiere und ich dem nicht gewachsen bin, weil sie wider erwarten doch nicht gesund ist?
Wenn mich jemand vor der Erstkatze darauf aufmerksam machen würde, dass er die Erkrankungen nicht erträgt, würde ich ihm von einer Katze abraten.
So. Das waren meine Gedanken zu dem Ganzen. Es läuft im Grunde genommen auf eine Gleichung hinaus:
Wessen Bedürfnisse soll Rechnung getragen werden? Denen meiner Nerven oder denen von Lotti?
Ich möchte hier einmal unumwunden meine Gedankengänge niederschreiben und hoffe, dass ihr mich nicht zerpflückt.
Seit 1996 habe ich eigene Katzen, davor hatten wir in meinem Elternhaus immer Katzen. Es waren immer ausgesetzte, hilfsbedürftige Miezen, die von uns gut versorgt und umsorgt wurden.
Wir haben alles mögliche an Gebrechen und Behinderungen bei unseren Katzen gehabt und viele wurden nicht alt.
Auch meine eigenen Katzen waren chronisch krank, Sammy begleitete mich trotz FIV, SDÜ und CNI immerhin fast 20 Jahre lang, aber es war oft sehr knapp.
Violet war auch keine gesunde Katze, hatte immense Magenprobleme (IBD), neigte zu Zysten und hatte so viele gesundheitliche Probleme, dass sie nur 13 Jahre alt werden durfte. Sie verstarb letztes Jahr sehr plötzlich, war aber schon die zwei Jahre zuvor nur mit hohem Pflegeaufwand qualitativ lebenswert zu halten. Jede Lücke in der Versorgung sorgte für Verschlechterung. Ich habe in der Zeit keine Nacht länger als 3-4 Stunden am Stück schlafen können und der Schlaf war immer so leicht, dass ich wach wurde, wenn sie mich brauchte und nur verdächtige Geräusche machte. Meine Nerven und meine Belastbarkeiteit waren quasi nicht mehr existent.
Nebenher habe ich noch andere Tiere gehabt (Pferde und Kaninchen), die ich trotz aller Bemühungen nicht vor Krankheit und Tod bewahren konnte und die teilweise sehr jung sterben mussten. Auch da haben meine Nerven sehr viele Federn gelassen. Zuletzt starb meine letzte Stute nach wochenlangem Kampf und nächtlichen engmaschigen Kontrollen und tagsüber aufopfernder Pflege und die Jungstute, die ein halbes Jahr später ihren Platz einnahm, hatte bis letzten Herbst eine Serie von ernsthaften, pflegeintensiven und teuren Erkrankungen, obwohl sie jung und beim Kauf laut Voruntersuchung gesund war.
Nervlich am Ende habe ich letztes Jahr dann nach Violets Tod (weil Lotti als soziale Gruppenkatze nicht allein bleiben sollte) Frida adoptiert. Sie war jünger als Lotti, gesundheitlich in Ordnung und ich hatte damit gerechnet, dass sie die alte Dame locker überlebt. Aber jetzt, 10 Monate später, stehe ich mit einer krebskranken Fida hier, die nur noch palliativ behandelt werden kann und bei der wir letzte Woche schon dachten, wir würden es beenden müssen. Frida lebt noch, aber jeder Tag ist ein Geschenk, dass aber eben auch mit meinen Nerven hoch erkauft wird.
Ich sage es mal gerade heraus: ich kann nicht mehr.
Dieses Verabschieden auf Raten macht mich fertig. Seit fünf Wochen bin ich krank geschrieben, hatte einen Zusammenbruch und sitze jetzt hier zuhause mit der Pflege der Katze, die hier vor 8 Wochen noch herumsprang und Purzelbäume schlug und die jeden Tag ein Bisschen weniger wird und immer weniger zu tun vermag. Sie hat keine Schmerzen, so lange ich ihr ihre Medikamente gebe, aber die Lähmungen breiten sich aus. Sie wird bald nicht mehr damit leben können und dann werde ich entscheiden müssen, es zu beenden.
Und natürlich kommt die Frage auf: Was wird mit Lotti, wenn Frida nicht mehr da ist?
Eine Einzelkatze? Das kann man so einem sozialen Wesen eigentlich nicht antun. Aber die Angst vor noch so einer Geschichte, hält mich ab, diesen Gedanken weiter zu denken.
Ich habe nicht die Kraft, so etwas noch einmal durchzustehen. Aber ich will Lotti auch nicht allein lassen müssen.
Wenn man viele Jahre mit einem Tier gelebt hat, dann nimmt man das schlechte immer in Kauf, den Abschied, die Trauer und die Kraft, die ich dafür gebraucht habe, habe ich immer aus der gemeinsamen Zeit gezogen.
Doch inzwischen ist es mehr Bangen, mehr Abschied und mehr Sorge. Die sorgenfreien Zeiten fangen das nicht mehr auf.
Was ist, wenn ich wieder eine Katze adoptiere und ich dem nicht gewachsen bin, weil sie wider erwarten doch nicht gesund ist?
Wenn mich jemand vor der Erstkatze darauf aufmerksam machen würde, dass er die Erkrankungen nicht erträgt, würde ich ihm von einer Katze abraten.
So. Das waren meine Gedanken zu dem Ganzen. Es läuft im Grunde genommen auf eine Gleichung hinaus:
Wessen Bedürfnisse soll Rechnung getragen werden? Denen meiner Nerven oder denen von Lotti?