SDÜ - Erhöhung Thiamatab aufs Doppelte?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Leila

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Hallo könnt ihr mir eventuell weiterhelfen, ich habe Zweifel an der Dosierungsempfehlung meiner TÄin. Mein Kater Ashley hat vor fünf Wochen SDÜ diagnostiziert bekommen. Symptome: Rastlosigkeit, Unruhe, lautes Schreien, teilweise wirkte er orientierungslos bis etwas dement, auch dachte ich, er wäre eventuell taub geworden, meiner Meinung nach auch Herzrasen, außerdem nahm er ab trotz sehr gutem Appetit, verstärktes Trinken und verstärktes Pullern.

Der T4-Wert Mitte Mai war 8,5 bei einer Referenz von ? bis 4,7. Er bekam ab da 2 x täglich 2,5 mg Thiamatab und es bekommt ihm ausgesprochen gut. Kein Erbrechen, keine Verdauungsprobleme, das Schreien und die Rastlosigkeit nachts hörte auf, ist wieder ausgeglichener und aufmerksamer. Ich hatte auch das Gefühl er hätte zugenommen, war leider eine Täuschung, aber ansonsten alles positiv.

Gestern Kontrolle des T4-Wertes: von 8,5 runtergegangen auf 5,3. Ich soll die Dosis verdoppeln auf 2 x 5 mg. Irgendwie sträubt sich mir alles dagegen. Muss man das wirklich bei diesem Wert? Er ist ja jetzt auch mehr oder weniger ohne Symptome muss man das nicht auch berücksichtigen, bevor man eine Dosierung verdoppelt? Er soll dann dadurch zunehmen.

Danke für einen Rat!
 
A

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Hallo Leila, meiner Einschätzung nach liegt Du mit Deinem Bauchgefühl absolut richtig. Mit einer Verdoppelung der Dosierung riskierst Du es, dass Katerchen in die Unterfunktion rutscht.

Der Wert ist doch innerhalb weniger Wochen deutlich gesunken, da würde ich erst einmal mit der gehabten Dosierung weitermachen und den T4 in vier Wochen erneut testen lassen. Wenn wieder Symptome autreten sollten, kann man ja jederzeit erhöhen, wenn ich auch niemals gleich verdoppeln würde, sondern erst einmal in kleinen Schritten die Dosis steigern würde. Eine SD-Einstellung braucht Zeit und es ist besser für den Stoffwechsel, wenn der Wert nicht achterbahnmäßig in den Keller knallt. Die Gewichtszunahme wird schon nach und nach kommen, das dauert einige Zeit.

Bei meinem Merlin ist T4 deutlich langsamer gesunken, pro Monat nur etwa um einen Punkt. Aber er ist stetig gesunken und war nach vier Monaten dann in der Referenz.
 
sehe ich auch so,
meine Tierärztin meinte auch einmal man soll sich nicht blind an den Referenzwerten orientieren sondern die Symptome der Katze beachten. Bei meiner ists umgekehrt, knapp noch innerhalb des Referenzwertes mit der damaligen Dosis aber vom Verhalten noch nicht ganz ok.

Was ich auch ansprechen würde bei deiner Tierärztin ist, ob nicht vielleicht auch ein Blutdruckmittel angebracht ist, du hast oben geschrieben er hat Herzrasen, vielleicht mal Blutdruck messen lassen? Meine bekommt zusätzlich zu den Tabletten gegen die SDÜ auch noch ein Blutdruckmittel.
 
Herzrasen ist aber ein typisches Symptom für eien Überfunktion und normalisiert sich in der Regel mit Einstellung der SD.

Aber generell hast Du Recht, eine Blutdruckmessung ist bei SDÜ immer mal angeraten, ebenso irgendwann mal ein Herzschall, um zu sehen, ob sich eine sekundäre HCM entwickelt hat.

Nur muss man dafür in der Regel zum Spezialisten, weil die meisten Haus-TÄ von Blutdruckmessen bei Katzen herzlich wenig Ahnung haben, bzw. oft auch gar kein Blutdruckmessgerät haben.
 
dankeschön für die Antworten :) Das ist ja interessant, dass die Werte teilweise langsam sinken. ich kann ja, wenn irgendwas auffällig ist, die Blutkontrolle vorziehen.

Also mit dem Herzrasen, das war mein persönliches Gefühl kurz bevor ich dann wegen der nächtlichen Schreierei und dieser Ruhelosigkeit zum TA gegangen bin, ich hatte einmal kurz vorher in einer Ruhepase das Gefühl, das Herz "fliegt". Die haben auch irgendwas festgestellt was man beobachten sollte, was aber typisch für die SDÜ sein soll. Jetzt gestern war nichts auffälliges am Herz, sie hat ihn abgehört und ein etwas beschleunigter Herzschlag war alles. Ich kann das mit dem Blutdruck mal ansprechen das nächste Mal.

Bei einem Blutbild letzten November hatte er noch keine SDÜ. Einige Symptome in abgeschwächter Form hat er schon länger, z.B. stetige langsame Gewichtsabnahme in den letzten fünf Jahren. Jetzt ging das aber rapide, ich hatte den Eindruck, er verlor den Speck im Gesicht, sah sehr ungesund aus so ein immer schmaler werdendes Gesichtchen. Einige Symptome wie viel trinken und viel pullern hat er auch schon lange. Dachte die Nieren, aber die waren 2016 und 2017 in der Norm. Etwas an der Bauchspeicheldrüse scheint nicht ganz zu stimmen, 2016 und 2017 hatte er einen erhöhten fpli-'Wert. 2016 auch zwei erhöhte Leberwerte, aber die waren 2017 dann nicht mehr zu sehen, der erhöhte Fpli-Wert blieb aber (6, irgendwas) . 2016 wurde auf eine akute Pankreatitis getippt. Bevor ich das Ergebnis der Blutuntersuchung hatte, hat der Kater aber schon wieder normal gefressen und blieb auch alles drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist von Katze zu Katze individuell sehr unterschiedlich, da gibt es keine Richtwerte oder so.

Nur mal so zum Vergleich: Mein Dicker hatte bei Diagnose einen Wert von 14,4. Er bekam 5mg Carbimazol, was 3mg Thiamatab entspricht, als Einstiegsdosierung. Damit sank sein T4 innerhalb von knapp vier Wochen auf 3,9.

Merlin hingegen hatte einen Einstiegswert von 7,9 und brauchte mit gleicher Dosierung knapp vier Monate, bis wir in der Referenz waren.

Da es so unterschiedlich läuft, soll man eben gerade am Anfang recht behutsam mit der Mediation vorgehen. Eine Erhöhung um das Doppelte trotz eines deutlich gesunkenen Werts ist aber alles andere als behutsam.
 
d
Bei einem Blutbild letzten November hatte er noch keine SDÜ.

Euer Labor hat eine ziemlich hohe Obergrenze der Referenz, gut möglich, dass schon im November eine SDÜ vorlag und nur nicht diagnostiziert wurde, die Symtome sprechen jedenfalls dafür. Viele Labore haben einen Graubereich zwischen 3 und 4 bzw. 3 und 4,5. Liegt der WErte in diesem Bereich und deutet auch nur irgendetwas darauf hin, dass was im Argen liegt, sollte man eigentlich TSH und den freien T4 auch testen lassen, um sicher zu gehen. Das macht nur kaum ein TA, da sich die meisten mit Endokrinologie nur sehr bedingt auskennen.

Umgekehrt gilt das Gleiche. Auch bei Werten am unteren Rand der Referenz kann bereits eine Unterfunktion vorliegen und es sollte der TSH getestet werden. Wie Christinem schon schreibt, viele TÄ klammern sich sklavisch an die Werte und schauen da nicht über den Tellerrand hinaus bzw. kennen sich einfach nicht genug au.
 
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Hallo ihr Lieben,

aus diversen Gründen (Kater keine Symptome, ging ihm die ganze Zeit gut, seine Schwester, ebenfalls 17jährig hatte sich kurz nach dem TA-Besuch einen komplizierte Pfotenbruch zugezogen ... und anderer Stress). Jedenfalls hab ich nun erst heute den T4 bei ihm kontrollieren lassen und er liegt bei 2,4. Das ist doch gut, oder?
 
Das ist sogar ziemlich gut. Viel weiter runter gehen sollte der Wert auch gar nicht mehr, so ist es besser für die Nieren.

Bist Du denn bei der alten Dosierung geblieben oder hattest Du doch erhöht?
 
  • #10
nein ich hatte nicht erhöht, bin bei der alten Dosierung geblieben. Ich hatte das nicht eingesehen, dem Kater ging es damit gut. Ich soll so weitermachen jetzt, er wäre jetzt gut eingestellt mit den 2 x 2,5 und dann in 4-6 Wochen wieder Blut abnehmen lassen, dann mit Nierenwerten. Worauf muss ich nun achten, nicht dass er in eine Unterfunktion rutscht?
 
  • #11
Hat die TÄ denn wenigstens zugegeben, dass ihr Vorschlag, auf das Doppelte zu erhöhen, alles andere als klug war? Der wäre damit ja umgehend in die Unterfunktion gerutscht und das ist für die Nieren fast noch schädlicher als die Überfunktion.

Wie sehen denn die Nierenwerte aktuell aus, er ist doch gut eingestellt, da kann man in Sachen Nierenwerte schon einiges erkennen.

Dass Katzen in die Unterfunktion rutschen, erkennt man oft dran, dass sie weniger fressen, aber trotzdem ihr Gewicht halten oder sogar zunehmen und dass sie müder und ruhiger werden.

Manche werden auch ängstlicher oder reizbarer, wenn sie in Richtung Unterfunktion unterwegs sind.

Allerdings kann das bei manchen Katzen auch darauf hindeuten, dass sie wieder in der Überfunktion sind, aber bei solchen Verhaltensveränderungen lässt man den Wert ja eh umgehend bestimmen.
 
  • #12
Nein, die TÄin hat nichts gesagt. Ich wurde gefragt, wieviel ich gebe, sagte 2 x 2,5, da schreckt die zweite 'TÄin vom PC hoch und meinte, nein, Sie geben 2 x 5. Nein sagte ich, 2 x 2,5. Strafende Blicke .... Nach dem Ergebnis dann nur noch "Er ist jetzt gut eingestellt, geben Sie das bitte weiter". Habe jetzt aber tatsächlich etwas Angst vor Unterfuktion. Gestern und heute morgen hat er sein Tablettchen nicht extra verlangt. Sonst immer 10:30 und 22:30 schlägt er Alarm. Stattdessen schlief er gestern und heute morgen um diese Uhrzeit. Gestern abend hat er mich wohl erinnert aber eben heute früh nicht. Essen tut er gut, aber nicht übermäßig. Sehe sonst keine Veränderungen schläft etwas mehr ....
Nierenwerte hatte ich zuletzt Ende 2017, die waren ansich in Ordnung, Harnstoff als Einzelwert etwas über die Referenz, Jetzt bei dem 'Verdacht auf SDÜ wurde immer nur der Schilddrüsenwert und noch irgendein kleiner Wert gemesen.
 
  • #13
Ich verstehe diese Tierärzte einfach nicht....Wenn es nicht so traurig wäre, dann hätten die strafenden Blicke schon fast comedy potential. Ist mir aber auch schon passiert.

Meine Haus-TÄ, die da sehr fit ist, war in Urlaub. Merlin hatte einen T4 knapp über der unteren Grenze der Referenz,zeigte aber klare Anzeichen einer Unterfunktion. Die TÄ wollte auf keinen Fall die Dosis reduzieren. Ich habe es trotzdem getan. Und das war absolut richtig so. Denn auch schon bei einem T4 im unteren Viertel der Referenz kann eine Unterfunktion vorliegen. Nur ist dieses Wissen zu den meisten deutschen Tierärzten noch nicht vorgedrungen und auf die Idee, dann sicherheitshalber den TSH mittesten zu lassen, kommen sie in der Regel auch nicht. Dass nur mal für Deinen Hinterkopf, damit Du weiß, was sinnig ist,wenn der T4 am unteren Rand der Referenz liegt.

Es wäre schon wichtig gewesen, die Nierenwerte jetzt zu testen, um zu sehen, wo man steht. Wenn Katze eh zum Tierarzt muss, um den T4 zu testen, macht man doch gleich alles in einem Aufwasch.

Dass er ruhiger ist und mehr schläft, kann natürlich auch daran liegen, dass sich der Stoffwechsel jetzt auf einem normalen Niveau einpendelt.
 

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