Schwerelos
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 4. September 2010
- Beiträge
- 7.103
Tach auch.
Vorsicht lang.
Vor einem oder zwei Jahren hab ich schon mal nach Meinungen zur Drittkatze gefragt und anschließend das Vorhaben nochmal auf Eis gelegt. Der Wunsch bestand schon viele Jahre, wurde aber immer wieder weggeschoben, weil immer irgendwas nicht gepasst hat mit Beziehung, Auto, Geld, Job, etc pp blabla.
Heuer kam der Gedanke daran wieder einmal hoch. Noch ein paar Nächte drüber geschlafen, nebenbei im Internet rumgeschaut, was grad so für Katzen "verfügbar" sind, überlegt wie das mit den Kosten ist, wie ich eine Zusammenführung umsetzen könnte und ob ich das überhaupt muss, weil ich meine beiden Kater (Tiger ist im Juni 14 geworden, Boomer wird im August 13 Jahre alt) als sehr offen, sozial und schlicht "lieb" eingeschätzt habe. Beide sind natürlich kastriert. Letztendlich habe ich mich dann dafür entschieden.
Über Pascha bin ich in den Kleinanzeigen gestolpert. Laut Vorbesitzer ein 11 Jahre alter BKH - tatsächlich eigentlich eine Rasse, die mir optisch gar nicht so sehr zusagt und auf den Fotos wirkte er schon etwas ungepflegt/krank mit Filznestern im Fell. Da fragen aber nichts kostet, habe ich den Anzeigenersteller einfach mal angeschrieben und es hat sich ziemlich schnell heraus kristallisiert, dass der junge Mann überhaupt keine Ahnung von Katzen hat. Pascha hat er quasi "geerbt" und meine Fragen so gut er konnte beantwortet. Nach ca 1,5 Wochen Kontakt habe ich mich dann ins Auto gesetzt, mit dem Gedanken "ich kann ihn mir ja mal anschauen".. und nachdem ich ihn gesehen hatte, in einer Wohnung die gefühlt so groß war wie mein Wohnzimmer, konnte ich ihn nicht guten Gewissens dort lassen, obwohl mir schon klar war, dass ich mir mit Pascha vielleicht ein paar Probleme nach Hause hole. Das Herz war einfach lauter als der Kopf und zu dem Zeitpunkt konnte ich auch nicht ahnen, dass mir Boomer noch so viele Sorgen machen würde - sonst hätte ich es mir mit Sicherheit noch einmal überlegt.
Was gleich aufgefallen ist, waren die Filznester im Fell und dass er noch zwei stolze Bällchen am Hintern trägt. Der Vorbesitzer dachte, er wäre kastriert und wusste nicht, dass man dann bei Katzen eher keine Bällchen mehr sieht.. und ich glaube ihm das auch, er hat auf mich einen ehrlichen und anständigen Eindruck gemacht. Ich mache ihm auch keine Vorwürfe, er wusste es halt einfach nicht besser und wollte nur einen guten Platz für den kleinen Plüschbären, damit er nicht im TH landet. Mit seinen 11 Jahren wäre er da auch wahrscheinlich nicht mehr rausgekommen.. also hat das Herz gesagt "pack ihn ein und nimm ihn mit - er kann es nur besser haben". Ich hatte mir auch vorher noch das Rasseprofil angesehen und war der Meinung, dass sich das dann schon einrenkt. Falls er überhaupt ein "echter" BKH ist.. wenn nicht, ist mir das auch egal, dann ist er halt nur ein grauer Lastrami - wen juckt's? Papiere hat der kleine Plüschbär jedenfalls keine mitgebracht.
Tja.. und seitdem wohnt Pascha hier im Wohnzimmer.
Nachdem er jetzt schon ein paar Wochen hier wohnt, bin ich mir ziemlich sicher, dass er eine resignierte "Deko-Katze" ist, zeitlebens alleine war und also auch erstmal wieder Katzensprache lernen muss. Vor Spielangeln hat er Angst, mit Bällen und Mäusen kann er nichts anfangen und einen Balkon kennt er offensichtlich auch nicht - war auch hier noch nicht freiwillig draußen, obwohl er jetzt drei Wochen lang den ganzen Tag die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ich habe ihm sogar extra das Fliegengitter auf die Seite gepackt, weil er garantiert nicht weiß, dass man da durchgehen kann. Auf die Schnelle dann noch ein Trenngitter zusammen geschustert - zum Glück hatte ich schon alles da und der Rahmen war bereits fertig. Sollte eigentlich ein Fensterschutz werden, passt aber praktischer Weise auch in den Türrahmen.
Er lässt sich streicheln, sagt aber auch ziemlich deutlich, wenn es ihm grad nicht passt. Hat mich gestern spontan geschnappt, weil ich ihm wohl zu aufdringlich war. Am Donnerstag habe ich ihn kastrieren, ein geriatrisches Profil machen und ihn entfilzen lassen, wenn ich ihm mit der Bürste komme faucht und beißt er - das üben wir noch. Wollte die Kastration eigentlich gleich zum Anfang schon erledigt haben, aber direkt nach seinem Einzug fing der TA-Stress mit Boomer an. Im Moment traut Pascha mir nicht mehr so recht, lässt sich aber mit Leckerlis ganz fix unter der Couch hervor locken und ein wenig streicheln und kraulen, bevor er mir den Rücken zukehrt. Bei ihm heißt das anscheinend soviel wie "Lass mich, ich mag jetzt nicht mehr".
Leider habe ich meinen Dickmops (Tiger) anscheinend völlig falsch eingeschätzt. Der hatte noch nie irgendein Problem mit egal was durch die Tür kommt, aber Pascha findet er richtig doof und andersrum ebenso. Ganz am Anfang sah es total gut aus, so dass ich sie auch gleich zusammen gelassen habe. Tiger ist neugierig und offen auf ihn zugegangen, es gab ein bisschen Fauchen und Murren von Pascha und dann saßen sie schon zusammen auf dem Fensterbrett. Leider hat das getäuscht, ab dem nächsten Tag ging dann das Geschrei und Gekloppe los, also Tiger raus und Tür zu, anschließend dann mit Gitter.
Ich bin irritiert, weil sie am Gitter inzwischen total friedlich sind. Keiner lässt sich beim Fressen stören, keiner faucht und immer wieder fall ich drauf rein. Leckerlis knuspern mit grad mal einem halben Meter Abstand zueinander geht auch, aber zusammenlassen kann ich sie nicht, ohne dass es früher oder später Ärger gibt. Der TA Besuch am Donnerstag scheint Pascha auch ziemlich mitgenommen zu haben, er macht den Eindruck, dass er jetzt wieder verunsicherter ist als zuvor und ich lasse das Gitter drin, damit er sich erstmal wieder akklimatisieren kann.
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, welche Fragen ich jetzt eigentlich habe.. jeder Tipp ist willkommen. Natürlich habe ich gehofft, dass das Ganze schneller läuft, aber Pascha kriegt von mir alle Zeit der Welt, um sich hier einzuleben und sich hoffentlich auch irgendwann mit meinem Dicken zu verstehen. Er tut mir nur so leid, dass er so viel alleine im Wohnzimmer sitzen muss (vor allem, wenn ich jetzt wieder arbeiten muss) und weder spielen, noch auf den Balkon gehen will. Ich habe ihn einmal mit Leckerlis auf den Balkon raus locken können. Er hat sich kurz umgeschaut und ist dann wieder reingegangen.
Wie kann ich den kleinen Mann aus der Reserve locken, um ihm mehr Lebensfreude und Selbstsicherheit zu geben?
Kann ich ihm Spielen oder den Balkon nicht noch irgendwie schmackhaft machen?
Dann hat er wenigstens ein paar Reize mehr, als wenn er immer nur auf dem Kratzbaum rumliegt. Fummelbrett habe ich ihm gestern mal hingestellt, stellenweise hat er das schnell begriffen, wie er an die Leckerlis rankommt, der Rest liegt jetzt immer noch drin. Katzensprache lernen läuft auch gaaaaaaanz laaaaaangsam. Zumindest Zwinkern scheint er drauf zu haben und Schwanzbewegungen kommen inzwischen auch dazu. Vielleicht auch, weil der ziepende Filz am Ansatz jetzt weg ist. Bisher war der Schwanz ziemlich "leblos".
Unterstützend gibt es Bachblüten und Zylkene. Kann ich sonst noch was machen?
Bitte keine Belehrungen, die helfen weder mir noch den Katzen und ich weiß selbst, dass Pascha objektiv betrachtet nicht die beste Wahl war. Ich erwarte bzw erhoffe von den Katzen auch nicht viel mehr, als ein friedliches Miteinander oder Nebeneinander. Damit Pascha hier in Ruhe mitwohnen und noch ein paar schöne Jahre haben kann.
Im größten Nofall könnte ich ihn zurückbringen, wenn der Vorbesitzer von seinem 3monatigen Auslandsaufenthalt wieder da ist, aber das möchte ich dem Kleinen nicht antun, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
Vorsicht lang.
Vor einem oder zwei Jahren hab ich schon mal nach Meinungen zur Drittkatze gefragt und anschließend das Vorhaben nochmal auf Eis gelegt. Der Wunsch bestand schon viele Jahre, wurde aber immer wieder weggeschoben, weil immer irgendwas nicht gepasst hat mit Beziehung, Auto, Geld, Job, etc pp blabla.
Heuer kam der Gedanke daran wieder einmal hoch. Noch ein paar Nächte drüber geschlafen, nebenbei im Internet rumgeschaut, was grad so für Katzen "verfügbar" sind, überlegt wie das mit den Kosten ist, wie ich eine Zusammenführung umsetzen könnte und ob ich das überhaupt muss, weil ich meine beiden Kater (Tiger ist im Juni 14 geworden, Boomer wird im August 13 Jahre alt) als sehr offen, sozial und schlicht "lieb" eingeschätzt habe. Beide sind natürlich kastriert. Letztendlich habe ich mich dann dafür entschieden.
Über Pascha bin ich in den Kleinanzeigen gestolpert. Laut Vorbesitzer ein 11 Jahre alter BKH - tatsächlich eigentlich eine Rasse, die mir optisch gar nicht so sehr zusagt und auf den Fotos wirkte er schon etwas ungepflegt/krank mit Filznestern im Fell. Da fragen aber nichts kostet, habe ich den Anzeigenersteller einfach mal angeschrieben und es hat sich ziemlich schnell heraus kristallisiert, dass der junge Mann überhaupt keine Ahnung von Katzen hat. Pascha hat er quasi "geerbt" und meine Fragen so gut er konnte beantwortet. Nach ca 1,5 Wochen Kontakt habe ich mich dann ins Auto gesetzt, mit dem Gedanken "ich kann ihn mir ja mal anschauen".. und nachdem ich ihn gesehen hatte, in einer Wohnung die gefühlt so groß war wie mein Wohnzimmer, konnte ich ihn nicht guten Gewissens dort lassen, obwohl mir schon klar war, dass ich mir mit Pascha vielleicht ein paar Probleme nach Hause hole. Das Herz war einfach lauter als der Kopf und zu dem Zeitpunkt konnte ich auch nicht ahnen, dass mir Boomer noch so viele Sorgen machen würde - sonst hätte ich es mir mit Sicherheit noch einmal überlegt.
Was gleich aufgefallen ist, waren die Filznester im Fell und dass er noch zwei stolze Bällchen am Hintern trägt. Der Vorbesitzer dachte, er wäre kastriert und wusste nicht, dass man dann bei Katzen eher keine Bällchen mehr sieht.. und ich glaube ihm das auch, er hat auf mich einen ehrlichen und anständigen Eindruck gemacht. Ich mache ihm auch keine Vorwürfe, er wusste es halt einfach nicht besser und wollte nur einen guten Platz für den kleinen Plüschbären, damit er nicht im TH landet. Mit seinen 11 Jahren wäre er da auch wahrscheinlich nicht mehr rausgekommen.. also hat das Herz gesagt "pack ihn ein und nimm ihn mit - er kann es nur besser haben". Ich hatte mir auch vorher noch das Rasseprofil angesehen und war der Meinung, dass sich das dann schon einrenkt. Falls er überhaupt ein "echter" BKH ist.. wenn nicht, ist mir das auch egal, dann ist er halt nur ein grauer Lastrami - wen juckt's? Papiere hat der kleine Plüschbär jedenfalls keine mitgebracht.
Tja.. und seitdem wohnt Pascha hier im Wohnzimmer.
Nachdem er jetzt schon ein paar Wochen hier wohnt, bin ich mir ziemlich sicher, dass er eine resignierte "Deko-Katze" ist, zeitlebens alleine war und also auch erstmal wieder Katzensprache lernen muss. Vor Spielangeln hat er Angst, mit Bällen und Mäusen kann er nichts anfangen und einen Balkon kennt er offensichtlich auch nicht - war auch hier noch nicht freiwillig draußen, obwohl er jetzt drei Wochen lang den ganzen Tag die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ich habe ihm sogar extra das Fliegengitter auf die Seite gepackt, weil er garantiert nicht weiß, dass man da durchgehen kann. Auf die Schnelle dann noch ein Trenngitter zusammen geschustert - zum Glück hatte ich schon alles da und der Rahmen war bereits fertig. Sollte eigentlich ein Fensterschutz werden, passt aber praktischer Weise auch in den Türrahmen.
Er lässt sich streicheln, sagt aber auch ziemlich deutlich, wenn es ihm grad nicht passt. Hat mich gestern spontan geschnappt, weil ich ihm wohl zu aufdringlich war. Am Donnerstag habe ich ihn kastrieren, ein geriatrisches Profil machen und ihn entfilzen lassen, wenn ich ihm mit der Bürste komme faucht und beißt er - das üben wir noch. Wollte die Kastration eigentlich gleich zum Anfang schon erledigt haben, aber direkt nach seinem Einzug fing der TA-Stress mit Boomer an. Im Moment traut Pascha mir nicht mehr so recht, lässt sich aber mit Leckerlis ganz fix unter der Couch hervor locken und ein wenig streicheln und kraulen, bevor er mir den Rücken zukehrt. Bei ihm heißt das anscheinend soviel wie "Lass mich, ich mag jetzt nicht mehr".
Leider habe ich meinen Dickmops (Tiger) anscheinend völlig falsch eingeschätzt. Der hatte noch nie irgendein Problem mit egal was durch die Tür kommt, aber Pascha findet er richtig doof und andersrum ebenso. Ganz am Anfang sah es total gut aus, so dass ich sie auch gleich zusammen gelassen habe. Tiger ist neugierig und offen auf ihn zugegangen, es gab ein bisschen Fauchen und Murren von Pascha und dann saßen sie schon zusammen auf dem Fensterbrett. Leider hat das getäuscht, ab dem nächsten Tag ging dann das Geschrei und Gekloppe los, also Tiger raus und Tür zu, anschließend dann mit Gitter.
Ich bin irritiert, weil sie am Gitter inzwischen total friedlich sind. Keiner lässt sich beim Fressen stören, keiner faucht und immer wieder fall ich drauf rein. Leckerlis knuspern mit grad mal einem halben Meter Abstand zueinander geht auch, aber zusammenlassen kann ich sie nicht, ohne dass es früher oder später Ärger gibt. Der TA Besuch am Donnerstag scheint Pascha auch ziemlich mitgenommen zu haben, er macht den Eindruck, dass er jetzt wieder verunsicherter ist als zuvor und ich lasse das Gitter drin, damit er sich erstmal wieder akklimatisieren kann.
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, welche Fragen ich jetzt eigentlich habe.. jeder Tipp ist willkommen. Natürlich habe ich gehofft, dass das Ganze schneller läuft, aber Pascha kriegt von mir alle Zeit der Welt, um sich hier einzuleben und sich hoffentlich auch irgendwann mit meinem Dicken zu verstehen. Er tut mir nur so leid, dass er so viel alleine im Wohnzimmer sitzen muss (vor allem, wenn ich jetzt wieder arbeiten muss) und weder spielen, noch auf den Balkon gehen will. Ich habe ihn einmal mit Leckerlis auf den Balkon raus locken können. Er hat sich kurz umgeschaut und ist dann wieder reingegangen.
Wie kann ich den kleinen Mann aus der Reserve locken, um ihm mehr Lebensfreude und Selbstsicherheit zu geben?
Kann ich ihm Spielen oder den Balkon nicht noch irgendwie schmackhaft machen?
Dann hat er wenigstens ein paar Reize mehr, als wenn er immer nur auf dem Kratzbaum rumliegt. Fummelbrett habe ich ihm gestern mal hingestellt, stellenweise hat er das schnell begriffen, wie er an die Leckerlis rankommt, der Rest liegt jetzt immer noch drin. Katzensprache lernen läuft auch gaaaaaaanz laaaaaangsam. Zumindest Zwinkern scheint er drauf zu haben und Schwanzbewegungen kommen inzwischen auch dazu. Vielleicht auch, weil der ziepende Filz am Ansatz jetzt weg ist. Bisher war der Schwanz ziemlich "leblos".
Unterstützend gibt es Bachblüten und Zylkene. Kann ich sonst noch was machen?
Bitte keine Belehrungen, die helfen weder mir noch den Katzen und ich weiß selbst, dass Pascha objektiv betrachtet nicht die beste Wahl war. Ich erwarte bzw erhoffe von den Katzen auch nicht viel mehr, als ein friedliches Miteinander oder Nebeneinander. Damit Pascha hier in Ruhe mitwohnen und noch ein paar schöne Jahre haben kann.
Im größten Nofall könnte ich ihn zurückbringen, wenn der Vorbesitzer von seinem 3monatigen Auslandsaufenthalt wieder da ist, aber das möchte ich dem Kleinen nicht antun, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
Zuletzt bearbeitet: