Pseudomonas und Streptokokken - behandeln ja oder nein?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Sternchenleo

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12. März 2025
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Hallo liebes Forum,

ich brauche bitte euer Wissen und eure Hilfe.
Beim Karlchen wurde vor ca. 3 Wochen ein Rachenabstrich gemacht. Ich hatte das so bisschen hintenan gestellt, weil ich da mit keinem besonderen Ergebnis gerechnet hatte. Nun habe ich aber doch endlich das Ergebnis angefordert und tatsächlich wurden Pseudomonas oryzihabitans ( gehört zu Pseudomonas putida) und Streptokokken nachgewiesen.(außerdem Pasteurella, aber die sind ja für die Katze nicht pathogen, sondern Teil der felinen Mundflora, habe ich das richtig verstanden?)
TÄ meint, solange er nicht größere Probleme hat, sollte aufgrund der Resistenzproblematik nicht behandelt werden. Nun ist es aber so, dass er manchmal mehr, manchmal weniger niest und so durch die Nase schnaubt, so ging es eigentlich Ende März los, aber es ist nicht wirklich Schnupfen, die Nase läuft auch nicht. Dann fiel mir auf, dass er das rechte Auge vermehrt zukneift, manchmal leicht schielt und eine leichte Anisokorie hat, es tränt aber nicht, Untersuchung beim Augentierarzt - das ganze Programm - ergab genau gar nichts. Ich sehe und fühle eine ganze leichte Schwellung im/um den Augenwinkel. Aber außer mir sieht die niemand, inzwischen haben drei Tierärzte draufgeschaut. Ich sehe und fühle das aber nach wie vor. Er schüttelt außerdem vermehrt den Kopf. Als die Zähne gemacht wurden Anfang Mai, wurden auch die Ohren gecheckt, aber sah alles gut aus. Im Rahmen der Zahnbehandlung wurde auch der Abstrich gemacht. Und ein Abdomenultraschall wurde auch gemacht, alles i.O.
Bisher war er außer dem Augenkneifen, nießen und Kopfschütteln auch fit, seit ein paar Tagen gefällt er mir aber nicht. Er sitzt oft in leichter Kauerhaltung da, heute konnte ich ihn kaum zum Spielen motivieren und das Abendessen liegt noch im Napf. Insgesamt wirkt er so ein bisschen reduziert. Auf unseren gemeinsamen Abendspaziergang will er aber nicht verzichten.

Ich merke, dass ich mit der "abwarten" Option nicht so glücklich bin, denn ich mach mich schon die ganze Zeit verrückt und habe Angst, dass er irgendwo einen Tumor im Kopf hat. Und ich war jetzt schon so weit, in einem Monat oder so ein MRT zu fahren, um rauszufinden, woher das alles kommt. Und nun eben das Ergebnis von dem Abstrich und vielleicht sind diese Pseudomonas Viecher und/oder die Streptokokken ja verantwortlich für das alles. Im Blutbild sind übrigens die Eosinophilen zu niedrig. Ich glaube hier nicht an die Stresstheorie, denn die waren in der Vergangenheit auch immer ok, trotz Tierarztstress. Spräche also auch für eine Infektion?

Sollte ich also doch eine Antibiotika Behandlung anstoßen, was meint ihr? Warum warten, bis es richtig schlimm wird? Lieber jetzt behandeln, solange er noch halbwegs fit ist... Oder auf jeden Fall ein MRT, um vielleicht den Infektionsherd zu finden? Vielleicht ja doch was mit den Ohren...Oder diese MinimalSchwellung am Auge ... Und mir die Sicherheit zu geben, dass er keinen Tumor hat...
Ich hänge mal noch das Ergebnis des Abstriches an.

Ich will doch nur, dass es ihm gut geht. Er ist übrigens 14.
 

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Streptokokken können meines Wissens nach auch bei Katzen zu Entzündungen am Herzen (Myokarditis, Endokarditis) führen. Da wäre ich schon lange bei einem anderen Tierarzt.
Bei den Pseudomonas kenne ich mich nicht aus.
 
Ich zitier mich mal wieder selber.

Katzen haben häufig Probleme mit den oberen Atemwegen bis zum Kehlkopf. Das hilft:

Inhalierknast. 🙂 Unser ständiger Begleiter.

Korb an Stelle, wo nie für den Tierarzt eingetütet wird.
Katze in Korb.
Topf mit heißem Salzwasser (0,9 %, muss nicht aufs Mü sein, die Ponys inhalieren auch mit Sole 2,5 %) davor.
Handtuch drüber.
Zeit steigern auf 10 bis 15 Minuten. Anfangs zwei- bis dreimal täglich, später einmal.
Mit Lieblingskeksen befreien.

Problem der kätzischen Anatomie und wiederholter Entzündungen ist, dass sich die Schleimhaut verdickt und auffaltet, im Extremfall regelrechte Polypen bildet.
Dadurch entstehen Täler, in denen neben Bakterien abgestorbene Zellen und ähnlicher Müll bleiben und nicht mehr ablaufen können. Die werden dann bei Körpertemperatur bebrütet, und schwupps ist der nächste Infekt da.

Leider ist die Durchblutung in diesen Tälern nicht gut, Abwehrzellen können also nicht gut dahin gelangen. Somit geht es nach erfolgreicher Antibiose rasch wieder los.

Eine gepflegte Schleimhaut kann Keime besser abwehren, Verdickungen und Auffaltungen bilden sich bis zu einem gewissen Grad zurück, das Sekret kann wieder ablaufen.
Und die Pflege geht über Inhalieren.
 
@Max Hase ja diesen Post von dir habe ich schon gelesen. Allerdings hat er praktisch keine Atemprobleme. Die Nase läuft nicht, Nießen tut er im Moment kaum.

Am auffälligsten nach wie vor das Augenkneifen und Kopfschütteln und jetzt so eine allgemeine Mattigkeit irgendwie.

@Namenlose das Ergebnis habe ich schriftlich erst seit gestern Abend
 
Meine chronischen Schnupfer haben dann auch keine Atemprobleme, allenfalls Ausfluss aus den Augen, weil dann das Tränenpünktchen als Überlauf der Nase dient.
Hörbare Atmung kommt meist als Spastik von der Lunge, selten von komplett dichten Nebenhöhlen.
 
Ja okay. Aber die ursprüngliche Frage ist ja. Soll ich eine Antibiotika Therapie beginnen oder nicht?
 
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Wenn es überwiegend in den Nebenhöhlen ist, eher nein. Frag Deinen Tierarzt.

Google mal S3-Leitlinien Rhinosinusitis.
Auch für Menschen wird da inzwischen größte Zurückhaltung empfohlen wegen der Resistenzbildung durch die immer vorhandenen Nischen, in denen Keime überleben.

Heißt nicht, dass keine Antibiotika zum Einsatz kommen. Aber sie werden in der Regel mit flankierenden Maßnahmen wie Inhalation und Co angewendet.

Meine Tierärztin macht das schon lange so.
Wenn Antibiotika, dann Inhalierknast dazu und weiter nach Ende der Antibiose.
Ich fange inzwischen schon vorher an und kann Antibiotikagaben oft vermeiden, weil Inhalierknast eben ausreicht.
Und reicht es nicht, dann fahren wir zum Doc.
 
Woher weiß man, ob es in den Nebenhöhlen ist? Der Abstrich wurde aus dem Rachen genommen. Meine Sorge ist, dass sich dieser Pseudomonas irgendwo hin ausbreitet, wo er nicht hin soll. Und nachdem ich ja hier im Forum gelesen habe, dass der sich eigentlich immer irgendwo draufsetzt, dachte ich, es würde eben Sinn machen, die Streptokokken zu behandeln. Von denen ich nicht weiß, welcher Stamm genau es ist. Nach wie vor gehe ich auch nicht davon aus, dass die Atemwege das Hauptproblem sind. Das Auge und das Kopf schütteln macht mir am meisten Sorgen. Vielleicht irgendeine Entzündung unter der Haut… Und da hilft halt dann auch kein inhalieren. Ich finde wirklich super, wie du das erklärt hast, wie du das machst und warum, das ist alles total gut, aber in dem Fall zweifle ich da ein bisschen am Sinn. Ich weiß nicht, was der Kater hat und es macht mich fertig.
 
Bei Katzen sindxes wohl oft die oberen Atemwege, also inklusive der Nebenhöhlen.
Aussage mehrerer Tierärzte.

Was verlierst Du, wenn Du es probierst (vorm MRT 😉). Und parallel mit Deinem Tierarzt sprichst.
 
Woher weiß man, ob es in den Nebenhöhlen ist? Der Abstrich wurde aus dem Rachen genommen. Meine Sorge ist, dass sich dieser Pseudomonas irgendwo hin ausbreitet, wo er nicht hin soll. Und nachdem ich ja hier im Forum gelesen habe, dass der sich eigentlich immer irgendwo draufsetzt, dachte ich, es würde eben Sinn machen, die Streptokokken zu behandeln. Von denen ich nicht weiß, welcher Stamm genau es ist. Nach wie vor gehe ich auch nicht davon aus, dass die Atemwege das Hauptproblem sind. Das Auge und das Kopf schütteln macht mir am meisten Sorgen. Vielleicht irgendeine Entzündung unter der Haut… Und da hilft halt dann auch kein inhalieren. Ich finde wirklich super, wie du das erklärt hast, wie du das machst und warum, das ist alles total gut, aber in dem Fall zweifle ich da ein bisschen am Sinn. Ich weiß nicht, was der Kater hat und es macht mich fertig.
Streptokokken sind nicht unproblematisch und sollten adäquat behandelt werden. Sie können sich weiteer verbreiten, auch so wie du es angesprochen hast: irgendwo draufsetzen wie z.B. auf die Lymphknoten und können dort beispielsweise Abzesse bilden. Ausserdem können sie auch auf den Menschen übertragen werden z.B. wenn das Tier dich anniest, ableckt etc. Dann können sie über die eustachische Röhre tatsächlich auch vom rachen ins Mittelohr wandern, da dürfte inhalieren vermutlich nichtmals unterstützend wirken. Meine Empfehlung ist mit Praxis über eine konsequente Antibiotikatherapie zu sprechen.
 
Auch bei der Belüftung des Mittelohrs ist Inhalieren hilfreich, frag mal Deinen Tierarzt oder Hausarzt, wenn Du das nächste Mal da bist. 😉

Und natürlich sollte das mit dem Tierarzt abgesprochen und danach über eine Antibiotika-Behandlung entschieden werden, habe ich oben auch so gesagt.
 
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Kann ich bestätigen, inhalieren mit isotonischer Kochsalzlösung hilft unterstützend bei Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung und Mittelohrentzündung, weil sämtliche Schleimhäute abschwellen, Sekrete besser abfließen und die Belüftung verbessert wird.
Das mögen Bakterien nicht so gern.
 

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