Neue Sprachen im Alter + nach Krankheit

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Dixxl

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1. April 2008
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Liebe Foris, ich wollte euch mal meine Erfahrungen mit den sprachlichen Veränderungen meines Altkaters Dickie (17) schreiben.

Dickie (FWW-Kater) hat sich nie viel geäußert; weder 'einfach so', noch, wenn er was nötig hatte oder wollte. Allerdings hat er schon immer EG (keine dramatische Ausprägung), und wenn das Jucken im Sommer zu schlimm wurde, stellte er sich schon mal vor mich hin: 'Jetzt will ich aber Kortison!' (Meistens hatte er es da schon einen halben Tag - es wirkte nur noch nicht ;-)

Vor ein paar Wochen nun hatte er Pankreatitis: Die war (nicht nur für sein hohes Alter) recht dramatisch, Dickie war 3 Tage in der TK, und zuvor und danach noch ein paar Tage richtig, richtig krank.
Als ich ihn aus der TK abholen kam, hat er das erste Mal je beim TA einen (einzigen) Maunzer hören lassen. Sicher gab es früher schon mal Schmerzlaute - aber niemals an mich gerichtet...

Seitdem er wieder zuhause ist und es ihm besser geht, ist er viel verbaler geworden, meistens um sich zu beschweren; ein bisschen ist es, wie wenn ein ungeduldiger alter Mensch nörgelt: Ich komme ihm zu langsam aus dem Bett, öffne das Fenster/ die Tür nicht schnell genug, stelle das falsche Futter hin - oder Zweitkater Bibo sitzt irgendwo, wo er nicht sitzen sollte (sprich, irgendwo in der Wohnung, wo Dickie gerade vorbeilaufen will ;-).
Früher gab es da nur eine symbolische Drohgeste mit der Pfote (zum richtig Hinlangen ist Dickie's Arthrose zu schlimm - Bibo spielt die Angst + den Respekt aber gut ;-), heute wird die mit Maunzern unterstützt.

Auch hat er jetzt (wieder komplett schmerzfrei!) neue Töne + Tonlagen drauf.
Ich spreche viel davon natürlich dem Trauma des Aufenthalts in der TK zu - vielleicht auch der Tatsache, dass er, sowieso unter Narkose, nun auch ein paar olle Zahnstümpfe weniger hat - aber auch zuvor hat es schon Veränderungen gegeben: So saß er schon vor der Krankheit manchmal da und maunzte mich einfach nur an, ohne was Bestimmtes zu wollen.

Auch ist er jetzt langsamer und manchmal schreckhaft, was er jünger nie war; trotzdem er noch perfekt hört und sieht - er ist jetzt wahrhaftig 'offiziell alt'. Ich bin froh, dass er sich noch einmal derrappelt hat - in seinem Alter ist das nicht selbstverständlich...

Gibt es hier noch mehr Alte, die neue Töne anschlagen?

LG,
Marion.
 
A

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Ich weiss nicht, ob das passt:

Der Heinrich ist taub. Die ersten Monate unsere Beziehung hat er gar nix gesagt. Ich dachte schon, er sei auch noch stumm.

Dann hat er den Klassiker aller tauben Katzen gebracht: er brüllte, jodelte, keifte....

Er ist mittlerweile zuverlässig ca. 9 Jahre alt.
Hat zwei schwere Ohren Ops hinter sich gebracht.
nach jeder OP war er verändert, auch sprachlich oder besser gesagt : lauttechnisch.

Und ja, er artikuliert sich anders, vielfältiger.

Er kann sehr beleidigt und gekränkt klingen.
Und auch "noch mal einen drauf geben", wenn ihr versteht, was ich meine?
und plötzlich hat er auch ein zartes "Miep" drauf.

Und er kann schnurren! Wie eine Maschine. Ich hab sein erstes Schnurren vor ca. einem Jahr gehört, vorher war NIX. Er lebt seit 2012 bei mir.

Wirklich erklären kann ich mir das nicht. Ich kann nur mutmaßen.

Hilft das weiter?

Lg

Birgit
 
Ja, hier gibt es auch neue Töne :)

Carlo wird im Mai 17Jahre
bisher kannte ich nur mal ein zaghaftes Miiee von ihm, seiner Statur im übrigen überhaupt nicht entsprechend ;)

oder aber wenn er mit Beute heimkam, dann hat er derart laut und anhaltend gegrölt, schon von Weitem konnte man ihn hören.

Ansonsten war Carlo ein sehr schweigsamer Kater, bisher.

Seit neuestem gibt er diese schauerliche Tonfolge auch ohne Beute von sich, das ist gewöhnungsbedürftig.
Meistens wenn er uns nicht sieht oder hört.
Er beruhigt sich dann erst, wenn wir ihn ansprechen.

Er äußert sich auch in Lauten, die ich bisher noch nie von ihm gehört habe.

Also mir ist diese Veränderung auch aufgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je, nun.. auch unsere Katzen und Kater werden alt.
Und manche eben auch taub - oder zumindest schwerhörig, kriegen Sehschwäche, Rheuma... und manche werden eben auch wunderlich.
Könnte man teils auch als Demenz schon bezeichnen.
Und zum Bild einer Demenz gehört eben ganz oft auch, das Kinderverhalten wieder gezeigt wird: Also nach Mama schreien (oder eben den Dosis ;)), alles kommentieren - schließlich ist das Leben neuerdings ganz :rolleyes:komisch.

Manche Wesenänderungen - also bei grundsätzlich jüngeren Senioren - kann auch einfach ein mehr an Vertraut sein sein.
 
Danke für eure Antworten!!

@Baset: Sorgen mache ich mir deshalb keine; ich fand diese plötzliche Veränderung nur auffällig + hab sie deshalb hier mal beschrieben.

Aus euren Beiträgen (und anderen threads) sehe ich, dass Lautveränderungen im Alter meist damit zu tun haben, dass Katze schlechter hört.
Da Dickie noch gut hört (beim kleinsten ungewöhnlichen Geräusch dreht sich sofort der Kopf in die richtige Richtung), denke ich, dass es eher eine Wesensveränderung bei ihm ist - allerdings ist das keine größere Anhänglichkeit an meine Person.

Für eine Demenz ist Dickie's Veränderung nicht groß genug - aber ein wenig senil-grumpfelig, das könnte er jetzt schon sein...

Manchmal denke ich, jetzt, da er mehr Zeit zuhause verbringt, fehlen ihm vielleicht mehr menschliche Stimmen: Ich lebe schon lange mit ihm allein. Das Radio läuft zwar meistens, aber ich habe wenig Besuch, und telefonieren tue ich auch nicht oft.
Natürlich rede ich mit Dickie, aber ich merke halt auch, dass ihn "etwas Neues", z.B. in Gestalt von Besuch, immer anregt. Auch das ist anders: Früher hat er sich sofort verzogen, wenn das Haus voll war...

Vielleicht wäre es auch anders, würde sich Dickie besser mit Bibo verstehen, aber mit anderen Katern konnte er nie gut: Er liebt Katzen - aber alle, denen er sich (immer höflich!) nähern wollte, haben ihn stetig auf Abstand gehalten (oder Schlimmeres...) :-(. Das hat mir immer Leid getan, dass er nie einen weiblichen Streunerkumpan oder eine Schmusegefährtin finden konnte.

LG,
Marion.
 
Bei Felix, 18+, hat sich das Sprachverhalten auch verändert. Allerdings spricht er seit längerem deutlich weniger als vorher. Wenn wir ihn angesprochen haben, hat er immer gleich reagiert. Sowohl mit Aufmerksamkeit als auch mit Anworten. Er hat immer geantwortet. Und er hatte immer das letze Wort. :D Seit einigen Monaten reagiert er nicht mehr, wenn er angesprochen wird. Wenn er schläft und ich ihn z.B. reinholen will, muss ich ihn anstupsen. Sonst hat er das immer mit Geräuschen wie 'hrmpf' kommentiert, das macht er nicht mehr. Er ist nicht taub oder schwerhörig. Ich schiebe das auf Altersstarrsinn... aber ich liebe ihn und er darf starrsinnig sein. Alte Katzen sind einfach wundervoll. :pink-heart:
 
@roka: 18, das ist schon sehr bemerkenswert! Heißt das "+", dass er so ist seit er 18 ist, oder könnte er auch älter sein? Ich kann bei Dickie nicht sicher sein: Als Streuner bei mir angekommen, wurde er auf 3 oder 4 geschätzt.

Deine Beschreibung vom veränderten Felix finde ich faszinierend, ich kann mir das haargenau vorstellen.
Dass dein Felix weniger spricht, mein Dickie dagegen mehr, entspricht alten Menschen, oder? Manche werden zu regelrechten Plaudertaschen, andere einsilbig.
Das finde ich bemerkenswert: Dass alle unsere Senioren so deutlich menschenähnliche Altersveränderungen haben. Ich habe schon einige alte Hunde miterlebt - aber nie einen alten Hund grummelig oder stark charakterverändert erlebt...

Verlangsamt + "wackliger" ist Dickie auch - wobei seine immer noch blitzartigen + sicheren Reaktionen auf die Spielangel nicht erklären, warum ich den letzten Mauskopf im Garten vor einem Jahr gefunden habe.

Apropos Spielangel: Seit neuestem hat mein Kater, das erste Mal in seinem Leben! - abends seine "verrückten (höchstens) 2 Minuten", fetzt ein wenig herum, angelt das Spielzeug unter dem Vorhang; manchmal knurrt/ jault er dabei sogar ein wenig (auch ein totales Novum).
Zuerst habe ich gedacht, er hat Schmerzen, sich irgendwo eingeklemmt, oder Ähnliches - bis ich gesehen habe, dass er ein Papierkügelchen rumschubst ;-).

Vielleicht nehmen wir all diese, auch die kleinsten, Veränderungen bei unseren Katzen auch nur deshalb so deutlich wahr, weil wir die Alten einfach als 'irgendwie bedürftiger' wahrnehmen?
Dickie mit seiner Arthrose wehrt sich nun nicht mehr (wie früher), wenn ich ihm auf einen Stuhl oder auf's Bett helfe - die Aufstiegshilfen, die ich an einigen Stellen postiert hatte, hat er aber alle übersprungen ;-), was es für ihn natürlich noch anstrenger machte, also hab ich die meisten davon wieder abgeräumt...

LG,
Marion.
 
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