Neue Katze holen, wenn das Bauchgefühl nicht ganz stimmt?

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Lisa H

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Hallo zusammen,

Ich habe mich hier schon viel zum Thema Zusammenführung und passender Zweitkatze belesen und hoffe, dass damit bei unserem Neuzugang alles gut gehen wird. Diesen Post mache ich eigentlich eher, um eure Erfahrung zu hören (wenn ihr diese teilen mögt) wie ihr damit umgegangen seid, wenn das Bauchgefühl beim Neuzugang nicht 100-prozentig zugestimmt hat.
Ein wenig Hintergrund dazu:
Vor zwei Monaten haben wir leider unsere Katze Ruby mit nur 13 Monaten verloren. Sie ist mit Carlo (aktuell 16 Monate) in der gleichen Pflegestelle aufgewachsen und sie sind zusammen mit zwölf Wochen zu uns gezogen. Die beiden haben sich immer gut verstanden, haben zusammen gelegen, sich gegenseitig geputzt und friedlich zusammen gelebt. Im Freigang waren sie allerdings sehr unterschiedlich. Ruby hatte einen sehr großen Radius und kam an sonnigen und warmen Tagen nur zum fressen nach Hause, Carlo genügt oft auch einfach nur der Balkon und unser kleiner Garten, der nach hinten rausgeht. Nachts ist er meist für 4 Stunden weg und tagsüber drinnen viel am schlafen. Wenn ich nicht wüsste, dass er eigentlich noch so jung ist, würde ich ihn vom Verhalten eher auf 6-8 Jahre schätzen, da er doch recht gemütlich und eher ruhig ist. Die Tage nach Rubys Tod (wir haben sie nach dem Besuch in der Tierklinik wieder mit nach Hause genommen, sodass Carlo sich verabschieden konnte), hatten wir das Gefühl, dass Carlo getrauert und sie an vielen Orten gesucht hat, wo er vorher teils noch nie hingegangen ist. Das hat sich mit der Weile gelegt und er frisst auch weiterhin ganz normal und verhält sich auch ganz normal. Das spielen mit einer Angel oder anderem Spielzeug, war noch nie wirklich sein Ding und er mochte es lieber sich mit Ruby zu raufen. Wir haben das Gefühl, dass er sich alleine doch irgendwie langweilt, sodass wir uns nun entschieden haben, eine neue Katze zu holen. Mein Partner und ich sind vom Gefühl eigentlich noch nicht soweit, aber wir denken, dass es für Carlo besser ist und wir wollen ihn auch nicht zu lange alleine lassen. Wir haben gestern eine Katze vom Tierschutz kennen gelernt in der gleichen Pflegestelle, aus der auch Carlo und Ruby kamen. Sie wird von der Pflegestelle als lieb und ruhig beschrieben, aber auch, dass sie sich durchsetzen könne, da sie wohl eine Weile wild gelebt habe. wir denken, dass es vom Charakter her gut passen könnte. Und auch das Alter ist ungefähr gleich - sie wird auf 1 3/4 Jahre geschätzt. Allerdings ist der Funke nicht so richtig übergesprungen, dass ich das Gefühl habe, dass genau diese Katze für uns sein soll. Allerdings denke ich auch, dass das vielleicht zum aktuellen Zeitpunkt bei keiner Katze möglich wäre, da ich weiterhin noch um Ruby trauere.
Nun meine Frage an euch –
Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation, dass ihr eine Katze aufgenommen habt, zu der ihr nicht sofort eine Verbindung gespürt habt bzw. bei der das Bauchgefühl nicht 100%ig gestimmt hat? Wie lief es dann bei euch weiter? Die Katze ist wirklich sehr lieb und zutraulich gewesen, hat auch direkt mit mir geschmust, sodass ich dem Ganzen eigentlich gerne eine Chance geben würde. Aber ein wenig Sorge habe, dass es nicht klappen könnte.

Zur Zusammenführung hätte ich noch eine Frage. Ich habe schon ein Netz besorgt, was man im kompletten Türrahmen einbauen kann, so dass die beiden keinen direkten Kontakt hätten. Von dem, was ich gelesen habe, sollte man beim Einzug der neuen Katze nicht sofortigen Sichtkontakt mit der schon im Haushalt lebenden Katzen zulassen. Die Dame auf der Pflegestelle sagt mir allerdings, dass sie es von Anfang an mit Sichtkontakt probieren würde, wenn es zwei Katzen sind, die vom Charakter eher lieb und ruhig sind. Wie seht ihr das und wir sind eure Erfahrung damit?
 
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Ich muss gestehen, dass ich zu keiner katze vor der adoption eine verbindung gespürt habe. Viele habe ich vorher nicht mal persönlich gesehen.

Die verbindung entstand immer erst nach einiger zeit hier.

Zur sicherheit ist die variante gittertür immer der beste plan, auch kann man anfangs den sichtkontakt (tuch oder pappe) unterbinden.
Grad wenn man selbst unsicher ist, macht das sinn. So könnt ihr langsam zusammenwachsen, und grad die katzen bekommen keinen kulturschock
 
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Ja, ich war letztes Jahr in dieser Situation, als unsere Kätzin starb und der Kater, der sie sehr mochte, stark getrauert hat.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich nicht so schnell eine neue Katze geholt, aber der Kater brauchte wieder Gesellschaft.
Ich tat mich sehr schwer damit, wir fanden dann aber eine Katze die zu passen schien. Ich fand sie auch sympathisch.
Beide Katzen fanden auch zueinander. Der Kater liebt sie zwar nicht auf die selbe Art wie seine vorige Freundin, aber sie mögen sich.

Ich mag sie auch, aber es ist nicht das selbe Gefühl wie für meine vorherige Kätzin und ich kann mir auch nicht vorstellen, das es so werden wird. Doch ist es völlig in Ordnung, das sie bei uns ist.

Wir haben es so gemacht, das wir die ersten Tage keinen Sichtkontakt hergestellt haben, damit sich die neue erstmal aklimatisieren konnte, aber danach haben wir dann sehr schnell mit Gittertür gearbeitet.
 
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Ein "Funke" ist bei mir auch nicht übergesprungen, als ich Juni im TH besucht habe. Ich war noch mit Trauer um *Siegfried beschäftigt, war ehrlich gesagt auch etwas genervt davon, dass sich die Suche so schwierig gestaltete (kompatible Senioren wachsen leider nicht auf Bäumen und ich hab mich durch so viele Tierschutz-Seiten gewühlt, die voll schlimmer Geschichten waren - das hat mich psychisch ganz schön geschafft) und froh, dass diese nun ein Ende hat. "Die neue" war trotz beschriebener Schüchternheit vorsichtig-neugierig und zugewandt, aber halt in dem Moment für mich erstmal noch "nur" eine niedliche Katze wie jede andere.

Aber kaum ist sie bei uns eingezogen, fing das Band an zu wachsen und inzwischen hab ich sie natürlich längst fest in mein Herz geschlossen 🥰

Solange das komische Bauchgefühl also nicht von Zweifeln an der Pflegestelle oder ähnlichem kommt, sondern "nur" im fehlenden Liebe-auf-den-ersten-Blick-Gefühl begründet ist, mach dir mal keine Sorgen - man wächst zusammen und eh man sichs versieht, hat man schon wieder die tollste Katze der Welt zu Hause 😁
 
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Ja, manchmal kommt die Liebe schleichend.
Als wir damals den Kater zu der jetzt verstorbenen Kätzin holten, war er mir zwar nicht unsympathisch, eher neutral.
Mitlerweile kann ich mir nicht vorstellen, das er nicht mehr bei uns ist.
 
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Danke für eure Antworten. Das beruhigt etwas 🙂 dann werden wir es wahrscheinlich mit der Katze probieren…
 
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Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation, dass ihr eine Katze aufgenommen habt, zu der ihr nicht sofort eine Verbindung gespürt habt bzw. bei der das Bauchgefühl nicht 100%ig gestimmt hat?
Ich hab eine Katze adoptiert, die ich nicht kannte und nicht sah. Ich hab die Papiere unterschrieben, ehe ich sie das erste Mal sah. 🤷🏻‍♀️
Ich wusste nur, sie braucht Hilfe, ein Zuhause und das sofort.

Nun, sie brauchte genau einen Abend, dann hatte sie sich in mein Herz geschlichen und sie wurde mein Seelenkätzchen. 😍

Gib euch einfach die Chance.. und im Endeffekt braucht nicht ihr einen Partner, sondern Carlo. ☺️
 
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Gib euch einfach die Chance.. und im Endeffekt braucht nicht ihr einen Partner, sondern Carlo. ☺️
Das stimmt… letztendlich ist es das wichtigste, dass Carlo sich mit ihr wohl fühlen wird 🙂

Ich habe der Pflegestelle vorhin Bescheid gegeben, dass wir der Kleinen gerne ein neues Zuhause geben würden. Eventuell ist ein Einzug schon zum Wochenende möglich.
 
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Bitte denke da dran, die Zusammenführung langsam zu machen, am besten mit Gittertür, denn du setzt Carlo einen Fremden in sein Revier. Er wird nicht begeistert sein und sollte sich langsam dran gewöhnen können.
 
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Das spielen mit einer Angel oder anderem Spielzeug, war noch nie wirklich sein Ding und er mochte es lieber sich mit Ruby zu raufen.

Sie wird von der Pflegestelle als lieb und ruhig beschrieben, aber auch, dass sie sich durchsetzen könne, da sie wohl eine Weile wild gelebt habe.
Moin,
wenn Euer Kater wirklich gerne rauft: mag die neue Katze das auch gerne? Sonst sind Schwierigkeiten vorprogrammiert, Stichwort Kater-Katze-Konflikt.

Zu Deiner Ausgangsfrage kann ich gar nicht viel beitragen. wir hatten immer Streuner, die irgendwo "über" waren oder uns zugelaufen sind. Und dann waren sie halt da. Aktuell haben wir 2 rumänische Straßenkatzen. Keine davon konnte ich vorher kennenlernen. Ich glaube, so eine Beziehung braucht sowieso einige Zeit, um zu wachsen.
 
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Wir haben das Gefühl, dass er sich alleine doch irgendwie langweilt,
Das kann ich mir gut vorstellen, ist er doch den Mehrkatzenhaushalt gewohnt.
Mein Partner und ich sind vom Gefühl eigentlich noch nicht soweit,
Ich denke das kommt, wenn das neue Leben bei euch eingezogen ist.
Ich wollte den frei gewordenen Platz zwar immer gleich wieder besetzen, weil ich weiß, wie viele suchen, hatte aber auch immer diese Unsicherheit im Bauch. Ich denke, das ist normal. Viele haben zu Beginn oftmals so eine Art Blues, weil die Situation einfach neu und anders ist.
Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation, dass ihr eine Katze aufgenommen habt, zu der ihr nicht sofort eine Verbindung gespürt habt bzw. bei der das Bauchgefühl nicht 100%ig gestimmt hat?
Ja, ich empfinde das aber eher wie vorhin erwähnt als eine Art Unsicherheit, die der neuen Situation geschuldet ist und ein bisschen auch schlechtes Gewissen (völlig unbegründet!), der verstorbenen Katze gegenüber.
Viele kämpfen mit diesem Gefühl des Ersetzens, dabei kann es das nie sein und man weiß das auch aber das Gefühl ist dennoch irgendwie da.
Viele habe ich vorher nicht mal persönlich gesehen.
Ich auch nicht. Ich sah Bilder und hatte eine Beschreibung der Tierschützer und dennoch hat jede einzelne unser Herz im Sturm erobert.

Wichtig ist, dass die Katzen matchen, eure Liebe kommt von allein.
 
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Ich denke auch, dass es sehr normal ist, dass Ihr noch keine Verbindung spürt. Das ging mir bei Neuzugängen nach Todesfällen nie anders und die Verbindung hat sich bei mir immer aufgebaut, mal schneller, mal weniger schnell. Bei einem meiner Kater hat das sogar echt lange gedauert (über ein Jahr), aber dann... bester Kater aller Zeiten (alle meine Katzen sind die besten Katzen aller Zeiten ^^).

Ich bin aber auch generell nicht der "Hals über Kopf verliebt" -Typ und wähle Neuzugänge recht nüchtern nach "Checkliste" aus.
 
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Ich finde es auch normal, dass sich das Gefühl erst entwickeln muss.
Nichtsdestotrotz möchte ich auch nochmal den Aspekt von @JuliJana hervorheben: würden die beiden gut zusammenpassen und haben ähnlichen Charakter und Spielverhalten?
 
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Bitte denke da dran, die Zusammenführung langsam zu machen, am besten mit Gittertür, denn du setzt Carlo einen Fremden in sein Revier. Er wird nicht begeistert sein und sollte sich langsam dran gewöhnen können.
Ja, das habe ich so geplant… Ich habe keine Gittertür, sondern eine netztür, die aber auch extra für eine Zusammenführung gedacht ist. Wir werden der neuen Katze ein Zimmer einrichten und schauen wie schnell sie dort zu Ruhe kommt und sich wohl fühlt und erst dann ein Treffen mit Carlo zulassen.
 
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Moin,
wenn Euer Kater wirklich gerne rauft: mag die neue Katze das auch gerne? Sonst sind Schwierigkeiten vorprogrammiert, Stichwort Kater-Katze-Konflikt.
Die Katze hat zuvor auch mit einem Kater zusammen gelebt und da hat es wohl keine Probleme gegeben und laut Pflegestelle kann sie sich auch anderen gegenüber gut durchsetzen da sie auch eine Zeit wild gelebt habe.
 
Ich finde es auch normal, dass sich das Gefühl erst entwickeln muss.
Nichtsdestotrotz möchte ich auch nochmal den Aspekt von @JuliJana hervorheben: würden die beiden gut zusammenpassen und haben ähnlichen Charakter und Spielverhalten?

Vom Charakter scheinen sie gut zusammen zu passen. Beide lieb, verschmust und eher von der ruhigen Art. Vom Spielberhalten müssen wir schauen. Wie gerade zuvor geschrieben, hat die Katze vorher mit einem Kater zusammen gelebt wo es wohl keine Probleme gab und die beiden gut zurecht kamen.
 
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Die Katze hat zuvor auch mit einem Kater zusammen gelebt und da hat es wohl keine Probleme gegeben und laut Pflegestelle kann sie sich auch anderen gegenüber gut durchsetzen da sie auch eine Zeit wild gelebt habe.
Ich will Dir das nicht madig machen, aber da würde ich an Deiner Stelle noch mal genau nachfragen, denn das heisst ja beides nichts. Nicht jeder Kater ist raufig drauf und dass die Katze sich gut durchsetzen kann, hat wiederum nichts mit ihrem bevorzugten Spielverhalten zu tun.
Sagt Dir der Begriff Kater-Katze-Problem etwas bzw. kennst Du Dich damit aus?
 
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