Nassfutter nach Kastration

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Jessi99

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26. November 2021
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Hallo ihr Lieben🤗

Meine 2 Wohnungskatzen (W) wurden am 22.11. mit 6 Monaten kastriert.
Nun habe ich die Reste vom Kittennassfutter so gut wie verfüttert und stehe jetzt vor der schwierigen Entscheidung mit der Nahrungsumstellung.
Lilo neigt eher zum Übergewicht, sie ist jetzt schon gut gebaut und laut Tierärztin muss ich bei ihr besonders nach dem Gewicht schauen.
Stitch hingegen futtert immer nur kleine Mengen und ist sehr zierlich.
Meine Tierärztin hat mir ein Trockenfutter (Royal Canin Neutered) als Alleinfutter empfohlen, wovon die beiden morgens und abends jeweils 50g bekommen sollen. Dabei habe ich Bedenken, wegen Nierenerkrankungen, Harnsteinen etc.
Wie ist eure Empfehlung? Nur Trockenfutter? Oder doch lieber Nassfutter- und vor allem welches, damit ich das Gewicht kontrollieren kann?
 
A

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Hallo Jessi99,

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Kitten können nicht übergewichtig sein und demnach auch nicht zum "Übergewicht neigen". Deine Katzen befinden sich mit 6 Monaten noch Mitten im Wachstum und können sich in jegliche Richtung entwickeln.

Trockenfutter, egal wie vermeintlich „hochwertig“, ist immer ungesund für Katzen, da es viel zu wenig Flüssigkeit enthält und dadurch die Entstehung von Harnweg- und Nierenerkrankungen begünstigt, für die Katzen sowieso sehr anfällig sind.
Da Katzen ursprünglich Wüstenbewohner waren nehmen sie den Großteil ihrer Flüssigkeit über die Nahrung auf und trinken in der Regel sehr wenig zusätzliches Wasser. Aus diesem Grund muss man versuchen den Flüssigkeitsbedarf so gut wie möglich über die Fütterung zu decken. Außerdem enthält Trockenfutter oftmals viele pflanzliche Inhaltsstoffe. Katzen fehlen jedoch in Magen und Bauchspeicheldrüse die notwendigen Enzyme für die Verdauung der pflanzlicher Bestandteile und auch der Darm ist ausschließlich auf die Verarbeitung fleischlicher Nahrung ausgerichtet. Ein weiteres Problem ist, dass Trockenfutter erst nach einer Weile im Magen der Katze aufquillt und somit erst verspätet ein Sättigungsgefühl eintritt. Das führt dazu, dass Katzen sich oftmals überfressen ehe sie merken, dass sie eigentlich satt sind.
Aus diesem Grund kann Trockenfutter bei Katzen zu Übergewicht und auch Folgeerkrankungen wie Diabetes führen.

Gefüttert werden sollte daher ausschließlich Nassfutter (oder Barf) und zwar so viel wie die Katzen fressen möchten. Gesunde Katzen haben ein sehr gutes Sättigungsgefühl und wissen genau wie viel Nahrung sie benötigen. Katzen sind von Natur aus Häppchenfresser, weshalb ihr Verdauungssystem darauf ausgelegt ist, viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Am artgerechtesten ist es daher, rund um die Uhr Nassfutter zur Verfügung zu stellen, so dass die Katzen sich die Abstände und Größe ihrer Mahlzeiten selbstständig einteilen können.

Langfristig ist es auf jeden Fall sinnvoll mindestens 3-4 verschiedene Marken (und auch verschiedene Sorten) Nassfutter zu füttern, um eine möglichst ausgewogene Nährstoffversorgung zu ermöglichen und zu verhindern, dass die Katzen sich auf ein bestimmtes Futter fixieren. Das führt bei Katzen nämlich rasch zu „Mäkelei“ wenn dann ihr Futter vom Markt genommen wird oder sich die Rezeptur ändert.

Kittenfutter ist übrigens auch keine Notwendigkeit und unterscheidet sich in der Zusammensetzung kaum von anderen Produkten. Die meisten hochwertigen Marken bieten daher auch gar kein spezielles Kittenfutter an, weil es einfach überflüssig ist.

Bezüglich des Futter kann man sich generell folgenden Punkten orientieren:

  • möglichst hoher und genau deklarierter Fleischanteil
  • negatives Beispiel: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. Geflügel 4%)"
  • positives Beispiel: "98% Rind (davon 30% Rindfleisch, 30% Rinderherzen, 20% Rinderleber, 20% Rinderlunge)"
  • keine pflanzlichen Öle, keine pflanzlichen Nebenerzeugnisse oder Eiweißextrakte
  • kein oder wenn dann nur ein geringer und genau deklarierter Pflanzenanteil (nicht schlicht "Getreide", sondern z.B. "5% Quinoa")
  • kein Zucker (kann auch als Karamell, Inulin, Rübenschnitzel, etc. deklariert sein)
  • keine EG-Zusatzstoffe
  • Ergänzungsfuttermittel sind nicht als Hauptfuttermittel geeignet
Einige gute Beispiele wären zum Beispiel Tasty Cat, Omnomnom, Mjamjam, Pfotenliebe, Catz Finefood oder Granata Pet.
Eine große Auswahl an mittel-bis hochwertiger Marken gibt es bei Sandras Tieroase aber auch Fressnapf, Zooplus und Co. haben inzwischen rechte viele empfehlenswerte Futtermarken im Sortiment.
 
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Danke für die schnelle und sehr ausführliche Antwort😊

Das habe ich mir auch gedacht mit den Erkrankungen durch Trockenfutter. Und die beiden haben momentan rund um die Uhr Zugang zu Trockenfutter, Nassfutter bekommen sie jeweils morgens und abends eine Ration. Und da stürzen sie sich auch drauf, daher will ich ihnen das nur ungern weg nehmen.

Momentan füttere ich Premiere Futter von Fressnapf, Mjamjam und Catz Finefood haben beide auch schon bekommen, war nicht so das Lieblingsfutter, aber ich denke das sind zwei sehr gute Alternativen. Ich werde mich morgen gleich auf den Weg machen und ein wenig durch deine genannten Marken schnüffeln, mal schauen was den beiden am besten schmeckt.

Da ich tagsüber arbeiten bin kann ich das Nassfutter schlecht stehen lassen, sollte ich ihnen in der Zeit Trockenfutter anbieten? Habe gelesen, dass es für die Zahnhygiene wichtig ist und damit sie ihre Mahlzeiten über den Tag verteilt fressen können. Oder dann tatsächlich nur 2 Mahlzeiten mit Nassfutter?
 
Nassfutter kann etliche Stunden stehenbleiben. Hier sind viele in Vollzeit berufstätig und stellen ihren Katzen trotzdem permanent Nassfutter zur Verfügung. Nochmal auffüllen, bevor man aus dem Haus geht, eventuell etwas Wasser drüber, und dann nach dem Heimkommen wieder nachlegen. So können sich die Katzen immer mal wieder ihr Häppchen holen. Und dass deine Katzen sich aufs Trockenfutter stürzen, verstehe ich. Ich finde Schokolade auch geiler als eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung, die aber für mich echt besser ist als Snacks. Daher Snacks nur zwischendurch, nicht als richtige Mahlzeit.
 
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Da ich tagsüber arbeiten bin kann ich das Nassfutter schlecht stehen lassen, sollte ich ihnen in der Zeit Trockenfutter anbieten? Habe gelesen, dass es für die Zahnhygiene wichtig ist und damit sie ihre Mahlzeiten über den Tag verteilt fressen können. Oder dann tatsächlich nur 2 Mahlzeiten mit Nassfutter?

Warum kannst du das Nassfutter schlecht stehen lassen?
Die meisten hier im Forum arbeiten und bieten trotzdem rund um die Uhr Nassfutter an. Das ist überhaupt kein Problem.

Ich füttere alle Katzen, unsere eigenen als auch die Pflegekatzen, ausschließlich mit Nassfutter. Die Näpfe werden in der Regel dreimal täglich aufgefüllt und die Katzen teilen sich das Futter dann über die Zeit hinweg ein.
Am Anfang muss man ein bisschen rumprobieren um die richtige Menge zu finden, die man in den Napf geben muss damit es über Nacht oder den Arbeitstag hinweg reicht, aber das wirst du sicherlich rasch rausbekommen.

Trockenfutter ist für die Zahnhygiene ungefähr so sinnvoll wie Butterkekse (also gar nicht). Du kannst das Trockenfutter also guten Gewissens vom Speiseplan streichen und tust deinen Katzen damit einen großen Gefallen. Trockenfutter macht dick und krank.
 
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Ich bin, wenn ich mal lange Schicht habe, von 9.30 bis ca 20.30 Uhr außer Haus. Zum Glück nur maximal einmal in der Woche und nicht jede Woche, weil das ist schon wirklich ein sehr langer Tag dann.. 🙄

Ich mach die Näpfe nochmal ordentlich voll, bevor ich losfahre und das ist kein Problem, das Nassfutter so lange stehen zu lassen. Vor allem bei den kühleren Temperaturen jetzt passiert da wirklich nichts, außer dass die Schüsseln dann meistens leer gefressen und die Katzen schon ein bisschen hungrig sind, bis ich wieder daheim bin.

Das geht auch im Sommer, wenn es nicht direkt in der Sonne steht, und in meiner Bude wird es echt warm. Einen Futterautomaten habe ich zB nicht, geht trotzdem. Da wird dann allerdings auch öfter mal ein Rest stehen gelassen, das seh ich aber nicht so eng. Ich würd das dann auch nicht mehr essen wollen, wenn ich Katze wäre.
 
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Das habe ich mir auch gedacht mit den Erkrankungen durch Trockenfutter. Und die beiden haben momentan rund um die Uhr Zugang zu Trockenfutter, Nassfutter bekommen sie jeweils morgens und abends eine Ration. Und da stürzen sie sich auch drauf, daher will ich ihnen das nur ungern weg nehmen.

Trockenfutter solltest du aber besser ganz weglassen, wenn du nicht möchtest, dass sie dick werden, denn genau das ist der Dickmacher Nummer 1.

Und was die Zahngesundheit angeht... Du würdest sicher auch keine Kekse essen, um die Zähne zu reinigen, oder? 😉
 
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