Lottas Bein

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Stephie_KA

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26. Mai 2011
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Karlsruhe
Hallo liebe Foris,

muss mir mal grad etwas den Kummer von der Seele schreiben...

Hatte heute ein Date mit dem Knochenspezi der hiesigen Tierklinik für Lotta. Sie belastet das krumme Bein nicht mehr richtig und zieht es auch im sitzen immer öfter hoch. Sie läuft auch inzwischen total schief auf dem Sprunggelenk.

Es wurde heute nochmal geröngt und Blut abgenommen, ein MRT soll noch folgen. (Termin übernächste Woche in Stuttgart)

Kurze Hintergrundinfo:
- durch eine schwere Virus-Erkrankung als Baby hat Lotta Osteogenese imperfekta (wie auch immer man das schreibt), was bei ihr konkret bedeutet, dass die Elle weitergewachsen ist während die Speiche nicht mitgewachsen ist, daher ist ihre linke Vorderpfote krumm
- komplizierte OP mit mehrfachem Beinbruch und ca. 6 Monaten Schrauben und Zwingerhaltung wäre möglich, aber mit fraglischem Erfolg (Kostenpunkt alles inkl. ca. 3500€)
- derzeit angebotene Lösung: Metacam
- anvisierte Langzeitlösung: Amputation

Das Schultergelenk ist noch unauffällig, was super ist. Allerdings wird das beim MRT gleich mit abgecheckt. Lotta hat nun arthrotische Veränderungen in der Vorderhand, was mir aber schon angekündingt wurde, da sie ja quasi schief auf der Prfote läuft. Ich versuche die Tage mal, ein gutes Bild davon zu machen. Es sieht inzeischen auch echt heftig aus, die Pfote ist fast nach hinten gedreht.

Madame geht es gut, sie ist putzmunter, frisst normal und überhaupt ist sie ansonsten fit wie ein Turnschuh. (Minimal Herpes und ZFE, aber das haben beide). Sie saust durch die Gegend, springt und klettert, kuschelt und ist einfach mein Lotta-Kind. Calici-Status unverändert, aber auch Mia ist pumperlgesund, auch wenn sie gerade mal wieder einen ZFE-Schub hat. Da muss man langfristig auch schauen, ob sie ohne Zähne nicht glücklicher wäre. Das ist im Moment aber noch nicht auf der Tagesordnung. AAAAber: sie hat offensichtlich Schmerzen und das war für mich das Signal, alles nochmal abklären zu lassenn.

Ich weiß, dass Katzen mit "Behinderungen" gut zurecht kommen, aber Amputation klingt heftig... soweit ist es noch nicht und Lotta wird nun erstmal auf Schmerzmedis eingestellt, aber die Arthrose wird sich verschlimmern und es ist eine Frage der Zeit, bis ich im besten Sinne für Lotta entscheiden muss.

Hat da jemand Erfahrungen? Hab ich noch was vergessen? Mach ich was falsch? Alternativen?
 
A

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Hallo,

ich habe keine Erfahrung mit der Erkrankung deiner Katze, aber Erfahrung mit amputierten Katzen. Wir hatten einen Kater, dem wurde mit 8 Jahren das rechte Vorderbein amputiert, er hatte noch ein sehr schönes und aktives Leben und wurde fast 16 Jahre alt, dem anderen wurde ein Hinterbein amputiert.

Ich weiss, dass Katzen mit diesem Handicap sehr gut leben können. Was ich mir persönlich nicht vorstellen kann ist eine Katze 6 Monate lang in Zwingerhaltung leben zu lassen. Die OP klingt ziemlich grauselig, ich persönlich denke, dass eine Amputation leichter zu verkraften ist.

Alles Gute
 
Ich habe jetzt was über Goldimplantate bei Arthrosen gelesen in einem anderen Forum, hat da jemand Erfahrungen mit?
 
Hallo Stephie

über Goldimplantate weiss ich leider nichts. Aber ein Kollege von mir hatte als Kind ein ähnliches Problem mit einem Arm und musste mehrere solche OPs über sich ergehen lassen. Er hat mal erzählt, es sei unglaublich schmerzhaft gewesen.

Wir haben ein putzmunteres Dreibeinchen und hier findest du noch weitere, falls dich das interessiert:
http://www.katzen-forum.net/galerie/168911-zeigt-eure-3-beinchen-und-smaltalk.html

Ich wünsche der Lotta alles Gute und dir auch!
 
Hier mal ein Bild, damit ihr wisst was ich meine:

(gerade aufgenommen)
400_3530336234636366.jpg


:stumm:
 
Hallo Stephie,

erstmal, Lotta ist eine wirklich hübsche Katze.

Jetzt ein paar Fragen, du sagst Lotta hat eine Arthrose. Wie bzw. wo belastet sie den ihre Bein noch, zieht sie es hinter her, läuft sie vermehrt oder ausschliesslich auf dem gesunden Bein, wie sehr behindert sie ihr gehandicaptes Bein. Nach dem Bild zu urteilen, will Lotta ihr Beinchen nicht mehr belasten.

Gruss
 
Liebe tinki,

ja, Lotta ist eine hübsche Maus :pink-heart:

Sie belastet das Bein beim springen und laufen ganz normal. Dadurch, dass das krumme Bein etwas kürzer ist als das gerade Bein humpelt sie bein laufen und sausen etwas. Im Sitzen zieht sie das Bein dann hoch.

Die Arthrose ist im Sprunggelenk durch die Fehlbelastung entstanden und befindet sich noch im Anfangsstadium.

Auf dem Bild hatte sie sich gerade gestreckt, sie steht mit der Pfote auf dem Tisch. Sie belastet das Bein durchaus noch und ich habe nicht das Gefühl, dass es sie groß behindert. Sie schleift es nicht hinterher oder lässt es beim laufen hängen. Ich habe nur das Gefühl gehabt, dass sie Schmerzen hat, denn sie leckt das Gelenk häufig und im sitzen setzt sie die Pfote nicht mehr gerne auf. Mit dem Metacam gab es jetzt schon eine deutliche Verbesserung, aber eine Dauerlösung ist das natürlich nicht.
 
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Hallo Stephie,

gut, dass es der süssen Maus soweit gut geht und sie fröhlich durch die Gegend saussen kann.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie weit ihr die Behinderung Schwierigkeiten bereitet, ich weiss auch nicht wie weit ein Goldimplantat Lotta dauerhaft Linderung bringen kann. Dass sie sich ihr Gelenk leckt ist sicherlich kein gutes Zeichen und deutet auf Schmerzen hin. Wie du schon sagst, Metacam kann auf Dauer keine Lösung sein.

Mein Rat kann nur sein, dass du deine Lotta weiterhin gut im Auge behältst und dass du (sollte es dir geraten und nötig werden) vor einer möglichen Amputation keine Angst haben solltest. Deine Lotta ist noch jung, ich bin mir sicher, sie würde sich schnell an die neue Situation gewöhnen. Bei meinen Kater war die OP und die Umstellung relativ problemlos und er hat danach sein Leben geniessen können.

Alles Gute für die Hübsche
 
Über Lottas Einschränkung und ihre Schmerzen kann ich leider auch nichts Nützliches beitragen, aber bezüglich einer Amputation kann ich dich beruhigen wie meine Vorredner auch.

Bei uns wohnt die inzwischen fast dreijährige Siamkatze Pfötchen, der (kurz bevor sie bei uns einzog) nach einem Unfall mit ca. 1/2 Jahr das rechte Hinterbein überm Knie amputiert werden musste. Pfötchen war also noch ein sehr junges Tier, als die Ampu erfolgte.
Pfötchen lebt super dreidimensional und klettert und springt (in Etappen) bis unter die Decke; sie geht im Grunde überall da hin, wo auch ihre Herzensschwester Mercy (der Flummi) hin geht. Bzw. versucht, dort hin zu kommen.

Was wir bei Pfötchen (und das gilt für alle Dreirädchen!) allerdings immer im Auge behalten müssen, ist ihr Gewicht und die Tatsache, dass sie durch das einbeinige Leben auf Dauer Probleme mit den Gelenken und mit dem Becken bekommen wird. (Bei armamputierten Dreirädchen gilt das entsprechend für den verbleibenden Arm und die Schultern)
Für Dreirädchen gibt es im Medizinbereich hier im Forum einen Thread, einen weiteren in der Galerie. Da sind - leider doch ziemlich verstreut - auch Erfahrungsberichte bzw. weiter führende links mit eingebunden.

Wenn sie damit einverstanden ist (bei Bedarf schreit sie mich auch genervt an), mache ich mit ihr dann und wann Rückenmassage und auch Tellington Touch zur Entspannung, denn als regierende Chefin steht Pfötchen auch gern unter Dauerstrom (unabhängig von der Dreibeinigkeit; Pfötchen stammt leider in direkter Linie von irgendwelchen fiesen Diktatoren ab, fürchte ich).
"Richtige" Physiotherapie machen wir nicht, habe ich aber im Hinterkopf als ein Thema, wo ich mir möglichst gute Berliner (= vor Ort) Adressen besorgen möchte.
Vom Körperlichen her merkt man bei Pfötchen die Bodybuilderin besonders in der Arm- und Schultermuskulatur; sie ist zwar eh eher klein geraten, aber wirklich Ritter Sport gebaut (Quadratisch....).Sie ist eine sehr energische und zielstrebige Katze, die sich mit unheimlich Ehrgeiz dahin powert, wo sie unbedingt hinwill. Da müssen wir gelegentlich dann auch gegensteuern.
Wäre Pfötchen Freigängerin, würde sie ohne Probleme jeden gewünschten Baum erklettern, die lecker Vögelchen erjagen (nicht zwingend erfolgreich) und ihr Revier mit Krallen und Zähnen verteidigen. Sie ist nicht wirklich ein nächstenliebendes Katz, aber ihren direkten Untertanen gegenüber doch sehr familiär und sozial eingestellt. (Es gibt aber Dinge, die sie nicht gern teilt, beispielsweise ihren Platz im Bett.)

Kurz: ein Dreirädchen kann ein total normales und erfülltes Katzenleben führen, auch wenn bestimmte Folgeerkrankungen vorprogrammiert sind (Arthrose). Auf der anderen Seite steht auch bei vierbeinigen Katzen nicht auf der Stirn geschrieben, dass jede von diesen im heiligen Alter von 26 Jahren an Altersschwäche und ohne sonstige Malessen ihren letzten Schnaufer tut....

Wenn du den Gedanken an eine Amputation leichter akzeptieren kannst, bekommst du besser den Kopf frei für das, was deine Lotta aktuell an <Optionen hat und wirklich braucht! Viel Erfolg damit!

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Nicker hat das Leben einer 3-Beiner-Katze sehr gut beschrieben. Unser 3-Bein war sein ganzes Leben lang Freigänger und hat die Umgebung gerockt. Vögel fangen war kein Problem und auch die ein oder andere Maus stand auf seinem Speiseplan. Ich habe kaum Einschränkungen bei ihm feststellen können. Ich denke auch, dass es wichtig ist, sich mit der Option "Amputation" auseinander zu setzten.

Weiterhin alles Gute
 
  • #11
@nicker
Danke für die ausführlichen Infos. Hast du vielleicht eine Webseite oder eine andere Quelle für mich, was Tellington Touch angeht? Das interessiert mich sehr, kenn es aber bisher nur von Pferden.

Nochmal nur so, damit keine Missverständnisse entstehen: ich stehe der Option "Amputation" überhaupt nicht ablehnend gegenüber, aber wie ich das vom TA verstanden habe, so stellt die Amputation die letzte Lösung dar, wenn die Schmerzen durch andere Mittel oder Maßnahmen nicht mehr genügend ausgeschaltet werden können. Sollte es soweit sein, dann wird natürlich getan, was am Besten für Lotta ist. Ich persönlich habe da kein problem mit, sie wird mein Lottakind bleiben, ob nun mit 4 oder 3 Beinchen :pink-heart:
 

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