Krafttraining für Katzen?

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Paula_am_Strand

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Klingt nach einer blöden Frage, aber vielleicht hat jemand von euch eine Idee.

Die Situation: im Juli ist bei uns die kleine Libelle eingezogen. Sie war zwar nicht wirklich mager, aber doch sehr, sehr schlank und hat auch nur mäßig gefuttert. Grund war mit Sicherheit ZFE und FORL-Befall und seit bis auf die Canini alle Zähne raus sind, hat sie auch schon deutlich mehr Appetit und scheint auch Freude am Essen zu haben.

So weit so gut. Beim Spielen ist mir nun aufgefallen, dass sie große Schwierigkeiten beim Klettern hat. Sie spielt extrem gerne mit allen Angeln, die wir haben und kann davon auch gar nicht genug bekommen, aber wenn es beim Fangen darum geht eine Kratzsäule oder einen Sisalstamm hochzuklettern hört sie meistens sofort auf. Kürzlich ist sie auch beim hochklettern an einer Sisalbespannten Wand abgerutscht und war auch ziemlich frustriert. 🙁

Mir scheint es als hätte sie kaum oder wenig Kraft in den Beinen, vor allem in den Vorderbeinen. Es kommt mir auch so vor, als würde sie lieber an weicheren Oberflächen als an Sisal, wie z.B. Pappe, Jute oder am Sofa - als wäre das weniger anstrengend. Mir geht es aber nicht ums Sofa, sondern darum das sie erst Drei ist und ich gern irgendetwas tun würde, damit sie kräftiger wird und irgendetwas sagt mir, dass Hanteltraining wohl eher nicht funktionieren wird. 😉

Fällt jemandem etwas ein?
 
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Ist sie schon mal geröntgt worden? Hat sie vielleicht eine alte Verletzung? Kann auch an der Wirbelsäule liegen, gerade aus laufen alles kein Problem, ruckartiges oder in die Senkrechte tut weh. Von der Wirbelsäule aus kann das auch in den äußersten Extremitäten für Probleme/Schmerzen sorgen.
Ich würde das mal klären lassen.

Ich habe hier auch zwei nicht kletternde. Die sind allerdings große Schwergewichte und Senioren mit Arthrose.

Wenn sie ansonsten rennt und spielt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es an der Kraft liegt.
 
OK, da werde ich unseren TA drauf ansprechen. Eigentlich glaube ich es aber nicht, da sie beim Spielen gern nach oben oder auf Tische springt. Bis zu 1m Höhe ist Springen auch kein Problem, was mir bei ihrer Größe einigermaßen normal vorkommt.

Laufen ist auch ok, wobei sie kaum mal richtig durch die Wohnung rennt. Dazu kann ich sie aber mit Leckerli werfen animieren und sie scheint auch gerade zu lernen, wie man mit Bällchen spielt (kein Scherz, das hat Wochen gedauert!) und sie findet es toll. In dem Bereich fällt mir auch noch mehr ein, z.B. mag sie gerne Tunnel, weshalb sie noch eine lange Tunnelstrecke zum durchrennen bekommen soll.

Nur für das Klettern bin ich etwas ideenlos. Da sie aber erst Drei ist und in ihrem alten Zuhause mit Sicherheit zuwenig mit ihr gespielt worden ist (oder immer nur so, dass ihr etwas über den Kopf gehalten wurde 🙁), würde ich sie gern auf "den Geschmack bringen"...
 
Das beste Training ist viel mir ihr Spielen. Rennen, Springen und Klettern sind das beste Training. Nur beim Klettern darauf achten das sie nicht überfordert wird, das frustriert nur und dann macht spielen keinen Spaß mehr.

Genau das hatte ich mir eben auch überlegt und merke jetzt, dass es vor allem beim Klettern "hakt" und dass selbst die Lieblingsangel sie nur zu etwa 90cm hochklettern animiert.

Und ich will sie eben auch nicht frustrieren, das ist genau der Punkt. Als ich gestern mit ihr am Kratzbaum gespielt habe ist sie sogar weggegangen und das obwohl sie wirklich furchtbar gern spielt 🙁
 
Wenn das medizinische Ausgeschlosen ist und du wirklich nur klettern mit ihr üben musst könntest du doch vielleicht mit einer Art Rampe anfangen...
Sie über ein längeres Kletterbrett mit Sisal oder Teppich, erstmal mit ganz leichter Steigung, irgendwo rauf locken und nach und nach die Steigung erhöhen.
So kann man ganz langsam und sachte das Klettern üben bis sie es irgendwann senkrecht nach oben schafft 🙂
 
Wir haben das mit Izzy so gemacht, wie fancypants beschrieben hat. Izzy ist auch ungern geklettert, lieber gesprungen. Beim "auf den Baum klettern" hing sie manchmal am Stamm wie ein sterbender Panther.😳

Wir haben also ein dickes, breites Holzbrett mit Sisal bespannt. Mein Mann hat es dann wochenweise immer senkrechter aufgestellt und befestigt. Zuerst war es nur minimal erhöht auf der einen Seite, dann wurde es immer steiler. Bis es schließlich senkrecht an der Wand stand. Dort haben wir es dann so gelassen. Izzys Lieblingshängematte (ein Wandbett) haben wir dann oben daneben angebracht. Sie muß jetzt also hochkraxeln, wenn sie darein will (bei ihr sind auch recht schnell die krallen hinten zu lang, leider). Das tut sie jetzt aber auch.
 
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Das klingt gut, aber wie befestigt man so etwas?

Das wird jedenfalls nicht leicht unterzubringen sein, weil wir kaum noch freie Wände haben, aber ich würde es gern versuchen...

Sterbender Panther kommt mir bekannt vor 😳
 
Das klingt gut, aber wie befestigt man so etwas?
Ich bin nicht so der Erklärbär, und fürs "befestige das mal!" ist mein Mann zuständig 😳😀...aber wir hatten ein dickes Brett als Schiene an der Wand angebracht. Unten ebenso eine Schiene als Stütze. Daran -also einmal oben, einmal unten- wurde dann das schräge Brett mit Winkeln befestigt. Sollte es steiler, hat mein Mann es also losgeschraubt, es steiler angestellt und die Winkel wieder festgeschraubt. Ggf, hat er die Winkel noch etwas gebogen, damit der Winkel hinkam. Für Izzys Turnkram hat das gut gehalten.
Nimmt allerdings auch ziemlich viel Platz weg, in den Raum hinein.
Fotos davon habe ich leider nicht; jetzt ist es ja ganz senkrecht festgemacht, also einfach ein Kratzbrett.
 
Das klingt leider so, als würde es sowohl meine, als auch die handwerklichen Fähigkeiten meines Lebensgefährten übersteigen 🙄.

Sisal-Rampe klingt für mich aber immer noch gut, ich muss nur mal überlegen wie ich das hier irgendwo umsetzen kann...😕
 
Sisal-Rampe klingt für mich aber immer noch gut, ich muss nur mal überlegen wie ich das hier irgendwo umsetzen kann...😕
Reden wir denn von einer schweren Katze, oder eher ein Leichtgewicht? Und kann sie "in sich ruhig" mitarbeiten, oder noch ein junger Hopser, der mal "durchknallt" (meine ich nich böse, aber einige Katzen haben ja ganz lustige Ideen 😉)?

Sonst könntest du vielleicht durchaus ein Brett umwickeln (oder auch ein stabiles gekauftes Kratzbrett nehmen), und das auf einen Stuhl auflegen. Du mußt nur direkt am Stuhl stehen bleiben und es fest halten. Vielleicht auch Bänder am Brett festmachen, und an der Stuhllehne verknoten, sicherheitshalber? Irgendwie so....ich würde da durchaus mal etwas rumprobieren. Wenn man dann dabei ist, hat man sicher auch eine Idee, wie man das Brett noch höher/steiler aufgestellt bekommt. *überleg*
 
Libellchen ist ein Federgewicht von etwa 2,9 kg und schon verspielt, aber nicht "leichtsinnig" oder so. Wenn sie irgendwo sehr hoch drauf springen will, überlegt sie eine ganze Weile lang.

Deine Anregung ist sehr gut - vielen Dank dafür. Es gibt hier Bücherregale, die an der Wand angedübelt sind und wenn ich ein längeres Sisalbrett (tackern würde ich wohl schon noch hinbekommen) nehme, dass ich an einem Regalbrett befestigen kann, könnte ich sogar den Steigungswinkel immer mal wieder "anpassen".

Vielleicht an dem längeren Brett, ein kürzeres mit Scharnier befestigen und das dann wiederum "einhaken" oder so ähnlich... so in die Richtung könnte es vielleicht gehen...
 
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Laß beim nächsten TA-Besuch die Hüften abtasten. Evt. liegt eine dezente HD vor.
Ansonsten gibt es m.E. "Bodenkatzen" und "Kletterkatzen". Die "Bodenkatzen" könnten theoretisch klettern, wollen es aber nicht oder trauen sich nicht. Sie können aber normal springen.

Als unsere Katzen jünger waren, haben wir u.a. Balancierübungen angeboten. Dazu haben wir zwei gleichhohe Ebenen gewählt (z.B. Tisch und Kratzbaum oder zwei Stühle) und dort eine Holzleiste dazwischen gelegt.
Für die Anfänger war es eine 5cm breite Leiste, für die Profis eine 2cm Leiste.
Diese 2 Meter lange Holzleiste wird also auf die beiden Ebenen gelegt und die Katzen mit Leckerlies darübergelotst. Am Anfang sollte man zu zweit trainieren und die Holzleiste an den Enden mit den Händen fixieren, damit sie nicht wegrutscht.

Wenn die Katzen sicherer werden, kann man daraus einen Parcours bauen, also mehrere Leisten, verschiedene Höhen, unterschiedliche Breiten etc.

Man kann den Pacours auch noch mehr erweitern, indem sie von Platz zu Platz springen müssen und später auch dann gleichzeitig durch den Reifen springen.

Die Katzen trainieren damit das Gleichgewicht (es gibt ja auch ungeschickte Tiere), sie müssen sich konzentrieren und man stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Unseren Katzen hat das immer viel Freude bereitet 🙂
 
HD ist Hüftdysplasie, oder?
Den nächsten TA-Termin haben wir in drei Wochen, dann werde ich das ansprechen.

Springen geht allerdings wirklich gut, vor zwei oder drei Tagen ist sie mit ein bisschen Anlauf 1,60m hochgesprungen und ruckartige Bewegungen sind auch kein Problem bzw. werden nicht von ihr vermieden.

Es kann natürlich sein, dass sie vielleicht keine Kletterkatze ist, aber mein Gefühl ist, dass sie schon gern würde... Am Anfang ist sie hier auch z.B. nicht gern gerannt und mittlerweile hab ich den Eindruck, dass ihr das beim TroFu werfen richtig Spaß macht.

Das Gleichgewichtstraining ist eine super Idee, das werde ich auf jeden Fall versuchen - vielen Dank!
 

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