Kater aus dem Tierheim: Einzelhaltung?

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Loona86

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Guten Abend zusammen!

Meine Eltern möchten sich, nach einigen Jahren Abstinenz :grin:, wieder eine Katze zulegen. Aus dem Tierheim soll sie kommen, soviel steht fest.

Meine Mama hat sich auch schon verguckt.
Er heißt Berry, ist vier Jahre alt und wurde "wegen persönlicher Probleme des Halters" abgegeben.
Die Tierpfleger bezeichnen ihn als etwas schwierig und launisch. Auf Nachfrage von mir, inwiefern sich das äußert, sagte man mir, dass er schon ganz gerne kratzt oder beißt wenn etwas nicht nach seinem Willen geht oder er gestört wird (beispielsweise beim Fressen).
Für mich persönlich ist das aber ein ganz normales Verhalten, Katze eben. Ich möchte ja auch nicht beim Essen betatscht werden. Aber gut.

Auf die Frage hin, ob er denn als Einzelkatze vermittelt wird, antworteten sie mir, dass er sich mit seinen Artgenossen arrangiert, er aber auch gut und gerne auf dessen Gesellschaft verzichten könne.

Nun meine Frage: was tun? Ihn erstmal einziehen lassen und später einen Partner dazu holen, ihn komplett als Einzelkater halten oder von vornerrein gleich 2 Kater aus dem Tierheim mitnehmen? Soweit ich informiert bin, ist momentan allerdings kein Kater in etwa demselben Alter dort, der in Wohnungshaltung vermittelt wird.
Berry selbst, sitzt momentan in einem Raum mit etwa 4 oder 5 anderen Katzen zusammen. Mit einer versteht er sich absolut nicht, da stimmt wohl auf beiden Seiten die Sympathie nicht.

Ach so, meine Eltern würden natürlich auch 2 aufnehmen.
Sie möchten natürlich zum Wohle des Tieres handeln.

Lieben Gruß,
Svenja
 
A

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Hallo Svenja,
Schön dass deine Eltern an den Kater aus dem Tierheim aufnehmen wollen
Tierheim ist meist eine Ausnahmesituation für die Katzen, da kann man ihren
Charakter oft noch gar nicht richtig erkennen
Eventuell wäre es am geschicktesten, wenn deine Eltern die Katze aufnehmen und sie richtig kennen lernen und dann nach einem passenden Gefährten suchen
Vergesellschaftungen bei Erwachsenen Katzen sollen gut überlegt und die Tiere gut aufeinander abgestimmt sein, dann haben Sie die größte Aussicht auf Erfolg
 
Nein, es ist immer günstig, beide Katzen gleichzeitig eingehen zu lassen.
Schaut euch parallel nach einem passenden Partner um und holt beide gleichzeitig. Das erleichtert allen die Eingewöhnung sehr.
 
Ich habe vor ca. eineinhalb Monaten auch einen Kater aus dem Tierheim abgeholt, von dem es hieß "kann mit anderen Katzen, muss aber nicht". Wie sich herausgestellt hat (und das nach sehr kurzer Zeit) vermisste er die Gesellschaft anderer Katzen gewaltig - dass ich den ganzen Tag zuhause bin hat da auch nichts dran geändert, ich bin nun mal keine Katze. Letzte Woche ist deshalb eine weitere Tierheimkatze hier eingezogen, und auch wenn das ja nun wirklich noch nicht lange her ist und die andere Katze sich noch nicht komplett eingelebt hat, scheint er mir viel ausgeglichener zu sein.

Wenn das Tierheim sagt "nur in Einzelhaltung" würde ich deshalb künftig ganz genau nach den Gründen fragen, und wenn es heißt "alleine oder als Zweitkatze" und die Katze dann sogar noch aus einer "Katzen-WG" kommt, ist eine zweite Katze meiner Ansicht nach in den meisten Fällen Pflicht.
 
Schaut euch parallel nach einem passenden Partner um und holt beide gleichzeitig. Das erleichtert allen die Eingewöhnung sehr.

Mit der Eingewöhnung mag es stimmen, aber ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass man Katzen im Tierheim gar nicht richtig einschätzen kann. Unserer wurde als zurückhaltend, ruhig und freundlich zu anderen Katzen beschrieben, was wir bekommen haben ist schreckhaft (teilweise extrem), dominant zu unserem Alten und teilweise etwas aggressiv anderen Katzen gegenüber. So ruhig war er am Anfang auch nicht (Gott sei dank 😀 ).


Wenn der vorherige Besitzer irgendwelche Probleme hatte, kann gut sein, dass der Kater nie so richtig "artgerecht" behandelt wurde, das heisst, eine Zeit zum kennenlernen wäre in meinen Augen gar nicht verkehrt.

edit: ich wäre aber dann auch für zwei Kater, ein paar Monate später.
 
Er heißt Berry, ist vier Jahre alt und wurde "wegen persönlicher Probleme des Halters" abgegeben.
Die Tierpfleger bezeichnen ihn als etwas schwierig und launisch. Auf Nachfrage von mir, inwiefern sich das äußert, sagte man mir, dass er schon ganz gerne kratzt oder beißt wenn etwas nicht nach seinem Willen geht oder er gestört wird (beispielsweise beim Fressen).


Ich habe hier so ein Exemplar zu Hause. Die Geschichte und das Verhalten stimmen so ziemlich überein und ich würde ihn mir zu Hause auch erstmal sehr gut anschauen, wie er so drauf ist. Meiner kam zwar nicht aus dem TH sondenr gleich von Privat und er ist ein richtiger Giftzwerg. Allerdings wie wir jetzt im Laufe der letzen monate und Tag gelernt haben, nicht aus Agrression sondern aus Angst. Mit unserem Obersozialem Sofakissen namens Julius versteht er sich recht gut, mit der Minikatze wird er sehr, sehr, langsam warm. Und mit dem gleichaltrigen anderen Kater ( der auch angstagressiv ist, aber kein Giftzwerg zu uns) versteht er sich gar nicht.
 
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Hallo Svenja,

ich würde die Entscheidung davon abhängig machen, ob der Kater Freigänger oder Wohnungskatze werden soll. Und auch davon, wieviel seine Menschen Zuhause sind.

Bei uneingeschränketem Freigang muss nicht unbedingt ein zweiter Kater dazu, wobei ein Artgenossenpartner bei Verträglichkeit schon schöner ist.

Sollte der Kater nur drin gehalten werden, dann wäre ein passender Kater schon notwendig, erst recht, wenn deine Eltern auch noch berufstätig sind.
 
Natürlich ist das von Fall zu Fall unterschiedlich,
aber das plüschige Ding hier ist mein "unverträglicher Einzelkater" aus dem Tierheim 😉

23203213rb.jpg


Im Heim hat er sich auch nicht mit den anderen Katzen verstanden.
Aber wer versteht sich schon mit jedem...
Und im engen Tierheimzimmer alle blöd finden oder im eigenen zu Hause ganz allein sein sind zwei ganz verschiedene Dinge.
 
@fancypants: So ein tolles Bild =)

Ich habe jetzt schon mehrmals gelesen, dass beschriebene Einzelkatzen erfolgreich vergesellschaft wurden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Situation im Tierheim einfach sehr belastend ist und sich die Tiere nicht sehr wohl fühlen - unabhänig von der Einrichtung. Ich finde auch, dass probieren über studieren geht. Vielleicht findet sich ja ein Kater im gleichen Alter und mit den gleichen Tücken für eine Teambildung.
 
Ich denke man muss das Tier erstmal kennenlernen um seinen Charakter und die eigenarten einschätzen zu können.

Diesel war etwas über anderthalb Monate bei uns bis wir Cake dazu geholt haben.
Dazu entschlossen haben wir uns aus Gründen über die andere nur den Kopf geschüttelt haben, für uns aber eindeutig waren nachdem wir ihn erstmal als Persönlichkeit kennengelernt hatten.

1. Hat er immer wenn wir anfingen uns fürs Bett fertig zu machen (Zähneputzen etc) plötzlich nochmal richtig aufgedreht.
Egal wie vielwir mit ihm gespielt haben, fangen, verstecken, Jagdspiele, clickertraining...das volle Programm... wenn wir ins Bett wollten fing er an herumzurennen wie von der Tarantel gestochen, hat Dinge durch die Wohnung gekickt und wollte uns zum mitspielen animieren.
Für uns war irgendwann klar, egal wie sehr wir mit ihm hier herumturnen und uns zum Affen für ihn machen...es reicht nicht.
Dem Kerl ist langweilig wenn wir ins Bett gehen.

2. Er war zu kuschelig. Das klingt erstmal blöd weil alle sich das ja immer wünschen.
Wir natürlich auch.
Aber wenn man ihn etwas kennenlernt weiß man: so ist er normal einfach nicht.
Wenn ich länger zu Hause bin, am Wochenende oder im Urlaub ist er überhaupt kein Kuschler.
Er ist immer in der Nähe und lässt sich auch streicheln...aber von selber auf den Schoß und da ewig kraulen lassen? Meh...lieber nicht.

Aber wenn ich damals von der Arbeit heim kam klebte er sofort an mir, ist mir auf den Schoß gesprungen, hat geschnurrt, sich an mir gerieben und mich durch die Wohnung verfolgt, dass ich auch ja nicht wieder verschwinde.
Ich fand das unsäglich traurig.
Er kam ja offensichtlich nicht kuscheln weil er das so gerne hat, sondern hat sich an mich geklammert wie ein ertrinkender an einen Rettungsring :sad:

Also haben wir Cake aus dem Tierheim dazu geholt und es riskiert.
Er dreht abends immernoch gerne ein bisschen auf... aber dann turnen die beiden zusammen hier herum und spielen fangen und wir gehen guten Gewissens ins Bett.
Und wenn ich nach einem langen Tag von der arbeit komme rennt er immernoch zur Tür, aber das wars dann auch, er zeigt mir nur das er meine Anwesenheit positiv zur Kenntnis genommen hat :grin:
Kein "Gottseidankbistduwiederdaverlassmichnicht" an mich klammern mehr.

Das kuscheln erledigt jetzt Cake :yeah:
Zu ihr passt das...die kann das am liebsten jeden Tag, den ganzen Tag machen.
Er kommt alle paar Wochen mal für 5 Minuten zu kuscheln vorbei...und es ist jedesmal etwas ganz besonderes weil es diesmal wirklich freiwillig ist :pink-heart:

Damit meine ich: Katzen haben viele Wege einen auf Misstände aufmerksam zu machen, nicht alle sind sehr deutlich und man muss sie zu deuten wissen und sie als kleine Individuen betrachten 🙂
 
Hallo zusammen!

Meinen letzten Beitrag den ich geschrieben habe, habe ich vergessen abzusenden.
Und ich Trottel wundere mich warum mir niemand antwortet 🙄

Am 26. September ist Berry bei meinen Eltern eingezogen und hat sich schon nach einigen Tagen hervorragend eingelebt.
Sie haben sich zusammen mit dem Tierheim darauf geeinigt, dass er erstmal alleine einzieht und sich alle kennenlernen.

Inzwischen haben wir uns schon nach einem Zweitkater umgesehen, der in etwa dasselbe Alter und denselben Charakter hat, bisher leider erfolglos.
Die meisten vermitteln nur in Freigang und das ist bei meinen Eltern nicht gegeben.
 
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Loona,
das freut mich, dass sich der Kater gut einlebt.
Ich wuerde auch vorschlagen, ihm erst einmal Zeit zu lassen, richtig "anzukommen" und dann nach einem Kumpel zu suchen; dann koennt Ihr auch den Charakter und die Beduerfnisse des Katers besser einschaetzen.

Tierheime sind halt eine Ausnahmesituation fuer eine Katze und es kommt sehr oft vor, dass eine Katze mit einem Kumpel so gar nicht klarkommt, vor dem naechsten Angst hat, den dritten angreift, und die Mitarbeiter haben auch nur begrenzt Zeit fuer jedes Tier. Es ist sehr schwer, dort seine Pappenheimer richtig einzustufen.

Du kannst hier im Forum ein Gesuch einstellen, da werden sich ganz gewiss mehrere Pflegestellen melden, die passende Kumpels zu vermitteln haben.
Du kannst auch in einem Tierheim als Freiwilliger helfen und somit nach einem Partner gucken, man lernt auf diese Weise wirklich die Tiere sehr gut kennen und lernt eine Menge.
Oder oefters in das gleiche TH gehen und Katzen beobachten, bereden und bestreicheln.
Ich wuerde mir einfach Zeit lassen, damit es am Ende auch passt.

Und was ich Dir mit auf den Weg geben moechte: es gibt nichts Ausgeglicheneres, nichts, was mehr Frieden und Zufriedenheit ausstrahlt, als eine Katze mit Kumpel(s).🙂
 
Das weiß ich doch 🙂 hab doch selber 4 😉
 

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