Hygienebedingungen beim TA während Behandlung. Sind wir kleinlich?

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Hallo Zusammen,

hätte mal gerne Eure Einschätzung zu folgendem Sachverhalt erfahren:

Behandlungtag/-besuch 1:
Wir sind mit unserer Katze aufgrund eines „kleinen Auges“ beim Augen-TA gewesen. Kiste auf den Behandlungstisch, Katze rausgelassen, Kiste auf den Stuhl gestellt (bin manisch und vermute überall Keime).

Zunächst wurde das Auge eingefärbt, dabei wurde ein Defekt der Hornhaut festgestellt (ca. 1-1,5 cm im Durchmesser). Dieser war sehr gut zu sehen. Mit einem langen Wattestäbchen und einer Flüssigkeit sollte dieser Defekt dann durch Einreiben der Flüssigkeit mit dem Stäbchen entfernt werden. Irgendwie haben sich die Zellen der ersten Hautschicht nicht mit der darunterliegenden Schicht verbunden (Mögliche Ursache könnte der Ausbruch des Herpes-Virus, bedingt durch Streß sein, weitergehende Tests wurden aber nicht gemacht). In der Vergangenheit hatte sie immer mal wieder ein Problem mit dem Auge, ging aber durch Gabe von VitaPos innerhalb von 10 Tagen dann wieder weg (sie hat eigentlich ziemlich große Augen).

Um die Operation vornehmen zu können, musste das Auge betäubt werden. Hier nun hat die TA-Helferin (Azubi) zunächst eine Katzenpaste zur Beruhigung herausgeholt, diese auf Ihren Finger gegeben und unsere Emely abschlecken lassen, im weiteren Verlauf dann die Paste auch auf den Behandlungstisch gedrückt und mit dem Finger wieder aufgenommen und der Katze gegeben. Einmal auch direkt aus der Tube schlecken lassen…Sie fand das recht lustig, wie gut sie die Paste aufgenommen hat…Wir waren irgendwie wie gelähmt.

Die Flüssigkeit, mit der das Wattestäbchen dann getränkt wurde, befand sich in einem separaten Becherchen. War für uns soweit ok.

Behandlungstag/-besuch 2:
Der Defekt war kleiner, aber noch nicht weg, so dass eine neuerliche OP nötig war. Diesmal war es eine andere TA-Helferin, es gab keine Paste sondern die TA kam gleich zur Behandlung. Auge betäubt und dann,…die Flüssigkeit, welche sie mit dem Wattestäbchen ins Auge verreibt, auf den Behandlungstisch gespritzt und von dort aufgenommen. Auch hier war ich irgendwie wieder gelähmt, wobei ich sonst nicht auf den Mund gefallen bin.

Fragen:

  1. Sind wir zu kleinlich? Also Paste auf Finger bzw. direkt aus Tube.
  2. Flüssigkeiten für die Behandlung, mit denen dann ins (zudem noch kranke) Auge gegangen wird, sind doch wohl nicht auf den Behandlungstisch zu spritzen?
Aktuell muss ich dazu sagen, dass Emely zwischen den Behandlungstagen (3 Tage Pause) permanent niesen muss. Nun können wir Nachts nicht mehr schlafen und meinen, dass sie nun vielleicht einen Katzenschnupfen hat, bedingt durch das oben geschriebene (Infizieren mit Gegenständen, etc.)

Allerdings ist kein Nasenausfluss vorhanden.

Aktuell bekommt Sie 4x täglich je eine antibiotische Salbe, VitaPos sowie ein Serum (Eiweiß). Vielleicht hat sie durch die Medikamentengabe einfach auch nur die Nase voll.

Heute Abend müssen wir sie wieder beim TA vorstellen, ansprechen werden wir es auf jeden Fall. Hoffe, dass sie nicht angep.... sein wird.
 
A

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Ich würde nicht sagen, daß ihr zu kleinlich seit.

Wenn eure Katze von der Tube leckt, dann lecken andere da u.U. auch von. Das fände ich auch nicht toll.
Auf der anderen Seite..... Viren überleben ohne Wirt nicht lange und mit Bakterien kommt deine Katze die ganze Zeit in Kontakt. Da sollte eigentlich das Immunsystem (falls vorhanden) greifen.

Aber was gar nicht geht..... die Flüssigkeit vom Tisch ins Auge...:eek::eek:

Ich würde den TA direkt drauf ansprechen und Leckerchen von zu Hause mitbringen.
Ich finde es schon wichtig das es eine Belohnung gibt beim TA.
 
Also bei meinem Praktikum damals war ich schockiert bezgl. den Hygienebedingungen - ich habs mit einem OP für Menschen verglichen. Also es war bei meinem TA so, dass immer eine Grundhygiene vorhanden war. abschlecken aus der Tube? gab es nicht! Flüssigkeiten vom Tisch ins Gesicht, in eine Wunde? Gab es nicht! Wenn z.B. eine Salbe auf den Tisch tropfte oder so, wurde sie weggewischt, aber nicht auf die zu salbierende Stelle gepackt. Nadeln, Spritzen, etc. waren immer steril, genauso die Instrumente bei einem OP, aber es war eben lang nicht so drastisch wie es bei Menschen der Fall ist.
 
Ich finde nicht, dass Ihr kleinlich seid. So etwas würde ich beim Tierarzt sicher nicht dulden! Schließlich geht es um die Gesundheit meiner Katzen!!! Wer weiß, was die vorherigen Patienten für Krankheiten hatten und ob sie ansteckend sind?

Unser Tierarzt bzw. seine Helferin desinfizieren nach jedem Patienten den Behandlungstisch und waschen sich gründlich die Hände, bevor ich überhaupt die Transportbox auf den Tisch stelle.

Trotzdem werden Salben, Tropfen oder Pasten nicht auf den Behandlungstisch geschmiert, bevor sie an oder in meine Katzen kommen!

Paste vom Finger zu verabreichen, finde ich o.k. - aber nur, wenn die Hände vorher gründlich gewaschen wurden und nicht schon andere Tiere an der Tube geleckt haben!

Schließlich sollen sich die Tiere ja nicht beim Tierarzt mit Krankheiten infizieren!

Wenn Du mit Eurem Tierarzt ansonsten zufrieden bist, solltest Du das auf jeden Fall ansprechen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir werden die TA heute Abend auf jeden Fall ansprechen, zumal bisher jeder Besuch 100 EUR gekostet hat. Ansich kein Problem, wenn nicht durch Hygienemängel weitere Besuche anstehen sollten...

Das mit der Paste sehen wir weiterhin auch kritisch, da sich die TA-Helferin zwar bei jedem neuen Patienten die Hände waschen könnte. Der gewaschene Finger allerdings von einer möglicherweise infektiösen Katze mit dem letzten Abwischen der Tube kann dann allerlei zum Verschluss tragen.

Für die Zukunft werden wir darauf achten, dass in unseren Beisein nichts Externes verabreicht wird. Bei stationären Aufenthalten ist man natürlich machtlos.

Die Diagnose lautete im übrigen:
Corneadefekt mit Erosion, Debridement ca. 80% und es wurde loses Epithel abgetragen.

Kann mich noch gut an einen Besuch bei einem BKH-Züchter im Bayerischen erinnern: Schuhe aus, Socken vom Züchter bekommen, Hände desinfizieren, Katze durfte nicht schlecken, Es gab keine Pflanzen in der Wohnung. Vielleicht das andere Extrem, womöglich wären wir aber auch so. Nichts Schlimmeres als die Katze beim TA leiden zu sehen.

Thomas
 
Gute Besserung für Eure Katze!!!
 
Die Paste direkt vom Finger finde ich nicht schlimm, eigentlich normal. Die TA Helferin sollte sich ja nach jedem Patienten die Hände desinfizieren und ein bisschen Immunsystem hat deine Katze ja auch noch ;).
Aus der Tube direkt schlecken finde ich nicht gerade hygienisch. Die nächste Katze bekommt darauf ja auch wieder Paste.

Das sie die Flüssigkeit auf dem Behandlungstisch gespritzt haben finde ich auch etwas seltsam. Aber eigentlich gehört auch der Tisch nach jedem Patient desinfiziert, von daher wäre das nicht sooo dramatisch.
 
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Kann mich noch gut an einen Besuch bei einem BKH-Züchter im Bayerischen erinnern: Schuhe aus, Socken vom Züchter bekommen, Hände desinfizieren, Katze durfte nicht schlecken, Es gab keine Pflanzen in der Wohnung. Vielleicht das andere Extrem, womöglich wären wir aber auch so.

Das finde ich extrem. Die Katzen sollen doch auch ein normales Immunsystem entwickeln können, das können sie in so einem Haushalt nicht.
 
(Mögliche Ursache könnte der Ausbruch des Herpes-Virus, bedingt durch Streß sein, weitergehende Tests wurden aber nicht gemacht). In der Vergangenheit hatte sie immer mal wieder ein Problem mit dem Auge, ging aber durch Gabe von VitaPos innerhalb von 10 Tagen dann wieder weg (sie hat eigentlich ziemlich große Augen).
[...]
Aktuell bekommt Sie 4x täglich je eine antibiotische Salbe, VitaPos sowie ein Serum (Eiweiß). Vielleicht hat sie durch die Medikamentengabe einfach auch nur die Nase voll.

wieso bekommt eure katze keinerlei virostatikum und kein l-lysin, wenn herpesverdacht besteht?
erst recht wenn schon ein corneadefekt besteht, also eine verletzung der hornhaut - eine keratitis ist überaus typisch für herpes.
siehe hier:
http://www.tieraugen.at/tieraerzte-herpes.htm
wenn man schon blind behandelt dann sollte man herpes mit abdecken, zumal herpesviren die häufigste ursache für bindehautentzündungen sind.

darüber hinaus sollte man tunlichst darauf achten, dass KEIN cortison in der ab-salbe ist - wieso? siehe hier, posting 22.

und zur eigentlichen frage:
nö. ich finde das nicht zu pingelig. ich finde das geht gar nicht. das abschlecken vom finger - gerade noch so, das mit der tube finde ich schon nicht mehr klasse und die aufnahme von "zeugs" vom tisch geht m.m.n. gar nicht.
 
  • #10
Hallo Zusammen,

der Corneadefekt ist nun abgeheilt, aber:

Sie hatte gestern beim TA nun 39,5 oder 39,8° Fieber. Augen sind offen, sie nießt sehr oft und hat heute eigentlich fast gar keine Stimme mehr:mad:

Bekommen hat sie gesten noch eine kombinierte Metacam-Spritze für den Schnupfen. Auf die Frage bzw. den Hinweis, dass sie erst seit dem 1. Besuch beim TA nießt, erhielten wir zur Antwort, dass sie sich überall angesteckt haben könnte bzw. wir den Virus auch in unsere Wohnung eingeschleppt haben könnten.

Weiterhin wird Paste nicht direkt aus der Tube gegeben, so ihre Aussage:massaker: Zufälligerweise war genau die Azubine vom 1. Tag anwesend und heute auf einmal ziemlich still. Es ging dann eigentlich hin und her, letztlich hat man eine Infektion über die Tube ausgeschlossen.

Flüssigkeit zur Behandlung auf dem Arbeitstisch sei auch nicht so bedenklich, da Tiere zum einen eine andere Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit haben und zum anderen nach der Behandlung ein Medikament verabreicht wurde.

Auf keinen Fall würde man eine "gesunde" Katze krank machen wollen.

Als Empfehlung gab man uns mit auf den Weg, dass wenn das Fieber heute nicht weg sein sollte, wir zu unserem Haustierarzt gehen sollen:grummel:

Ach ja, der Tisch wurde in unserem Beisein mit einem gelben Spüllappen (quadatisch, ca. 0,5 cm dick) abgewischt. Lecker, wenn immer der gleiche Lappen verwendet wird.

@FrauFreitag
Das mit dem L-Lysin hatte ich angesprochen, können wir zur Stärkung nun geben, wieso eigentlich nicht gleich angesprochen und verabreicht!? Müssen wir uns vorher immer erst im I-Net kundig tun? Das Antibiotikum heißt übrigens Tobramaxin.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Naja wenn der Lappen mit Desinfektionsmittel getränkt war und danach wieder in einem Eimer mit Desinfektionsmittel kommt ist das eigentlich normaler Krankenhausstandart und meiner Meinung auch unbedenklich.
 
  • #12
Hallo Zusammen,

der Corneadefekt ist nun abgeheilt, aber:

Sie hatte gestern beim TA nun 39,5 oder 39,8° Fieber. Augen sind offen, sie nießt sehr oft und hat heute eigentlich fast gar keine Stimme mehr:mad:

Bekommen hat sie gesten noch eine kombinierte Metacam-Spritze für den Schnupfen. [...]
@FrauFreitag
Das mit dem L-Lysin hatte ich angesprochen, können wir zur Stärkung nun geben, wieso eigentlich nicht gleich angesprochen und verabreicht!? Müssen wir uns vorher immer erst im I-Net kundig tun? Das Antibiotikum heißt übrigens Tobramaxin.

eine erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex kann sich auch ein wohnungstier ohne probleme einfach so einfangen - ich spreche da aus erfahrung. man bringt selbst ständig "zeugs" über kleidung und schuhe ins haus, das geht schnell. woher eine solche infektion kommt - die frage ist so müßig wie bei einem selbst die frage, woher jetzt eine erkältung genau stammt; sie kommt eben einfach.

was bekommt die katz jetzt bzw. was war in der spritze neben metacam noch drin (und warum wurde metacam gespritzt?)?
wie behandelt ihr weiter?

und für das auge gibt es - nur tobramaxin?
 
  • #13
Klar kann man sich einen Infekt überall einfangen, aber es war halt genau in der Zeit zwischen den Tierarztbesuchen.

Metacam wurde wegen dem Fieber gespritzt:confused: Ab 39° sei es keine normale Tierarztbesuchserregung.

Sie bekommt noch fürs Auge (seit dem 1. Besuch):
  • 3x täglich Tobramaxin AS
und (seit dem 2. Besuch):
  • 3x täglich Serum AT
Allgemein (seit dem 1. Besuch):
  • 1x täglich 1 Tablette ImmuStim K
Fieber haben wir gestern nicht mehr gemessen, die Ohren waren jedoch kalt. Ich gehe davon aus, dass die gefühlte Ohrtemperatur ein Gradmesser für einen Fieberherd ist. Wenn dem nicht so sein sollte, bitte ich um Info.

Die Spritze enthielt neben Metacam noch ein Antibiotikum, dass hatte sie aber bereits bei der 1. Behandlung auch gespritzt bekommen. Eigentlich wollten wir den Schnupfen homöopathisch behandeln, macht lt. Tierheilpraktikerin aber in Verbindung mit Antibiotika keinen Sinn. Auf der Seite der Katzenhilfe Oberhausen las ich von 2 Mittelchen (D12 Lachesis + weiteres über 3 + 3 Tage verabreicht), welches bei leichtem Katzenschnupfen gegeben werden kann. Ansonsten bleibt uns nur der Tierarzt, und dann gibt es auch wieder Antibiotika.

Wie würden Sie entscheiden?
 
  • #14
Eigentlich wollten wir den Schnupfen homöopathisch behandeln, macht lt. Tierheilpraktikerin aber in Verbindung mit Antibiotika keinen Sinn. Auf der Seite der Katzenhilfe Oberhausen las ich von 2 Mittelchen (D12 Lachesis + weiteres über 3 + 3 Tage verabreicht), welches bei leichtem Katzenschnupfen gegeben werden kann. Ansonsten bleibt uns nur der Tierarzt, und dann gibt es auch wieder Antibiotika.

Na keinen Sinn würde ich nicht sagen, aber es kann schon passieren das die Wirkung der hom. Mittel etwas eingeschränkt ist.

Wurde Lachesis ermittelt für die Katze oder nur irgendwo gelesen?

Hom. Mittel müssen individuell auf den Patienten abgestimmt ermittelt werden, damit sie auch helfen. Dazu müssen die Symptome, Charakter und körperl. Eigenschaften (Figur, Grösse) berücksichtigt werden.

Ein Mittel was bei Katze X geholfen hat, muss noch lange nicht bei Katze Y helfen.
 
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