"Geschmacksgebende Sorte" - schmecken Katzen überhaupt den Unterschied?

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Gwion

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Nein, ich bin inicht in der falschen Kategorie.

Ich wende mich mit der Frage bewußt an die Barfer, da die das wohl am ehesten und auch langfristig feststellen könn(t)en.

Wir kennen das ja alle .. Naßfutter "Ente mit X". Schaut man genauer hin, besteht der Großteil aus Rind.

Mich würde mal interessieren, wie fein Katzen das eigentlich unterscheiden.

Können sie z.B. bei 2 Fleischsorten den Unterschied schmecken und ab wann?
Hat da mal jemand experimentiert?
 
A

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Interessante Frage. Experimentiert habe ich da noch nicht, aber wenn ich bedenke, dass mein Merlin das Rinderhack von Schlachter A total lecker findet, das Hack von Schlachter B aber nur mit langen Zähnen frisst, muss das Geschmacksempfinden der Süßen doch ziemlich differenziert sein.

Ich behaupte mal, dass der gewöhnliche Durschnittsmensch da keinen Unterschied gemerkt hätte. :)

LG Silvia
 
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Interessante Frage. Experimentiert habe ich da noch nicht, aber wenn ich bedenke, dass mein Merlin das Rinderhack von Schlachter A total lecker findet, das Hack von Schlachter B aber nur mit langen Zähnen frisst, muss das Geschmacksempfinden der Süßen doch ziemlich differenziert sein.
Aber wieviel braucht er davon um den Unterschied zu merken?
 
Aber wieviel braucht er davon um den Unterschied zu merken?

Keine Ahnung, ich hab es noch nicht gemischt. Es dürfte auch von Katze zu Katze sehr unterschiedlich sein. Der Allesfresser wird da nicht so sensibel reagieren wie die Mäkelnase.

Bei Futterumstellungen wird ja immer geraten, das neue Futter nur teelöffelweise unterzumischen. Und trotzdem verweigern einige Katzen die Mischung dann immer noch.

LG Silvia
 
Kommt immer auf die Katze an.
Unser Kater erkennt eine erbsengroße, untergemischte Menge von anderem Futter und läßt es dann konsequent stehen.

Da funktioniert keine Futterumstellung. :(
 
Checky liebt Pferd und ist nicht so begeistert von Geflügel. Wenn ich ich eine Mischung aus einem Teelöffel Pferd und Geflügel (insgesamt 100g) mache, frisst er es viel lieber. Also muss er das Pferd schon rausschmecken.
 
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Eindeutig ja, Katzen schmecken den Unterschied zwischen zwei Fleischsorten.
Ich hab hier Katzen, die fressen gerne Pute, aber kein Huhn. Katzen, die mögen gerne Geflügel, aber kein Rind, Wild oder Lamm. Und Katzen, die fressen gerne Putenbrust, ziehen bei Putenkeule oder gar Innereien aber ein langes Gesicht (fressen sie dann aber trotzdem irgendwann). In der Regel kommen hier Muskelfleisch, Inneren, fettiges und weniger fettes Fleisch gemeinsam auf den Teller und die Katzen sind sehr geschickt darin, die Teile rauszupicken, die sie am liebsten mögen.
Es riecht ja auch schon jedes Fleisch deutlich anders, wieso sollten Katzen da den Unterschied nicht schmecken?

Fleisch in Bioqualität wird zudem deutlich lieber gefressen als Fleisch aus konventioneller Tierhaltung, zumindest bei Rind und Geflügel, und mit Frostfleisch brauche ich Zweien überhaupt nicht kommen, das rühren die trotz diverser Umstellungsversuche nicht an, auch nicht, wenn ich es nur teelöffelweise untermische (was schade ist, da Fleisch vom Metzger auf die Dauer doch ziemlich ins Geld geht und ich gerne auch mal mehr "Reste" verwerten würde)
 
Daß sie es unterscheiden können, ist eigentlich klar.
Aber ab welcher Menge?

Sind die "mind. 4%" eine Zufallszahl? Oder nehmen Katzen bei weniger keinen Unterschied mehr wahr - würden dann vielleicht das Futter mit der heißgeliebten Ente ablehnen, weil es ja nur noch nach Rind schmeckt?

Sicher nicht so einfach zu beantworten - selbst bei Biolamm mögen die Ns manches lieber und manches weniger. Ob das nun an der Verpackung, Auswirkungen der Transportkette oder dem Fleisch an sich liegt kann ich nicht sagen.
Aber bei Barfern vermutlich noch eher nachzuspüren.
 
Hm, die Schwierigkeit ist halt das prozentgenaue Portionieren ;) Besonders, wenn die Tiere mausgroße Stücke fressen und nichts Gewolftes. Da ist das Mischen schwieriger; was nicht gemocht wird, wird halt einfach liegengelassen, der Rest gefressen. Also, wenn ich für Juno zB einen Teller Rindfleisch mit ein bis zwei Putenstücke mische, frisst sie eben die Pute raus. Ich vermute aber, wenn ich es wolfen würde, würde sie es bei 4% Putenanteil gar nicht fressen.
Ich versuch morgen einfach mal, ob sie sich an halb und halb traut.
 
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  • #10
Hm, ich denke auch, dass das Katzen eindeutig schmecken können, meine jedenfalls.

Woher die mind. 4% kommen, weiß ich auch nicht, könnte mir aber denken, dass das eine rechtliche Größe ist, um das eben mit Huhn usw. nennen zu können.

Wie schnell die Katzen eine andere Fleischsorte rausschmecken, das merkt man ja, wenn man ein ungeliebtes Futter untermischen muss. Da reicht schon ein Fitzelchen, selbst untergemischt, und es geht nicht.

Katzen die immer sortenreines Futter oder Fleisch bekommen, sind da sicher noch empfindlicher, als die die Sumafutter gewöhnt sind.
 
  • #11
Ich glaube, dass Katzen bereits extrem kleine Mengen geschacklich unterscheiden können. Nehmen wir mal an, ich gebe auf 1 KG Fleisch 40 Gramm Hähnchenleber, das sind ja dann exakt vier Prozent. (Hier jetzt ein Zufall, dass es 4% sind).

Cosmo sortiert, wenn er kann, die winzigen Leber-Stückchen mit System aus. Muss es also extrem klein schnippeln o. pürieren. Allerdings ist Leber ja auch sehr dominant im Geschmack.

Ich vermute, die 4% auf Dosen haben nichts mit dem Katzen-Geschmack zu tun, das wäre ja viel zu vage und jede Katze ist anders. Sondern es muss irgendwas Rechtliches sein ... *grübel*
 
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  • #12
Ja, die 4% sind gesetzlich so definiert, und gelten übrigens auch für Menschenlebensmittel. (Schon mal diese Asia-Instant-Nudelpäckchen "mit Entengeschmack" in der Hand gehabt? Die heißen so, weil weniger als 4% Ente drin ist, meistens gar nix.)

Ob Katzen 4% rausschmecken können, ist nur eine Seite der Medaille. In Supermarktfutter kommt ja noch dazu, dass die restlichen 96% von Charge zu Charge im Prinzip stärker variieren können als von Sorte zu Sorte ("mit Huhn" vs. "mit Rind" z.B.). Das müsste ja die 4% völlig überdecken.
 
  • #13
Sicher nicht so einfach zu beantworten - selbst bei Biolamm mögen die Ns manches lieber und manches weniger. Ob das nun an der Verpackung, Auswirkungen der Transportkette oder dem Fleisch an sich liegt kann ich nicht sagen.

Ich behaupte mal, Barfkatzen haben genau wie Menschen, die nicht mit Fastfood ernährt werden, einen besseren Geschmack und können auch unterscheiden. Für Plum habe ich jahrelang Fleisch in der Metro gekauft, in zwei bis drei Kilopackungen. Es gab Fleischstücke, die hat er ohne Probleme gefressen und es gab die gleichen Fleischstücke (zB kaufte ich oft falsches Filet oder Rinderbrust), da hat er die ganze Packung konsequent ignoriert. Dabei ist Plum der unkomplizierteste Kater, was Futter betrifft, den ich je kennengelernt habe und echtes Mäkeln ist ihm fremd. Ich führe es auf die unterschiedlichen Haltungen der Tiere zurück, dass er das eine gefressen und das andere verweigert hat.

Seit etwa zwei Jahren kaufe ich hier bei einem Biobauern Fleisch, der nur Tiere aus der Region schlachtet. Seitdem hat Plum kein einziges Mal mehr sein Futter verweigert. Ob das nun mit Bio zusammenhängt, vermag ich nicht zu sagen, ich denke eher, dass es damit zusammenhängt, dass das Fleisch immer vom gleichen Bauern kommt.

Billige Mastpute brauche ich ihm gar nicht erst zu kredenzen. Teure Freilandpute aus Frankreich wird dagegen gerne genommen und ich bezweifle, dass Hochwohlgeboren Preisschilder lesen kann.

Meiner Meinung können sie mehr als nur den Geschmack zwischen Ente, Huhn und Rind unterscheiden, sondern sie können ihre Instinkte auch anders einsetzen. Ente, Huhn oder Garnelen sind eher als Kaufanreiz für uns Zweibeiner gedacht.
 
  • #14
Ich versuch morgen einfach mal, ob sie sich an halb und halb traut.

Antwort übrigens: Nein, frisst sie nicht.
Auch Rindergewolftes mit rund 5% Hühnerleber wird von ihr ignoriert.
Was auch immer das jetzt für Rückschlüsse zulässt.
 
  • #15
Ob Katzen 4% rausschmecken können, ist nur eine Seite der Medaille. In Supermarktfutter kommt ja noch dazu, dass die restlichen 96% von Charge zu Charge im Prinzip stärker variieren können als von Sorte zu Sorte ("mit Huhn" vs. "mit Rind" z.B.). Das müsste ja die 4% völlig überdecken.
Ja klar - drum frag ich ja bei den Barfern, denn wer das jemand annähernd feststellen könnte, dann nur, wo eben kein Mischbrei gefüttert wird.
 
  • #16
Ach so, ich dachte, du wolltest wissen, ob Katzen verschiedene Supermarktsorten unterscheiden können ...

Was das mit dem feineren Geschmack angeht: OK, ich barfe noch nicht so lange, aber Supermarktmischmasch gab's hier nur so etwa im ersten halben Lebensjahr von Grisu. Und es ist trotzdem ein Allesfresser aus ihm geworden, was Fleischsorten und -bezugsquellen angeht.
Nur wenn ich selber meine, dass die Fleischportion schon ein wenig müffelt (passiert manchmal bei gewolftem Frostfleisch), lässt er gelegentlich was stehen. Aber ich bin mir nicht mal sicher, ob er da wirklich auf das Fleisch reagiert oder auf mich.
 
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  • #17
Ach so, ich dachte, du wolltest wissen, ob Katzen verschiedene Supermarktsorten unterscheiden können ...
Nein, mich interessiert, ob und wie weit Katzen Fleisch(geschmack) überhaupt unterscheiden können.

Auf NaFu übertragen nur, ob und ab wann eine geschmacksgebende Sorte überhaupt irgendeine Rolle spielt.
 
  • #18
Ich denke schon, dass Katzen auch diese 4% noch herausschmecken können. Gemacht ist das aber mit Sicherheit nicht für die Katzen, sondern für die Verbraucher, also die Halter.

Es gab doch mal diese spannende Untersuchung, nach der Katzen mit Mängeln gezielt den Futternapf anstreben, der den Mangel begleicht - ich hab das hier auch mal gepostet, weiß aber nicht, ob ich den Link noch finde. Wenn ja, folgt der gleich...

Wenn solche geringen Unterschiede erspürt werden (da geht es ja nicht um Fleischsorten, sondern um Mineralien und Vitamine), dann mit Sicherheit auch geringe Anteile an Fleischsorten.




edit: Ich habs: http://jeb.biologists.org/content/214/6/1039.full.pdf+html?sid=dad998f6-e377-446b-9308-52a49e8e9787
 
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  • #19
Es gab doch mal diese spannende Untersuchung, nach der Katzen mit Mängeln gezielt den Futternapf anstreben, der den Mangel begleicht

Menschen machen das ja auch, vor allem Kinder. Die meisten Erwachsenen haben sich ihren natürlichen GEschmack bzw. echten Hunger bereits versaut, aber der Körper hat, wenn alles richtig funktioniert, auch Appetit auf die mangelnden Dinge. Daher kommen manchmal auch strange Gelüste, die man sich nicht erklären kann. Es gibt doch sogar Extremfälle, wo Erde oder Ton gegessen werden, um Mängel auszugleichen.

Insofern könnte es ja vielleicht auch sein, dass der Katzeninstinkt durch den "Fertigfrass" irgendwann versaut ist und die Katzen ihrem eigenen Geschmack nicht mehr richtig trauen können, wie Menschen, die ihr Leben lang überproduzierte Lebensmittel essen.
 

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