früh vs spät bei großen Rassen (spätere Geschlechtsreife) + Frage zur Narkosemethode und Nachbetreuung

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Hallo!

Ich habe zwei Katerchen (*04/2020).

Mein TA würde zwischen 6-8 Monaten kastrieren, auf meinen Wunsch hin unter Vorbehalt aber max. frühestens ab 5 Monaten und erwähnte im selben Atemzug gleich das Narkoserisiko, welches aber ja am ehesten bei der Injektionsnarkose vorkommen würde.

Daher meine konkreten Fragen:
Hat jemand persönliche Erfahrung in puncto Kastration bei großen Rassen (Ragdoll) und mag mir vielleicht kurz berichten? Früh vs spät etc.

Da die Kastration einen nicht invasiven Eingriff darstellt, wird diese dann auch unter Inhalation oder zumindest einem Venenkatheter durchgeführt? Oder ist die überholte Injektionsnarkose tatsächlich noch die gängigste Art?

Wie sähe die Nachbetreuung bei zwei Katern aus, die gleichzeitig kastriert werden? Sollen diese sicherheitshalber auch separiert werden, auch wenn sie keine Auffälligkeiten (Aggressivität, Orientierungslosigkeit ...) aufweisen? Wie lange danach soll man sie beim Raufen etwas bändigen?

Wenn sich beim Katerchen der Kryptorchismus bestätigen sollte, sollen wir ohnehin bis zum 9. Monat bzw. beginnender Geschlechtsreife zuwarten, ob der Hoden noch von alleine absteigt und normal kastriert werden kann.

Beides reine Wohnungskatzen.

Meine bisherigen Erfahrungen zu diesem Thema sind bereits in Vergessenheit geraten und können auch nicht wirklich mit der jetzigen Situation (heutigen Zeit) verglichen werden.

Lieben Dank!
Alexa
 
A

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Ich hab nur Erfahrung mit ausgesprochen großen Hauskatzen, also das gehört ja nicht zur Fragestellung.
Injektionsnarkose ist nicht überholt, sondern jede Narkoseart hat ihre zweckentsprechende Daseinsberechtigung.
Überholt finde ich die Ansicht Deines Tierarztes, aber dafür kannst Du ja nichts.

Ich hoffe mal, daß mit den Eltern des Kryptorchiden nicht mehr gezüchtet wird.
 
Ich hab nur Erfahrung mit ausgesprochen großen Hauskatzen, also das gehört ja nicht zur Fragestellung.
Injektionsnarkose ist nicht überholt, sondern jede Narkoseart hat ihre zweckentsprechende Daseinsberechtigung.
Überholt finde ich die Ansicht Deines Tierarztes, aber dafür kannst Du ja nichts.

Ich hoffe mal, daß mit den Eltern des Kryptorchiden nicht mehr gezüchtet wird.

Die Diagnose (bisher nur Abtasten) wurde noch nicht bestätigt. Die endgültige Diagnose soll dann per Ultraschall erfolgen, wobei Ragdolls durchaus Spätzünder sein können, deshalb darf bis Eintritt der Geschlechtsreife zugewartet werden. Ist diese Einstellung echt überholt? Im Prinzip vertraue ich meinem TA und seiner jahrelangen Erfahrung.

Im Gesundheitszeugnis der Kitten (Hodenabtastung links/rechts) ist jedenfalls auch keine Auffälligkeit vermerkt.

Ergänzung: Meinem Gefühl nach ertaste ich auch bei beiden Katerchen eindeutig 2 erbsengroße Hoden. Ich will nur nicht zu fest zupacken. Von der Optik her scheint Caspar nur "besser gebaut" zu sein - er verzeihe mir die Details ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben hier 5 Maine Coons, die alle frühkastriert hier einzogen ... 2 Mädels und 3 Jungs, inzwischen fast 10 und 7 Jahre alt.
Wir sehen hier überhaupt keine Nachteile, weder in der physischen noch psychischen Entwicklung.
Unsere Züchterin ist überzeugt von den Vorteilen einer Frühkastra (nicht nur, weil nur das eine potentielle Vermehrerei von Käufern von Liebhaberkatzen ausschließt) und lässt ihre Kitten seit Zucht-Anbeginn (ca. 2005) mit 12 bis 13 Wochen frühkastrieren.

Wenn Du zwei Katerchen in Wohnungshaltung hast, ist es doch aber auch kein Problem zu warten, bis die Süssen bis 5 oder 6 Monate alt sind ... Frühkastra ist halt bei vielen Ärzten leider immer noch unüblich.
Ragdolls sind wie Coonies Spät-Entwickler, da würde ich jetzt absolut nicht davon ausgehen, dass die Dir schon mit einem halben Jahr (oder 7/8 Monaten beim Krypto-Kater) geschlechtsreif werden und die Bude markieren ;).

Wie alt sind denn die beiden genau? bzw. wann im April geboren? ... ggf. sind die doch eh schon 4 Monate alt, was sowieso keine Frühkastra mehr wäre, sondern eher eine zeitige Kastration.
Gute Bekannte haben ein Ragdoll-Mädelspaar, die mit gut 5 Monaten kastriert wurden (war auch schwer, einen TA zu finden, hier in der Region gibt es grad mal eine Ärztin, die vor 6 Monaten und früh-kastriert) ... die Bekannte wollte nicht warten, weil sie den Horror hatte, dass eines der Mädels zu pieseln anfängt, nachdem sie vorher lange 12 Jahre einen Piss-Kater hatte.

Wenn beide gleichzeitig kastriert werden, brauchst Du die Katerle nicht separieren ... normalerweise werden die auch nicht so rumtoben, dass man da aufpassen muss. Bei unserer Züchterin sind die Kitten nach der Frühkastra immer alle durcheinander gelaufen ohne besondere Vorkehrungen.

Zur Narkose: auch eine Inhalationsnarkose muss eingeleitet werden, normalerweise mit einer kleinen Injektionsnarkose.
Bei unkomplizierten Kastrationen reicht die Zeit für den Eingriff locker aus, so dass gar keine Inhalation mehr nötig ist, gerade bei Männchen sind die Hoden ja ratzfatz ab ... bei Kryptorchismus sieht es ein bissel anders aus.
Die Chancen, dass der Hoden noch absteigt, sind relativ groß ... und falls nicht, kann man per Ultraschall gut lokalisieren, wo er sitzt und dann gezielt operieren ohne dass auf der Suche "gemetzgert" wird.

Man liest immer wieder, dass Masken-Katzen (Points) bzw. eine bestimmte Rasse (weiss aber nimmer, ob Birmchen oder Ragies oder beide) irgendein bestimmtes Narkosemittel nicht vertragen.
Das müsstest Du nochmal erfragen ... was sagt Deine Züchterin?, die sollte das ja wissen.
 
Im Gesundheitszeugnis der Kitten (Hodenabtastung links/rechts) ist jedenfalls auch keine Auffälligkeit vermerkt.

Ergänzung: Meinem Gefühl nach ertaste ich auch bei beiden Katerchen eindeutig 2 erbsengroße Hoden. Ich will nur nicht zu fest zupacken. Von der Optik her scheint Caspar nur "besser gebaut" zu sein - er verzeihe mir die Details ;)
Na ja, ein klein bissel fester zugreifen darfst Du schon, wirst ja nicht gleich quetschen ... och, "besser gebaut" sind nicht zuviele Details, da kann man sich wenigstens was vorstellen :giggle: ... komisch, dass Dein TA das nicht fühlt.
 
@CasaLea: Lieben Dank für deine ausführliche Antwort - jetzt weiß ich zumindest, in welche Richtung ich beim nächsten Besuch meine Fragen ansetzen muss! Die beiden Halbgeschwister sind jetzt 16 bzw. 16 1/2 Wochen alt und hier kastriert kein TA unter 20 Wochen und allen wäre es erst ab dem 6. Monat sowieso viel lieber. Wir haben die Kitten aus einer tierärztlich begleiteten Hobbyzucht und auch hier die Empfehlung zwischen dem 6. und 8. Monat zu kastrieren. Ich glaube in Ö ist die frühere Kastration noch weniger verbreitet als in D. Aber nur wegen der Kastration würde ich jetzt nicht den TA wechseln, bin ansonsten ja zufrieden.

Der Hoden wurde durch den TA übrigens nur beiläufig erwähnt, wir waren wegen Verdacht auf Bindehautentzündung dort. Aber bei mir gehen halt ganz schnell alle Alarmglocken an.
 
Ragdolls sind wie Coonies Spät-Entwickler, da würde ich jetzt absolut nicht davon ausgehen, dass die Dir schon mit einem halben Jahr (oder 7/8 Monaten beim Krypto-Kater) geschlechtsreif werden und die Bude markieren ;).
also mein Coon hat tatsächlich bereits mit 16 Wochen markiert. Kann durchaus schief gehen.
lg
 
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Ich persönlich würde eine so frühe Kastra wie möglich anstreben, die wird meist auch viel besser vertragen. Das habe ich gut bei meinen drei sehen können. Je jünger sie kastriert wurden, desto besser und schneller haben sie die Kastra verkraftet.
 
also mein Coon hat tatsächlich bereits mit 16 Wochen markiert. Kann durchaus schief gehen.
Dann hast jetzt aber tatsächlich die vielzitierte Ausnahme von der Regel erwischt ... ;).
Unsere Coonie-Züchterin hat ihre Nachwuchs-Deckkater durchaus in der Gruppe mitlaufen lassen, da war keiner dabei, der wesentlich vor einem Jahr "aktiv" wurde.
Ich weiss aber von einer Bekannten von einer Ragdollzüchterin (woher sie eine Kastratin hat), deren Nachwuchs-Deckkater klamm und heimlich im Alter von irgendwas ab 10/11+ (?) Monaten gleich zwei Zucht-Damen (oder waren es alle 3, weiss ich nimmer) beglückt hat, ohne dass er vorher irgendwelche Anzeichen von Geschlechtsreife gezeigt hatte.
Aber von einem Coonie-Kater, der mit 4 Monaten testosteron-bedingt markiert hat, habe ich noch nie gehört ... es sei denn, Kater hat gepinkelt, weil er ein Blasenproblem hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Danke!
Meine Überlegung war, dass die TÄ das festgelegte Alter vielleicht an der praktizierten Narkose-Methode fest machen.

Ich persönlich würde eine so frühe Kastra wie möglich anstreben, die wird meist auch viel besser vertragen. Das habe ich gut bei meinen drei sehen können. Je jünger sie kastriert wurden, desto besser und schneller haben sie die Kastra verkraftet.
 
  • #11
Dann hast jetzt aber tatsächlich die vielzitierte Ausnahme von der Regel erwischt ... ;).
Unsere Coonie-Züchterin hat ihre Nachwuchs-Deckkater durchaus in der Gruppe mitlaufen lassen, da war keiner dabei, der wesentlich vor einem Jahr "aktiv" wurde.
Ich weiss aber von einer Bekannten von einer Ragdollzüchterin (woher sie eine Kastratin hat), deren Nachwuchs-Deckkater klamm und heimlich im Alter von irgendwas ab 10/11+ (?) Monaten gleich zwei Zucht-Damen (oder waren es alle 3, weiss ich nimmer) beglückt hat, ohne dass er vorher irgendwelche Anzeichen von Geschlechtsreife gezeigt hatte.
Aber von einem Coonie-Kater, der mit 4 Monaten testosteron-bedingt markiert hat, habe ich noch nie gehört ... es sei denn, Kater hat gepinkelt, weil er ein Blasenproblem hatte.
Achkrass... wusste ich gar nicht. Nach der kastra wer das markierverhalten auch sofort weg, aber davor stank es 2 Tage lang gotterbärmlich nach Pumakäfig. 😶
 
  • #12
... deshalb darf bis Eintritt der Geschlechtsreife zugewartet werden. Ist diese Einstellung echt überholt? Im Prinzip vertraue ich meinem TA und seiner jahrelangen Erfahrung.

Naja, D hängt einige -zig Jahre in der Katzenkastra hinterher; gerade in GB wird sehr früh kastriert, da sind 6 bis 8 Wochen der Standard, ich persönlich kenne es ab 10 Wochen.
Aber mit der Ferkelkastra tut sich D ja auch besonders schwer; die Verabreichung schmerzhemmender Mittel ist mal wieder bis zum 1.1.2021 verschoben.
Aus Erfahrung von einigen Tausend Kastras in jeder Altersgruppe (Streuner) kann ich eben im Direktvergleich nur sagen, daß Frühkastra absolut schonend ist, aus mehreren Gründen. Käme ich jemals in die Situation, Katzenbabys zu haben, würde ich nur Frühkastra durchsetzen.
 
  • #13
Man liest immer wieder, dass Masken-Katzen (Points) bzw. eine bestimmte Rasse (weiss aber nimmer, ob Birmchen oder Ragies oder beide) irgendein bestimmtes Narkosemittel nicht vertragen.
Das müsstest Du nochmal erfragen ... was sagt Deine Züchterin?, die sollte das ja wissen.

Jup, meines Wissens betrifft das alle Pointkatzen. Also auch point-Ragdolls. Solids sollten dann wohl davon nicht betroffen sein? Da müsste ich jetzt genetisch fitter sein.
Anyway: Points fehlt ein Lipid im Blut, wodurch die Narkose anders verstoffwechselt wird, sodass am Ende die normale Dosis zu viel für eine Pointkatze sein kann. Deshalb empfiehlt sich da erst recht ne Inhalationsnarkose. Zumindest ist das mein Stand zu dem Thema, lasse mich gerne korrigieren:)
 

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