Freilandmagier mit Kruste am Ohr

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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glaspilz

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7. Januar 2023
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Hallo,

bitte helft mir mit euren Vermutungen zu den folgenden Bildern. Es geht um eine traumatisierte Freigängerkatze, welche sehr scheu ist und in den letzten 10 Jahren nur mich an sich ranliess. Ich füttere die Katze und fühle mich verantwortlich für ihr Wohlergehen. Ich kann die Katze nur bedingt untersuchen und habe ihre Grenzen zu wahren. Innenräume müssen bei ihr immer mit einer offenen Türe in Kombination sein. Unter dieser Berücksichtigung haben wir im Winter auch drinnen eine intensive Zeit, zwischen Frühling und Herbst ist die Katze durchgehend draussen und schläft und frisst vor dem Haus. Zumeist bin ich dann auch an der Seite von der Katze und wir verbringen die Nacht unter der Linde. Die Katze ist sehr robust und gesund, wie auch schmusig und überaus liebevoll. Ein musuklöses Prachtexemplar sozusagen. Sie hat mir die wilde Natur gelehrt, ist ein hervorragender Kletterer und hilft mir sogar beim Pilze finden.

Nun ist wieder Winter und ich habe einen verkrusteten Knuppel bei ihr am Ohr entdeckt. Die Katze ist relativ hell und hatte schon oft Sonnenbrand (vetrocknete und leicht rötliche Stelle am Ohr) an der Ohrmuschel. Mir ist bewusst, da ist ein erhöhtes Krebsrisiko und das es gutartige und bösartige Tumore gibt. Nun ist seit zwei Wochen an einem Ohr ein weisser und verkrusteter Knubbel zu sehen. Das Ohr sieht ansonsten gut aus und auch der Ohrgang ist ohne auffallenden Veränderungen. Ich darf den verkrusteten Knüppel berühren und die Katze lässt es zu, Schmerzen scheinen keine da zu sein.

Nun bitte ich euch, über die Bilder drüber zu schauen und eure Vermutungen abzugeben. Das ist dann natürlich alles ohne Gewähr und doch würde es mir in meiner Entscheidungsfindung weiterhelfen. Ich wohne weit auf dem Land in einem Bauernhof und der Weg zu einem Tierarzt mit einer Autofahrt wäre mit dieser Katze schwer zu realisieren. Die Katze kennt kein Auto und lässt auch keinen anderen Menschen an sich ran. Das Gewöhnen an ein Auto würde viel Zeit beanspruchen und doch versuche ich tagtäglich das Vertrauen der Katze für solche Aktionen stärker zu gewinnen. Nur bevor ich jetzt einen Tierarzt mit Betäubung und Hausbesuch (falls das in unserer Gegend überhaupt möglich ist) beauftrage, würde ich gerne vorab von Einschätzungen und Vermutungen hören, um in diesem speziellen Fall der Katze mit allen Möglichkeiten gerecht zu werden.

Danke









 
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Hallo @glaspilz
deine Katze scheint dir dehr am Herzen zu liegen, so liest es sich.:love:
Die Fotos sind leider recht unscharf. Aber auch mit besseren Bildern könnte man, wie du ja auch sagst nur Vermutungen in alle möglichen Richtungen anstellen. Das kann etwas relativ harmloses wie ein Histiozytom oder eine Warze sein, aber leider auch ein bösartiger Hautkrebs, was gar nicht so selten ist an den Ohren bei Katzen - vor allem wenn die Katzen sehr viel draußen in der Sonne sind und das Fell an den Ohren hell, wegen der Sonneneinstrahlung. Das weit du ja selbst und das ist per Augenschein eher nicht zu bestimmen, da braucht es Zelluntersuchung und auch ein Körperscan (BE mit Labor, Röntgen, Ultraschall) wäre erforderlich.
Wenn die Katze seit mind. 10 Jahren keinen Tierarzt gesehen hat, wäre das doch ein verantwortungsvoller Liebesdienst nach so langer Zeit mal sehr gründlich checken zu lassen, meinst du nicht auch?

Zu den Lebensumständen der Katze nur mal so als Gedankenanregung - ich mag da falsch liegen: manchmal schreiben hier User von dem großen Freiheitsdrang und der großen Scheuheit von bestimmten Katzen, was sie dann als Grund sehen, die Katze nicht reinholen zu können. Meiner Überzeugung nach bedingt die "Freiheit" also das immer draußen sein, oftmals die Scheuheit. Die Katzen sind dann nach längerer Zeit draußen in einem Überlebensmodus, das Adrenalin ist dauerhaft hoch. Das kann man auch bei zutraulichen Katzen beobachten die aus unterschiedlichen Umständen verloren gehen/ausbüxen. EIn paar Tage draußen und keiner darf sie mehr anpacken, obwohl sie vorher indoor die zutraulichsten Schmusetiger waren...und auch rasch wieder werden, wenn sie wieder eine Weile indoor zuhause sind also dort ein paar Tage in sicherem Raum mit vertrauten Höhlen etc. eingeknastet werden. Das muss nichts mit Traumatisierung zu tun haben sondern einfach der Überlebensmodus wird runtergefahren
 
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Hallo @glaspilz
deine Katze scheint dir dehr am Herzen zu liegen, so liest es sich.:love:
Die Fotos sind leider recht unscharf. Aber auch mit besseren Bildern könnte man, wie du ja auch sagst nur Vermutungen in alle möglichen Richtungen anstellen. Das kann etwas relativ harmloses wie ein Histiozytom oder eine Warze sein, aber leider auch ein bösartiger Hautkrebs, was gar nicht so selten ist an den Ohren bei Katzen - vor allem wenn die Katzen sehr viel draußen in der Sonne sind und das Fell an den Ohren hell, wegen der Sonneneinstrahlung. Das weit du ja selbst und das ist per Augenschein eher nicht zu bestimmen, da braucht es Zelluntersuchung und auch ein Körperscan (BE mit Labor, Röntgen, Ultraschall) wäre erforderlich.
Wenn die Katze seit mind. 10 Jahren keinen Tierarzt gesehen hat, wäre das doch ein verantwortungsvoller Liebesdienst nach so langer Zeit mal sehr gründlich checken zu lassen, meinst du nicht auch?

Zu den Lebensumständen der Katze nur mal so als Gedankenanregung - ich mag da falsch liegen: manchmal schreiben hier User von dem großen Freiheitsdrang und der großen Scheuheit von bestimmten Katzen, was sie dann als Grund sehen, die Katze nicht reinholen zu können. Meiner Überzeugung nach bedingt die "Freiheit" also das immer draußen sein, oftmals die Scheuheit. Die Katzen sind dann nach längerer Zeit draußen in einem Überlebensmodus, das Adrenalin ist dauerhaft hoch. Das kann man auch bei zutraulichen Katzen beobachten die aus unterschiedlichen Umständen verloren gehen/ausbüxen. EIn paar Tage draußen und keiner darf sie mehr anpacken, obwohl sie vorher indoor die zutraulichsten Schmusetiger waren...und auch rasch wieder werden, wenn sie wieder eine Weile indoor zuhause sind also dort ein paar Tage in sicherem Raum mit vertrauten Höhlen etc. eingeknastet werden. Das muss nichts mit Traumatisierung zu tun haben sondern einfach der Überlebensmodus wird runtergefahren

Hallo,

Danke für deine liebe Antwort. Du scheinst sehr erfahren zu sein. Bin nun mit einem guten Tierarzt in Verbindung und wir werden die Hautveränderung weiter beobachten. Augenscheinlich kann es was Ungefährliches wie ein Histiozytom oder auch was Gefährliches wie ein Plattenepithelkarzinom sein. Feucht, eitrig oder gerötet ist die Kruste nicht und sieht soweit gut aus. Wenn es was Gefährliches wäre, würde man vermutlich die nächsten Wochen oder Monate eine weitere unschöne Hautveränderung sehen. So bin ich mit dem Tierarzt verblieben und werde dahingehend weiter die Kruste beobachten. Der Tierarzt würde auch einen Hausbesuch machen und im Fall der Fälle würde ich diese Option natürlich wählen. Aber auch bei Tierärzten kläre ich alles zweifach ab und mache mich zusätzlich selber schlau.

Ich habe aber noch zwei kleine Fragen an die Forenteilnehmer oder dich:

1) Welche Sonnencreme ist für Katzen zu empfehlen bzw. gibt es da auch Hausmittel wie Kokosöl oder Kamillenöl, die als Sonnenschutz geeignet wären?

2) Würde FORL im Anfangsstadium eher schubweise auftreten oder von Anfang an als kontinuierliche Verschlechterung z. B. beim Fressverhalten?

Zweite Frage bezieht sich nicht auf einen aktuellen Fall, würde ich aber vorsorglich gern auch wissen.

Danke
 
Hallo nochmal.
mit Sonnencreme habe ich keine Erfahrung - ich lasse mal ein Link da. Wichtig ist es, keine zu nehmen, die giftig ist.

Über FORL gibt es hier viele Beiträge einfach mal stöbern, denn leider ist es auch da so, dass man keine allgemein gültigen Tips geben kann, ob Schubweise oder schleichend. Katzen verstecken Schmerzen, wenn du was merkst ist es oft schon sehr weit fortgeschritten. Schlechter Fressen, mäkelig fressen oder inhalieren kann alles sein, Mundgeruch, Kopfschütteln, Kopf schief halten, Fressen fallen lassen, nur noch Trockenfutter wollen, beim Fressen zusammenzucken, aggressiv oder rückzügig werden, mit der Kralle in den Mund langen, beißen, an Plastik knabbern, Zahnfleischrötung, Zahnfleischbluten. Es gibt sehr viele Symptome. Ein Blick in das Maul sagt dir schon was, aber eben nur, wenn schon was zu sehen ist (gerötetes Zahnfleisch, gelbliche oder braune Zahnbeläge, abgebrochene Zähne) wenn alles gut ist, kann FORL dennoch schon unterhalb wüten und im Alter von über 10 Jahren ist die statistische Wahrscheinlichkeit einfach leider schon hoch.

Das mit dem "fortgeschritten" lässt mich denken, dass ich persönlich nicht auf Verschlechterung warten würde bei dem Knubbel am Ohr, weil wenn man überhaupt bei bösartigem was noch machen kann, dann sicherlich nur im Frühstadium. Die Katze einmal eintüten und in einer gut aufgestellten Praxis durchchecken lassen, mit Blutabnahme (geriatrisches Profil) und den Knubbel chirurgisch entfernen lassen und zytologisch untersuchen lassen, das wäre mein Weg. Die Katze wird es dir nicht lang übel nehmen, da bin ich sehr sicher.
 
Wenn die Katze noch nie beim Tierarzt war, dann ist sie auch nicht kastriert, oder?
 
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