Freigang nach 6 Jahren?

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-Lotte-

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Ihr Lieben,

Seit etwa 5 Jahren teile ich mein Leben mit zwei zauberhaften Katern. Beide Kater werden nächsten Monat sechs Jahre alt und kennen Zeit ihres Lebens nur die Wohnungshaltung. Kater Nummero 1 (K.) ist Wohnungskater durch und durch. Auf den gesicherten Balkon hat er sich nur mit weichen Knien und geduckter Haltung getraut. Mega toll fand er das nie und auch sonst besteht da wenig Interesse. Ein kleiner Fauli und auch ein bisschen ungeschickt.
Kater Nummero 2 (T.) ist da etwas anders gestrickt. Er hat den Balkon (den es nicht mehr gibt), heiß und innig geliebt. Sobald es einigermaßen warm war, lag er da den ganzen Tag draußen. Hat Vögelchen beobachtet usw. Gleiches Spiel nun am gesicherten Fenster. Er ist halt einfach neugierig auf die Welt und auf draußen.

Soo…mein Traum war es immer ihm vielleicht irgendwann den Freigang zu ermöglichen. Mit meinem Umzug könnte das nun eventuell möglich sein. Ich bin allerdings sehr sehr unsicher. Ich habe mir in den letzten Jahren schon einiges Wissen angelesen. Wohnungshaltung – alles save. Ich weiß, dass eine Katze nicht „unkompliziert“ und „entspannt“ ist, wenn sie nur rumliegt, dass Gesellschaft wichtig ist, welche Klos bevorzugt werden, welches Futter optimal ist usw.

Bezüglich Freigang bin ich aber absolut blauäugig und kann so viele Dinge absolut nicht einschätzen. Das gebe ich ganz offen zu. Ich habe keinerlei Ahnung, ob es überhaupt noch möglich ist einem sechsjährigen Kater den Freigang beizubringen und ob die Rahmenbedingungen dafür stimmen.
Ich wohne aktuell in einer verkehrsberuhigten Gegend: In Richtung A gibt es in mind. 1 bis 1,5km Entfernung nur ruhige Seitenstraßen. Teilweise auch mit so Bremsdingern auf der Straße, damit man gar nicht schneller fahren kann. In Richtung B ist allerdings in ca. 300-500m Entfernung schon eine vierspurige Straße. Geht das überhaupt? Weiß Katz irgendwie, dass nur Richtung A sicher für sie ist? Ich erinnere mich an die Freigängerkatze meines ersten Freundes. Die wohnten zwar auf dem Dorf, hatten aber in eine Richtung eine vierspurige Ausfallstraße (da wurde locker zwischen 80 und 100km/h gefahren) mehr oder weniger vor der Haustür. Deren Katze und auch alle Nachbarskatzen haben sich ihr Revier fast ausschließlich in die andere Richtung erschlossen.

Sollte das überhaupt passen, bleibt die Frage wie ich dem Kater beibringe wie das mit dem Freigang funktioniert? Ich wohne im 1. OG Mehrfamilienhaus (Leite wäre ggf. umsetzbar). Die Tür ist also nur begrenzt offen, allerdings gibt es auch einen ruhigen Innenhof (ggf. als „Wartemöglichkeit“?) Problem?

Herausforderung beim Kater selbst: Er ist zwar sehr auf mich fixiert und sehr zutraulich – das war aber ein langer Weg. Nach wie vor kann er es gar nicht ab, wenn man ihn hoch hebt oder Sachen anlegt (Stichwort Geschirr für möglichen ersten Versuch).

Eine Frage, die sich mir auch stellt: In der Wohnung ist es ja gar kein Ding schädliche Sachen (Pflanzen, Essen etc.) wegzuräumen. Nun ist er ja gar nicht mit dem Wissen sozialisiert wurden und draußen kann ich natürlich nicht kontrollieren was er anknabbert oder aus dem Müll zieht. Oder denke ich da zu kompliziert?

Das soweit erstmal an meinen Gedanken. Sollte das eine absolute Schnapsidee sein, sagt es gern. Wie gesagt in dem Bereich habe ich üüberhaupt keine Ahnung.

Der Kater weiß ja nichts von meinen Überlegungen und hat auch in der Wohnung ausreichend Möglichkeiten zu klettern, sich auszutoben usw. Nur fände ich es halt schön. Schaut es eher nach vielen Problemen aus, bleibt es eben bei dem Status der letzten sechs Jahre: Klettermöglichkeiten, Cat Walks, gesicherte Fenster etc.
 
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Vom Alter her ist das überhaupt kein Problem. Hexe und Merlin waren fünf Jahre lang reine Wohnungskatzen, bis sie nach meinem Umzug dann Freigang bekommen konnten. Das klappte ohne Probleme, die ersten Tage bin ich mit ihnen raus gegangen, habe die ersten Schritte draußen begleitet, dann durften sie nach und nach auch immer länger alleine raus.

Aber: Die vierspurige Straße würde mir in der Tat Bauchschmerzen bereiten. Meine sind nie so weit gelaufen. Aber das weiß man leider nicht vorher.

Und: Ich persönlich würde Freigängern immer einen ungehinderten Zugang zur Wohnung ermöglichen wollen, als sicheren Rückzugsort.

Für Giftpflanzen oder den Müll der Nachbarn haben sich meine Katzen nie interessiert. Offenbar haben die meisten Katzen da dann doch ganz gesunde Instinkte.
 
Hallo,
ich kann deine Sorge und die Bedenken gut verstehen und bei mir wäre schon klar kein Freigang für die Kater. Wegen der stark befahrenen Straße die nur 300-500 m entfernt ist.
Auch das du im ersten Stock wohnst und die Kater nicht immer in die Wohnung kommen können wenn sie es wollen oder dort auch Schutz suchen finde ich nicht gut.

Ob man eine Katze mit 6 Jahren noch an den Freigang gewöhnen kann/sollte. Da bin ich wirklich kein Experte. Dazu sollten sich dann Andere hier melden.
Dein etwas ängstlicher Kater, dessen Namen ich gerne wüsste, der würde sich draußen vielleicht vor Angst nicht wohl fühlen können.

Es ist zwar toll wenn Katzen den Freigang genießen können. Aber reine Wohnungskatzen vermissen diesen nicht so wie Katzen die ihn kennen. Muss also nicht unbedingt sein wenn es zu gefählich ist und sie nicht immer rein und raus können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke dir erst einmal für dein Eindruck.

Ungehinderter Zugang wird so uneingeschränkt nicht möglich sein, schließlich bin ich tagsüber arbeiten und im Mehrparteienhaus kann ich schlecht überall Katzenklappen einbauen lassen.

Ich habe bisher recht viele positiven Input bekommen. Was mir tatsächlich ein wenig Bauchweh bereitet, ist die Tatsache, dass sich Kater T. nicht packen/tragen lässt. Sollte irgendwas nicht passen und er Angst bekommen o.ä. kann ich nicht viel machen auch wenn ich mitgehe.

Klar, die Straße macht mir auch Sorgen. Allerdings habe ich es bei meinem ehemaligen Freund gesehen und nun schon öfter gehört, dass wohl ein Großteil der Katzen damit gut klar kommt und einfach in die andere Richtung geht. Ein Risiko wird es aber immer bleiben. Aber der Freigang stellt ohnehin 1000 weitere Risiken dar.
 
Also ich weiß nicht wie man als arbeitender Mensch absolut unbegrenzten Zugang zur Wohnung schaffen soll.

Dementsprechend könnten Katzen ja nur Freigang bekommen, wenn man eigenes Häuschen hätte und alle Türen mit Katzenklappen ausstattet. Das halte ich tatsächlich für ein wenig utopisch?
 
wenn du ein Fenster mit eine Katzenklappe ausrüsten kannst und sie hätten über eine Katzentreppe immer Zugang.
Und die Straße ist nicht zu unterschätzen.

Wenn du den ganzen Tag arbeiten gehst ist es meiner Ansicht nach unerlässlich das die Katzen reinkönnen wenn sie es wollen oder müssen.

Viele arbeitende Menschen haben Katzen. Entweder sind es reine Wohnungskatzen, haben einen gesicherten Balkon oder gesicherten Garten.

Oder der Freigang ist ohne gefährliche Straße in der Nähe und der Zugang zu Wohnung ist immer möglich.

Auch ist es so das selbst sehr zutrauliche Katzen sich draußen nichtmal vom Frauchen einfangen lassen, was ich jetzt erst kürzlich erfahren musste und einen ängstlichen Kater würde ich erst recht nicht in den Freigang schicken. Wenn sie damit groß geworden wären sähe es schon wieder anders aus.

Aber du hast gefragt ob du T und K rauslassen kannst und musst es am Ende selber entscheiden. Meine Meinung dazu habe ich mitgeteilt.
 
Mir würde die Straße auch Kopfweh bereiten - mit dem Wissen was ich in den letzten5-6 Jahren hier gemacht habe.

Hatte selber 3 Kater die nach gewisser Zeit dann auch raus durften.


1 wurde vergiftet und der andere überfahren - in unserer Anliegerstraße wo man nicht mal rasen darf. Es kann immer und überall passieren. Es reicht 1 Auto und das wars dann...

Und wenn es dir eh schon grundsätzlich Bauchweh bereitet bist du vermultich selber nicht bereit genug und das wäre für beide Seiten nicht gut - denn wenn du mal damit angefangen hast werden sie das vermutlich immer wieder wollen und du musst das restliche Katzenleben damit klar kommen und bibbern falls mal was sein sollte...

Mein dritter Kater kam zb mit gebrochener Pfote nachts nach hause und musste direkt zum Notdienst. Das ganze hat dann gefühlt ewig gedauert bis alles verheilt war und er wieder raus konnte/durfte...

Ich würde (so schön es auch für die Katzen selbst sein mag) nie mehr Freigänger aus meinen Katzen machen wenn ich mal wieder welche haben werde wenn mein dritter Kater nicht mehr da ist....
 
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Aber du hast gefragt ob du T und K rauslassen kannst und musst es am Ende selber entscheiden. Meine Meinung dazu habe ich mitgeteilt.

Das ist auch super. Das es Möglich ist Fenster mit Katzenklappen auszustatten, wusste ich bis eben auch nicht.

Ich wollte deine Einwände auch nicht vom Tisch wischen. Mein Einwand war ja nur, dass nicht alle Leute mit Freigängerkatzen Eigentum haben, wo sie mal fröhlich Katzenklappen einsetzen können und es auch eine Lösung für arbeitende Menschen in Mietswohnungen geben muss. Mehr nicht.

Wie gesagt. Fest steht gar nichts und sicher bin ich mir da auch nicht. Dafür habe ich eben viel zu wenig Erfahrung mit Freigang. Und eben mal ausprobieren und dann feststellen "Huch geht doch nicht" ist halt auch nicht möglich :)
 
Mir würde die Straße auch Kopfweh bereiten - mit dem Wissen was ich in den letzten5-6 Jahren hier gemacht habe.

Hatte selber 3 Kater die nach gewisser Zeit dann auch raus durften.


1 wurde vergiftet und der andere überfahren - in unserer Anliegerstraße wo man nicht mal rasen darf. Es kann immer und überall passieren. Es reicht 1 Auto und das wars dann...

Und wenn es dir eh schon grundsätzlich Bauchweh bereitet bist du vermultich selber nicht bereit genug und das wäre für beide Seiten nicht gut - denn wenn du mal damit angefangen hast werden sie das vermutlich immer wieder wollen und du musst das restliche Katzenleben damit klar kommen und bibbern falls mal was sein sollte...

Mein dritter Kater kam zb mit gebrochener Pfote nachts nach hause und musste direkt zum Notdienst. Das ganze hat dann gefühlt ewig gedauert bis alles verheilt war und er wieder raus konnte/durfte...

Ich würde (so schön es auch für die Katzen selbst sein mag) nie mehr Freigänger aus meinen Katzen machen wenn ich mal wieder welche haben werde wenn mein dritter Kater nicht mehr da ist....

Ohh nein. Naja so wie ich mich kenne, drehe ich halt die ersten 10 Mal komplett am Rad von die Kater nicht wie gewohnt auftauchen, weil ich vor eben solchen Geschichten Angst habe.

Überzeugt bin ich bisher nicht, weil ich eben die Rahmenbedingungen nicht einschätzen kann. Auf den ersten Blick wirkt es so als wäre es nun das erste Mal denkbar die beiden Katerchen auch raus zu lassen. Gerade weil T. so wahnsinnig neugierig ist, würde mir das Herz aufgehen, wenn ich ihnen die Möglichkeit geben könnte. Auch wenn ich damit rechnen muss, dass dann viel eher was passiert als wenn sie in den nächsten 15 Jahren in Wohnungshaltung bleiben werden.
 
  • #10
Es MUSS ja nicht zwingend was passieren - aber es kann eben.

Es kann auch 1Millionen mal gut gehen über Jahre und dann beim nächsten mal eben nicht....

Bei uns hat es anfangs ca 1 Jahr geklappt - dann wurde zuerst der erste Kater mit nicht mal 2 Jahren totgefahren. Quasi vor der Haustüre. Er hätte eig nur ca 2 Meter weiter in unseren Hof laufen müssen - dann wäre er gar nicht unters Auto gekommen und würde heute noch leben. Das war 2011.

Und weitere 2 jahre später, 2013, wurde dann mein Großer vergiftet - brach tot im Hof zusammen. Aber es waren hier in den Nachbargegenden schon bekannt das div. andere Hunden und Katzen vergiftet wurden....

Hinzu kommt das mein dritter Kater auch mal untypisch schon 2 mal verschwunden ist. Zwar war das jedesmal nur ca 24 Std (ist 2 mal passiert) - aber wenn du schon 2 Kater verloren hast ist sowas natürlich der blanke Horror und man hat eh schon keine Nerven....

Seitdem bereitet mir jeder Spaziergang Bauchweh. Wehe Katergetier ist mal länger weg als er es sonst macht. Oder ich höre nachts mal die Klappe - dann kann ich nicht wirklich gut schlafen....

Also ich würde es nicht (mehr) machen....
 
  • #11
Es MUSS ja nicht zwingend was passieren - aber es kann eben.

Es kann auch 1Millionen mal gut gehen über Jahre und dann beim nächsten mal eben nicht....

Bei uns hat es anfangs ca 1 Jahr geklappt - dann wurde zuerst der erste Kater mit nicht mal 2 Jahren totgefahren. Quasi vor der Haustüre. Er hätte eig nur ca 2 Meter weiter in unseren Hof laufen müssen - dann wäre er gar nicht unters Auto gekommen und würde heute noch leben. Das war 2011.

Und weitere 2 jahre später, 2013, wurde dann mein Großer vergiftet - brach tot im Hof zusammen. Aber es waren hier in den Nachbargegenden schon bekannt das div. andere Hunden und Katzen vergiftet wurden....

Hinzu kommt das mein dritter Kater auch mal untypisch schon 2 mal verschwunden ist. Zwar war das jedesmal nur ca 24 Std (ist 2 mal passiert) - aber wenn du schon 2 Kater verloren hast ist sowas natürlich der blanke Horror und man hat eh schon keine Nerven....

Seitdem bereitet mir jeder Spaziergang Bauchweh. Wehe Katergetier ist mal länger weg als er es sonst macht. Oder ich höre nachts mal die Klappe - dann kann ich nicht wirklich gut schlafen....

Also ich würde es nicht (mehr) machen....

Kann ich SO gut verstehen. Auch wenn mir bisher solche Geschichten erspart geblieben sind, bin ich sehr sehr nah am Wasser gebaut was die beiden Kater angeht.

Beim Umzug vor 2 Jahren waren die beiden nur so mäßig begeistert und T. hatte sich irgendwann hinter dem Ofen versteckt - so, dass man ihn wirklich nahezu gar nicht sehen konnte. Ich dachte er sei in Panik und Stress aus der offenen Wohnungstür gelaufen, obwohl das gar nicht sein konnte, weil beide eben in der Küche eingesperrt waren, damit wir in Ruhe mein Zimmer ausräumen konnten. Da war ich dem Herzinfarkt nahe.
 
  • #12
meine kennen nur den gesicherten Garten und sie fühlen sich darin wirklich gut. Jagen Mäuse und Insekten.
 
  • #13
Meine Katzen waren "Teilzeitfreigänger". Wenn ich zu Hause war, durften sie raus (wohne ebenfalls in einem Mehrfamilienhaus ohne Katzenklappe, und die letzte Wohnung war sogar in der 3. Etage). Witzigerweise kannten die Katzen meinen Dienstplan und waren so gut wie immer pünktlich zu Hause.
Zur Zeit habe ich 2 Katzen, die raus dürften, es aber nur bis zum Balkon schaffen. Dies erspart mir dann doch viele Sorgen, da ich immer sofort Panik schiebe, wenn die Katzen nicht pünktlich zurückkommen.
Ob bei dieser Lage Freigang möglich ist oder nicht, dazu möchte und kann ich mich nicht äußern. Dies muss jeder selber entscheiden und vor allem die Umgebung gut kennen.
Übrigens war mein erster Kater sehr ängstlich und brauchte lange, bis er sich raustraute. Zu Beginn war er immer in der Nähe des Hauses und hat sich erst nach und nach etwas weiter getraut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Oha - da hast Du ja eine schwierige Entscheidung vor Dir...
Vor allem anderen würde ich Dir empfehlen mal in diesen Thread reinzuschauen:
Wenn´s mal wieder länger dauert - Paranoiathread für Freigängerhalter
Da kriegst Du ein Gefühl für das, womit Du umgehen können musst...

Bezüglich Freigang bin ich aber absolut blauäugig und kann so viele Dinge absolut nicht einschätzen. Das gebe ich ganz offen zu.
Wenn's Dich irgendwie tröstet: Dieses Problem haben auch Katzenhalter, die Erfahrung mit Freigängerkatzen haben.
a) ist jede Katze unterschiedlich, Du siehst es ja an Deinen beiden - die eine mag ganz "brav" nur ihre kleine Runde ums Haus drehen und ist nach 'ner Stunde wieder da, andere sind Hardcore-Freigänger und kommen im Sommer nur noch zum Fressen nachhause und sind auch nicht unbedingt in Haus- bzw. Rufnähe.
b) niemand kann die Umgebung einfach so mal eben richtig abschätzen, man kann sich auf der Karte angucken wo die nächste Straße ist, aber nicht ob die Regentonne beim Nachbarn ein Brett drin hat damit reingefallene Tiere wieder rausklettern können etc., es kann jederzeit eine Baustelle geben oder Tierhasser, genauso wie es auch "Tierfreunde" geben kann die Deine Katze gegen Deinen Willen anfüttern. Die Gefahren sind vielfältig.

Ich habe keinerlei Ahnung, ob es überhaupt noch möglich ist einem sechsjährigen Kater den Freigang beizubringen und ob die Rahmenbedingungen dafür stimmen.
Das weiss ich leider auch nicht. Wobei ich ja ohnehin schon nicht an das "beibringen" oder "angewöhnen" glaube wie man sicher schon öfter hat rauslesen können. Viele scheinen zu glauben dass man anfangs zusammen mit der Katze rausgehen könnte und ihr langsam die Umgebung zeigen könnte. Bei uns sind bisher alle 3 Freigänger sofort im wahrsten Sinne des Wortes "ab durch die Hecke" geflitzt und waren dann erstmal 'ne ganze Weile verschollen. Allerdings: Sie waren alle schon vorher Freigänger, die Hauptsorge galt also eher dem "kommen sie wieder? wissen sie schon wo sie hingehören?" als dem "hoffentlich rennt sie nicht direkt auf die Straße, sie kennt ja noch keine Autos"...

In Richtung B ist allerdings in ca. 300-500m Entfernung schon eine vierspurige Straße. Geht das überhaupt? Weiß Katz irgendwie, dass nur Richtung A sicher für sie ist?
300-500m sind nicht wenig - wenn ich mir das so auf maps anschaue. Viele (kastrierte!!!) Freigänger werden garnicht so weit laufen. Aber wissen kannst Du das nie.
Bei uns ist die vielbefahrene große Straße deutlich näher am Haus - aber da kommen sie so einfach nicht hin, weil sich ein 30m hoher Steinbruch dazwischen befindet - der sich natürlich aber auch umgehen lässt wenn Katz größere Ausflüge macht. Wir haben bei unseren ersten Versuchen Freigänger zu adoptieren mehrere Absagen bekommen weil die Katzenhilfe einfach nur von oben draufgeschaut hat und diese natürliche Begrenzung nicht gesehen hat.
Und dann wird es sicherlich noch einen großen Unterschied machen ob es sich bei dem Gelände zwischen der großen Straße und Eurem Haus um Freifläche handelt oder ob sie dicht besiedelt mit Wohnhäusern, Gartenflächen etc. ist.

Deren Katze und auch alle Nachbarskatzen haben sich ihr Revier fast ausschließlich in die andere Richtung erschlossen.
Sie haben mit Sicherheit aber auch erstmal die andere Richtung erkundet - nur eben festgestellt dass die nicht so interessant ist...

Sollte das überhaupt passen, bleibt die Frage wie ich dem Kater beibringe wie das mit dem Freigang funktioniert? Ich wohne im 1. OG Mehrfamilienhaus (Leite wäre ggf. umsetzbar). Die Tür ist also nur begrenzt offen, allerdings gibt es auch einen ruhigen Innenhof (ggf. als „Wartemöglichkeit“?) Problem?
Ja, das ist ein Problem. Nicht die Katzenleiter, sondern dass der dauerhafte Zugang zum Haus fehlt. Ich bin da absolut einer Meinung mit allen die schon geschrieben haben dass es für Freigänger enorm wichtig ist dass sie immer und jederzeit nachhause können. Das Zuhause ist nicht nur Fütterungsort sondern eben auch Zuflucht - nicht nur wenn's Revierstreitigkeiten gibt, sondern auch wenn die Katze mal verletzt ist usw. Und das Verletzungsrisiko ist bei Freigängern natürlich deutlich höher als bei Wohnungskatzen.
Eine Katzenklappe halte ich persönlich für die einzig sinnvolle Variante. Katzenklappen lassen sich auch in Mietwohnungen problemlos in Fenster einbauen: Man nimmt die vorhandene Scheibe raus (bitte gut verpackt an sicherer Stelle aufbewahren, sie muss beim Auszug wieder eingebaut werden) und ersetzt sie durch eine Scheibe in die man die Katzenklappe einbaut. Das sollte natürlich ein Fachmann machen, den kann der Vermieter vorschreiben (und wird es in den allermeisten Fällen auch tun, weil sonst evtl. Gewährleistungen verfallen können etc.).

Nach wie vor kann er es gar nicht ab, wenn man ihn hoch hebt oder Sachen anlegt (Stichwort Geschirr für möglichen ersten Versuch).
Das ist doch bei vielen Katzen so dass sie sich nicht gerne hochnehmen lassen bzw. sich nichts anlegen lassen wollen - das sehe ich nicht als Hindernis. Draußen kannst Du sie eh nicht abgreifen wenn sie's nicht wollen.

Nun ist er ja gar nicht mit dem Wissen sozialisiert wurden und draußen kann ich natürlich nicht kontrollieren was er anknabbert oder aus dem Müll zieht. Oder denke ich da zu kompliziert?
Nein, da denkst Du nicht zu kompliziert. Aber Katzen haben da einen sehr guten Instinkt, auch wenn sie's nicht von Muttern beigebracht bekommen haben. Trotzdem wirst Du Dir selbst mit erfahrenen Freigängern diesbezüglich immer wieder Gedanken machen - aber es gibt da draußen so viele Gefahren, dass die Gefahr der Vergiftung durch Pflanzen noch die allerkleinste ist.
Ich hab übrigens noch nie eine Katze im Müll wühlen sehen oder entsprechende Spuren davon gesehen - nicht mal die paar Streuner die hier regelmässig durchkommen. Aber das sollte eigentlich auch nicht passieren solange die Katze ausreichend zu fressen bekommt.

Dein etwas ängstlicher Kater, dessen Namen ich gerne wüsste, der würde sich draußen vielleicht vor Angst nicht wohl fühlen können.
Ob der überhaupt rausgehen würde, wenn er sich schon kaum auf den Balkon getraut hat? Auf jeden Fall wäre es gerade für ihn wichtig dass er jederzeit freien Zugang zurück in die Wohnung hat.

Ungehinderter Zugang wird so uneingeschränkt nicht möglich sein, schließlich bin ich tagsüber arbeiten und im Mehrparteienhaus kann ich schlecht überall Katzenklappen einbauen lassen.
Du brauchst nur eine Katzenklappe und in Deinem Fall eben auch eine Katzenleiter (die Du Dir natürlich genehmigen lassen musst). Wir haben unsere Katzenklappe auch im 1. Stock eingebaut, das funktioniert einwandfrei.

----- Mist, Text zu lang, muss splitten... -----
 
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  • #15
----- Resttext -----

Was mir tatsächlich ein wenig Bauchweh bereitet, ist die Tatsache, dass sich Kater T. nicht packen/tragen lässt. Sollte irgendwas nicht passen und er Angst bekommen o.ä. kann ich nicht viel machen auch wenn ich mitgehe.
Wie gesagt: Er würde sich ohnehin draußen nicht einfangen lassen.
Aber zu dem "mitgehen": Wie stellst Du Dir das vor? Geht das bei Euch überhaupt? Wir haben hier schon ein bisschen Katzenparadies - Siedlung aus alten Einfamilienhäusern, umgeben von Gärten mit altem Bewuchs aus Bäumen, Sträuchern, Hecken, Stauden usw.. Wenn Katz hier den Garten verlässt, ist's vorbei mit dem "mitgehen" - schließlich können wir zum einen nicht durch die Hecken kriechen, zum anderen sind das ja Privatgärten rundrum die ich nicht einfach so betreten darf ohne zu fragen (die direkten Nachbarn sehen das zwar nicht so eng, man kennt sich ja auch, aber das ist ein paar Meter weiter halt schon wieder anders). Und dass man seine Katze begleiten will entkräftet nicht den Straftatbestand Hausfriedensbruch.

Also ich weiß nicht wie man als arbeitender Mensch absolut unbegrenzten Zugang zur Wohnung schaffen soll.

Dementsprechend könnten Katzen ja nur Freigang bekommen, wenn man eigenes Häuschen hätte und alle Türen mit Katzenklappen ausstattet. Das halte ich tatsächlich für ein wenig utopisch?
Siehe oben: Katzenklappen kann man auch in Mietwohnungen einbauen. Und ob man arbeitet oder nicht spielt dabei keine Rolle (höchstens in Bezug auf die Kosten).
Und Du brauchst auch nicht mehrere Katzenklappen, eine reicht völlig.

Auch ist es so das selbst sehr zutrauliche Katzen sich draußen nichtmal vom Frauchen einfangen lassen, ...
Genau.
ABER: Es gibt auch sehr zutrauliche Katzen die im Freigang jeden Fremden beschmusen, teilweise Leuten über längere Strecken hinterherlaufen etc. (und gerne auch genau deshalb für ausgesetzt gehalten werden).
Ich bin da ganz froh dass unsere allesamt eher scheu gegenüber Fremden waren bzw. sind. Die kriegst Du draußen meist nicht mal zu Gesicht.

Und wenn es dir eh schon grundsätzlich Bauchweh bereitet bist du vermultich selber nicht bereit genug ...
Darin sehe ich auch das größte Problem - es ist nicht jeder dafür gemacht damit klarzukommen dass Katz draußen unterwegs ist und man weiss nicht wo und wie... Und wenn Katz dann mal nicht pünktlich heimkommt (was die meisten aber tun - sie kennen die Zeite ihrer Familien sehr sehr gut) muss man damit umgehen können und darf nicht gleich in Paranoia verfallen. Sonst bist Du innerhalb kürzester Zeit nur noch ein Nervenbündel.

Mein Einwand war ja nur, dass nicht alle Leute mit Freigängerkatzen Eigentum haben, wo sie mal fröhlich Katzenklappen einsetzen können und es auch eine Lösung für arbeitende Menschen in Mietswohnungen geben muss. Mehr nicht.
Du schmeisst da für meinen Geschmack zwei Sachen zusammen, die nicht zusammen gehören. Ist ja nicht so dass wer Eigentum hat, deshalb nicht arbeiten gehen würde. Das eine hängt nicht mit dem anderen zusammen (im Gegenteil). Katzenklappen kann man theoretisch überall einbauen - nur muss man es halt vom Vermieter genehmigen lassen wenn man zur Miete wohnt.

Ohh nein. Naja so wie ich mich kenne, drehe ich halt die ersten 10 Mal komplett am Rad von die Kater nicht wie gewohnt auftauchen, weil ich vor eben solchen Geschichten Angst habe.
Wenn Du am Rad drehst wenn die Kater nicht auftauchen, dann bleibt das nicht auf die ersten 10 Mal beschränkt - das wird Dir dann immer so gehen.

Überzeugt bin ich bisher nicht, weil ich eben die Rahmenbedingungen nicht einschätzen kann.
Wie gesagt: Im Detail wirst Du das nie einschätzen können. Nicht mal auf einem Aussiedlerhof mitten in der Pampa. Da gibt's auch Gefahren, seien es Mähdrescher oder Wildtiere für die Katzen durchaus auch Beute sein können. Oder eben im Wald leider auch Jäger...

Gerade weil T. so wahnsinnig neugierig ist, würde mir das Herz aufgehen, wenn ich ihnen die Möglichkeit geben könnte. Auch wenn ich damit rechnen muss, dass dann viel eher was passiert als wenn sie in den nächsten 15 Jahren in Wohnungshaltung bleiben werden.
Da wäre wir wieder bei dem berühmten Satz "lieber ein glückliches, aber womöglich kürzeres Leben in Freiheit als das Eingesperrtsein in Wohnungshaltung". Ich denke wir sind uns alle einig dass Freigang auf jeden Fall artgerechter ist als reine Wohnungshaltung. Aber er ist nun mal mit weit mehr Risiken behaftet.

Bei uns hat es anfangs ca 1 Jahr geklappt - dann wurde zuerst der erste Kater mit nicht mal 2 Jahren totgefahren.
Wir vermissen Louis jetzt seit 1,5 Jahren. Ob er überfahren wurde oder von jemandem angefüttert und einfach behalten wurde - wir wissen es nicht und werden es wahrscheinlich auch nie erfahren... Und das ist vielleicht das Allerschlimmste, nicht zu wissen was passiert ist...
 
  • #16
Bei einer vierspurigen Strasse wäre ich nicht in der Lage, meine zwei raus zu lassen.. hier ist alles höchstens zwei-, meist einspurig und es passiert schon genug in der Umgebung.. wir sind zum Glück noch "abgekapselter". Pina zb. ist schon so eine Trulla, die meint "hier bin ich, Auto weich aus", deshalb ist das schon gut so.
Meine zwei waren im übrigen 5 Jahre lang Wohnungskatzen, sind 2011 geboren und nie draussen gewesen. Hexe geht seltener raus und meist nur mit uns, Pina geht schon allein raus, ist manchmal stundenlang weg, aber kommt abends immer wieder. Wir haben nämlich die unausgesprochene Regel: Wenn Dosis nicht da oder es wird dunkel: Katzen rein. Und so sind sie nachts und wenn wir weg sind (und wenns nur der Grosseinkauf ist) immer drin und stören sich daran auch nicht.
Die 8 Tage Urlaub letzte Woche haben sie auch ohne Probleme hingenommen. Meine Sitter meinten, sie mussten zwar schmuseln, aber raus wollte keiner.
 

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