Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom in der Nase

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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hsq701

Gast
Hallo zusammen,

Ich bräuchte leider mal eure Einschätzung bzw. Erfahrung zum Thema Plattenepithelkarzinom in der Nase.

Ich war mit unserer Hofkatze (ca.14-16 Jahre) dieses Jahr bereits 2x beim Tierarzt, weil sie sich ihre Nase immer wieder selbst aufgescheuert hatte, es wurde aber dabei nicht wirklich was festgestellt bzw. auch nur grob drüber geschaut. Gestern hat dann scheinbar ein Blick gereicht um direkt das PEK ohne Aussicht auf Heilung zu diagnostizieren. Solange sie scheinbar ohne Schmerzen ist und essen und trinken kann soll man es so lassen, ansonsten helfe wohl nur Erlösung. Es ist recht weit fortgeschritten, ich würde auf T4 schätzen.

Beim Recherchieren bin ich über eine Zusammenfassung der Tierklinik Hofheim zu dem Thema gestoßen, in der der aktuelle Stand behandelt wird. Generell ist ja die späte Diagnose immer schlechter aber es werden dennoch einige Behandlungsarten beschrieben, wenn ich das richtig erfasst habe. Ein chirurgischer Eingriff scheint nicht möglich daher kommen wohl nur Bestrahlung oder Behandlung mit Carboplatin infrage. Dazu kann ich allerdings nur wenig Informationen finden, hat schon jemand Erfahrungen damit oder generell mit der Behandlung?
In diesem Buchausschnitt wird in Abbildung 17.37 eine Katze gezeigt, die optisch nahezu das gleiche Stadium hat und mit einer Bestrahlung behandelt wurde.
https://shop.thieme.de/media/f4/5f/f5/1653312105/9783830412076_musterseite.pdf

Insofern eine Behandlung entfällt, könnt ihr mir Empfehlungen zur palliativen Pflege geben? Speziell mögliche Schmerzmittel oder sonstige Tipps für die letzte Phase.

Vielen Dank für jeden Tipp!
 
A

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Ich verlinke dir Pünktchens Thread
 
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Mein Kater Felix hatte auch ein PEK IN der Nase.
Operation nicht möglich, man hätte ihm das halbe Gesicht und mehr als die halbe Nase entfernen müssen.
Wir haben uns dann eine palliative Therapie mit Cortison und Schmerzmittel entschieden, wobei dem Kater anzusehen war, dass ihn das Ding in der Nase stört( Nasenatmung war schon erschwert). Aber AZ war noch recht gut.

Unsere TA hat uns dann von einer neueren, zwar auch nur palliativen Therapie erzählt, die sie Felix gerne anbieten würde. Unter Narkose würde in der Nase mit einem Gerät der Tumorbereich stimuliert und gleichzeitig einmalig eine Chemotherapie durchgeführt. Sie hatten das Gerät auch schon bestellt, es werde aber erst in 1-2 Monaten geliefert, wenn die Firmenangaben eingehalten werden. Es sei aber nur eine Methode, das Leben in guter Lebensqualität zu verlängern, der Tumor verschwinde nicht ganz.

Leider hat Felix ganz rapide abgebaut und das Fressen ganz eingestellt, damit auch keine Schmerzmittel mehr geschluckt und trotz seiner Erkrankung hat er sich gegen Zwang heftig gewehrt (hat zeitlebens nur wenig Berührung zugelassen) . Wir mussten ihn dann leider unerwartet schnell über die Regenbogenbrücke gehen lassen.

Deinem Tier und Dir wünsche ich noch eine gute Zeit!
 
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Vielen Dank für eure Antworten und zugleich mein herzliches Beileid für euren Verlust.
Ich vermute es wird nicht mehr viele Optionen geben aber ich werde mich mal an eine Klinik wenden, um zumindest die Gewissheit zu haben. Dem örtlichen TA vertraue ich nicht mehr, da das PEK erst beim 3. Termin festgestellt wurde, obwohl es vorher schon ähnlich schlimm aussah. Leider wusste ich nicht das es überhaupt so eine ernste Sache in der Nase geben kann, sonst hätte ich vielleicht durch Eigenrecherche schon früher etwas rausfinden können.
Sollten keine kurativen Maßnahmen mehr möglich sein, werde ich mich mal bezüglich der beschriebenen palliativen Therapie informieren.
Tatsächlich ist unsere Katze sogar schon 17 Jahre alt, wie wir rausgefunden haben.

Falls noch jemand ergänzende Tipps hat, gerne einfach schreiben, vielen Dank!
 
Nochmal hallo zusammen,
in den letzten Wochen haben wir einige Optionen für eine Therapie recherchiert, jedoch mit keinem richtigen Ergebnis. Eine Strahlentherapie könnte zwar helfen, ist aber aufgrund des Alters und der vielen Vollnarkosen sehr riskant. Hinzu kommen Gesamtkosten von 6000€.

Mittlerweile ist die Nase auch schon fast vollständig zerfressen, sodass wir uns nun eher auf eine Erlösung fokussieren. Was mich verunsichert ist allerdings, dass sie sich die Schmerzen nicht anmerken lässt. Sie schläft zwar viel, ist aber insgesamt noch altersbedingt gut zu Fuß und frisst ausreichend. Woran sollte ich den passenden Zeitpunkt für eine Erlösung abhängig machen? Dieses klassiche Rückzugsverhalten kann ich aktuell noch nicht feststellen obwohl die Verletzung schon immens ist.
 
Unser Kater hatte genau das Gleiche. Wir hatten uns auch gegen Bestrahlung entschieden und palliativ behandelt.
Hilfreich war für uns ein Kalender, auf welchem wir gute, halbgute und schlechte Tage markiert haben in unterschiedlichen Farben. Je roter der Verlauf wurde (schlechte Tage), umso mehr wussten wir, dass es langsam zu einem Ende kommt.
Unser Dicker hatte sich auch nicht zurückgezogen und weiterhin fleissig gefressen.
Wir haben uns kurz nach Diagnose 5 Dinge gemerkt, die er JEDEN Tag macht und ihm Spass machen und er einfordert. Nach und nach fiel eins ums andere weg. Noch immer zog er sich nicht zurück und frass weiterhin. Schlief mehr, ja. Er blutete aber auch immer öfter aus der Nase. Er war weiterhin überall dabei, schnurrte und schmuste, spielte sogar noch ab und zu. Ich fand es unglaublich schwer, so bereits zu entscheiden, dass es Zeit ist für ihn, obwohl seine Nase auch bereits arg zerfressen war, er hatte teilweise auch Atembeschwerden wenn er schlief und schnarchte wie mein Mann ;-)
Und dann wurde sein Blick irgendwie leer. Ich kann es dir nicht richtig beschreiben, aber er hat mich angeschaut, und es war wie ein Konsens, Mamamensch, es ist jetzt gut, ich mag nicht mehr.
Dann haben wir unseren Tierarzt angerufen, wir konnten ihm vorab Gabapentin verabreichen mit seiner Lieblingsschleckpaste, er schlief selig, Tierarzt kam auf Socken ins Schlafzimmer und er bekam mit meiner Nase in seinem Fell die erste Spritze und hat nichts gemerkt.
Es bricht mir immer noch das Herz, und ich frage mich oft, war es nicht doch zu früh, er hätte wahrscheinlich noch ein paar Tage mit uns sein können, es ging ihm doch nicht soooo schlecht? Oder doch? Schlussendlich, wir können sie nicht fragen, aber die Entscheidung, die wir treffen, treffen wir im besten Gewissen, und sie ist in Ordnung (ich rede mir das jetzt auch so ein vielleicht, aber ich habe dem TA nicht ohne Grund gerufen damals, man vergisst ja auch gern die Dinge, die die Entscheidung begründen, weil sie schlimm sind).
Im Zweifel - du kannst dir eigentlich sicher sein, dass sie jetzt Schmerzen hat. Ich wollte nicht warten, bis er sich zum Sterben zurückzieht. Wenn du dich jetzt dafür entscheidest, ist es in Ordnung. Wenn du noch zuwarten möchtest, ist es das auch.
Wächst es in den Rachen rein? Ist es schon durch? Oder eher gegen aussen und platzt dann auf irgendwann?
Unsere TA meinte, wenn es durch gewachsen ist in die Mundhöhle/Rachen, würde die es beenden, da es eine grosse Qual wäre. Genauso wenn es gegen aussen aufplatzt. Weisst du das?
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die spiegelt meine Gedanken ziemlich genau wieder. Wie weit es innen fortgeschritten ist, kann ich leider nicht sagen bzw. muss ich erst nachsehen. Da es aber schon von außen extrem schmerzhaft aussieht, wird es wohl auf die Erlösung hinauslaufen. Fakt ist, dass es ohnehin nicht besser wird. Wie du schon sagst, ob es das richtige Timing war, wird einem keiner sagen können. In der Hoffnung, dass sie wenigstens 17 angenehme Jahre bei uns hatte, werde ich mich mit dem Tierarzt in Verbindung setzen und sie auf ihrer letzten Reise begleiten.
 
Dann ist es gegen aussen offen?
Bei unserem konnten wir einfach eine grosse Beule (sein Nasenrücken war doppelt so gross/breit wie normal) sehen, aber gegen innen war richtig viel los zum Schluss.
Kannst du ihr sonst ins Maul schauen um zu sehen ob es am Gaumendach durchgebrochen ist?
Wenn das alles nicht der Fall ist und du das Gefühl hast, sie ist noch mehr oder weniger dabei und hat einfach ein paar Hänger, wenn sie Schmerzmittel bekommt, frisst und ist nicht apathisch, könntest du vielleicht noch ein paar Tage zuwarten? Es geht ja in eine neue Woche, kein Wochenende in Sicht wos dann mühsam werden könnte mit der Planung und man etwas überstürzen muss.
ich fühle auf jeden Fall mit dir!
 
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Vielen Dank für deine Unterstützung.

Ja es ist außen komplett offen. Ich packe mal ein Foto in den Anhang von Ende letzten Jahres, ist mittlerweile nochmal 10% mehr geworden.

Ich schaue morgen wenn ich vor Ort bin mal nach wie weit es innen ist. Parallel habe ich mich schon an eine Fachärztin im Ort gewendet, die macht auch Hausbesuche. Falls es also schnell schlimmer wird ist zumindest kurzfristig Hilfe erreichbar.
 
Oje, kleine Maus.
Das macht es natürlich nicht einfacher, gerade wenn sie sich nicht viel anmerken lässt.
Ich denke, sie kann damit noch sein, da sie keine extremen Anzeichen macht, dass es nicht mehr geht. Ich bezweifle aber nicht, dass das sehr schmerzt. Deshalb wäre wohl auch eine baldige Erlösung absolut in Ordnung.
Kann sie denn noch gut atmen?
 
Die Ärztin hat sich auch schon gemeldet. Eine Erlösung wäre zwar bereits in Ordnung, aber nicht zwingend erforderlich, sofern sie noch Lebenswillen zeigt. Ich habe einige bessere Empfehlungen für Medikamente bekommen und werde die jetzt besorgen.

Das Atmen fällt ihr schon schwerer und sie niest sehr oft. Ich hoffe mit der Medizin wird es erträglicher. In Summe geht es jetzt höchstens noch um ein paar Wochen wenn überhaupt.
 
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Das ist doch gut, so ist es medizinisch abgesichert. Ich drücke euch die Daumen dass es noch viele gute Tage sein werden.
Viel Kraft euch beiden.

Übrigens, ich bin nicht so viel hier unterwegs, ich kenn mich nicht so aus, mir ist aber aufgefallen, dass ich deinen Beitrag nur sehe, wenn ich NICHT angemeldet bin, angemeldet seh ich den nirgends? Vllt wurde deshalb nicht viel darauf reagiert, das ist ja eher ungewöhnlich.
 
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Herzlichen Dank!

Das ist tatsächlich merkwürdig, hab ich so auch noch nicht gehabt. Aber mittlerweile hab ich ja genug Auskunft bekommen von daher ist das ok 😉
 
Was mir noch eingefallen ist von damals; unserer hatte irgendwann so Mühe mit dem atmen, er konnte nicht mehr erholsam schlafen, hat teilweise durchs maul geatmet, zig mal erwacht, sich anders hin gelegt, geröchelt, alles von vorn. War alle 10min wieder wach. Er war zwar oft am liegen / schlafen, konnte aber nicht mehr richtig sich erholen durch Schlaf.
Ich stellte mir das auch grausam vor, Schlafentzug aus Mangel an Sauerstoff, wie Folter irgendwann 😔 grad bei Katzen, die ja im Normalfall auch nicht wenig schlafen. Das war, wie ich mich jetzt erinnere, dann auch ein Grund, weshalb wir ihn gehen liessen, weil für uns das nicht mehr vertretbar war.
 
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Oh, die arme Maus. Mit Rückzug und Essensverweigerung waren meine beiden Kater, die an Krebs verstarben auch sehr spät dran. Sie haben zumindest weniger gefressen und kamen immer wieder zum Kuscheln. Als er dann gar nicht mehr frass, habe ich ihn am selben Tag einschläfern lassen. Der andere hat bis zum Schluss etwas gefressen, als im Ultraschall dann aber mehrere Tumore im Bauch zu sehen waren, habe ich ihn gehen lassen. Das waren zwar andere Tumore, aber Katzen sind enorm zäh. Was bei beiden auffiel waren Anzeichen von Schmerz, Gewichtsabnahme, weniger Bewegung, weniger Essen, Rückzug von den anderen Katzen, kein Putzen mehr ...den EINEN richtigen Zeitpunkt gibt es wohl nicht. Wenn keine Aussicht auf Besserung besteht und die Medikation nicht mehr ausreichend hilft, sollte man sie gehen lassen (meiner Meinung nach). Du wirst merken, ob sie noch Freude hat, oder sich nur noch tapfer durchschleppt. Eine verbesserte/veränderte Schmerzmedikation könntest du aber natürlich noch ausprobieren. Ich wünsche euch viel Kraft, es ist immer schlimm, wenn die Katzen so krank sind und einem der Abschied bevor steht.
 
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Vielen Dank für eure Worte und den Support.
Das Schlafen klappt bisher noch recht gut, sie atmet sehr gleichmäßig.
Insgesamt merkt man aber das es ihr alles schwerer fällt, wobei man das Alter auch nicht vergessen darf.
Der Zeitraum sie gehen zu lassen ist im Grunde schon eingeleitet. Sie bekommt jetzt zeitnah die neuen Medikamente in der Hoffnung, ihre letzte Zeit noch möglichst angenehm zu machen, bevor es dann auf die abschließende Reise geht.
 
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Wie gehts deiner Kleinen in der Zwischenzeit?
 
Danke der Nachfrage. Bisher immernoch verhältnismäßig gut. Die Wunde wird allerdings langsam größer und das Bewegungsinteresse wird etwas weniger, was für das Alter jedoch auch ok sein sollte. Die kompetentere Tierärztin hat ebenfalls ein Blick drauf geworfen und nochmal gesagt, dass man es zwar beenden könnte, aber solange sie noch frisst und generell zufrieden wirkt, keine Notwendigkeit besteht.
Ich gebe nochmal ein Update über den weiteren Verlauf.
 
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Wie versprochen ein letztes Update.

In den letzten Wochen hat sich der Zustand weiter verschlechtert. Die Wunde ist immer größer geworden und insgesamt fehlte ihr zunehmend die Kraft. Sie hat allerdings nach wie vor ihre Runden gedreht und auch noch gefressen, wenn auch weniger.

An Ostern hat sie das fressen leider eingestellt und die Wundheilung war quasi nicht mehr vorhanden. Zu allem Übel haben sich auch durch die Temperaturen extrem schnell Fliegen und Fliegenlarven an der Wund bedient, sodass ich direkt die Tierärztin verständigt habe und diese noch am Ostermontag Abends vor Ort war um mit der Erlösung zu helfen. Auf meinem Arm ist sie dann zusammen mit den letzten Sonnenstrahlen gegangen.

Ob man es generell hätte früher beenden müssen bleibt wohl immer mein Gedanke. Die Katze hat einen so starken Lebenswillen bis zum Ende bewiesen, dass ich zumindest ein Stück weit hoffe, in ihrem Sinne gehandelt zu haben.

Kurze Zusammenfassung für Betroffene/Interessierte:
Diagnose: Plattenepithelkarzinom in der Nase
Behandlung: Operation nicht möglich. Palliative Behandlung mit Prednisolon und Tarantula. Spezialbehandlungen ggf. möglich in der Tierklinik Hofheim (z.B. Strahlentherapie)
Überlebenszeit: ca. 2 Jahre
Alter: 18 Jahre

Wären die Fehldiagnosen der anderen Ärzte nicht gewesen, hätte sie vielleicht länger oder zumindest würdevoller leben können. Ich kannte diese Krankheit vorher nicht, also achtet unbedingt auf die Nasen eurer Tiere und schützt diese nach Möglichkeit vor Sonnenstrahlen.

Ich bedanke mich für alle Ratschläge und wünsche euch und euren Tieren alles Gute, lebt wohl.
 
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Reaktionen: Soenny, YogaKater:), Razielle und 8 weitere
Mein herzliches Beileid und viel Kraft 🕯️
 
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