Hallöchen zusammen,
peinlich...was heisst schon "peinlich"...ja, menno, mein verstorbenes Zickchen hat mich zweimal in Situationen gebracht, in denen ich dachte...."Nee, muß das jetzt sein??"
1.
Als wir 1999 in diese Wohnung zogen, hatten wir vier Katzen und unsere neuen Nachbarn waren darüber sehr entsetzt.
Katzen in der Wohnung sind schon gruselig und dann gleich vier davon??? Dann wird also ab sofort in dieser Wohnung nicht gewohnt, sondern gehaust...
Ich lud meine neuen Nachbarn ein, unsere Katzen kennenzulernen, damit sie selbst sehen konnten, daß auch eine Wohnung mit vier Katzen nicht anders aussieht, als mit 3 oder 2 oder 1 Katze...naja, direkt nach der Renovierung ist das ja auch keine Kunst...hab ich aber niemanden erzählt
Meine Nachbarin, die unter mir wohnt, kam also mit in die Wohnung. Da sie damals sehr unter einer Katzenhaarallerige litt, war sie ohnehin schon nicht so erfreut über die Tiere.
Meine Katzen sind wohlerzogen, lieb, nett, freundlich...und vor allem unsichtbar...sozusagen...naja, fast immer...aber nicht immer dann, wenn sie es sein sollten.
Mein Zickchen, sonst Würdeträgerin des Tarnmantels, glänzte nicht durch Abwesenheit, nein auch nicht durch freundliche Anwesenheit, sondern tat all das, was meine Katzen bis dahin garnicht bis selten taten:
Erst begrüßte sie meine Nachbarin johlend (war ja auch ganz nett), dann kratzte Zickchen an meiner Couch
, dann sprang sie auf den Esstisch
😱 , um dann in das Blumenfenster zu springen und dort an der Gardine zu zerren.
Meine Nachbarin schluckte, ich ebenfalls, aber in doppelter Geschwindigkeit, das Zickchen schien äusserst gut gelaunt und stiefelte dann frech weg, mit erhobenen Schwanz quer durch den Raum, um ihren imaginären Hut zu ziehen und "Hasta la vista" in den Raum zu rufen...
Nee, das war mir nicht peinlich oder so
.
Als ich meine Nachbarin zur Tür brachte und das Wohnzimmer betrat, lag dieses freche dreiste Tier auf der Fensterbank, grinste mich an und hob das Schild
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2.
Oben genanntes Zickchen hatte ein ausgeprägtes Angstverhalten und war schnell eingeschüchtert. Ein "Nein" stürzte sie in jungen Jahren manchmal in Angstverhalten, welches sie viele Stunden nicht ablegen konnte. Ein "Nein" konnte bei ihr also schlimme Ausmaße annehmen, trotzdem hatte sie es gelernt...bis der Tag der Tage kam
Wir hatten Besuch, ein Paar, welches Tiere, insbesondere Katze NICHT leiden konnte. Das ist ja auch kein Problem, nicht jeder muß Katzen mögen.
Unsere Kätzin mochte ohnehin keine Menschen und ging für gewöhnlich auf Tauchstation und war dann Stunden nicht mehr gesehen.
An diesem Tag deckte ich den Tisch, stellte den Wok mit Rechaud hin, dekorierte alles wunderbar. Der Besuch kam und setzte sich auf die Couch. Wir redete miteinander und was machte diese angstgestörte Katze???
Sie sprang vor aller Augen auf den Tisch, ging am ersten Teller gucken, schnupperte am Wok
Ich konnte das nicht realisieren.
WAS macht die Katze da???
Unser Besuch wurde sauer und ereiferte sich, ich saß wie vom Donner gerührt und schaute immer noch so
, sagte dann laut und bestimmt "NEIN!!"
Bei diesem "NEIN!!" wäre diese Katze sonst in Ohnmacht gefallen..nein, sie ging zum zweiten Teller und schnupperte dort.
Mein Mann stand genauso versteinert neben mir "NEIN! Aber jetzt RUNTER!!!"
Die Katze hatte die Ruhe weg, ging zum dritten Teller
Ich sprang auf und als ich am Tisch stand, ging sie ganz ruhig und gelassen zum Stuhl, sprang runter und verschwand....
Das Paar zeterte "UNERZOGENE Katzen, das würde ich MIR NIE gefallen lassen, blablabla..."
Mein Mann schaute mich an, seine Mundwinkel zuckten, ich stand dort, meine Mundwinkel zuckten. Ich schüttelte den Kopf, holte ein Geschirrtuch und putzte alles ab.
Als der Besuch Stunden später das Haus verließ, kam unsere Kätzin um die Ecke und ich meinte sie grinsen zu sehen "Hab ich das wohl toll gemacht??? "
Ach ja...danach kamen sie auch nie wieder zu Besuch...fand ich aber auch nicht so tragisch
*g*
Momenta