Evtl. Verdacht auf CNI - welche weiterführenden Untersuchungen?

  • Themenstarter Themenstarter kisu
  • Beginndatum Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
kisu

kisu

Forenprofi
Mitglied seit
21. Januar 2010
Beiträge
2.372
Ort
Bayern
Hallo ihr Lieben,

ich war heute zur Kontrollblutabnahme mit beiden Miezen, da laut TÄ bei beiden V. a. Nierenerkrankung/CNI besteht.

Werte des letzten Blutbilds Anfang März:

Schorschi:
Kreatinin + 2.010 (< 1.900)
Harnstoff ok 48 (30.0 - 68.5)

Trudi:
Kreatinin und Harnstoff voll ok, bei ihr waren Elektrolyte auffällig:
Kalium + + 6.0 (3.4 - 5.0)
Calcium - 2.27 (2.3 - 3.0)
Natrium und Phopsphat sind bei ihr jeweils an der oberen Referenzgrenze.

Wenn mir die TÄ jetzt am Freitag mitteilt, dass die Werte sich nicht verbessert haben und ihrer Meinung nach eine Nierenerkrankung vorliegt - was mache ich dann?

Um eine CNI sicher nachzuweisen müssen weitere Untersuchungen erfolgen, oder? Welche?

Ich möchte gerne schon im Voraus vorbereitet sein, um weiterführende Untersuchungen dann gleich beauftragen zu können, sollte es soweit kommen (ich hoffe nicht 🙁 ).

Daher die Frage:
- Welche Untersuchungen zur Sicherung einer CNI?
- Müssen noch weitere Blutwerte bestimmt werden?

Wann kann man definitiv sicher sein, ob eine CNI vorliegt?
Welche anderen Gründe könnte es für diese veränderten Werte geben?

Bitte füttert mich mal vorab mit Infos, damit ich der TÄ nicht komplett ahnungslos gegenüberstehe. Habe schon versucht mich einzulesen, aber das ist ja auch wieder so ein komplexes Thema...

Danke euch!

LG Kisu
 
A

Werbung

Huhu Kisu,

Schorschi und Trudi sind meines Wissens doch noch recht jung und da ist eine CNI eher unwahrscheinlich, es sei denn, es liegt eine ererbte Nierenfunktionsstörung vor.

Zu Schorschi: Ein leicht erhöhter Krea sagt noch nicht aus, dass eine CNI vorliegt. Das kann zahlreiche andere Gründe haben, bei den Zähnen angefangen. Große, muskulöse Tiere haben oft einen leicht erhöhten Krea und bei bestimmten Rassen kann das auch vorkommen, ohne dass es einen krankhaften Grund hat.

Zu Trudi: Wenn Krea normal ist, weiß ich jetzt nicht, warum die TÄ da auf eine CNI kommt (es sei denn, sie will unbedingt Nierendiät an den Mann bringen). Man sollte natürlich herausfinden, warum die Elektrolyte verschoben sind, aber auch dafür kann es zahlreiche andere Gründe geben. Ein erhöhter oder grenzwertiger Phosphat-Wert kann z.B. bei einer SDÜ vorkommen, aber die ist ja bei Euch vom Tisch.

Barfst Du aktuell noch? Hast Du mal gecheckt, ob bei Euch beim CA-PH-Verhältnis im barf alles stimmt?

Bei Kalium sorgen Herzerkrankungen oft für Verschiebungen, aber da kenne ich mich nicht so genau aus, ob da eher ein niedriger oder ein erhöhter Wert bedenklich ist. Das würde ich aber im Hinterkopf behalten.

Weiterführende Untersuchungen: Ich würde auf jeden Fall auf einer Urinuntersuchung bestehen. Bei CNI-Verdacht sollten auf jeden Fall das spezifische Gewicht und der Protein-Kreatinin-Quotient bestimmt werden. Sind beide in der Referenz, halte ich bei jungen Tieren eine CNI eher für unwahrscheinlich.

Viele Tierärzte haben in Sachen Nieren leider Scheuklappen auf, bzw. bekommen im Studium einen Autopiloten implantiert, der sie nicht mehr nach links oder rechts schauen lässt. Meine Hexe hatte vor Jahren mal einen erhöhten Kreatinin im Urin, was die Tierärztin sofort nach den Renal-Tütchen greifen ließ. Hexes Blutwerte sind aber jetzt, vier Jahre später, immer noch in Ordnung, ganz ohne Renal.

Lass Dir bitte ohne Blutdruckmessung keinen ACE-Hemmer wie Fortekor aufschwatzen und ohne Urinuntersuchung auch kein Semintra, das machen TÄ auch immer gerne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Silvia,

danke für deine schnelle Antwort! 🙂

Beide werden im Herbst/Winter dieses Jahr 7. Ich habe gedacht, CNI kommt auch bei jüngeren Katzen häufiger vor, bzw. oft im Alter wie meine gerade sind?

Irgendwo habe ich auch gehört, dass gebarfte Katzen auch oft erhöhten Krea-Wert haben?

Schorschi ist recht groß, muskulös...na ja 🙂. Zähne kann ich nicht ausschließen. Sie haben beide Zahnstein, FORL etc. wurde noch nie abgeklärt (wollte ich eh mal, aber davor drücke ich mich bisher, weil "sie haben ja keine Probleme..." 😳 Asche auf mein Haupt!)

Eigentlich hat sie den Verdacht CNI nur bei Schorschi geäußert. Bei Trudi habe ich Panik geschoben, weil ich gelesen habe, dass das gleichzeitige Auftreten von hohem Kalium und niedrigem Magnesium ein Hinweis auf Nierenerkrankung sein kann. Da war ich also die treibende Kraft. Ist das nicht so?

Beide werden noch gebarft. Laut Barf-Rechner liegt Ca/P immer im optimalen Bereich bei einem hinterlegten Wunschwert von 1,1:1. Sonst habe ich ja keine Möglichkeit zu prüfen, ob das Verhältnis stimmt, oder?
Sollte ich einfach mal phosphatreduziert füttern, wenn Phosphat im oberen Referenzbereich liegt, oder kann man das nicht so einfach sagen?

Die TÄ hat mich schon vorgewarnt, dass man bei CNI "nichts mehr über das Futter regeln kann. Da geht barfen nicht mehr, weil man ja eiweißreduziert füttern muss, d. h. auf jeden Fall weniger Fleisch, mehr Kohlenhydrate."
So viel weiß ich immerhin schon, dass das so nicht unbedingt stimmt, aber da müsste ich mich dann noch genauer einlesen, ob und wie Barf dann noch funktioniert.

Ok, also Urinuntersuchung mit spezifischem Gewicht und Protein-Kreatinin-Quotient (wird der im Urin oder im Blut gemessen??) + Blutdruckmessung.

Was war denn bei Hexe der Grund für erhöhtes Krea und was hast du gemacht, damit die Werte wieder gut wurden?
 
Bei jüngeren Katzen kommt es nicht sehr oft vor und wenn, sind meistens Erkrankungen wie Zystennieren die Ursache. Oder die Nieren sind durch Medikamente etc. so angegriffen, dass das Nierengewebe unweigerlich zerstört ist.

Krea ist durchs barfen nicht erhöht, der Wert ist nahrungsunabhängig. Harnstoff kann sich durchs barfen leicht erhöhen. Es gibt Katzenhalter, die nennen das dann "Puten-BUN"😉

Verschiebungen der Elektrolyte können -zig andere Ursachen haben und sind oft einfach nur Momentaufnahmen. Dazu findest Du hier mehr, da bin ich nicht so fit drin:

http://www.felinecrf.info/

Phosphatreduziert füttern ist eine gute Frage. Es gibt ja auch durchaus Empfehlungen eines CA-PH-Verhältnisses von 1,3 zu 1. Was jetzt aber für die Nieren besser ist, dazu gibt es keine gesicherten Erkenntnisse.

Bei Hexe war es damals eine Blasenentzündung. In Sachen Futter habe ich gar nichts geändert, nur darauf geachtet, dass immer zusätzliches Wasser ins Futter kommt. Akut hatten wir es damals mit AB behandelt, später gab es dann Homöopathie und seitdem ist sie rückfallfrei.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

M
Antworten
12
Aufrufe
8K
mieze30
M
buckshot
Antworten
12
Aufrufe
3K
Maiglöckchen
Maiglöckchen
K
Antworten
19
Aufrufe
2K
karin1983
K
M
Antworten
8
Aufrufe
5K
Gwion
G
C
Antworten
7
Aufrufe
6K
ferufe
F

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben