Chronische Zahnfleischentzündung - Interferon nützt bei Nemo nichts!

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
danizh

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24. Januar 2011
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Hallo ihr,

unser nemo hat (maine coon-ekh-mix) hat chron. zfe.

wie lang er die schon hat, kann ich leider nicht sagen, da wir ihn sept. 09 aus dem tierheim geholt haben ( er kam aus einer sicherstellung, wo er unter unglaublichen uimständen gelebt haben muss - er kannte weder spielzeug noch kratzbaum, wollte verpackungen von getränke-sixpacks fressen und reagierte immer so, als ob er dort auch schläge/tritte bekommen habe...), wo er dieses problem auch schon ziemlich ausgeprägt hatte.

da er zu dieser zeit allerdings auch noch ein gravierendes giardien-problem hatte, fokussierte sich unser tierdoc zunächst erstmal auf die beseitigung dieser plage.

wir haben auch schon recht viel durchprobiert, angefangen von homöopat. mitteln, die injiziert wurden, auch schweine-mucosa brachte nicht den gewünschten erfolg.

am besten hat bis jetzt immer eine injektion mit ab geholfen. auch eine zahnsanierung wurde im märz gemacht, mit anschließender unterspritzung des zahnfleisches mit Interferon, dem sich eine 24-tägige orale gabe des mittels anschloss.

ich hatte ziemliche hoffnungen in das interferon gesetzt. auch konnte ich feststellen, dass nemos zahnfleischentzündung in den ersten paar tagen nach der zahnsanierung wirklich zurückging. ich dachte "wow, wenn die 24 tage orale verabreichung rum sind, ist das zahnfleisch vollkommen io"

leider, leider sollte sich das nicht bestätigen. das zahnfleisch ist innerhalb der 24 tage, wo ich noch interferon verabreichte, fast wieder vollständig zu seinem alten zustand zurückgekehrt:mad:

freitag stand der kontrolltermin an. unser tierdoc meinte zwar, eine kleine verbesserung festzustellen, was dann aber durch meine aussage wieder relativiert wurde, da nemo letzte woche auch einmal zf-bluten hatte)

stand der dinge ist jetzt, dass wir erstmal so weitermachen wie bisher: regelmäßig schauen wir nemo in sein mäulchen & wenn es wieder an der zeit ist, fahren wir kurz zum doc & er kriegt seine injektion. wir kommen 1 - 1,5 monate beschwerdefrei über die runden, bis wir wieder zum doc müssen.

den "joker", d.h. die tabletten, die unser doc noch in der hinterhand hätte, wollen wir für nemo aber noch nicht: als nebenwirkungen sind diabetes bzw leberschäden möglich:eek:
und seine zähne sind noch viel zu gut als dass ihm diese komplett extrahiert werden ... das will ich ihm mit seinen 4 jährchen aber auch noch net antun - muss ja auch (noch) nicht.

unser doc meint wie wir aber auch, dass sich das ganze mit den spritzen recht gut handeln lässt und da fahren wir diegleiche schiene. es klappt ja auch mit den spritzen recht gut.

gibt es ähnliche leidensgenossen hier? evtl zwecks erfahrungsaustausch?
 
A

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Hallo,

ist das Zahnfleisch überall gleich stark betroffen, oder an bestimmten Stellen (vorne, hinten ...) besonders stark?

Unser Grisu hat(te?) auch eine ZFE, die von den Vorderzähnen ausging. Wir haben es erstmal mit Chlorhexidinsalbe versucht, das brachte eine leichte Verbesserung, aber nicht genug, um zufrieden zu sein. Anfang des Jahres hat unsere TÄ ihm ein 14-Tages-Depot Convenia gespritzt (ein Antibiotikum, das anscheinend den Maulbereich als Spezialgebiet hat) - nach Ablauf der 14 Tage war sein Zahnfleisch noch eine Woche lang in Ordnung, dann kam die Entzündung in alter Frische zurück.

Von einer Interferonbehandlung hat die TÄ uns abgeraten. Man würde sich dumm und dämlich zahlen und erfahrungsgemäß trotzdem keine bleibenden Erfolge erzielen, jedenfalls nicht, solange man die Zähne erhält. Zylexis ebenso. Von weitergehenden AB-Gaben halten wir nix (TÄ meinte auch, wenn das Zeug nur drei Wochen vorhält, wär das zwar nicht komplett nutzlos, aber auch nicht grad ein durchschlagender Erfolg), Cortison (was du vermutlich mit den Tabletten meintest?) ist auch nix für die Dauer.

Bei Grisu kam dazu, dass seine Vorderzähne wie Kraut und Rüben gewachsen waren, er also eine gewaltige Zahnfehlstellung hatte. Oben wackelten sogar zwei Zähne, unten steckten einer oder zwei zu tief im Zahnfleisch. Die TÄ hält es für gut möglich, dass das gereizte Zahnfleisch damit zusammenhängt.

Sie steuerte also ganz klar auf Zahnextraktion zu, als einzige Möglichkeit, um die Entzündung wirklich dauerhaft in den Griff zu kriegen.

OK, der Umstand, dass es "nur" die Vorderzähne sind, die er zum Fressen sowieso kaum braucht, hat mir die Entscheidung erleichtert. Ich lese hier auch immer wieder von Katzen, die ohne oder mit weniger Zähnen problemlos zurechtkommen. Andererseits ist der Kater grad mal zarte anderthalb Jahre alt, da sollte sowas ja eigentlich noch nicht das Mittel der Wahl sein. Aber was sonst tun? Ich wollte ihn auch nicht alle sechs Wochen zum Tierarzt schleppen, er hat immer nen Riesenstress dabei.

Lange Rede, kurzer Sinn: Letzten Donnerstag wurden Grisu alle Vorderzähne extrahiert. Er hat die OP sehr gut verkraftet - fast kein Vergleich zu seiner Kastration vor einem Jahr, nach der hing er wesentlich mehr in den Seilen - und ist jetzt schon wieder ganz der alte. Gefressen hat er auch gleich nach der OP wieder, aber er ist sowieso der Gefräßigsten einer :pink-heart:

Ob das nun wirklich die gewünschte Wirkung bringt, wird sich erst in den nächsten Wochen rausstellen. Erst muss das Zahnfleisch verheilen, und bei der OP hat er ja auch nochmal ein Antibiotikum bekommen.
 
Mein Strolch hat das seit 7 Jahren. Wir haben auch alles durch und das meiste hat nur kurzfristig geholfen. Einige Zähne wurden schon vor ein paar Jahren gezogen.

Mir tat er immer unheimlich leid. Man konnte merken das er Schmerzen hat. Außerdem hat er auch, nachdem die vorderen Zähne weg waren immer gesabbert.

Dann letzte Jahr war es wieder so schlimm. Zahnfleisch entzündet und angeschwollen. Ich habe mich dazu entschieden im alle, bis auf die beiden Reißzähne vorne oben, ziehen zu lassen. Und was soll ich sagen: Ich habe eine andere Katze wieder bekommen. Er tobt, frisst, beißt mich mit seinen letzten beiden Zähnen und ich weiß es geht im jetzt gut.

Er frisst gut und ich denke es war die richtige Entscheidung.
 
@ Nonsequitur

also, es geht aus von den hinteren zähnen. dort ist auch stets nur der oberkiefer betroffen. im vorderen bereich des mäulchens hat er gar nichts.

also, mit der gabe des depots fahren wir ja auch bislang immer recht gut. es ist bei nemo anscheinend ganz ähnlich wie bei deinem Grisu, da man so pie mal daumen sagen kann, dass wir so einen knappen monat (manchmal ist es auch 1,5 monate) ruhe haben, bevor die entzündung wieder richtig aufflammt.

hm, der vorteil, wenn man das denn als solchen bezeichnen kann, ist, dass nemo in sachen ta-transport relativ umgänglich ist & sich sein streß in grenzen hält.

aber was soll ich groß anderes tun? seine zähne sind ok, sodass noch keine extraktion in erwägung gezogen wird & diese tabletten will ich ihm noch nicht antun...
die tabl. übrigens sind solche, die bislang in der human-medizin angewendet wurden bei bestimmten krebs-arten. und bei katzen-züvhtern wurden sie auch schon gegeben zur unterbindung der rolligkeit.
jedenfalls konnte unser doc auch bei diesen nicht versprechen, dass sie wirken. aufgrund der risiken der mögl. nebenwirkungen (s.o.) habe ich mich dann aber doch erstmal dagegen und für ein weiteres vorgehen mit den depotspritzen entschieden.
 
An deiner Stelle würde ich mit dem Tierarzt sprechen und wenn es nötig ist den Tierarzt wechseln. Denn die ständigen Schmerzen die er hat sind es nicht wert die Zähne zu erhalten.

Das hat meine TÄ jetzt auch eingesehen, nachdem sie gesehen hat wie gut es ihm seit dem geht.

Stell Dir mal vor Du hast ständig entzündetes Zahnfleisch und immer diese Schmerzen beim Kauen.
 
hm, ihr regt mich echt wieder zum nachdenken an...
einen zahnspezialisten hätten wir hier in der nähe...

aber es kann doch auch nicht garantiert werden, dass die zfe definitiv aufhört, wenn die zähne entfernt werden ...

was, wenn es dann mit dem entzündeten zahnfleisch weitergeht?
 
Lies dich bitte mal zum Thema F.O.R.L. ein. Mein Mäxchen hat das gleiche Problem und ihm werden nächste Woche aus dem Grund etliche Zähne gezogen, da dies der einzige Weg ist diese Erkrankung zum Ruhen zu bringen.

Lass es von einem guten Zahnspezialisten abklären. In dem Fall wäre Interferon sogar unnütz. Ich will dir keine ANgst machen, aber diese Erkrankung ist eine große Qaul für die Katze und ich habe gelernt, dass es keinen Sinn macht lange mit allem möglichen herumzudoktern. Die Zähne müssen am Ende doch heraus, um Schlimmeres zu verhindern.
 
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Hallo Danizh,

ich hatte einmal einen Kater-meinen bis heute über alles geliebten Balou-der die gleichen Symptome hatte.
Bei ihm war es der Calizi Virus.Bei ihm wurde es über lange Zeit einfach mit Cortison behandelt.

Der Calizi Virus ist wohl noch relativ unerforscht,deshalb wird da wohl auch viel nur "rumprobiert".

Ich bin nach langen Behandlungen,die alles nichts brachten zu einem Zahnspezialisten gegangen.

Der hat ihm alle Zähne-außer den Reißzähnen-operativ entfernt.

Warum diese Prozedur?

Wenn Katzenzähne gezogen werden,brechen gerne mal Stücke der Wurzel ab.
Da siedelt sich dieser Virus sofort wieder an.

Nach dieser OP konnte mein Kater wieder seit langem normal leben.
Davor mußte ich ihm zweimal täglich Schmerzmittel spritzen.

Wie waren seine Symptome?

Begeistertes hinlaufen zum Fressnapf,dann sofort nach dem ersten Bissen zurückweichen,entzündetes Zahnfleisch und Bläschen,fast wie bei Herpes.

Auch wenn es bei dir nicht so schlimm sein sollte-was ich ganz fest hoffe-
geh am Besten mal zu einem Zahnspezialisten.

Liebe Grüße

Bärbel
 
Ist Dein Katerchen schon mal auf FIV/FelV getestet worden? ZFE sind dort recht typisch und reagieren schlecht auf Antibiotika und andere "Standardmittel".
 
  • #11
Hast du denn schon mal einen Abstrich machen lassen um heraus zu finden ob eine virale oder bakterielle Entzündung vorliegt?

Calici und Herpes können beide ZFE hervor rufen.

Meine Lütte hatte Calici (GsD nach Therapie nun nicht mehr) doch die ZFE ging nicht weg.

Ich bin seit längerem bei einer THP in Behandlung mit ihr, doch weil sie eine Großbaustelle war, kamen die einzelnen Wehwechen erst nach und nach zum Vorschein.
Nachdem alles in Ordnung war, bis auf das Zahnfleisch, stellte sich heraus das die Maus auch noch einen Pilz (innwendig) mit sich herum trug.

Seit wir den Pilz behandeln wird das ZF jeden Tag besser und mittlerweile ist es überwiegend normal.

Cortison ist sicher nicht die Lösung. Es blockiert das Immunsystem zu stark ud bringt nur vorübergehend Linderung.
 
  • #12
Wenn alles nichts mehr bringt; weg mit den Zähnen.;)


Ständige Eingriffe, immer wiederkehrende Entzündungen, Behandlungen usw.usw. eine unendliche Geschichte.....
Also, raus mit dem was da stört und den Körper belastet.

Wirst sehen, er wird aufleben und wird sich nach kurzer Zeit an seine zahnlose Situation gewöhnt haben.



LG
 
  • #13
Ist Dein Katerchen schon mal auf FIV/FelV getestet worden? ZFE sind dort recht typisch und reagieren schlecht auf Antibiotika und andere "Standardmittel".

ja, das ist er. diese tests hatten wir machen lassen, nachdem wir ihn zu uns genommen hatten. beides negativ.
was allerdings bei ihm positiv ist, ist das Feline Coronavirus.



ich werde dann mit nemo auf jeden fall einen termin bei dem zahn-spezialisten machen.
 
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