Blinde Katze in neuem Zuhause

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dejaentendu

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10. Juni 2015
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Hallo,

wir haben Samira, ein ca. 15 Jahre altes (genaues Alter ist leider unbekannt), blindes Notfellchen vor ca. 3 Wochen aus dem Tierheim geholt. Wir wussten von Anfang an, dass sie "launisch" ist, und auch schon mal zeigt, wenn ihr was nicht passt, was für uns kein Problem darstellt. Sie ist keine wirklich verschmuste Katze, Streicheleinheiten will sie nur bedingt und spielen möchte sie auch nicht wirklich. Wir haben aus dem Tierheim den Tipp bekommen, ihr Intelligenzspielzeuge mit Leckerlies zu basteln, die sie beschäftigen sollen, aber auch die interessieren sie im Moment eigentlich gar nicht.

Samira hat vor ein paar Tagen angefangen im Kreis zu laufen. Sie reagiert auch nicht wirklich darauf, wenn man ihren Namen ruft und hört dann nach einiger Zeit von alleine wieder auf und bleibt kurz stehen, weil ihr natürlich schwindelig ist, und macht dann entweder weiter für die nächste Runde oder benimmt sich vollkommen normal und läuft in der Wohnung umher oder schläft.. Wir haben uns natürlich Sorgen gemacht und sind mit ihr zu ihrer Tierärztin, die sie im Tierheim schon versorgt hatte, und die meinte, dass das bei ihr wohl altersbedingt ist.. Die Tierpfleger im Tierheim meinten auch, dass sie das wohl gemacht hätte, als sie in der Quarantäne nicht ausgelastet genug war. Nur wie lastet man seine Katze aus, wenn sie einfach keine Lust darauf hat, beschäftigt zu werden? Wir hatten überlegt, eine zweite Katze ins Haus zu holen (Ältere Katze, ruhigere Persönlichkeit,..), aber uns wurde im Tierheim gesagt, dass sie wohl sehr negativ auf andere Katzen reagiert hätte, weil sie schnell überfordert war, weil sie die Katzen ja nicht sehen und einschätzen konnte. Das lässt uns natürlich zwei Mal überlegen, ob das mit der zweiten Katze eine richtige Entscheidung wäre..

Wir sind super froh, dass wir Samira ein neues Zuhause schenken können, wo sie ihre letzten Jahre verbringen kann. Wir würden ihr nur gerne ein schönes, glückliches Leben bieten und wissen nicht wirklich weiter, wie wir vorgehen sollten. Vielleicht hatte jemand hier schon mal einen ähnlichen Fall und könnte uns Tipps geben, was man in so einem besonderen Fall machen könnte. :)
 
A

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Das kenn ich - meine blinde Lise lässt sich auch nur schwer zum spielen animieren. Futterspiele ist das einzige, was sie wirklich beschäftigt.

Ich würde keine zweite Katze nehmen. Zumindest jetzt noch nicht. Sie ist erst 3 Wochen bei Euch. Vielleicht braucht sie einfach noch ein bisschen.
Frisst sie gut und mit Appetit? Dann würd ich nur einen Teil des Futters ganz normal in einer Schüssel geben.
Den Rest muss sie sich erarbeiten (am Anfang nur 1-2 Brocken, das kannst du dann ja steigern).
Z.B. ein Fleischstücken in einen flachen Eierbecher geben und in ihre Nähe stellen, so dass sie "drüberstolpern" muss. Funktioniert das, steht der Eierbecher kurz drauf ein wenig weiter weg und wenn das funktioniert, dann kannst du den wieder weiter weg stellen. So dass sie ihn suchen muss.

Bei Lise hat das mit Leberwurst super funktioniert. Zum Schluss ging es soweit, dass die Espressountertasse mit der Leberwurst im Regal stand. Lise musste sich erst den Weg über den Kratzbaum hoch zum Regal suchen.

So bekommst du sie ein wenig in Bewegung und sie ist abgelenkt. Aber sie muss sich sicher auch noch einleben. 3 Wochen ist ja nicht lange.

Einfach ein wenig kreativ sein. Gerade mit Futter bekommt man viele Katzen in Bewegung und zum spielen. Einfach ausprobieren. Am Anfang ganz wenig und einfach und das kannst du dann steigern.


So wirklich als Spielzeug funktioniert bei Lise eine Feder, die ich über den Boden ziehe (vorsicht - wenn sie dann springt, sieht sie die Hand nicht - ich hab da schon einige Verziehrungen bekommen ;) ). Oder einfach eine Schnur mit einer kleinen Feder dran. Auf alle Fälle mal Lise nichts, was irgendwie Lärm macht. Wir haben am Anfang erst einmal Angeln mit Glöckchen etc bestellt... weil sie sieht ja nichts. Aber da haben wir ihr Gehör völlig unterschätzt ;) Das ist ihr viel zu laut.
 
Ich habe hier 2 blinde Katzen (12 und 14 Jahre, sind nicht miteinander eingezogen) , die Lieblingsbeschäftigung Beider ist Wasserspielen. Ich habe einen großen Wasserbrunnen gebaut, der läuft Tag und Nacht. Eigentlich mögen sie alles was plätschert, knistert , raschelt. Ein Karton mit Papierknäuel gefüllt wird auch gerne angenommen. Oder diese Kugeln, die mit Batterien betrieben werden und einen Plüschschwanz dran haben, mir fällt der Name grad nicht ein.
Ich persönlich würde zu einer blinden Katze immer wieder eine ebenfalls Blinde dazusetzen. Nicht jedermanns Sache, ich weiß, aber ich merkte schnell, dass sich die Beiden von den sehenden in gewissen Situationen "abgrenzten"

Alles Gute
 
Erstmal: :eek: WOW, klasse das du eine Seniorin mit Handicap zu dir genommen hast :pink-heart: wirklich *daumenhoch*

Ich habe leider keine Erfahrung mit blinden Katzen, aber die Idee von IchundIch klingt für mich wirklich gut.
 

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