Ich glaube die einzigen Greife die freiwillig haarscharf an Hindernissen vorbeirasen und sich auch überdachte Balkone zutrauen könnten sind Sperber bei der Vogeljagd. Aber das ein Sperber eine Katze angreift halte ich für gänzlich unwahrscheinlich, der müsste schon an Größenwahn leiden (einem Milan traue ich das bei einer kleinen Katze durchaus zu - aber nur wenn die in seinem Jagdrevier rumhoppelt wie ein Kaninchen, definitiv nicht auf einem Balkon den der Milan garnicht einsehen kann).
Auch was sonstige Wildtiere angeht, die Katzen theoretisch gefährlich werden könnten wie Fuchs, Dachs, Marder etc. (ja, auch Marder könnten gefährlich werden, vor allem weil sie flinker sind als Katzen) mach ich mir herzlich wenig Sorgen, da hab ich mehr Angst vor nicht-abgedeckten Wasserbütten, vernetzten Teichen, auf "Kipp" gestellte Fenster und natürlich vor Autos und bösen Menschen.
Mach Dir nicht zu viele Sorgen - auf einem überdachten, gut vernetzten Balkon kann ihnen nun wirklich nichts passieren was von außen kommt.
Wie
@Louisella schon schrieb, wären Sperber oder vielleicht noch Habichte die einzigen Greifvögel, die wegen ihrer Art, Beute zu verfolgen, mit viel Glück eine Katze erwischen könnten - theoretisch.
Warum "wegen ihrer Art, Beute zu verfolgen"? Beide Arten jagen fast ausschliesslich Kleinvögel bis zur Grösse einer Taube. Katzen (auch kleine) gehören nicht zur bevorzugten Beute.
Wenn Sperber und Habichte Beute jagen, dann fliegen sie knapp überm Boden zwischen Büschen, Bäumen, Hecken, manchmal Häusern und Schuppen hindurch und nutzen so deren vorhandenen Sichtschutz aus, damit Sperber und Habicht von ihrer bevorzugten (Vogel)Beute nicht vorzeitig entdeckt werden und diese so rechtzeitig flüchten können.
Beide Arten sind reine Überraschungsjäger und erscheinen urplötzlich, wie aus dem Nichts.
Katzen sind für sie grundsätzlich zu schwer, die können sie nicht heben und tragen. Und wie schon erwähnt gehören sie nicht zur üblichen/normalen Sperber- bzw. Habichtbeute. Sperber sind zudem viel zu klein, da wäre eine Katze viel zu stark für sie (Sperberweibchen werden maximal 41 cm gross, sind also kleiner als Krähen und Elstern, Männchen sind noch kleiner. Bei den meisten Greifvögeln sind die Weibchen grösser als die Männchen).
Rotmilane (Schwarzmilane leben hauptsächlich in Gewässernähe) sehen zwar eindrucksvoll aus, aber auch sie jagen keine Katzen. Nach dem Bartgeier und dem Steinadler sind sie zwar die drittgrössten Greifvögel in Deutschland (Moment - gibt's in Deutschland Bartgeier?
), aber mehr als 1 kg schwere Beute können sie nicht tragen, dazu reicht ihre Kraft nicht aus.
Die normale bevorzugte Nahrung der Rotmilane sind Regenwürmer, Insekten, Fische, Frösche und Eidechsen bis zu Kleinvögel und Kleinsäuger. Er verschmäht aber auch Aas und Essensreste im Abfall nicht. Bekannt ist auch, dass in Schottland und Spanien Wildkaninchen Teil seiner Nahrung sind, aber nur bis maximal 1 kg schwere.
Andere Greifvögel kommen ebenfalls nicht in Frage, vor allem nicht die schon erwähnten Falken. Diese sind Mäusejäger, Wanderfalken jagen nur Vögel, vor allem Tauben, manchmal auch Hühner. Katzen (auch junge) sind für Falken zu gross und zu schwer. Und Steinadler wird es bei Dir wahrscheinlich keine geben, die leben in Deutschland fast nur im Hochgebirge (und auch Steinadler vergreifen sich normalerweise nicht an Katzen; in der Schweiz wurde von Zeugen gesehen, dass ein solcher Adler "mit Mühe und Not" einen 3,6 kg schweren Hasen tragen konnte).
Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass die Rotmilane oder Habichte bei Dir zuhause Deine Katzen schnappen könnten
.
Gruss, wasi-cnx