alte Katze + Freigang

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HappyHoppMaunz

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9. November 2024
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Hallo!

Darf ich Euch um Eure Ansicht bitten?

Mein 20jähriger Kater ist vor 5 nicht mehr Heim gekommen.

Er ist Freigänger und auch wenn er sich in den letzten Monaten nur noch im Garten und den unmittelbaren Nachbarsgärten die Pfoten vertreten hat, durfte er tagsüber raus wann er wollte. Natürlich war das bei weitem nicht mehr so lange wie früher. Mausebär war krank seit 2 Jahren und bekam Medikamente zur Behandlung von Schilddrüse, Niere und Solensia für die Arthroseschmerzen.

Am letzten Tag habe ich Abends einen Schreckschrei gehört der - denke ich - von ihm kam. Er war nicht mehr auffindbar. In den ersten 3 Tagen haben wir jeden Quadratzentimeter abgesucht und danach die 3 Wochen habe ich alleine täglich weitergesucht. Nichts! Wie vom Erdboden verschluckt. Seit 2 Wochen suche ich nun nicht mehr. Natürlich ist alles offen und ich rufe und locke noch.
Ich muss erklären, dass an die Gärten ein Waldstück angrenzt, dass total verwildert ist. Wenn man sich mit Stock und Messer einen Schritt Oben freigeschlagen hat steht man Unten Wadentief im Dickicht und Efeugestrüpp. Es ist extremst unübersichtlich und man sieht kaum die Füße.
Ich habe ihn bis heute nicht gefunden.
Anfangs dachte ich er sei von einem Fuchs oder Hund angegriffen und verschleppt worden. Je mehr ich mich über die letzte Zeit bei alten Katzen informierte, je klarer wurde mir jedoch, dass die letzten 1-2 Wochen ganz viele Hinweise zeigten das er sich verabschiedet. Er ist meine erste Katze und ich habe keine Erfahrung. Heute denke ich jedoch, dass er natürlich starb und anschließend von der Natur geholt wurde. Oder er hat sich so gut verkrochen, dass wir ihn einfach nicht finden konnten.

Ich bin mir ziemlich sicher das er tot ist auch wenn durch das nicht Auffinden ein Funke Hoffnung bleibt.

Heute rief ich beim umliegenden Tierheim an um einiges an Medikamenten anzubieten (sie laufen jetzt ab) und eine unhöfliche Leiterin belehrte mich, dass man alte Katzen nicht mehr raus lassen darf. Ich hätte zugelassen, dass mein Kater sich eventuell tagelang mit Todesqualen geschlagen hat. Sie würde niemals eine alte Katze raus lassen. Ich versuchete ihr zu erklären, dass diese Freiheit existenziell fpr ihn war und er emotional total gelitten hat wenn er mal aus triftigem Grund (Krankeit, Sylvester…) nicht raus durfte und ich ihn immer versprach ihn nicht unnötig einzusperren egal was das für mich bedeutet letztendlich. Sie hielt dagegen.

Das es mir jetzt noch schlechter geht wie sowieso nach dem Verlust meines besten Freundes (das war er wirklich) ist wohl klar.

Stimmt das denn?
War es falsch ihn noch raus zu lassen?
Wie macht Ihr das?
 
A

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War es falsch ihn noch raus zu lassen?
Du hast selbst die Antwort gegeben:

diese Freiheit existenziell fpr ihn war und er emotional total gelitten hat wenn er mal aus triftigem Grund (Krankeit, Sylvester…) nicht raus durfte und ich ihn immer versprach ihn nicht unnötig einzusperren egal was das für mich bedeutet letztendlich.

Tut mir echt leid, was da passiert ist. Aber eine solche Reaktion geht gar nicht in meinen Augen. War er denn dement? Dann könnte man sich Gedanken machen. Ich finde auch nicht, das 12 schon soooo alt ist, dass man das Tier einsperren müsste. Nur persönliche Meinung, allgemeingültig kann man das vermutlich nicht beantworten. Ich finde es unmöglich, dir zum Schmerz auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen. Wann wäre denn der Zeitpunkt, ab dem man einen vorher Freigänger einsperren müsste? Ab dem 10. Geburtstag? 12?

Meine letzte Freigängerin wurde 19 und durfte bis zum Schluss raus, ist aber dann auch nur noch im Garten geblieben und lag meist einfach auf der Terrasse.
 
Meine werden jetzt 15 und dürfen trotzdem raus, einsperren ist keine Option, Fixy kommt auch zuverlässig seine Medikamente nehmen.
Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben, so ein Blödsinn, im Freigang kann immer was passieren
 
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Du hast selbst die Antwort gegeben:



Tut mir echt leid, was da passiert ist. Aber eine solche Reaktion geht gar nicht in meinen Augen. War er denn dement? Dann könnte man sich Gedanken machen. Ich finde auch nicht, das 12 schon soooo alt ist, dass man das Tier einsperren müsste. Nur persönliche Meinung, allgemeingültig kann man das vermutlich nicht beantworten. Ich finde es unmöglich, dir zum Schmerz auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen. Wann wäre denn der Zeitpunkt, ab dem man einen vorher Freigänger einsperren müsste? Ab dem 10. Geburtstag? 12?

Meine letzte Freigängerin wurde 19 und durfte bis zum Schluss raus, ist aber dann auch nur noch im Garten geblieben und lag meist einfach auf der Terrasse.
Tigerchen war 20 Jahre alt.
Er war nicht dement.
Aber er war dünn geworden. Er war zwar schon immer ein schlechter Esser und musste immer besonders umtüttelt und umgarnt werden damit er gut aß. Aber seit November letzten Jahres hat er stetig Gewicht verloren.

Mir war Bewusst das dies passieren kann. Er war extrem freiheitsliebend. Deshalb habe ich ihm ja immer versichert das ich ihn nicht einsperre. Wir wohnen am Waldrand in einer Kleinstadt in einem reinen Anwohnerviertel. Er war natürlich sehr alt aber nicht tatterig. 2 Tage vor seinem Verschwinden hat er noch 2 Mäuse reingebracht.
 
Warum sind manche Menschen so unreflektiert und ignorant?

Ich heule mir seit 5 Wochen die Augen aus und verzweifle so sehr tut mein Herz weh. Und diese unbarmherzige Frau haut drauf.
 
Tigerchen war 20 Jahre alt.
Er war nicht dement.
Sorry, da hatte ich irgendwie 12 im Kopf. Ändert aber nichts an der Grundaussage. Wie gesagt: bei Demenz würd ich nochmal überlegen und zwar lange und gründlich. So? Nein.

Ja, es kann was passieren. Es ist furchtbar wenn was passiert aber er hatte ein schönes Leben wie es klingt. Und dich da anzugehen, kann ich nicht nachvollziehen.
 
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Warum sind manche Menschen so unreflektiert und ignorant?

Ich heule mir seit 5 Wochen die Augen aus und verzweifle so sehr tut mein Herz weh. Und diese unbarmherzige Frau haut drauf.
Tut mir so leid. Wenn du magst: fühl dich mal gedrückt.
 
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Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Kater verloren hast. Und diese Ungewissheit ist schlimmer als jede schreckliche Gewissheit. Das macht das alles noch viel trauriger.

Aber ich glaube nicht, dass Du Deinem Kater einen Gefallen getan hättest, wenn Du ihn eingesperrt hättest.

Ich nehme hier immer wieder alte, kranke Katzen auf, alles Freigänger, da ich nur Vollfreigang bieten kann. Über die Klappe können alle nach Belieben rein und raus.
Die Katzen kommen in der Regel aus dem Tierheim und durch die Bank blühen alle sichtlich auf sobald sie merken, dass sie wieder uneingeschränkt nach draußen dürfen.
Solange keine extreme Einschränkung vorliegt, wie z.B.Blindheit oder starke Demenz kann jede Katze hier selbst entscheiden, ob sie raus geht oder nicht.

Wenn ich zum Beispiel Seppi anschaue, er ist 17, multimorbid und kann wegen seiner Arthrose nicht mehr gut laufen, obwohl er dank Schmerzmittel weitgehend schmerzfrei ist. Er verbringt gerade jetzt im Sommer bestimmt 98 % des Tages draußen, kommt nur zum Fressen und aufs Klo rein. Klar läuft er nicht mehr weit und liegt meistens in einem der Häuschen oder unter einem Busch aber er fängt auch immer wieder noch eine Maus oder einen Vogel. ihn einzusperren käme für mich nicht in Frage. Ich bin mir sicher, er wäre sehr unglücklich und würde sich schnell komplett aufgeben. Er darf seine letzten Tage so verbringen, wie er es möchte. Genauso wie er fressen darf was er möchte, Krankheiten hin oder her. Für mich zählt hier nur noch Lebensqualität. Und Lebensqualität bedeutet für Seppi und die anderen Senioren hier Freigang.

Bitte mach Dir keine Vorwürfe. Dein Kater ist sehr alt geworden, älter als viele andere Katzen, er wurde geliebt und hatte ein erfülltes Leben - als Freigänger.
 
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Unfassbar.

Nein, natürlich nicht.

War es falsch ihn noch raus zu lassen?
Nein, natürlich nicht!!

Wie macht Ihr das?
2 unserer Freigänger früher bei meinen Eltern - den damaligen Verhältnissen entsprechend immer bestens tiermedizinisch versorgt - sind draußen gestorben. Mein Vater hat sie allerdings gefunden, beide unter dem Holzstoß (in verschiedenen Jahren, nicht gleichzeitig). Es zeichnete sich auch im Vorfeld ab, sie waren auch schon alt.
Die Katzen hatten sich verkrochen. Als mein Vater sie fand, haben sie noch gelebt. Vielleicht hätte man sie rauszerren können, aber wir haben es nicht gemacht. Innerhalb der nächsten Stunden sind sie gestorben.

Weißt du, was das Problem ist? Dass wir verlernt haben, mit dem natürlichen Tod umzugehen. Alles muss durchgeplant sein, sogar das Sterben.

Versteh mich nicht falsch, ich bin sehr für Schmerztherapie, wenn das Tier Schmerzen hat und die meisten unserer Tiere wurden wegen einer Krankheit eingeschläfert. Ich würde ein Tier nie "um der Natur Willen" leiden lassen.

Aber wenn ein Tier schon das Glück hat, einigermaßen fit einfach nur sehr alt zu werden, warum sollte man es dann nicht stressfrei in seiner natürlichen Umgebung (und dazu gehört bei Freigängern nun mal der Freigang) sterben lassen? An dem Ort, den es sich dafür aussucht?

Deswegen: Nein, du hast nichts falsch gemacht! Ich würde und werde es bei meinen Freigängern kein bisschen anders machen, falls sie das Glück haben, so weit zu kommen.

Das ist einfach der natürliche Lauf der Dinge.
 
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Darf ich dir mal Franzl vorstellen?

IMG_0166.jpeg


Franzl war zwar nicht mein Kater, aber er war einfach in meine Baghira verliebt. Franzl war damals, als er das erste Mal kam schon steinalt. Ich hab mich darum bemüht, seine Besitzerin zu finden, hätte er keine gehabt, wär ich die Dosi geworden.

Franzl liebte seine Freiheit, seine Halterin konnte ihn nicht einsperren. Er kam immer wieder zu mir, bzw zu Baghira. Das waren seine täglichen Highlights des Tages, natürlich auch, dass er „unbemerkt“ Futter klauen konnte. Wir taten alle drei so, als ob wir von nichts wissen 😁

Ich sagte der Halterin auch, wenn er da war, denn er brauchte Medis. Sie kam ihn öfter abholen.

Franzl lebte ein verwegenes Leben, liebte die Freiheit, war sehr erfahren. Ihn auf seine alten Tage einzusperren hätte er nie verstanden. Er hat ja nix falsch gemacht, er war halt einfach nur alt. Jedoch war er relativ fit, ruhig, ausgeglichen.

Mit stolzen 21 musste man ihn gehen lassen, da ging es nicht mehr. Aber er genoß bis zu seinem letzten Tag seine Freiheit.

Meine Baghira ist bald 16, nicht mehr die fitteste, aber dennoch noch fit genug, um in der Nachbarschaft nach dem Rechten zu sehen, den Nachbar mit Kulleraugen anzugucken, sodass der gleich voller Mitleid Leckerlis regnen lässt. 😁

Sie könnte ich auch nie einsperren. Es gibt für mich nur einen Grund, dass ich sie mal nicht mehr rauslassen würde.. wenn sie blind werden würde. Aber da würde ich mir was einfallen lassen, dass sie zumindest in den Garten kann.

Mach dir bitte keine Vorwürfe, dein Kater hatte ein stolzes Alter, er hat seine Freiheit genossen. Du hast alles richtig gemacht, ich würde nicht anders handeln. 🍀
 
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Vielen Dank für Eure aufbauenden Worte 💚🦋

Mausebär fehlt so schrecklich!
Er war in den letzten Jahren so nah. Wir sind jeden Abend wenn es dunkel war und Ruhe einkehrte zusammen spazieren gegangen. Er ist einfach immer vor mir hergetapst. Er hat bestimmt wohin wir gehen. Jeden Abend nur wir Zwei. Und dann zusammen ins Bett.
Ich habe diesen treuen, mutigen Kater so unendlich geliebt! Mehr wie je einen Menschen oder ein anderes Tier geliebt habe. Tiger war perfekt 👌
 
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