9jährigen freiheitsliebenden Kater an Leine gewöhnen?

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Orchida

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3. Januar 2013
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Hallo zusammen,

ich versuche die Sachlage als Hintergrund der Fragestellung mal möglichst kurz zusammenzufassen.
Im September letzten Jahres zog ich trennungsbedingt um, aus der Großstadt in die 25 km entfernte Kleinstadt, in der ich zuvor auch schon 14 Jahre lang gearbeitet hatte.
Somit hatte die Pendelei ein Ende. Die neue Wohnung - wenn auch deutlich bescheidener und leider auch ohne Balkon - liegt eigentlich wesentlich schöner, am bewaldeten Rand eines Höhenzugs. Hinterm Haus gibt es auch eine große Wiese. Der Blick aus dem Fenster ist toll und es ist alles sehr naturnah, derzeit hört man draußen ein gewaltiges Froschkonzert ...

Vor dem Haus verläuft leider eine Straße. Begrenzung auf 50 km/h, aber eben am Ortsausgang.
Mein Kater Orchid war schon immer Freigänger. Er kam mit dem dichten Großstadtverkehr super klar. Ab und zu blieb mir zwar das Herz stehen, wenn ich sah, wie entspannt er vor irgendwelchen Autos, die angebraust kamen, entlang lief, aber es ging 13 Jahre lang alles gut. Orchid war nun auch hochintelligent und sehr intuitiv. Zudem wurde er ruhiger und entfernte sich in der Regel von sich aus nicht mehr weit vom Haus.
Also hatte ich kaum Bedenken, ihn in meiner neuen Umgebung herauszulassen. Und auch Viento, der offensichtlich schon immer gern raus wollte, der mir allerdings nicht stadtverkehrsgeeignet erschien, konnte ich dann endlich Freigang gewähren. Dachte ich.

Im Januar dann der Schock. Orchid wurde von einem Auto getroffen und war offenbar sofort tot.

Viento ließ ich in den Wochen danach erst einmal im Haus. Das machte er 14 Tage lang mit, dann quakte er nachts zunehmend beharrlicher vor der Wohnungstür.
Ich überlegte also, was tun.
Orchid war schwarz, über 15 Jahre alt und wurde bei Dunkelheit im Berufsverkehr erwischt.
Viento ist weiß und sechs Jahre jünger. Besser sichtbar, mehr auf zack.

Ermuntert durch meine Vermieterin, die betonte, ihre Katze sei trotz Straße vor dem Haus 23 Jahre alt geworden und an Altersschwäche gestorben, kam ich zu dem Kompromiss, Viento erst nach 21 Uhr rauszulassen und zwischen 4 und 5 Uhr wieder reinzuholen. In der Zeit war die Straße ziemlich leer.
Das ging seit Januar gut. Er stand morgens zuverlässig vor der Haustür.

Vor zwei Wochen dann der nächste Schock. Ein blutüberströmter Viento kam am Samstagmorgen ins Haus gekrochen ...
Um es kurz zu machen: Er hatte Glück im Unglück, wurde offenbar am Kopf getroffen - es steht übrigens nicht fest, dass es ein Auto war, aber in der Klinik halten sie das für am Wahrscheinlichsten - und der Augapfel auf der linken Seite war zerstört.
Das Auge wurde operativ entfernt, und jetzt liegt er mit einem Auge weniger und noch immer mit seinem Kragen um den Hals neben mir und möchte nachts wieder raus.

Was mache ich jetzt?
Viento ist auf der einen Seite sehr auf mich fixiert, schläft immer bei mir im Bett und ist super zugewandt. So verhält er sich IN der Wohnung.
Auf der anderen Seite ist er ein Abenteurer, der draußen alles extrem spannend findet, gern jagt und sich in der Zeit auch nicht sagen lassen will, wann er wo hin darf und wohin nicht.

Trotz allem überlege ich, ob es möglich ist, ihn an ein Geschirr mit Leine zu gewöhnen und dann regelmäßig mit ihm in den Garten zu gehen, oder ob es vielleicht sogar möglich wäre, eine entsprechend lange Leine irgendwo im Garten zu befestigen, sodass er sich innerhalb eines bestimmten Radius bewegen kann.
Ich weiß, das ist alles nicht ideal. Aber einen einäugigen Kater möchte ich eigentlich generell nicht mehr gern rauslassen, und vor dem (mutmaßlichen) Unfall auf der Straße haben ihn nicht einmal zwei Augen bewahrt.
Davor steht aber überhaupt die Frage, ob ein Gewöhnen an eine Leine bei so einem Charakter und in dem Alter überhaupt möglich ist.
Hat dazu jemand Erfahrungen?
 
A

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Ihn draußen ohne Aufsicht irgendwo anzuleinen ist die schlechteste Idee. Er kann bei Gefahr nicht flüchten und sich in Panik verletzen.

Wenn du mit ihm an der Leine raus willst, muß dir klar sein, das du das dann täglich bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit machen mußt und wahrscheinlich auch immer zur gleichen Zeit. Kannst und willst du das leisten? Wenn nicht, laß es.

Wenn ja, dann mußt du ihn langsam an ein Geschirr gewöhnen (in der Wohnung). Die meißten Katzen sind der Meinung, sie können sich mit Geschirr nicht bewegen und fallen um. Das gibt sich meißtens nach einiger Zeit.
Ich habe bei meiner jetzigen Kätzin fetsgestellt, das nicht das Geschirr, sondern die Leine ein Problem sein kann, sie gerät in Panik sobald die Leine straff ist. Also auch das bedenken.

Wenn alles soweit gut funktioniert, mußt du dir im klaren sein, das ein Spaziergang mit einer Katze etwas anderes ist als ein Spaziergang mit einem Hund. Die meißte Zeit wirst du irgendwo rumstehen, weil Katz es sich irgendwo bequem gemacht hat.
Ich würde dir desshalb eine lange Schleppleine (keine Flexi-Leine, damit hast du bei Gefahr keine gute Einwirkung) empfehlen, damit Katz auch mal dahin kann, wo Mensch nicht unbedingt hin will.

Dann mußt du immer auf der Hut sein um eine Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Im Allgemeinen wären das Hunde. Auch sollten Kletterpartien auf einen Baum unterbeleiben, weil sich dabei die Leine schnell verheddern kann.

Ich bin mit meiner verstorbenen Kätzin an der Leine draußen (Fußweg, Vorgärten) gewesen und es ging gut. Der Kater hat sich im Geschirr nicht mehr bewegt und die neue Kätzin gerät in Panik sobald sich die Leine strafft. Es können also unterschiedlcihe Reaktionen stattfinden wenn man einer Katze ein Geschirr anlegt.

Übrigends, mit unserem Kater können wir ohne Leine auf dem Fußweg und Vorgärten gehen, er hört auf uns (meißtens). Das wäre mit der verstorbenen Kätzin nicht möglich gewesen, mit der neuen haben wir das noch nicht ausprobiert.
 
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Danke für deine Meinung.
 
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Niemals, absolut niemals !!, eine angeleinte Katze irgendwo allein lassen.
Ans andere Ende einer Leine gehört IMMER ein Mensch.
Immer !

Alles andere ist sträflicher Leichtsinn und kann Katze oder Kater das Leben kosten
(wenn sie/er sich z.B. in der Leine verheddert und sich selbst stranguliert).

Bitte: Niemals!!
 
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eine entsprechend lange Leine irgendwo im Garten zu befestigen, sodass er sich innerhalb eines bestimmten Radius bewegen kann.
...naja, wenn du deinen Kater vor Gefahren schützen willst, würde ich das nicht tun.

Ich habe leider in meinem Leben schon Katzen gesehen, die sich damit verhedert und stranguliert haben und nur noch tod geborgen werden konnten.
Das kann einfach so passieren ohne Fremdeinfluss. Weitaus präkerer wird es aber, wenn Katze am Ende der Leine angelangt ist und es nicht weiter geht, während z.B ein Hund in ausgeprägter Jagdlaune ...man kann es sich denken.

!Also das ist grob fahrlässig eine Katze irgendwo anzuleinen wenn man nicht die ganze Zeit ein Auge darauf hat!

Leinengang selber kannst du versuchen, aber bitte nicht Hals über Kopf sondern mit Plan und Verstand.
Dazu gehört erstmal abgewogen:
-kannst und willst du das immer bewerkstelligen? Was ist wenn du selber mal weg musst, wie Weiterbildung, Krankenhaus, Urlaub. Hast du dann einen Katzensitter der diese Verantwortung tragen will und kann und dann mit deiner Katze regelmässig Gassi geht? Wenn nein...dann erübrigt sich das Thema bereits.
-Desweiteren erstmal zuhause versuchen ob und wie weit, die Katze das tragen des Geschirrs mitmacht. Das kann man langsam trainieren, aber nicht jede Katze macht das mit. Dann sollte die Katze einigermassen abrufbar sein. Auch das kann man trainieren mit CLicker TRaining z.B.
-Dann ist es wichtig zu gucken, dass man ein gutes Geschirr ergattert, die meisten sind nicht sonderlich ausbruchssicher. Es gibt aber Firmen, die Geschirre nach Maß anfertigen, die sind etwas teurer, aber meist die durchdachteren und ausbruchsicheren Modelle.

Also auch wenn das auf Insta und Co. immer so aussieht, als ob man Katzen so easy an die Leine gewöhnen kann, ist das nicht der Fall.

Ich lass dir hier auch einen, wie ich finde, gut geschrieben Artikel zum Thema: Team Katze: Gassi mit Katze
 
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Dein Verlust tut mir sehr leid!
Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber auch erzählen, dass Katzen, die an einer Strasse raus gehen leider immer das Risiko haben für schwere Unfälle, halt alles was über ner 30-er Quartierstrasse ist.
Ich musste das auch zuerst mehrfach mit Tod und schweren Unfällen erfahren um es zu kapieren. Es spielt meist auch keine Rolle ob tagsüber oder nachts und ob man selber denkt die Katze sei vorsichtig.

Ich kam dann auch auf die glorreiche Leinenidee… Aber auch hier hätte ich sie niemals unbeaufsichtigt angeleint, das ist viel zu gefährlich wegen Strangulation oder wenn da ein Hund, Fuchs, etc. lang kommt! Bei meinen beiden gings absolut gar nicht! Es sind nun mal keine Hunde, Katzen haben dieses eigensinnige Wesen. Wenn du sie mal im Freigang beobachtest siehst du: Sie wollen ihrer Wege gehen, wollen hier und da was beschnuppern, plötzlich hören sie da was, dort was etc. Dazu kommt ihr Jagdinstinkt, den sie an der Leine nicht ausleben kann.

Meiner Meinung nach kann sowas bei vereinzelten Katzen funktionieren, wenn diese vorher Freigang nicht kannten und sie gut darauf vorbereitet werden. Aber auch hier braucht es klare Strukturen und Vertretungen.

Mir ist klar, dass du erst gerade umgezogen bist, aber wäre es vielleicht zugunsten deiner Katze denkbar zrotzdem erneut umzuziehen in ein ruhiges Quartier? Vielleicht innerhalb eines Jahres?
 
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Von "unbeaufsichtigt" hat niemand gesprochen.

Ich habe eine offene Frage gestellt und nach Erfahrungsaspekten gefragt, und mit Ausnahme des letzten und teilweise des vorletzten Beitrags wurde in einem Ton geantwortet, der mir die Motivation nimmt, das Thema weiter zu besprechen.
Danke für die Ansichten. Weitere Fragen stellen sich mir an dieser Stelle nicht.

Zur Frage im letzten Beitrag noch:
Ein weiterer Umzug ist auf absehbare Zeit, d.h., mindestens in den nächsten zwei bis drei Jahren, nicht drin, weder finanziell, noch energetisch. Abgesehen davon war es mit Blick auf die Bedingungen der Vermieter bereits eine enorme Herausforderung und ein entsprechender Glücksfall eine Wohnung zu finden, in die ich direkt mit drei Katzen einziehen konnte.
Von daher habe ich auch noch das allgemeine Angebot an Wohnungen halbwegs vor Augen. Der Großteil der Wohnungen war in deutlich stärker verstädterten Gebieten oder innerhalb von Wohnblocks vorhanden. Völlig verkehrsberuhigt war es nirgendwo, Straßen von dieser Art gab es eigentlich immer irgendwo in der Nähe, und in den meisten Fällen mehr als eine.

Die Konsequenz wäre dann ohnehin reine Wohnungshaltung und/ oder Viento einer mindestens ebenso großen Gefahr auszusetzen.
In der alten Wohnung war er ja auch immer nur in der Wohnung (auch wenn er es sichtlich gern anders gehabt hätte). Der einzige Unterschied war ein vorhandener Balkon, den er aber von sich aus nur sehr sporadisch betreten hat.

Alle paar Monate nehme ich ihn mit in meine alte Heimat, und da ist die nächste stärker befahrene Straße tatsächlich 80 m Luftlinie entfernt und die Gegend halbwegs sicher. Möglicherweise ziehe ich dort eines Tages wieder hin, aber das wäre ein Weitblick von +10 Jahren. Und selbst dort lag auf dieser nächsten Straße eines Tages eine tote Katze, die vorher öfter meine Eltern besucht hatte. Man weiß nicht, wie weit sie streifen, und heute erst erzählte mir eine Tierärztin, dass selbst in der Fußgängerzone letztens eine Katze überfahren wurde (offenbar ein Lieferwagen oder ähnliches).
Sie meinte auch, dass Viento mit 9 Jahren schon deutlich oberhalb der Lebenserwartung eines durchschnittlichen Freigängers sei.

Würde der Kerl einfach in die andere Richtung laufen, sprich, Richtung Garten und Wald, dann wäre das alles überhaupt kein Thema. Aber das entscheidet man ja nicht für sie.
 
Das tut mir Leid, das mein Beitrag dir die Motivation genommen hat. Ich habe dir nur geschrieben, was ich für Erfahrungen mit meinen Katzen gemacht habe und ja, es kann sehr anstrengend werden und ich habe mir manches Mal gewünscht, mich drum drücken zu können, wieder mit der Katze nach draußen zu müssen, aber letztendlich habe ich es nicht über's Herz gebracht ihr das Vergnügen zu nehmen.

Du kennst deine Katze besser als wir und wirst beurteilen könne, was für sie am Besten ist.
 
  • Danke
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Die Konsequenz wäre dann ohnehin reine Wohnungshaltung und/ oder Viento einer mindestens ebenso großen Gefahr auszusetzen.

In der alten Wohnung war er ja auch immer nur in der Wohnung
Und auch Viento, der offensichtlich schon immer gern raus wollte, der mir allerdings nicht stadtverkehrsgeeignet erschien, konnte ich dann endlich Freigang gewähren.


..die Betonung liegt ja nun auf er WAR mal Wohnungskater.
Aber nun hat er ja das Draussen kennenlernen dürfen und die wenigsten Katzen, zumindest die Meisten die meinen Weg gekreuzt haben, lassen sich Gebietszugewinne wie Freigang oder auch einfach nur das Treppenhaus nicht wieder so einfach abluchsen.

Ich denke der Drops mit der reinen Wohnungshaltung ist gelutscht. Er kennt nun draussen und wird, auch wenn du ab sofort diesen streng einkassierst, sich ziemlich lange beschweren und wie die meisten Katzen alle Tricks und Karten auspielen um gegen den einkassierten Freigang zu rebellieren.
Manchmal und mit viel, viel Nerven und Geduld bekommt das Rad nochmal zurückgedreht. Meist aber nicht mehr.

Die Frage also nun eher wie weiter damit umgehen oder verfahren? Findest du nicht?

Was wäre denn, wenn du erstmal anfängst, die vorhandenen Möglichkeiten auszubauen, wie Fenster vernetzen und alle Fensterbretter zu spannenden Ausblick Loungen verwandeln. Es gibt auch Fensterbalköne vielleicht ist sowas bei euch denkbar. Es gibt zum Thema Fenster sichern hier im Forum dutzende Beiträge und es gibt zum kaufen oder auch zum selber Basteln einige Ideen die ohne Bohren auskommen.

Was, wenn wir den Gedanken mal ins worst-case Szenario spinnen, machst du, wenn Katerchern sich nicht mehr nur drinnen halten lässt. Ihn weiter rauslassen und lernen (wie alle Freigängerhalter) mit der Gefahr leben? Oder auch ggf. über einen anderen Platz nachdenken?
 
..die Betonung liegt ja nun auf er WAR mal Wohnungskater.
Aber nun hat er ja das Draussen kennenlernen dürfen und die wenigsten Katzen, zumindest die Meisten die meinen Weg gekreuzt haben, lassen sich Gebietszugewinne wie Freigang oder auch einfach nur das Treppenhaus nicht wieder so einfach abluchsen.

Ich denke der Drops mit der reinen Wohnungshaltung ist gelutscht. Er kennt nun draussen und wird, auch wenn du ab sofort diesen streng einkassierst, sich ziemlich lange beschweren und wie die meisten Katzen alle Tricks und Karten auspielen um gegen den einkassierten Freigang zu rebellieren.
Manchmal und mit viel, viel Nerven und Geduld bekommt das Rad nochmal zurückgedreht. Meist aber nicht mehr.

Die Frage also nun eher wie weiter damit umgehen oder verfahren? Findest du nicht?

Was wäre denn, wenn du erstmal anfängst, die vorhandenen Möglichkeiten auszubauen, wie Fenster vernetzen und alle Fensterbretter zu spannenden Ausblick Loungen verwandeln. Es gibt auch Fensterbalköne vielleicht ist sowas bei euch denkbar. Es gibt zum Thema Fenster sichern hier im Forum dutzende Beiträge und es gibt zum kaufen oder auch zum selber Basteln einige Ideen die ohne Bohren auskommen.

Was, wenn wir den Gedanken mal ins worst-case Szenario spinnen, machst du, wenn Katerchern sich nicht mehr nur drinnen halten lässt. Ihn weiter rauslassen und lernen (wie alle Freigängerhalter) mit der Gefahr leben? Oder auch ggf. über einen anderen Platz nachdenken?

Tatsächlich schrieb die ursprünglich vermittelnde Organisation schon damals zu ihm, dass er gern irgendwann Freigang hätte. Da war er noch ein Welpe, und letztendlich war er damals in Spanien ja auch ein Fundtier von draußen. Er war dann erst einmal in einer Pflegestelle in Deutschland (Wohnungshaltung) und wurde in Wohnungshaltung, also zu mir, vermittelt.
Er kennt also von klein auf beide Lebensweisen.

Und, wie gesagt, einmal vierteljährlich, nehm ich alle drei (jetzt nur noch zwei) schon seit etlichen Jahren mit auf Heimatbesuch, wo sie dann für ein bis zwei Wochen draußen herumstromern konnten. Zurück zuhause waren sie, abgesehen von meinem ältesten, hier im Januar zu Tode gekommenen, Kater dann wieder in der Wohnung. Probleme gab es damit keine. Selbst Loki, der ansonsten problemlos drinnen bleibt, geht in seinem "Urlaub" gern raus, erklimmt auch mal das Dach, aber akzeptiert dann auch wieder die Situation, nicht mehr raus zu können.
Insofern alles nichts Neues für sie.

Über die Fensterbanklösung kann ich mich mal informieren. Er sitzt auch jetzt schon öfter mal unter Aufsicht am offenen Fenster auf der Fensterbank, wenn ich lüfte. Und das Wohnzimmer ist zu mehr als der Hälfte verglast, sodass sie bei ansonsten geschlossenen Fenstern schon jetzt einen recht umfassenden Blick nach draußen haben.
Ihn hier raus lassen werde ich ihn aber definitiv nicht mehr; mit einem Auge weniger erst recht nicht.

Verstehe ich dich richtig, dass du der Ansicht bist, ich sollte im Zweifelsfall einen seit acht Jahren bei mir lebenden, einäugigen Kater weggeben, in der Hoffnung, jemand anderes will ihn und kann und will ihm zufällig auch noch (weitgehend) gefahrbereinigte Freigangsbedingungen bieten?
 
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Verstehe ich dich richtig, dass du der Ansicht bist, ich sollte im Zweifelsfall einen seit acht Jahren bei mir lebenden, einäugigen Kater weggeben, in der Hoffnung, jemand anderes will ihn und kann und will ihm zufällig auch noch (weitgehend) gefahrbereinigte Freigangsbedingungen bieten?

...wenn der Worst Case Fall eintritt und Kater so gar nicht mehr mit drinnen einverstanden sein sollte, du aber verständlicherweise zu große Angst haben solltest ihn wieder in den Freigang zu lassen, ja dann kann man durchaus darüber nachdenken ob man nicht ggf, einen guten Freigängerplatz für ihn findet.
 
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Viento und ich sind seit 8 Jahren ein Team. Ich liebe ihn, er liebt mich, und er hat noch seinen Kumpel hier, bekommt Aufmerksamkeit, gutes Futter und mindestens 3/4 der Zeit scheint er happy zu sein. Er ist ja auch kein Kitten mit endlosem Energievorrat mehr. Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders. Außer, dass er zeitweise vor der Tür steht und maunzt, zeigt er keine Anzeichen von Stress, frisst gut und benutzt zuverlässig das Klo.
Bei Orchid war das z.B. anders. Der wurde unsauber, wenn er nicht raus konnte, und auch sonst, wenn ihm irgendwas nicht passte. Da gab es keine wirkliche Alternative.

Ich finde Überlegungen, eine langjährig vorhandene Katze wegzugeben, nur weil sie es theoretisch irgendwo besser haben "könnte", befremdlich. Mal ganz abgesehen von der Frage, wie realistisch das ist, eine Katze in seinem Zustand a) überhaupt erfolgreich zu vermitteln und b) an jemanden, der in der Hinsicht bessere Bedingungen bietet.

Wie viele Menschen wohnen überhaupt in Gegenden ohne kritische Straße innerhalb einer üblichen Reviergröße?
Wie viele Menschen wohnen überhaupt einigermaßen ebenerdig?

Die Realität in diesen Zeiten ist doch viel mehr, dass selbst Menschen mit mittlerem Einkommen irgendwo zur Miete im xten Stock eines Mehrparteienhauses wohnen ... sofern sie sich Katzenhaltung (u.a. aufgrund der Tierarztgebühren in diesen Tagen) überhaupt noch leisten können.
Auch hier sehe ich fast täglich Katzen über die Straße laufen, entweder über die, die an meinem Haus entlangführt, oder eine der angrenzenden. Nur ich würde es nach dieser Unfallquote und dem damit verbundenen bereits zweifachen Trauma eben nicht mehr riskieren.

Im Moment darf er eh nicht raus. Er trägt immer noch seinen Kragen. Ich wollte ihn morgen eigentlich versuchsweise abnehmen (laut Tierklinik hätte der sogar schon vor 5 Tagen abgenommen werden dürfen).

Leider hat er es gestern geschafft, sich das Ding selbst abzustreifen, nach 11 Tagen Tragedauer post OP.
Als ich vom Einkaufen zurück kam, lief Viento an mir vorbei ins Treppenhaus, ohne Kragen, dafür mit blutig gekratzter Narbe. Also zum Tierarzt, die nächsten Tage Versorgung mit Salbe und mindestens 7 weitere Tage mit Kragen.
 
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... Außer, dass er zeitweise vor der Tür steht und maunzt, zeigt er keine Anzeichen von Stress, frisst gut und benutzt zuverlässig das Klo.
Bei Orchid war das z.B. anders. Der wurde unsauber, wenn er nicht raus konnte, und auch sonst, wenn ihm irgendwas nicht passte. Da gab es keine wirkliche Alternative.

Ist denn zeitweise maunzend vor der Tür stehend kein Stress? Klar, Pinkeln ist auffälliger und gesichert mehr Stress für den Tierhalter und man ist schneller gewillt, da Abhilfe zu schaffen, aber relaxed klingt das fett Markierte für mich nicht, ist aber natürlich für den Mensch leicht(er) zu ignorieren.
 
Kein Problem. Reiche ich meinen halbblinden Kater weiter wie einen Wanderpokal. Macht man mit Kindern ja auch so.
Wird sich sicherlich zeitnah jemand finden, entweder jemand mit einem gesicherten 1000qm-Garten, der nur auf ihn gewartet hat, oder einfach jemand, der nicht so zimperlich ist und ihn vor das nächste Auto laufen lässt.

Danke.
Thema ist definitiv erledigt.
 
🙄

Gib das nächste Mal doch einfach die gewünschten Antworten vor, ist einfacher für alle und du bekommst das zu lesen, was du lesen möchtest.
 
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Man kann einen Freigänger an die Leine gewöhnen. Nach einer OP an der Pfote musste sich mein Kater schonen und durfte nicht springen. Erst habe ich ihn einige Zeit mit Geschirr in der Wohnung rum laufen lassen. Bis er sich daran gewöhnt hatte. Und ich muss zugeben, das ich das klägliche Miauen nicht mehr ertragen konnte. ABER... der Kater wollte bei Wind und Wetter raus. Manchmal stand ich minutenlang da und wartete, während sich der Kater draußen hingelegt hatte. Und selbst als die Pfote verheilt war, musste ich trotzdem eine ganze Weile mit dem Kater raus gehen, weil er das so gewohnt war. Auch ohne Leine. Letztendlich war das eine stressige Situation für uns beide, obwohl ich es nur gut gemeint hatte.
 
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Du wohnst zur Miete, richtig?

Wie ist das denn mit dem Garten, gehört er zur Wohnung?
Dürftest du ihn sichern? Es gibt ja auch flexible Varianten, die schnell auf- und wieder abgebaut werden könnten, wenn du wegziehen solltest.

@AllyHH hatte hier im Forum schon mal ihre Lösung gepostet:

Gartensicherung Weidezaun Kleintiernetz Katzengarten
 
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🙄

Gib das nächste Mal doch einfach die gewünschten Antworten vor, ist einfacher für alle und du bekommst das zu lesen, was du lesen möchtest.
Entschuldige bitte:

Ursprünglich ging es um die absolut offene Frage - ohne dass ich in irgendeiner Weise schon konkrete Maßnahmen ins Auge gefasst hätte - ob und wie ein erwachsener Kater an eine Leine gewöhnt werden kann.
Dazu gab es dann etwas Hintergrund, wie ich überhaupt zu dieser Überlegung komme.

Antworten: "das so zu machen ist die schlechteste Idee", "Dir muss klar sein ...", "absolut niemals", "bloß nicht!"

Unter konstruktiven Beiträgen verstehe ich neutrale Erfahrungsberichte oder Empfehlungen. Keinen Aufschrei, weil man grundsätzliche Überlegungen anstellt oder Unterstellungen, zu denen kein Anlass geliefert wurde (von wegen unbeaufsichtigt lassen, etc.).

Der nächste Vorschlag umzuziehen, war sicherlich gut gemeint, ist aber unrealistisch. Und das ist er sicherlich für die meisten Menschen, zumindest kurz- oder auch mittelfristig, vor allem, wenn sie gerade erst einen Umzug hinter sich haben.
Es gibt ja auch Gründe, warum ich gerade hier hingezogen bin. Die Katzen waren einer davon, aber eben nicht der Einzige.
Und auch für die beiden Kater, die noch bei mir sind, ist Freigang mit Sicherheit nicht das entscheidene Kriterium, um ihr Leben bei mir zu verbringen.

Es ist nicht so, dass ich an eine Schnellstraße gezogen wäre oder generell in eine Gegend, die von vornherein schlecht geeignet für Freigang schien. Im Gegenteil erschien mir die neue Wohnung - Hochparterre, Wiese und Wald hinterm Haus, generell deutlich ruhigere Lage - deutlich geeigneter als die Stadtwohnung im 1. Stock zuvor, in der ich seit acht Jahren mit drei Katern lebte.
Die Erfahrungen der letzten Monate haben dann leider gezeigt, dass der neue Ort entgegen des ersten Anscheins gefährlicher ist als angenommen, um nicht zu sagen tödlich. Und deswegen wird jetzt ein Kurswechsel benötigt.

Und dazu kommt dann allen Ernstes die Empfehlung, meinen Kater abzugeben?

Klar, ich könnte die Idee einfach nicht ernst nehmen. Ehrlich gesagt habe ich eh den Eindruck, es geht hier einigen eher darum sich zu produzieren als konstruktive Vorschläge einzubringen.

Die Tierheime quellen über, so oder so. Auch mit süßen, jungen, gesunden, noch nicht auf bestimmte Menschen geprägten Katzen.
Wäre Viento dort vielleicht besser aufgehoben?
Oder generell eine Katze, die in einem anderen Zuhause vielleicht keinen Freigang, aber dafür Fürsorge und Platz erhält?
Wie viele Menschen können einem Freigänger eine Möglichkeit bieten, die keine nennenswerten Gefahren birgt?
Und wie ist dazu das Verhältnis von Katzen, die im Heim auf ein Zuhause warten?

Diese Überlegungen scheinen bei derartigen Ratschlägen aus irgendeinem Grund soweit völlig ausgeblendet zu werden.
 
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Man kann einen Freigänger an die Leine gewöhnen. Nach einer OP an der Pfote musste sich mein Kater schonen und durfte nicht springen. Erst habe ich ihn einige Zeit mit Geschirr in der Wohnung rum laufen lassen. Bis er sich daran gewöhnt hatte. Und ich muss zugeben, das ich das klägliche Miauen nicht mehr ertragen konnte. ABER... der Kater wollte bei Wind und Wetter raus. Manchmal stand ich minutenlang da und wartete, während sich der Kater draußen hingelegt hatte. Und selbst als die Pfote verheilt war, musste ich trotzdem eine ganze Weile mit dem Kater raus gehen, weil er das so gewohnt war. Auch ohne Leine. Letztendlich war das eine stressige Situation für uns beide, obwohl ich es nur gut gemeint hatte.
Wie ging es denn dann weiter?
Hast du den Leinengang dann lebenslänglich so durchgezogen, oder ließ sein Drang, nach draußen zu gehen irgendwann von allein nach?

Edit: Achso, jetzt habe ich es verstanden, glaube ich.
Irgendwann nach Heilung der Pfote ging er wieder eigenständig nach draußen?
 
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Du wohnst zur Miete, richtig?

Wie ist das denn mit dem Garten, gehört er zur Wohnung?
Dürftest du ihn sichern? Es gibt ja auch flexible Varianten, die schnell auf- und wieder abgebaut werden könnten, wenn du wegziehen solltest.

@AllyHH hatte hier im Forum schon mal ihre Lösung gepostet:

Gartensicherung Weidezaun Kleintiernetz Katzengarten
Muss ich nochmal nachfragen, nicht nur bei der Vermieterin, sondern ich müsste das auch mit den Nachbarn absprechen. Die Sache ist die, dass in der Einliegerwohnung unter mir schon lange jemand wohnt, der dann plötzlich immer das eingezäunte Gebiet vor der Nase hätte. Und der scheint zudem generell ein etwas schwieriges Verhältnis zu meinem Kater zu haben.
Außerdem müsste dann von einem meiner Fenster aus eine Treppe nach unten angebracht werden, und nur darüber wäre der Garten von der Wohnung aus für die Katzen erreichbar. Zur Gartenseite geht es relativ tief nach unten (nur nach vorn raus, Richtung Straße, ist die Wohnung fast ebenerdig).
 
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