Woran erkennt man einen Streuner?

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Nachtigall

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Ich lese hier immer wieder, dass jemandem eine Katze zugelaufen ist. Daher meine Frage: woran erkennt ihr, dass diese Katze herrenlos ist? Eine zutrauliche Katze muss doch das Vertrauen von einem Menschen gefasst haben, sprich ein Zuhause haben.
 
A

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Es gibt sehr zutrauliche Katzen, die von ihren Menschen einfach vor die Tür gesetzt werden oder sogar irgendwo in der Pampa ausgesetzt werden.

Es gibt keine eindeutigen Merkmale, ob Katzen Streuner sind.

Oft sind Streuner ausgemergelt, halb verhungert und voller Parasiten.

Aber eine dünne Katze kann auch einfach nur alt und krank sein und trotzdem ein gutes Zuhause haben.

Und die proppere, gepflegt wirkende Katze kann wiederum ein Streuner sein.

So sah nämlich mein Dicker aus, als er beschloss, hier einzuziehen. Den hätte man rein äußerlich nie für eine heimatlosen Streuner gehalten. Aber er war es trotzdem, niemand hat ihn vermisst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss schon unterscheiden zwischen "Zuläufer" und "Streuner", erkennen kann man das oft - aber nicht immer - am Pflegezustand (Fell, Magerkeit).

Dennoch sollte der erste Weg zum TA führen, wegen der vorhandenen Katzen und um auf Chip/Tattoo schauen zu lassen, und auch Suche nach evtl. vorhandenen Besitzern ist nötig.
 
Streuner, die draussen geboren und aufgewachsen sind, sehen oft gar nicht ungepflegt, ausgemergelt und krank aus, da sie es gelernt haben, draussen zu ueberleben.
Herrenlose Katzen, die ausgesetzt wurden, sind oft im erbaermlichen Zustand, da sie oft nicht wissen, wie sie draussen ueberleben sollen und auch ihr Immunsystem dem Draussenleben nicht angepasst sind. Streuner ueber Generationen ueberleben durch generationslange Selektion.

Chip ist meistens ein Zeichen, dass es (noch) einen Besitzer gibt. Meldung bei Tasso, Fundbuero, TH, TA weisen definitiv auf eine vermisste Katze hin.

Kein Chip, kein Tatto, keine Vermisstenmeldung - Streuner oder ausgesetzt.

Nicht kastriert sind oft Streuner, naja, unsere hier sind alle soweit mal wieder kastriert und stehen gut im Futter.

Ist also nicht so leicht zu unterscheiden.
 
Die Katzen von meiner Futterstelle würde man auch nicht als Streuner erkennen. Sie sehen alle rund und gesund aus und mit glänzendem Fell. Durch ihr dickes plüschiges Winterfell wirken sie jetzt runder als meine eigenen Wohnungskatzen.

Alte und sehr junge Katzen, die uns als zugelaufen gemeldet werden, sind oft in keinem guten Zustand. Da sieht man schon, dass sie länger nicht mehr in menschlicher Obhut waren.

Wenn du den Verdacht hast, dass es ein Streuner ist und ihn niemand in deiner Nähe kennt, würde ich das Tier auf jeden Fall einfangen und zum Tierarzt bringen. Der kann den tatsächlichen Zustand feststellen.
 
Ich war bei Carlos damals auch sehr unsicher, ob er ein Streuner ist oder ein zuhause hat - er sah sehr wohl gut genährt aus, auch fand ich sein Fell nicht strupig. Ich fand eigentlich er sah gut aus und machte einen entspannten Eindruck.
Er ist immer vor mir weggelaufen, was ich ja okay fand, wenn er ein Zuhause hat (meine erste Vermutung).

Mich hat dann mal gewundert als ich ihn humpelt durch unsere Siedlung laufen gesehen habe....das hat ich stutzig gemacht.
Wer lässt denn seine verletzte Katze draußen rum rennen?
Und dann kamen mir Bedenken:
warum sehe ich diese Katze so oft? Warum kommt er auf mich zu?

Schlussendlich hab ich ihn dann vermehrt beobachtet/angesprochen und konnte dann als er mehr Vertrauen hatte, eindeutig sehen, dass er "Bömmelchen" hatte....:eek:

Ein besonders Erlebniss war, als er aufeinmal vor meiner Terassentür saß......(vor der Haustür lag er schon öfter, ist nur leider immer weg gelaufen als ich die Haustür geöffnet habe).
Vor meiner Terassentür ist er nicht nie mehr weg gelaufen....

Die Frau vom TSV sagte, dass er jetzt allen seinen Mut genommen hat und endlich wusste, wo ich wohne....

Als ich ihn dann einfangen konnte (habe mir eine Lebendfalle vom TSV geliehen) und dem TA zum kastrieren gebracht habe, gab dieser mir die endgültige Bestätigung:
der Kater war zwischen 5-8 Jahre alt (näher konnte TA es nicht sagen, da alle Zähne abgebrochen waren), Generationen von Ohrmilben, Zecken, Flöhe.

Laut TA und dem TSV konnte ich mir die Mühe sparen einen Vorbesitzer zu suchen (hab trotzdem ein paar Meldungen abgegeben), da der Kater wohl schon seit Jahren auf der Straße lebte.
Der TA meinte, um den Kater hätte sich schon seit Jahren niemand mehr gekümmert.....

Ggf. war er auf der Straße nicht geboren oder auf einem Bauernhof und kannte Menschen deshalb ein bisschen, aber Carlos war definitv ein jahrelanger Streuner, der eben auch etwas zutraulich war und äußerlich erstmal auch wohl genährt aussah.



Leider ist Carlos nach einem 3/4 Jahr am Gehweg gestorben...ich denke noch so oft an ihn!!!!!

Er hat mich gesucht und ich hab ihn geliebt!

Das wollte ich noch anmerken:
die TA Helferin sagte mir noch, bei Carlos "Abholung", dass er nicht mehr lange zu leben hat.....er wäre für einen Streuner schon alt.
Carlos hatte wohl diese ganzen Streuner-Krankheiten.....vielleicht deshalb der dicke Bauch?

Ich konnte ihm leider nicht mehr helfen......

Carlos hatte aber immerhin zum Schluß ein Zuhause und eine Mami!

Ich habe Carlos auch gefunden und beerdigt.

Die größte Ehre der Welt, ist es für mich:

Wenn eine Katze zu mir kommt!

Für Carlos.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Katzen von meiner Futterstelle würde man auch nicht als Streuner erkennen. Sie sehen alle rund und gesund aus und mit glänzendem Fell. Durch ihr dickes plüschiges Winterfell wirken sie jetzt runder als meine eigenen Wohnungskatzen.

Das ist bei uns genauso, obwohl es nicht so kalt wird.:)

Manche Katzen sind in Freiheit mit gut betreuter Futterstelle/ggf. aerztlicher Versorgung besser aufgehoben, als in einem unpassenden zu Hause.
 
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Der Kater, der mir zugelaufen ist, sah sehr, sehr schlimm aus. Klapperdürr, struppiges Fell, wir haben 40(!) riesengroße Zecken raus, da waren noch Unmengen an Kleinen, die haben wir dann mit Frontline bekämpft.
Er hatte schwere Zahnfleischentzündung und ein verletztes Bein. Dazu Katzenschnupfen vom feinsten. Und natürlich unkastriert. Und er hatte FIV.

Wegen der Zahnfleischentzündung waren ihm schon etliche Zähne ausgefallen, es mußten noch welche entfernt werden. Deshalb war es nicht möglich, sein Alter zu schätzen.

Er war vom ersten Tag an ein riesiger Schmusekater. Ich bin mir sicher das er nicht auf der Straße geboren wurde, sondern hier im Dorf ausgesetzt wurde. Das kommt hier öfter vor, hier haben bestimmt 10 Leute eine Katze, die über Nacht plötzlich hier im Dorf rumirrte. :reallysad: Nur diesen Kater wollte keiner aufnehmen, weil er so krank wirkte. Und dann lag er plötzlich in meiner Scheune.

Er hatte hier noch 3 Jahre. Dann brach das FIV voll aus, und innerhalb von 1 Woche haben alle Organe versagt. Wir konnten nichts mehr tun, als ihm beim Sterben zu helfen.
 
Als Lucky uns zulief, war er winzig, ziemlich schlank (jung), sein Fell war gar nicht so struppig oder matt, es glänzte nur wenig.
Vom Äußeren wäre ich bei Lucky nicht unbedingt von einer heimatlosen Katze ausgegangen.

Das einzige was mich stutzig machte war, das er schon quasi "schrie" vor Nachbars Balkon. Der kleine Zwerg hatte schon fast jeden Balkon "fertig angeschrien" und niemand kümmerte sich.
Als er bei uns vor'm Balkon schrie, ließen wir ihn rein. Er suchte offensichtlich den Kontakt zu Menschen; unsere TÄ sagte uns, das er vermutlich den Kontakt zu Menschen suchte weil er Schmerzen hatte.

Hätte Lucky nicht lauthals geschrien, hätten wir ihn nicht rein gelassen.

Im Nachhinhein habe ich durch Zufall rausgefunden, das eine Dame (2 Straßen weiter) es gut mit Lucky meinte und ihn schon ca. 10-14 Tage zuvor gefüttert hat, aber nicht beim TA mit ihm war.


Edit sagt, an den Zecken hätte ich bei Lucky auch nie davon ausgehen können das er herrenlos ist - Lucky "riecht" einfach nicht gut genug für die Zecken.
Bei Kasim ist es genau das Gegenteil, er zieht die Zecken, Milben etc quasi an. Der hat im Sommer so ziemlich alles was man haben kann. :/
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Streuner, die draussen geboren und aufgewachsen sind, sehen oft gar nicht ungepflegt, ausgemergelt und krank aus, da sie es gelernt haben, draussen zu ueberleben.
Herrenlose Katzen, die ausgesetzt wurden, sind oft im erbaermlichen Zustand, da sie oft nicht wissen, wie sie draussen ueberleben sollen und auch ihr Immunsystem dem Draussenleben nicht angepasst sind.

Und auch das kann man nicht verallgemeinern. Mein Dicker war nach dieser Definition eher eine herrenlose Katze als ein Streuner. Trotzdem war er gut genährt und wirkte auch gepflegt. Von Würmern, Flöhen und Zecken mal abgesehen;)

Dickie kannte aber definitiv das Zusammenleben mit Menschen. Er wurde innerhalb von wenigen Tagen handzahm, ließ sich auf den Arm nehmen, kannte ein Katzenklo und so weiter und so fort.

Für mich ein klarer Fall von. "Aus dem Auto geworfen, vor die Tür gesetzt, nach dem Umzug zurückgelassen."
 
  • #11
Und auch das kann man nicht verallgemeinern.

Verallgemeinern kann man eigentlich nie, wenn es sich um Lebewesen handelt, weil jedes mit einer gegebenen Situation anders zurecht kommt.

Setze mal 10 Leute im Dschungel aus, der eine schlaegt sich durch, der andere geht unter.

Im Heim habe ich wohl unter Hunderten das ganze Spektrum gesehen, aber ein gewisses Muster zeichnet sich ab.

Das uebelste, was mir je begegnete, war eine Langhaarkatze, mit gezogenen Krallen ausgesetzt.:massaker:
 
  • #12
Bei meiner Freundin lebt eine blinde Langhaarkatze, die ausgesetzt wurde.:mad: Es gibt Leute, die schrecken wirklich vor nichts zurück.

Im Zweifel würde ich mich lieber einmal zuviel als einmal zu wenig um eine Katze kümmern, bei der man sich nicht sicher ist.

Das Schlimme ist nicht, sich mal um eine Katze zu kümmern, die es nicht braucht, sondern wenn solche Katzen einfach behalten werden.
Weil rein optisch kann man es einfach nicht mit ausreichender Sicherheit sagen.

Also im Zweifel der Katze helfen, aber immer nach dem Besitzer suchen.
 
  • #13
Ich lese hier immer wieder, dass jemandem eine Katze zugelaufen ist. Daher meine Frage: woran erkennt ihr, dass diese Katze herrenlos ist? Eine zutrauliche Katze muss doch das Vertrauen von einem Menschen gefasst haben, sprich ein Zuhause haben.

M.E. nach gar nicht.

Auch nicht zutrauliche Katzen können ein Zuhause haben.

Am Fellzustand? Auch nicht.

Bei einer Katzensuche hier fiel mir eine Katze auf: sie sah recht schlimm vom Fell her aus, war aber nicht gerade scheu.
In der Nachbarschaft erkundigt und es kam raus: diese Katze ist schwer krank und deshalb ihr entsprechendes Aussehen.

Unsere Katze ist vor fast 6 Jahren entlaufen. Sie wäre scheu gegenüber Fremden. Wie würde sie nach fast 6 Jahren aussehen? Gepflegt wie bei uns - mit Sicherheit nicht.Selbst nach einem Jahr würde sie ggf. verfloht und in schlechtem Zustand irgendwo zugelaufen sein.
Selbst mit Tätowierung die, vielleicht falsch abgelesen das schlecht lesbar sein kann und dann auch als"nicht registiert", aufgefunden worden sein kann. Dann wohlmöglich die Spekulation: nicht registriert = ausgesetzt.:(

Keine Katze hat ein Schild um den Hals hängen: ich wurde ausgesetzt, ich bin ein Streuner und herrenlos.

Deshalb sollte jede zugelaufende Katze grundsätzlich gemeldet werden: bei Tasso, im Fundbüro und beim Tierschutzverzeichnis.

Ich schaue bis heute noch immer mal wieder alle Fundmeldungen durch.
 
  • #14
Mein Merlin (wirst mir immer Fehlen) war recht eindeutig als echter Streuner, oder eher verwilderter Kater erkennbar.

Unkastriert, voller Flöhe, Milben und Würmer, in lebensbedrohlichem körperlichen Zustand, kein Katzenklo gekannt, massive Angst vor Menschen, am Anfang auch ernstgemeinten Verteidigungswillen... Futterneid + brutales Jagdvermögen (hat sogar junge Wildkaninchen gebracht), mager war er nicht.... vor Panik ist er nach dem Fangen in den ersten Minuten sogar gegen die Fenster gesprungen (wohl nicht gekannt)...

Mir war klar, dass der Junge kein Zuhause hatte und wenn, hätte ich ihn dorthin nicht zurückgegeben...
 
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  • #15
Bei meiner Freundin lebt eine blinde Langhaarkatze, die ausgesetzt wurde.:mad: Es gibt Leute, die schrecken wirklich vor nichts zurück.

Im Zweifel würde ich mich lieber einmal zuviel als einmal zu wenig um eine Katze kümmern, bei der man sich nicht sicher ist.

Das Schlimme ist nicht, sich mal um eine Katze zu kümmern, die es nicht braucht, sondern wenn solche Katzen einfach behalten werden.
Weil rein optisch kann man es einfach nicht mit ausreichender Sicherheit sagen.

Also im Zweifel der Katze helfen, aber immer nach dem Besitzer suchen.

Das alles moechte ich mal 100 % unterschreiben.

Nach den Besitzern suchen:

Wir haben es immer einfach, wenn wir Katzen vom Animal Service bekommen, die stellen vorher professionelle Nachforschungen an und bekommen auch Infos ueber die Polizei.
Wieviel leichter waere es manchmal, wenn alle Katzen gechipt und registriert waeren, aber dann kann man sie ja ggf. nicht mehr "entsorgen".:massaker:
 
  • #16
Meine beiden Katzen sind gechippt und ich hab die jetzt bei Tasso registriert. Gibt es noch mehr Stellen bei denen man registrieren sollte?
 
  • #18
danke für den Tipp!
 
  • #19
Keine Ursache.:)

Normal wird halt bei Tasso nachgefragt; es kann nicht schaden wenn man sein Tier zusätzlich beim Tierschutzbund registrieren lässt.

Grundsätzlich gibt aber leider nunmal auch eine Registrierung bei Tasso etc. keine 100prozentige Sicherheit.
Dazu muss ein Finder dann auch auch noch sich über diese Möglichkeiten bewusst sein und entsprechend reagieren.

Genau deshalb und weil es auch durchaus nicht gekennzeichnete Katzen gibt die verzweifelt gesucht werden ( einfach auch die "blöde" Einstellung: Katzen finden immer nach Hause), sollte grundsätzlich jede zugelaufene Katze entsprechend gemeldet werden.
 
  • #20
weil es auch durchaus nicht gekennzeichnete Katzen gibt die verzweifelt gesucht werden ( einfach auch die "blöde" Einstellung: Katzen finden immer nach Hause), sollte grundsätzlich jede zugelaufene Katze entsprechend gemeldet werden.

Und auch die bloede Einstellung: "In meine Katze kommt kein Fremdkoerper".
Oder "Meine Katze kennt jeder im Dorf".

Mist nur, wenn sie im Lieferwagen unbemerkt mitfaehrt oder was aehnliches.
 

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