Freigang doch möglich? (Achtung – lang!)

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Hallo allerseits!

In diesem Thread http://www.katzen-forum.net/eine-katze-zieht-ein/174109-man-will-zwei-hat-aber-nur-einen.html habe ich bereits ein bisschen über meine zwei Katzenmonster geschrieben.

Der, um den es mir in diesem Thread geht, ist mein 2-jähriger Bengale Benji.
Er ist seit Ende 2013 bei mir, es ist bereits sein viertes Zuhause! :eek:
Er wurde an mich als Einzelkater abgegeben, weil die Vorbesitzer meinten, er würde sich mit anderen Katzen nicht verstehen.
Als ich Benji zu mir nahm, war ich der Meinung, ich könnte aus ihm einen Freigänger machen. Leider stellte er sich als wesentlich schreckhafter und scheuer als befürchtet heraus. Das alles ist zwar schon VIEL besser, seit der zweite Kater eingezogen ist, aber trotzdem ist Benji extrem unsicher. Bei Veränderungen und Stress frisst er nicht mehr, zieht sich völlig zurück usw.

Zudem hat er ein körperliches Leiden. Er kann mittlerweile zwar besser springen (wohl weil er die Abstände in meiner Wohnung besser kennt), aber manchmal zerreißt es mir richtig das Herz, wenn ich sehe, wie er z.B. Anlauf nehmen muss, um auf meinen Schoß zu springen. Und das bei einem Bengalem!! Die sind ja dafür bekannt, besonders gute Springer und Kletterer zu sein.
Na gut, klettern kann er schon (die Gittertür bei der Zusammenführung ist er jedenfalls öfters mal raufgeklettert), aber springen…….
Dass seine Züchterin nicht so superseriös sein kann, ist klar, aber Benji ist halt nach mehreren Stationen bei mir gelandet.
Beim Gehen knickt Benji mit dem rechten Hinterbein (Sprunggelenk) häufig nach außen weg. Die Vorbesitzer sagten dazu, er hätte sich als Kleiner beim Vorvorbesitzer beim Sturz was verrenkt.
Beim Tierarzt war ich natürlich, der meinte, Benji hätte wohl nichts an den Gelenken, man könne zwar röntgen, um herauszufinden, ob man vielleicht doch etwas sieht, aber er war wenig zuversichtlich, dass man dann überhaupt etwas dagegen tun kann. Jedenfalls war mein Tierarzt der Meinung, ich solle Benji lieber nicht nach draußen lassen.
Auch mein Freund und andere Bekannte raten mir recht energisch davon ab, Benji nach draußen zu lassen, aber mein Eindruck ist, dass es ihm jetzt mit Gesellschaft zwar besser geht, aber er langweilt sich einfach in der Wohnung. Spielen mag er nicht so gern, er beschäftigt sich eigentlich hauptsächlich damit, Pangu (das ist der andere Kater) zu jagen, auf ihn draufzuspringen und ihn mit Zähnen und Krallen zu malträtieren. Pangu ist hart im Nehmen, flüchtet aber immer öfter.

Wie gesagt würde ich Benji (und natürlich auch Pangu) sehr gerne nach draußen lassen, hierzu möchte ich die Freigängerfreunde im Forum befragen.

Meine wohntechnischen Begebenheiten sind folgende.
80qm Wohnung im 2. Stock in einer kleinen Stadt, zwar gibt es Straßenverkehr, aber v.a. viele Hinterhöfe, ich wohne direkt am Fluss (nur einspurige verkehrsarme Straße zwischen Haus und Fluss). Es gibt in meiner Gegend viele Freigänger, ich habe hier in 25 Jahren noch keine überfahrene Katze gesehen.
Der 2. Stock war für meine frühere Katze kein Hindernis, man hat ihn nach draußen gelassen, wenn er wollte, und wenn er wieder rein wollte, hat er halt gemaunzt und jemand (wir oder jemand von den Nachbarn) hat ihm die Tür geöffnet. Katzenklappe ist keine Option, aber man könnte vielleicht beim Kellerfenster etwas basteln, so dass es zumindest Unterschlupf bei Regen gäbe. Katzenklappe von der Kellertür ins Haus geht auch nicht, weil Brandschutztür usw., und das geht nicht mal bei der Wohnungstür.
Ein Stück des Gartens zu gesichertem Freigang machen kann ich leider auch nicht.

Ganz am Anfang, als Benji frisch eingezogen ist, war er mal im Treppenhaus unterwegs, er kam bis ganz unten, war dann aber völlig verstört und ich musste ihn todesmutig nach oben tragen.
Das hab ich noch nicht erwähnt, auf den Arm nehmen kann man Benji ÜBERHAUPT NICHT, das probiert man nur einmal aus. Beim Stiegenausflug hatten wir keine Wahl, aber in der Wohnung angekommen hat er mich vor lauter Panik so gekratzt, dass man die Narbe immer noch deutlich sieht.
Mit viel Clickern habe ich jetzt erreicht, dass er sich ganze 2x auf meinem Schoß hingelegt hat, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Ihr seht also, Fortschritte sind vorhanden, aber es dauert soooo lang. Mittlerweile kommt er fast immer, wenn ich pfeife, aber das hat auch ewig gedauert.
Ich versuche, möglichst regelmäßig alle 12 Stunden zu füttern, aber Benji interessiert sich eigentlich selten fürs Futter, es sei denn, es gibt Frischfleisch oder Trockenfutter (nur zum Suchen, im Fummelbrett oder zum Clickern).

Ach ja, Benji ist nicht gechippt, aber das lässt sich ja schnell ändern, wenn ich denn die Entscheidung treffe, ihn nach draußen zu lassen. Kastriert sind selbstverständlich alle beide.

Habt ihr Meinungen, Ratschläge, sonstwas dazu, wie ich aus Benji doch noch einen Freigänger machen könnte? Hab ich vergessen, etwas dafür Wichtiges zu erwähnen?

Verregnete Grüße
Corinna
 
A

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Ich habe mehrfach erlebt, dass schreckhafte Katzen und auch motorisch etwas gehandicapte Tiere mit Freigang deutliche Verbesserungen erleben. Das dauert zwar, ist aber eine recht gravierende positive Entwicklung. Er hätte auch die Möglichkeit seine anderen Sinne zu optimieren, das wird leider häufig gar nicht berücksichtigt bei Wohnungshaltung.
Wir sind da aus Menschensicht viel zu ängstlich, trau deinem Kater mehr zu.
 
Hallo und danke für die Antworten!


Also ich möchte Benji nicht abgeben, er hat ziemlich lang gebraucht, um sich bei mir einzugewöhnen, mittlerweile scheint es ihm doch ganz gut zu passen. Mir kommt er zu sensibel vor, als dass er ein weiteres neues Zuhause gut verkraften würde. Wie gesagt ist er bei mir bereits in seinem 4.*Zuhause!

Hab jetzt länger darüber nachgedacht und einen langen Text darüber geschrieben, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass ich ihn wirklich nur im Notfall hergebe. Deshalb habe ich alles wieder gelöscht. ;)


Einen dritten Kater könnte ich theoretisch schon aufnehmen, das Thema Freigang würde aber über kurz oder lang bei mir wieder aufkommen. Dann hätte ich DREI Kater, denen ich das Draußen verwehren würde, da macht mein Gewissen nicht mehr mit! :( Außerdem sprengt ein dritter Kater ehrlich gesagt meinen Fixkostenrahmen.


Also Fakt ist: Benji soll bei mir bleiben und ich hätte gerne, dass er nach draußen geht. Mein Gefühl ist, dass Freigang ihm sehr gut täte, ich denke, da würde er aufblühen.
Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist, wenn er jetzt z.B. auf einen Baum springen würde oder in ein Loch und nicht selber herunter- bzw. herauskäme. Ihn zu holen, wäre sehr schwierig, weil man ihn ja wie erwähnt nicht hochnehmen kann.
Andererseits würde das wahrscheinlich doch irgendwie gehen, damals im Stiegenhaus ging es ja auch, als er unten "gefangen" war.


Je länger ich ernsthaft über Benjis Freigang nachdenke, desto eher meine ich, ich sollte es versuchen.

Deshalb brauche ich jetzt Tips, wie ich am besten vorgehen kann und sollte! :)

Hoffentlich kommt das jetzt nicht beratungsresistent rüber, dass ich Benji nur als allerletzte Option abgeben möchte.


Klar ist, dass Benji gechippt wird. In dem Zuge könnte ich ihn dann auch röntgen lassen. Die Vorbesitzer meinten, er habe sich als Kleiner eine Luxation zugezogen und deren TA sagte, da könne man nichts mehr machen, zudem habe es ihn wohl früher mehr belastet als jetzt.
Mein TA hat die Beine abgegriffen und gestreckt und gemeint, er könne nichts Ungewöhnliches feststellen, und Schmerzen schien Benji dabei auch nicht zu haben (er ließ brav mit sich geschehen).


Sonnige Grüße und nach wie vor gerne offen für Gedanken und Ratschläge
Corinna
 
Also eine schreckhafte Katze würde ich lieber rauslassen als eine die sich vor Wonne auf der Hauptsstrasse suhlt und jedem Spaziergänger hinterherläuft...;) Solange sie nicht "kopflos" ist und das weiss man erst wenn man es versucht.

Aber im Zweiten Stock, das wäre etwas was mir Bauchweh machen würde.

Auf jeden Fall würde ich diesen Kater besonders auf ein "Super Lecker" konditionieren und anfangs nach Möglichkeit nur mit ihm rausgehen, je nachdem wieviel vertrauen er mittlerweile zu dir hat.
Das du dich mit rausstellst, ihn versucht immer wieder mal zu dir zu rufen, zu loben und streicheln ohne ihn festzuhalten..dann ihn mal ins Haus locken mit super Lecker..das die Bindung ans Eigenheim besonders positiv verknüpft wird und er gerne wieder reingeht.
:)

Lg
 
Ich würde ihn zu erst mal röntgen lassen...
 
Genauso würde ich es auch machen. Fang jetzt bei dem schönen Wetter an und lass immer die Tür offen, damit er erst mal gleich rein kann.
Renn ihm draußen bitte nicht kopflos hinterher. Das verunsichert und glaub mir, der Kater kann mehr wie du denkst. :)
 
Mir würde Freigang auch Kopfzerbrechen machen, da er ja gehandicapt ist und sich vor Gefahren z.B. einen Hund nicht rechtzeitig auf einem Baum retten kann.

Vielleicht wirklich nur unter Aufsicht rauslassen oder mit (hab da aber keine Erfahrung mit) so einem Peilsender http://www.amazon.de/Loc8tor-Plus-Ortungsgerät-Katzenhalsband-Senderschutzgehäuse/dp/B004CRLIPI rauslassen. Damit kannst du deinem Kater im Notfall schneller finden. Fällt mir jetzt gerade so ein, widerrum bin ich auch kein Freund davon Katzen Halsbänder umzumachen, was ja auch gefährlich werden kann.
 
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Na ist er so gebrechlich?

Dann und überhaupt ausdiagnostizieren und mit dem TA nochmal besprechen.
 
Wenn er Anlauf braucht, um auf den Schoß zu springen würde ich ihn erstmal richtig untersuchen lassen.
 

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