Urlaubs-Hund aufnehmen?

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Fellknäul

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20. Juli 2009
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München
Hallo,

ich bräuchte mal Euren Rat und Eure Erfahrungen.

Ich habe zwei Kater, bald 2 Jahre alt, Freigänger.

Meine Freundin hat einen 1jährigen Labrador-Mix. Sie fliegen nun bald in Urlaub und hat mich gefragt, ob ich den Hund für diese 2 Wochen nehmen könnte, da er uns schon kennt und wir schon öfter mit ihm Gassi gegangen sind. Sie hätte dann einfach ein besseres Gefühl als in einer Hundepension.

Wir würden den Hund gerne für die Zeit aufnehmen, allerdings nur, wenn es für unsere Katzen absolut in Ordnung geht.

So, nun zu meiner Frage. Wie gehe ich es am besten an?

Gestern war meine Freundin mit dem Hund schon mal bei uns (am Tag davor hatten wir schon Decken ausgetauscht, damit sie jeweils die Gerüche kennenlernen können). Sie hatte ihn an der Leine. Ich hatte extra die Terassentür ganz aufgemacht, sodass die Katzen entweder in den Garten oder auch nach oben in die oberen Stockwerke fliehen könnten.
Als sie den Hund im Gang gesehen haben, sind beide sofort zur Klobürste mutiert. Ich glaube, so aufgepuschelt habe ich sie noch nie gesehen. Wir haben dann den Hund, der sich sichtlich gefreut hatte, Platz machen lassen und meine Freundin und ich haben uns in den Gang auf den Boden gesetzt und geratscht. Nach ca. 5 Minuten haben sich die Katzen beruhigt. Sie sind auch nicht weggelaufen, sondern kamen bis zur Wohnzimmertür ran.
Leopold ist nach weiteren 5 Minuten dann in den Gang gekommen und auf die Schuhbank gesprungen. Dort hat er sich dann die Pfoten geputzt und sich anschließend hingelegt mit eingerollten Pfoten.
Dann habe ich zu meiner Freundin gemeint, sie soll jetzt mit dem Hund wieder gehen, damit es ein positives Erlebnis bleibt.

Heute ist sie wieder mit dem Hund gekommen und hat ihn gleich im Gang Platz machen lassen. Die Katzen kamen gerade vom Garten rein. Leopold ist mit erhobenem Schwanz auf den Hund neugierig zu, hat dann aber 2 Meter davor wieder abgedreht und ist ins Wohnzimmer zurück. Nach einiger Zeit ist er dann wieder raus in den Garten spaziert und kam dann nochmal zurück.
Ich meinte dann, wir sollten den Hund jetzt mal ins Wohnzimmer lassen. Als der Hund das Wohnzimmer betrat, hat Leopold gleich wieder einen Buckel gemacht und den Schwanz gepuschelt, hat sich aber dann schnell wieder beruhigt. Gismo, unser 2. Kater lag die ganze Zeit über vor der Terassentür.
Nach einiger Zeit hat sich Leopold dann auf einen Stuhl in der Nähe des Hundes gelegt und Gismo ist wieder raus auf die Terasse gegangen.
Als wir mit dem Hund dann Richtung Terasse raus sind, haben die Katzen nur neugierig gekuckt. Wir sind dann mit dem Hund noch in den Garten und auf die große Gemeinschaftswiese, die Katzen immer im Sicherheitsabstand hinterher.
Nur einmal ist der Hund dem Gismo etwas zu nahe gekommen (ca. 2m Abstand) da hat Gismo etwas geknurrt. Anschließend sind wir wieder ins Haus zurück, die Katzen hinterher, und dann sind sie wieder gegangen.

So, das jetzt erst mal die lange Geschichte, was wir bisher gemacht haben.
Wie solls jetzt weitergehen? Soll der Hund uns so oft wie möglich besuchen, damit sich die Katzen an ihn gewöhnen. Meint ihr, das wird überhaupt was?
Von unserer Seite besteht überhaupt kein Druck, denn wenn es nicht klappt, dann klappts halt nicht, ich will da meine Katzen nicht überfordern und meine Freundin hat vorsichtshalber auch schon mal einen Platz in der Hundepension reserviert.
 
A

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Ich finde, ihr macht das so ganz richtig:)

Eure Katzen kennen noch keinen Hund und müssen sich erstmal an die Situation gewöhnen.

Würde die Besuche weiterhin durchführen und evtl. den Hund mal ein paar Stunden (natürlich unter Aufsicht) an die Katzen heranführen.
 
Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das herhabe, aber:
Wenn du mit dem Hund so normal wie möglich umgehst, dann wird das für alle Beteiligten leichter.Klar, du musst am anfang dabei sein, aber dabei weder Katzen noch Hund sonderlich betüddeln, denn sonst denken sie sich "Ach du meine Güte, wir werden so betüddelt, das ist bestimmt eine ganz schlimme Situation!" (Naja, so in etwa jedenfalls^^)
Aber so wie ihr das beschreibt klingt das auf jeden Fall gar nicht schlecht.
 
Das macht ihr doch super, und die Anfänge sind hoffnungserweckend!

Ich würd genau so weiter machen... wie lange ist es noch hin bis zum Urlaub?
 
Hallo,

wir haben zwei Hunde (6-jährigen Labradorrüden Rocco und die 10-monatige mittelgroße Mischlingshündin Carla), einen Kater (Valentin, 11 Monate) und eine Katze (Jule, ein Jahr alt).

Eine Hund-Katz-Zusammenführung funktioniert folgendermaßen:

Generell bleibt der Hund (vor allem ein beinahe grundsätzlich katzen- und menschenfreundlicher sowie sehr verspielter Labrador) zunächst einmal angeleint und darf auf keinen Fall mit den Katzen alleingelassen werden.

Ihr holt die Katzen, lasst ihnen Fluchtmöglichkeiten in andere Räume sowie eine Möglichkeit zum erhöhten Sitzen im selben Raum (Regal, Schrank, Tisch - Hauptsache höher als der Hund). Die Terrassentür schließt Ihr: Rennen die Katzen durch den Garten davon, hat kein Beteiligter der Zusammenführungsaktion etwas davon.

Ihr bewaffnet Euch mit Lekkerlies für den Hund und Lekkerlies für die Katzen. Für die Katzen am besten rohe Fleischstückchen, da sie das hundert Prozent annehmen. Der Hund erhält den Befehl "Sitz und Bleib". Wenn sich die Katzen nach der ersten Begegnung mit dem Hund beruhigt haben und sich in unmittelbarer Nähe befinden, sprecht Ihr die Katzen an und füttert sie mit ein paar Happen. Erst nach den Katzen erhält der Hund auch ein Leckerli (eins!). Das ist seine Belohnung, dass er ruhig geblieben ist, die Katzen nicht zum Spiel aufgefordert hat oder sich sonstwie nervös verhielt. Ihr sprecht lobend auf den Hund ein. Wieder der Befehl "Sitz und Bleib" und lobende Ansprache. Z.B. "Feiiiiin. Das sind die Katzies. Die sind keine Spielkameraden. Sitz und Bleib." Dann erhalten die Katzen wieder rohe Fleischstückchen. Der Hund muss zugucken. Erst dann erhält er wieder ein Leckerli.

Dies hat auch den Zweck, dass der Hund die Hierarchie erlernt: Die Katzen stehen in der Hierarchie über ihm. Wer zuerst Futter erhält (so ist es im Hunderudel), ist der Ranghöchste. Er wird sich nach einiger Übung den Katzen nähern können ohne auf sie zuzurennen, sie zu jagen oder zum Spiel aufzufordern.

Das muss man natürlich immer und immer wieder üben. Im besten Fall mehrmals täglich.

Wenn das sitzt, soll Deine Freundin Hundefutter mitbringen und den Hund bei Dir füttern. Und zwar zur Fütterungszeit Deiner Katzen. Erst erhalten die Katzen ihr Essen. Der Hund sitzt daneben und muss zugucken. Auch hierbei: Lobend auf den Hund einreden, wenn er sich ruhig verhält. Verhält er sich nicht ruhig, den Hund sofort korrigieren. Sind die Katzen mit ihrem Essen fertig, erhält der Hund sein Futter als Belohnung.

Das müsste auch mehrmals geübt werden.

Der nächste Schritt wäre dann, dass alle gemeinsam ihr Futter einnehmen. Auch das müsste täglich stattfinden.

Und dazwischen immer wieder die Leckerli-Übung.

Später geht Ihr gemeinsam in den Garten. Auch dort die Leckerli-Übung. Dort werden die Katzen rennen und springen. Der Hund darf sie nicht verfolgen. Der Befehlt ist: "Sitz und Bleib." Auch wenn der Hund bei Euch Urlaub macht, darf er nicht alleine oder nur an der Schleppleine in den Garten mit den Katzen. Denn sobald Ihr ihm den Rücken zudreht, ist es durchaus möglich, dass er die Katzen jagen wird. Auch dies muss der Hund erst mit Geduld lernen. Ein Hund jagt die Nachbarskatzen, aber nicht die eigenen. Dies lernt er, indem er täglich im selben Haushalt mit den Katzen lebt. Unsere Hund lernten, überhaupt keine Katzen zu jagen. Auch nicht die Nachbarskatzen. Das dauerte einige Monate.

Sollte Deine Freundin bereits in drei Tagen in Urlaub fahren, bleibt Euch nicht die Zeit für eine optimale Zusammenführung. Und dann lege ich nicht die Hand ins Feuer, dass die Zusammenführung so reibungslos vonstatten geht.
Dann müsstest Du die Tiere separieren und täglich die Zusammenführungsübungen durchführen (wenn Du die Zeit dazu hast und Dir das zutraust allein ohne die Hunde-Dosi).

Auf jeden Fall die Tiere nachts separieren! Wir haben unsere Carla-Hündin seit Anfang Februar und lassen erst jetzt seit einigen Tagen die Küchentüre leicht angelehnt, damit die Katzen nachts wieder durchs komplette Haus laufen können (Hunde schlafen in der Küche). Wir mussten sie solange separieren, da ein Junghund nachts gerne die spielenden Katzen quer durch die Wohnung verfolgt. Und da kann leicht einiges zu Bruch gehen.

Wünsche Dir viel Glück!
 
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