Hier mal ein kurzes Update, wie es mit Mimi weitergeht:
Leider bietet keine der TKs, die einen besonders guten Ruf haben (Hofheim, Uni Gießen, Zürich) an, den Fall "telemedizinsch" neu aufzurollen, und ich kann mit Mimi nicht quer durch Deutschland fahren. Nach einer "Beschwerde" an die Klinikleitung Hofheim hat mir ein Mitglied der Klinikleitung geantwortet und mich an Fr. Dr. Stengel verwiesen. Sie ist speziell für solche komplizierten Fälle da:
Im Zweifel hilft ein zweiter Blick – Zweitmeinung für Ihr Tier
Das ist das Resultat bzw. ihr Ansatz nach dem Auswerten aller Befunde und unserem Telefonat:
Ein Nachweis bestimmter, teilweise intrazellulär lebender und sich in bestimmten Geweben zurückziehender
Infektionserreger z.B. bestimmte Rickettsien oder Spirochäten ist teilweise nicht einfach. Der Grund ist dass
manchmal auch bei vorliegender Infektion der Erreger nicht im Blut sondern nur in Geweben,
Gelenkflüssigkeit, Knochenmark oder Gehirnflüssigkeit nachweisbar ist. Zudem sind die Nachweismethoden
oft so spezifisch, dass Subklassen einer Erregerart mit einem Test evtl. nicht nachweisbar sind. Um ggf.
intrazellulär lebende Erreger zu behandeln würde bei Mimi zu einer Therapie mit Doxicyclin (mind 5mg/kg alle
12 Stunden) über 4 Wochen, bei Besserung und Ausbleiben von Fieber auch nach Absetzen von Amoxicillin-
Clavulansäure zu einer Therapiedauer von 6 Wochen geraten. Doxicyclin kann bei langsamer Passage in der
Speiseröhre zu Reizung der Schleimhaut führen, so dass die Tablette immer direkt vor der Fütterung gegeben
werden sollte, damit das Futter die Tablette dann in den Magen schiebt.
Sollte sich mit der Gabe von Doxycyclin keine Besserung einstellen würde zur weiteren Diagnostik zur
Untersuchung von Knochenmark und Liquor geraten. Aus der Knochenmarkprobe sollte ausreichend Material
gewonnen werden, so dass ggf. auch ein Erregernachweis durchgeführt werden kann. Sollte auch hier kein
Hinweis auf die Ursache gefunden werden, würde zu einer immunsuppressiven Therapie in ausreichend
hoher Dosis geraten. Zuvor könnte überlegt werden, Mimi mit GS zu behandeln, da selten auch eine FIP
unterschwellig verlaufen kann.
Und das bekommt sie nun seit heute, die erste Gabe war soeben.