Schweinefleisch aus "vertrauenswürdiger" Quelle?

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Filoukeks

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Hallo,

meine beiden Mädels bekommen immer mal wieder Rohfleisch (bisher noch bis max. 20%, da ohne Supplemente) und lieben es. Schwein soll man ja nun aufgrund dieses Erregers, von dem ich immer den Namen vergesse, nicht roh füttern. Irgendwo (ich glaube sogar, das war hier) habe ich aber gelesen, dass es doch okay wäre, wenn das Schwein aus absolut "vertrauenswürdiger" Quelle kommt.

Nun ist es so, dass ich mit den Katzen bei meinem Großeltern im Haus wohne, die an der Tradition festhalten, ein paar Mal im Jahr selbst zu schlachten. Da fallen natürlich immer ein paar Reste ab und wenn ich sie nicht abhalte, würden die Katzen uns quasi danach den Boden wischen.

Das Schwein kommt von einem Bauern, der ein paar hundert Meter entfernt hier im selben Dorf wohnt. Er mästet allerdings nur, glaube ich, und bekommt die Ferkel von anderswo. Ist das so eine "vertrauenswürdige" Quelle, sodass es dann ausnahmsweise mal rohes Schweinefleisch geben darf, oder muss ich die Katzen wegsperren und die Reste in die Tonne kippen?

Woran kann man so etwas überhaupt festmachen, ob die Schweine Überträger sind oder nicht?

Danke schon mal :)
 
A

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Das Virus gilt in D eigentlich als ausgerottet. Die Dunkelziffer kennt aber keiner. Ich würde generell kein rohes Schweinefleisch geben, damit bin ich auf der sicheren Seite. Gibt ja ausreichend Alternativen.
 
Ich würde es nicht riskieren. Koch das Fleisch einfach ab. Dann kannst Du es ja geben. Mach ich auch so. Sie lieben es.
 
Ist immer wieder niedlich, wenn jemand über etwas schreibt, dessen Namen er vergisst. :mad:
 
Also da hätte ich mehr Vertrauen zu Fleisch aus klassischer Massentierhaltung.

Wenn du es geben willst dann gib es gekocht, dann stirbt das Aujeszky-Virus falls vorhanden sowieso ab.
 
Frag' doch den Bauern, aus welchem Land die Ferkel kommen. Wenn komplett aus Deutschland, dann würde ICH das Fleisch roh geben.
Meine Katzen kriegen mittlerweile solches Schweinefleisch, weil es günstig ist, weil die Tiere relativ gut gehalten werden und weil Schwein in der Aminosäurenzusammensetzung eigentlich gut für Katzen geeignet ist.
Ich schätze das Risiko sie mit dem aujeszkyschen Virus zu infizieren als so gering ein, dass die Vorteile für mich überwiegen.
 
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Ich würde es auch kochen, außer, du kannst garantieren, dass die Tiere bei der Fleischbeschau auf Aujeszky getestet wurden (das wird normalerweise nämlich nur stichprobenartig gemacht).
 
:D
Schwein aus konventioneller Haltung - also vollklimatisierter Industriestall - ist vertrauenswürdig.
Schwein, das artgerecht gehalten wird, also auch mal in den Garten darf, nicht.

Das Aujetzky-Virus ist übrigens nicht kältestabil: Einfrieren bei konstant unter - 18°C über 6 Wochen zerstört es auch zuverlässig.


(Wenn Dir Aujetzky-Virus, Aujetzky'sche Krankheit zu kompliziert ist: der deutsche Name ist Pseudo-(Toll-)Wut...)
 
Ist immer wieder niedlich, wenn jemand über etwas schreibt, dessen Namen er vergisst. :mad:

Entschuldige, aber ich habe ja nicht über etwas geschrieben, wovon ich keine Ahnung habe, sondern explizit eine Frage gestellt, eben weil ich nicht perfekt informiert bin, deshalb fragt man ja. Wenn ich weiß, dass rohes Scheinefleisch Pseudo-Tollwut auslösen kann, sollte das doch reichen. Den "richtigen" Namen hätte ich googeln können, aber schlauer hätte mich das nicht gemacht, oder? Aujetzky, jetzt weiß ichs, ich merks mir.


Hmm, danke euch. Also der Bauer hier im Dorf ist schon sehr groß und arbeitet industriell, sprich so tausend Tiere in einem klimatisierten Stall, die nicht im Matsch spielen (also nicht die typische Dorfbauern-Idylle). Die Schweine kommen aus Deutschland, so weit ich weiß, das kann ich aber auch nochmal erfragen.

Wenn der Erreger durch langes Einfrieren abstirbt, kann ich das Fleisch ja sonst auch einfach sechs Wochen später füttern. Ich dachte bisher immer, der stirbt nur durch starkes Erhitzen :rolleyes: Dann ist es ja kein Problem, wenn es mal ein Stück vom tiefgefrorenen Kotelett gibt.
 
  • #10
Ich zitiere mich mal selbst:

Ich hab heute mit meiner TÄ über das Risiko bei Schweinefleisch gesprochen und sie meinte, die Aujeszkysche Krankheit sei wieder auf dem Vormarsch. Aus diesem Grund hab ich jetzt etwas schlau gemacht. Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist die Pseudowut tatsächlich aktuell "im Kommen". Es gibt positiv getestete Bestände bei Wildschweinen, bei Hausschweinen gilt Deutschland nach wie vor als aujeszkyfrei.

Relevant für Hunde- und Katzenhalter, die trotz des Restrisikos Schweinefleisch verfüttern (ich persönlich rate davon ab, es gibt wirklich genug Alternativen) ist folgende Info über die Stabilität des Virus:

Auf Grund der hohen Widerstandsfähigkeit des Virus kann Muskelfleisch und Knochenmark bei -18 C bis zu 36 Tage, gepökeltes Fleisch bis zu 20 Tage infektiös sein. Durch die Fleischreifung wird das Virus nicht abgetötet, selbst bei Fäulnis ist mit eine Infektiösität bis zum 12. Tag zu rechnen.

Anscheinend wird das Virus also entgegen widersprüchlicher Informationen durch längeres Einfrieren abgetötet, nicht nur durch das Erhitzen.

Also sechs Wochen reichen tatsächlich.
 
  • #11
Bei Wildschweinen ist es in Deutschland auch noch verbreitet, also wenn ich Schwein füttern würde, dann welche die keinen Auslauf im Freien hatten.
 
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  • #12
Also sechs Wochen reichen tatsächlich.

Spitze, dann gibts hier bald öfters mal Schwein aus der Truhe.

Wegen dem frischen Fleisch überlege ich dann nochmal. Eigentlich sind die Voraussetzungen ja optimal...
 

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