Neurose?

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gungl

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Oberbayern
Hallo,

es geht um meinen Kater Loisl (BLH), wird im April 3 Jahre, seit Juli 2015 bei uns (über TSV). Wurde von einem Züchter im Alter von 15 Monaten ausrangiert. Er ist immer schon sehr schreckhaft, sieht Gespenster, hört Geräusche die sonst keiner hört. Nur ein Beispiel: ich sitze vorm TV, Leni und Xaverl sind mit auf der Couch, Elfie auf dem Kratzbaum, Loisl ist im Haus unterwegs, plötzlich kommt er angerannt, Vollgas, alle Katzen schrecken auf und er verschwindet hinter der Couch mit großen Augen und Angst. Er reagiert dann weder auf seine geliebten Lekkerlis noch auf Streicheinheiten. Wenn er wieder vor kommt, sitzt er dann im WZ am Boden und schaut verschreckt zur offenen Türe und das kann Stunden dauern, bis er halbwegs normal wird. Er frisst auch nicht in Ruhe, immer schreckt er dabei auf, obwohl nichts ist, die Anderen jedenfalls "hören" nichts.
Am Anfang dachte ich, das wird schon noch besser werden, aber nach 1,5 Jahren glaube ich nicht mehr daran.
Inzwischen ließ ich ein großes Blutbild machen (auch Schilddrüse), Herzecho und US vom Darm, da er auch immer wieder Durchfall hat. Alles super.
TA meint er ist halt einfach ein Psycherl.

Hat jemand eine Idee wie ich ihm helfen kann?
 
A

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Ich plädiere auch für Zylkene, damit der arme Kerl einfach mal ein bißchen runterkonmmt. Vielleicht kannst du vorher aber ml Kontakt zu einem verhaltensmedizinisch ausgebildeten Tierarzt aufnehmen (S. Schroll z.B. macht auch Online- oder Telefonberatungen, Tierärzte in Deutschland findest du hier:http://www.gtvmt.de/service/suche-verhaltenstieraerzte/
 
Mit Zylkene haben wir persoenlich gute Erfahrung gemacht, ich wuerde ausserdem parallel noch Feliway (Quiet Moments) empfehlen, zumal das sofort wirkt, Zylkene braucht so 1 bis 3 Wochen taeglicher Gabe, um sichtbare Wirkung zu zeigen.
Liest sich fuer mich nach traumatischen Erfahrungen, vielleicht wurde er massiv gemobbt oder mal misshandelt, da helfen wohl nur Geduld und viel Ruhe aussttrahlen.
 
Ja, daran dachte ich auch.... Auf dem Hof, auf dem ich als Kind geritten bin, gab es mal ein Pferd, das massivst misshandelt worden war. Das hat sich ähnlich verhalten (extrem schreckhaft, bei jeder Kleinigkeit sofort am panisch Wegspringen usw).

Und er scheint ja nicht zu lernen/erkennen zu können, dass sich die Situation geändert hat, auch das ist typisch für eine Traumatisierung.
 
Danke, dann werd ich mal Zylkene probieren. Er bekommt eine Bachblütenmischung für Tiere nach Dr. Bach Nr. 2 (Angst), eine Veränderung gab es damit jedoch noch nicht.
Es ist nicht einfach, wenn man von der Vergangenheit nicht viel weis. Vermutlich wurde er im Käfig o.ä. gehalten, da er die ersten Monate nach jedem Spiel hechelte, deshalb auch das Herzecho. Jedoch hat sich das inzwischen gelegt und der TA meinte, er hatte keine Kondition evtl durch o.g. Haltung.
Er hat jedoch nie Angst vor mir, ich kann ihn in den genannten Situationen auch hochnehmen, nur starrt er dann weiter in die Richtung des vermeintlichen "Monsters" und läßt sich nicht beruhigen.
 
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Er hat jedoch nie Angst vor mir, ich kann ihn in den genannten Situationen auch hochnehmen, nur starrt er dann weiter in die Richtung des vermeintlichen "Monsters" und läßt sich nicht beruhigen.
Wie versuchst du ihn denn zu beruhigen?
Es könnte sein, dass du damit (natürlich ungewollt) seine Angst bestätigst. Nach dem Motto "wenn Dosi mich beruhigen möchte, muss ja etwas los sein..." oder auch zusätzlich verunsichern "Und Dosi verhält sich auch anders als sonst"
Loisl ist im Haus unterwegs, plötzlich kommt er angerannt, Vollgas, alle Katzen schrecken auf und er verschwindet hinter der Couch mit großen Augen und Angst. Er reagiert dann weder auf seine geliebten Lekkerlis noch auf Streicheinheiten. Wenn er wieder vor kommt, sitzt er dann im WZ am Boden und schaut verschreckt zur offenen Türe und das kann Stunden dauern, bis er halbwegs normal wird. Er frisst auch nicht in Ruhe, immer schreckt er dabei auf, obwohl nichts ist, die Anderen jedenfalls "hören" nichts.
Hier könnte er mit der Zeit auf die Idee gekommen sein, du belohnst ihn für sein Verhalten.

Sicher ist es nicht "normal", dass er so lange verschreckt ist und so lange zB zur Tür schaut, aber hast du keine Vermutung, was er da gehört haben könnte? Ein bellender Hund aus der Nachbarschaft? Andere Tiere im Garten? Irgendein ungewöhnliches Geräusch im Haus? Man könnte dann, neben Zylkene und/oder Bachblüten etc versuchen, ihn ganz gezielt zu desensibilisieren.
Beruhigend mit ihm sprechen, belohnen (aus seiner Sicht), Aufmerksamkeit schenken verstärkt dieses Verhalten eher bzw gibt ihm das Gefühl, dass der Schreckmoment tatsächlich irgendwie schrecklich war und immer noch besteht. Wenn Du dich in dem Momernt so verhältst, als sei überhaupt nichts besorgniserregendes geschehen (so ist es ja auch), das gibt ihm Sicherheit.
Wenn er zu dir flüchtet, ist das ok, aber lock ihn nicht zu dir hin. Lass ihn einfach zB unterm Sofa und tu so, als würde das Leben um ihn herum ganz normal weitergehen. Wenn du ohnehin weiter TV schauen wolltest, tu das, wenn es in 5 min Futter geben soll, dann füttere die Katzen ganz normal, so "wie immer". Das vermittelt ein Gefühl für Normalität und Sicherheit.
Hat er im ganzen Haus Rückzugsmöglichkeiten, in denen er weder von Mensch noch Tier behelligt wird? Wenn nein, richte ihm viele ein. Geschützte Kuschelhöhlen aber auch erhöhte Aussichtsplätze, auf denen er den Raum gut überblicken klann. Dorthin kann er dann ja flüchten.

Aber wie gesagt, versuch mal herauszukriegen, was ihn da so aufschreckt - auch wenn es nicht zu ändern ist, so könnte man dann vielleicht gezielt die Angst etwas abtrainieren.
 
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Ich fühle mich ertappt .... du hast recht, ich bestärke ihn ja mit meiner Fürsorge! Ich werd das in Zukunft lassen, danke!
Wir leben auf dem Land nur 4 Nachbarn, keine Hunde, keine große Strasse in der Nähe, wenn dann könnten es Geräusche der Wildtiere sein, aber warum reagieren dann die Anderen nicht?
Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten gibt es mehr als genug, viele Höhlen (auch an den Wänden) Kratzbäume etc., alle Türen stehen offen, es gibt keine Tabuzone für die Katzen. Er ist eigentlich nur beim schlafen entspannt, ansonsten läuft er immer "wachsam" durchs Haus, auch wenn gespielt wird, schaut er sich immer wieder um. Mein Fehler: ich geh immer auf ihn ein......
 
Darf man in dem Thread ein bisschen in die Esoterik abrutschen oder ist das nicht gewünscht?
 
Alles was Loisl bzw. uns helfen könnte ist erwünscht...
 
Wir leben auf dem Land nur 4 Nachbarn, keine Hunde, keine große Strasse in der Nähe, wenn dann könnten es Geräusche der Wildtiere sein, aber warum reagieren dann die Anderen nicht?
Es kann schon sein, dass die anderen diese Geräusche durchaus auch hören, nur eben, sie ordnen sie nicht als irgendwie besorgniserregend ein. Warum auch immer reagiert er ja schon "übertrieben". Du schreibst ja, er war schon immer so, evtl ist in der prägenden sozialisierungsphase etwas schief gelaufen oder er hat mal etwas Schlimmes erlebt...
Er ist eigentlich nur beim schlafen entspannt, ansonsten läuft er immer "wachsam" durchs Haus, auch wenn gespielt wird, schaut er sich immer wieder um.
Dann hat er schon generell Angst vor etwas und ich würde auch raten, mal mit einer Tierverhaltensexpertin zu kontaktieren. Wenn ihr herausfindet, was genau ihn verunsichert, könnte man evtl gezielt desensibilisieren. Falls es generelle Angst ist, oder die Ursache einfach nicht herauszufinden sein sollte, könnte man trotzdem versuchen, dagegen anzugehen. Gerade wenn ein bestimmtes Verhalten sich über längere Zeit eingeschliffen hat, kann man die Ursache kaum noch feststellen, aber trotzdem kann man mit div Maßnahmen etwas erreichen. Also ich meine auch, dass ein Katzenverhaltensexperte gut helfen kann.

Zur Esoterik: Bitte gib kein gutes Geld für TK aus 😳 damit wird dir nur Geld aus der Tasche gezogen und hinterher ist er genauso ängstlich wie vorher.
Vielleicht hilft es schon, dass er mit Zylkene mal generell entspannen und zur Ruhe kommen kann. Manchmal löst das allein schon einen Knoten. Ich würde das mit einer Verhaltensexpertin besprechen.
 
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Niya hatte das anfangs auch. Und da man Katzen ja nachsagt, dass Sie die Wächter der Tore zwischen den Welten sind und einen 7. Sinn haben, hat eine Freundin gemeint, ev. "verteidigt" sie ihr Revier gegen etwas, was ich nicht wahrnehme.

Wir haben dann meine Bude ausgeräuchert. Bitte stell dir das nicht vor, wie in den schlechten Filmen, wo man mit Kerzen und irgendwelchen Sprechgesängen magische Formeln plappert 😛
Sie hat mir weißen Salbei gegeben und mir erklärt, was ich tun soll.
Und dann war auch gut.

Jetzt geb ich hin und wieder mal in eine Räucherlaterne ein bisschen Weihrauch, weißen Salbei oder Lavendel (wirkt reinigend), ein Lavendelbüschel hängt über der Innenseite der Haustür (verhindert, dass böse Geister und Krankheit das Haus betreten) und ein Buchsbäumchen außen neben der Eingangstür (da kommen keine Menschen mehr ins Haus, die dir böses wollen).

Man kann sich das alles einbilden, das ist mir schon klar, aber bei mir war dann Ruhe.
 
Da ich leider nicht sehr viel über sein Vorleben weis, wird es schwierig sein rauszufinden was ihm Angst macht.
Ich hatte schon mal Kontakt zu einer Tierpsychologin die dann auch ins Haus kam, aber vor Loisl, damals ging es um Sternchen Liesl. Ich war jedoch nicht sehr angetan von dem Ganzen, geholfen haben dann eher Ina's Ratschläge. Nur bei Loisl bin ich der Meinung wenn ein Verhaltensexperte dann müsste er ins Haus kommen. Dann hätten wir das nächste Problem ... bei Besuch gibt es hier nur eine Katze und zwar Xaverl. Die anderen Drei sind verschwunden und tauchen erst wieder auf, wenn der Besuch das Haus verlässt.

Ich versuche es jetzt mal mit Zylkene.
 

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