Katze hat Angst vor dem Hund... was tun?

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Hallo zusammen,

ich war zwar schon sehr lange nicht mehr hier, habe aber die Hoffnung, dass ich von euch vielleicht ein paar gute Tipps bekomme. Inzwischen weiß ich nämlich echt nicht mehr weiter...

Erstmal zur Vorgeschichte:
Vor gut 8 Monaten bin ich mit Sack und Pack und meiner Katze (etwa 3-jährige reine Wohnungskatze mit sehr sanftem Gemüt) zu meinem Freund gezogen. Und zu dessen 3-jähriger Dobermann-Dame.
Natürlich haben wir uns im Vorfeld informiert, wie man mit dieser ja nicht ganz einfachen Situation am besten umgeht, haben uns Rat bei Tierärzten und einer Hundetrainerin geholt und viel im Netz gelesen.

Letzendlich ist meine Katze in ihr eigenes Zimmer eingezogen, in das der Hund auch nicht rein kann. Zunächst haben wir immer nur für kurze Zeit (Sicht-)Kontakt hergestellt, später ein Hundegitter an der Tür montiert. Der Kontakt zwischen den beiden am Gitter funktioniert inzwischen eigentlich richtig gut, die beiden beschnuppern sich und "näseln" regelmäßig, und es ist auch schon vorgekommen, dass die Katze von einer Hundezunge abgeschlabbert wurde. Auch im Rest der Wohnung haben sich beide (Unter Aufsicht) inzwischen schon oft gemeinsam aufgehalten. Malice (also meine Kleine) hat entsprechende Rückzugsmöglichkeiten (Kratzbaum, Bücherregal), und in "ihr" Zimmer kann der Hund nach wie vor nicht hinein, der Fluchtweg steht ihr immer offen. Mir scheint es so, als hätte der Hund die Katze inzwischen als Teil des Rudels akzeptiert, das ist also nicht (mehr) das Problem. Vor allem, wenn ich an die ersten Wochen denke, haben wir da enorme Fortschritte gemacht. Manchmal funktioniert das alles super, und wir liegen alle 4 gemeinsam auf der Couch, aber dann wieder...

Das Problem ist, dass der Hund sehr stürmisch und ein wenig - ich weiß nicht, wie ich es nennen soll - grobmotorisch? ist, und meine Kleine, sobald das Gitter nicht mehr zwischen ihnen ist, furchtbar Angst hat und sehr schnell erschrickt. Wenn also meine Kleine z.B. im Wohnzimmer unterwegs ist, will der Hund natürlich zu ihr hin, tut das aber sehr stürmisch (nicht aggressiv oder jagend, sie will halt hin und mal schnuppern) - und dann nimmt Malice die Beine in die Hand. Sie hat dann richtig Angst.

Meine Frage ist nun: Habt ihr vielleicht einen Tipp für uns, wie wir die Situation entspannen können? Wie können wir der Katze die Angst vor dem (aus ihrer Sicht riesigen Hund - wir sprechen hier von 3 kg Katze und 30 kg Hund) nehmen?
An Geduld mangelt es uns nicht, immerhin gewöhnen wir die beiden nun seit etwa 8 Monaten Schritt für Schritt aneinander - nur sind wir so langsam an einem Punkt, wo wir nicht wissen, wie wir am besten weiter vorgehen sollen.

Über jeden Tipp, Rat, Vorschlag, Erfahrungsbericht bin ich wirklich dankbar!
Viele Grüße!
 
A

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Die Katze hat nur ein Zimmer? Das ist sehr traurig.:sad:

Ansonsten hört es sich schon ermutigend an zwischen den zwei.

Denke man müsste bei der Erziehung des Hundes in Bezug auf die Katze nochmal ansetzen.
 
Wenn die beiden ohne Angst frei zusammenleben sollen, musst du wirklich an der Erziehung des Hundes arbeiten!
Wenn die Katze im selben Raum ist, muss er lernen, an Ort und Stelle zu bleiben und dass die Katze zu ihm kommt und nicht umgekehrt.
Das sollte doch möglich sein.
In der jetzigen Situation wird sie immer wieder Angst haben da nicht sie den Kontaktzeitpunkt und die Intensität des Kontaktes bestimmt sondern der Hund.
 
Ja, ich finde das auch nicht so schön - aber als ich damals eingezogen bin, haben wir zwar gewusst, dass das alles eine Weile dauern kann, aber dass es SO lange dauert, damit haben wir nicht gerechnet.
Immerhin gehört ihr täglich auch stundenweise die ganze Wohnung. Und meistens möchte sie eigentlich nur da sein, wo ich bin. Und da "ihr" Zimmer mein Arbeitszimmer ist und ich viel zuhause arbeite, ist sie immerhin nicht alleine. Und akustisch ist sie sowieso immer dabei, da die Tür ja offen ist.
 
Ja, ich finde das auch nicht so schön - aber als ich damals eingezogen bin, haben wir zwar gewusst, dass das alles eine Weile dauern kann, aber dass es SO lange dauert, damit haben wir nicht gerechnet.
Immerhin gehört ihr täglich auch stundenweise die ganze Wohnung. Und meistens möchte sie eigentlich nur da sein, wo ich bin. Und da "ihr" Zimmer mein Arbeitszimmer ist und ich viel zuhause arbeite, ist sie immerhin nicht alleine. Und akustisch ist sie sowieso immer dabei, da die Tür ja offen ist.

Das ist aber kein Zustand.
Wer ist denn für die Erziehung des Hundes verantwortlich?
Ich finde es ehrlich gesagt befremdlich dass der Hund in 8 Monaten nicht gelernt hat, an Ort und Stelle zu bleiben wenn es verlangt wird.
 
Der Hund kann durchaus an Ort und Stelle bleiben, wenn es verlangt wird. Und sie ist soweit auch gut erzogen.
Aber wir müssen auch auf die Bedürfnisse des Hundes eingehen - und bei Hunden gehört es nunmal halt auch dazu, dass man sich gegenseitig beschnuppert und am Popo riecht. Letztendlich müssen sich die beiden ja auch aneinander gewöhnen.
Und für Malice reicht es aus, dass der Hund aus dem "Sitz" doch wieder aufsteht, um sich zu verkrümeln.

Ich hab ja schon geschrieben, dass mich die Situation so auch nicht glücklich macht und ich finde auch, dass es "kein Zustand" ist. Deshalb frage ich ja hier auch nach Tipps...
 
Und ich habe dir einen Tipp gegeben :)

Natürlich geht es auch um die Bedürfnisse des Hundes, aber die kann er ausleben, wenn nicht gerade an der Zusammenführung gearbeitet wird.
Dass er an Ort und Stelle bleibt ist eben die Voraussetzung dass die Zusammenführung endlich mal voran geht.
Wenn der angstauslösende Reiz für die Katze das Nähern des Hundes ist, dann darf das eben erstmal nicht passieren. Das ist ein ganz einfaches Abwägen von Interessen und momentan hat die Katze Vorrang.
Sie hat ein Problem mit dem Verhalten des Hundes, der Hund wird kein Problem haben, eine Weile mal an einer Stelle zu sitzen.

Das ist auch nur solange nötig bis die Katze gelernt hat dass keine Gefahr von dem Hund ausgeht und die beiden zwanglos miteinander umgehen können.
Das wiederum kann sie nur, wenn sie die Kontaktaufnahme bestimmen kann.
Und da schliesst sich der Kreis wieder.

Aktuell muss die Katze das Tempo bestimmen können da SIE Angst hat.
Anders wird das nicht klappen.
 
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ich hab ja nie an Leckerchen gespart, wenn es um solche Dinge ging - für beide :)
 
  • #10
Die Dobermann-Dame ist 3 Jahre alt, Ihr solltet wirklich dringend an der Erziehung arbeiten.

Wie geht Ihr damit um, wenn sie losstürmt, wie genau reagiert Ihr?
 
  • #11
Also, ich finde, das das Hundili mal hektischer aufspringt und sie beschnüffeln möchte, KANN man einfach nicht IMMER unterbinden, oder bekommt es auch nicht IMMER rechtzeitig mit.

Ich finde NICHT, das das irgendwie aussagt, das der Hund schlecht erzogen ist.
Das ist dann eher noch auf die unterschiedliche "Körpersprache" von Hund und Katze zurückzuführen und natürlich auch auf die Neugier des Hundes.

Ich glaube dir, das der Hund erzogen ist.

Ich habe auch einen Hund und 2 Katzen, wie meine Sig zeigt, Cassy, die braun getigerte, ist noch nicht soo lang bei mir.. 3 Monate vielleicht jetzt.
Sie ist insgesamt 9 Monate jung, und kannte vorher im Tierheim Spanien keine Hunde, ausser von den Geräuschen natürlich.

Am Anfang hatte sie natürlich Schiss vor der "grooossen Katze" die da rumläuft und nicht so aussieht, wie sie.

Aber solang er sich ruhig bewegt, und das macht er meisst, ist der Stand nach 3 monaten, das sie sich annähern, beschnuppern, aneinander reiben, und nebeneinander schlafen.

Nur, wenn ich mit meinem Hund in den Garten geht, und der freut sich und ist natürlicherweise dann auch was hektischer, dann macht die Kleene auch nen Puckel und verschwindet eventuell sogar für 2 Minuten unter die Couch.

Dann kommt sie wieder raus, schaut sich um, ok, hektischer Hund weg, alles wieder gut :)
Kommt er dann rein, geht sie auch wieder auf ihn zu und beschnufft ihn, wo er war.

Umgekehrt ist es aber auch nicht anders, muss ich dazu sagen.
Spielen beide Katzen und jagen sich durch die Wohnung, geht der Hund stiften und würde sich am liebsten auch klein machen, um unter die Couch zu passen (was allerdings ein unmögliches Unterfangen darstellt :)


Ich muss sagen, ich seh beide Situatuationen entspannt, die mit der Katze sogar mehr, als die mit dem Hund, denn beim Hund weiss ich, der ist ein Schisser und wird einer bleiben, bei der Katze denk ich, soweit wie sich das alles schon angefreundet hat, hat sie bald auch raus, das sie auch keine Angst mehr haben muss, wenn der Hund mal hektisch ist.

Mein Fazit:

Solange du der Katze genügend Rückzugmöglichkeit bietest, sollte es ihr zu hektisch werden, warte einfach ab.

Und da du nicht geschrieben hast, das sie vor Panik dann gar nimmr rauskommt,denke ich, müssen beide einfach nur lernen, sich an die Eigenarten des anderen zu gewöhnen.

Nur 2 Tipps würde ich dir noch mit aufn Weg geben.

Erstens, versucht trotzdem weiter, den Hund möglichst ruhig in der Nähe der Katze zu halten.
Ud zweitens, unterbinde, sollte der Hund der Katze hinterherlaufen wollen, wenn die Katze flüchtet.. Soll ja nicht in nem Jagdspielchen enden.


Was bei mir auch sehr gut geklappert hat, und zu der entspannten Situation beigetragen hat, wie ich glaube, war, ich setze mich auf den Boden, rief den Hund zu mir, liess ihn sich neben mir Platz machen und versuchte dann, der Katze mit ein paar leckerlies die nähe des hundes schmackhaft zu machen.. Er sollte nichts weiter, ausser neben mir liegen.
Erst lag er z.b. links, und ich hab die Katze rechts gefüttert, als das nach ein paar Tagen schon sehr gut funzte (ich weiss, ich hab glück, das es so schnell ging) hab ich immer näher am Hund gefüttert.
So hab ichs hinbekommen, das die beiden sich nun auch gut riechen können. mit Bella gings eh direkt, die kannte schon Hunde von der Pflegestelle als Kitten.

Liebe Grüsse
Cynti
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Hallo und danke für die Anwtorten und Tipps! Wir denken schon über konkrete Umsetzungen nach.

@Schatzkiste
Natürlich ist der Hund mit seinen 3 Jahren erzogen, sie hört, befolgt das komplette Repertoire von Sitz, Down, Pfote, Warte, etc. und lässt sich auch auf dem freien Feld und ohne Leine gut abrufen.

Aber wie Cynti geschrieben hat - es lässt sich nicht vermeiden, dass sie mal aufspringt, um die Katze zu beschnüffeln. Dazu ist sie einfach zu neugierig. Und ziemlich schnell. Wir unterbinden das natürlich soweit es möglich ist sofort mit einem Abbruchkommando und rufen sie ab, aber manchmal dauert es halt ein bißchen, bis das im Hundehirn angekommen ist. Wenn sie in Reichweite ihres Herrchens aufspringt, dann fängt der sie natürlich auch körperlich ab.

Körpersprache ist dabei ein Problem. Malice wedelt mit dem Schwanz - für den (übrigens sehr verspielten Hund) ist das natürlich eine Aufforderung zum Spiel...
Letzendlich ist es aber so, dass die Katze (abgesehen von einer einzigen Situation, in der sie regelrecht panisch war, weil sie ihren Fluchtweg nicht gefunden hat) sich relativ schnell wieder entspannt.
Manchmal glaube ich, dass wir Menschen vielleicht auch zu angespannt sind.

Beispiel Situation heute. Malice lag im Wohnzimmer oben auf dem Bücherregal, der Hund auf der Couch. Ich hab gearbeitet (und die beiden natürlich im Blick gehabt). Dann gehe ich in die Küche, und in der gleichen Zeit steigt die Katze vom Kratzbaum. Der Hund natürlich hingesaust. Als ich wieder reinkam, bildeten die beiden ein undefinierbares Fellknäuel am Boden. Ich hab den Hund natürlich sofort abgerufen, die Katze hat sich in eine Ecke verzogen. Beide unverletzt. Es sah eigentlich auch nicht so aus, als würden sie sich ernsthaft angehen. Ich hatte eher den Eindruck, der Hund beschnüffelt Malice nur ausgiebig (und eben rambomäßig). Sie wirkte auch nur kurz etwas ängstlich und hat sich dann wieder zum Putzen auf ihren Kratzbaum verzogen. Ein gutes Zeichen?

Vielleicht sollte ich solche Situationen einfach mal kontrolliert laufen lassen? Was meint ihr? Inzwischen bin ich echt und wirklich unsicher. Vor allem, weil ich mir für mein Mäuschen ja auch wünsche, dass sich die Situation entspannt.

@Cynti
Herzlichen Dank für die Tipps!
Der Tipp mit dem Füttern ist gut, vielen Dank. Das haben wir auch schon ein paar Mal gemacht, und das klappt eigentlich ganz gut. Da sollten wir also dranbleiben.

@Fellmull
Und ich bin für jeden Tipp dankbar. ;-)
Ich finde es auch völlig nachvollziehbar, dass die Katze diejenige sein muss, die die Kontaktaufnahme bestimmt (das funktioniert am Gitter ja auch prima, oder wenn der Hund ruhig auf der Couch liegt). Nur die Umsetzung ist so schwierig. Der Hund dreht schier durch (in nicht aggressivem Sinn), wenn die Katze im Wohnzimmer ist und sie nicht hin darf. Das Jaul- und Fipskonzert könnt ihr euch gar nicht vorstellen...

Danke und viele Grüße,

...und nur her mit weiteren Meinungen, Anregungen, Tipps, Kritik, ...!
 

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