Katze auf 2 Beinen

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Tadi

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17. August 2015
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Liebe Foris,

es passiert nicht mehr oft, dass mich etwas ins "Schleudern" bringt.
Vorab, ich werde den betreffenen Kater nicht verlinken.
Ich möchte Eure sachliche Meinung zu dem Thema, auch wenn das evtl. ganz schwer ist. Ich weiss im Moment nicht wirklich, was ich davon halten soll.
Mein erster Gedanke war : Warum ist man in diesem Fall so unbarmherzig.

Ein kleiner Kater, im Mai diesen Jahres geboren, wurde von Spaziergängern im Wald gefunden. BEIDE Hinterbeine fehlten, bis hoch zum Oberschenkel.
Sie nahmen ihn mit, brachten ihn in eine Klinik, wo man versuchte, die
Wunden irgendwie zu schliessen (hier setzt mein Verstand schon aus).
Als das nicht gelang und der Kleine sich immer wieder aufscheuerte und die Knochen hervortraten, gaben ihn die Leute in einem TH ab (in Frankreich).
Dort wurde der Kater erneut in eine Klinik gebracht, man polsterte in aufwendiger OP die Stümpfe um eine "bessere Lauffläche" zu erreichen.
Der Kater ist nun hinten komplett "platt", da ist nichts.
Er steht nun zur Vermittlung und Spenden werden natürlich gebraucht, um die OP zu zahlen.
WIE soll dieses Tier leben? Wie gestalten sich Klogänge? Wie kann sich das Tier kratzen, wie gestaltet sich ein Leben für eine junge Katze, die nur ihre
Vorderpfoten nutzen kann um sich herum zu ziehen ?

Darf man wirklich ALLES tun ? Wo sind für Euch Grenzen, die man nicht überschreiten sollte?
Meine Haltung zur Zeit : Ich hätte dieses wunderschöne kleine Wesen erlösen lassen, direkt nach Auffinden. Mit grösster Trauer und aus grossem Respekt
für den kleinen Mann.


Grüsse
Tadi
 
A

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Ich sehe das so wie du.

Solange es Sinn macht, zu behandeln und zu retten -jederzeit.
Bei Hunden mit gelähmten Hinterbeinen kann man ja mit Rollstuhl viel machen, aber einem Tier wie einer Katze, die klettern und springen will? Und deren Instinkt es ist, bei Gefahr über Stock und Stein und auch in die Höhe zu flüchten?

Hast du den Kater mal gesehen, hat er denn eine vernünftige Lebensqualität, interagiert er altersentsprechend mit anderen Katzen? Oder ging es da wirklich nur um Retten um jeden Preis?

Dieses "Retten um jeden Preis", egal wie die Lebensqualität (hinterher) aussieht, seh ich ja leider oft genug bei Menschen, und bisher war ich froh, dass das bei Tieren nicht gemacht wurde (also dieses "es ist möglich, also machen wir es auch", die Lebensqualität scheint zweitranging zu sein).

Ich denke nicht, dass ich so etwas bei meinen Katzen machen würde. Wenn sie eine so schwere Verletzung oder Krankheit haben, dass ein artgemäßes Leben mit einer gewissen Lebensqualität nicht mehr möglich ist, werden sie gehen dürfen. Ein Mensch im Rollstuhl kann sich mit Internet, Büchern, Rollstuhlsport, Arbeit ablenken und ein erfülltes Leben haben. Ein Hund kann zumindest noch Gassi fahren. Aber eine Katze?
 
Man darf wohl so etwas tun, moralisch betrachtet finde ich manche "Rettungsaktionen" auch mehr als fragwürdig. In einigen Fällen wär es nicht hinderlich über den Moment hinauszudenken. Ist ja schön und gut, wenn man ein Tier gerettet hat, aber ist es für das Tier ein gutes Leben?

Und wenn an der Stelle so Antworten kommen wie "Der Hund wedelt ja noch freudig mit dem Schweif" oder "Die Katze haut mit der Pfote ja nach dem Spielzeug" - naja.
 
Es gibt da in der Türkei auch einen Fall, auch ein junger Kater, dem wurden von Tierquälern beide Vorderbeine direkt an der Schulter abgehackt.
Auch dieser Kater wurde behandelt. Und die Klinik hat das auf ihre Kosten gemacht, angebotene Spenden wurden nicht angenommen.

Man wollte nach der Heilung versuchen, für die Vorderbeinchen Protesen anzufertigen.
Hier habe ich den Fall aus den Augen verloren, und ich weiß nicht, wie es ausgegangen ist.

Ich würde es nicht tun. In meinen Augen grenzt das schon an Tierquälerei. Ich persönlich würde allerdings auch eine Katze nicht mit gelähmten Hinterbeinen weiterleben lassen, was andere nicht so sehen.
 
Man muss nicht alles um jeden Preis machen. (Und damit meine ich nicht das Finanzielle). An erster Stelle sollte immer das Wohl des Tieres stehen. Und man muss ganz genau abwägen, ob das, was möglich ist, auch wirklich im Interesse des Tieres ist.

Wenn es der letzte Dienst ist, dass man dem Tier den letzten Gang erleichtern kann, dann sollte man das tun. Und man muss dafür dankbar sein, dass man diesen Liebesdienst erweisen kann.



Am Mittwoch musste ich meine kleine Draussenkatze gehen lassen.
 
Das Ganze ist sehr zwiegespalten für mich - und ich muß sagen, daß ich das nicht pauschal beantworten kann und will. Ich kenne einige Schwerst-Handicats, die große Lebensfreude haben. Von einem Fall, der mich vor Jahren sehr berührt hat, möchte ich in diesem Zusammenhang erzählen:

Ein junges Mädchen meldete sich in einem Forum an (war nicht hier, sondern in einem anderen) und berichtete von ihrem Kater, der einen komischen Huckel seit neuestem auf dem Rücken hatte. Es stellte sich als Krebsgeschwüt heraus und der TA riet zur OP. Sie ließ die OP machen, doch der Krebs war bereits tiefer in Richtung Wirbelsäule gewachsen als es zuerst aussah und der TA ging so tief, wie es machbar war. Leider hatte er anscheinend doch dabei Nerven durchtrennt - der Kater war hinterher auf beiden Beinen hinten gelähmt. Zuerst gab es noch die Hoffnung, daß sich das wieder regenerieren würde, aber bald war klar das nicht. An diesem Punkt schwelte im Forum die Stimmung hoch, da viele den Kater eingeschläfert hätten, um ihm weiteres Leid zu ersparen. Das Mädchen war Schülerin, stand kurz vor dem Abi, der Kater war inkontinent, mußte gewickelt und ausmassiert werden. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade wegen eines Transports in ihrer Gegend und wir beschlossen spontan, daß ich sie besuchen komme, um mir das mal anzuschauen. Ich kam zur Tür herein und mir wuselte der gelähmte Kater auf seinen Vorderbeinen entgegen, sein Hinterteil hinter sich herschleifend. Eigentlich hätte es ein mitleiderweckendes trauriges und erschreckendes Bild sein sollen - doch weit gefehlt. Der Racker umstrich meine Beine mauzte mich an mit einem derart wachen und Lebenslustigen Blick. Da war kein Leid, kein Schmerz, keine Trauer. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns hin und der Kleene wuselte hinter mir her und begann meine Tasche zu durchstöbern, als ich sie abstellte. Er räumte sie aus und ich nahm die mitgebrachten Leckerlies und verteilte sie an ihn und seinen Kumpel - und die ganze Zeit über war dieser Kerl in Bewegung und am erzählen und rumwuseln und verbreitete eine gute Laune. Seine Augen blitzten und er benahm sich wie ein rotzfrecher Kater, der weiß, daß er ein toller Hecht ist und jeden becircen kann. Nachdem die Leckerlies alle waren kletterte er die für ihn gebaute Stufentreppe hoch bis auf das Fensterbrett und guckte in die Landschaft, um danach wieder runter zu klettern und sich nochmal zu vergewißern, daß meine Tasche nun tatsächlich nix schönes mehr enthielt. Ich habe körperlich unversehrte Katzen kennengelernt, die schlimmes erlebt hatten und die keine Lebenslust mehr hatten und für die der Tod eine Erlösung gewesen wäre, wenn sie niemand von ihrer Last befreit. Aber dieser Kater versprühte so eine positive Energie und Lebenslust, der bei mir sofort der Gedanke da war: ihn jetzt einschläfern zu lassen wäre Mord! Der wollte Leben - unbedingt - und den juckte es überhaupt nicht, daß er nur noch auf 2 Beinen unterwegs war. Ich verstand das Mädel absolut, daß sie sagte, sie kann ihn nicht einschläfern lassen, lieber zieht sie das durch, sie schafft das schon.
Später ist der Tumor leider wieder gewachsen und dann ging es dem Kater auch wirklich schlecht und dann ließ sie ihn auch einschläfern. Aber eben erst dann, als er nicht mehr wollte.
Und darum geht es meiner Meinung nach. Was haben wir das Recht darüber zu urteilen, ob das Tier so leben sollte oder nicht? Das Tier selbst sollte es entscheiden - und nicht wir.

Ich stand nun vor einem ähnlichen Problem. Wie die meisten wissen, hab ich Nachts einen Unfallkater von der Straße gesammelt und in eine TK gebracht. Nachdem klar war, daß er überleben würde, zeigten sich aber die anderen Unfallfolgen: beide Hinterbeine waren betroffen und es war unklar, ob und inwieweit sie zu retten waren. Aufgrund der ungünstigen Prognosen für beide Beine riet mir die TÄ'in zum einschläfern - und ich weiß, daß viele es getan hätten - zumal er ein Wildchen ist und somit das anfassen für die Behandlungen und das Leben im Käfig für ihn auch Qual war. Aber ich hatte dieses Bild vor Augen mit welcher Zähigkeit und Energie er an jenem Abend trotz des Unfalls sich gebärdete - da ein sehr starker Lebenswillen zu spüren. Ich konnte ihn nicht einschläfern lassen, ohne ihm eine Chance zu geben kämpfen zu dürfen. Und es war richtig. Taylor ist jetzt seit 4 Wochen bei mir und wird so wie es aussieht alle 4 Beine haben, wenn auch sicher nicht mehr zu 100%. Er kommt super mit seiner Behinderung zurecht und hat trotz allem eine unglaubliche Lebensfreude und Lebenslust. Der wird sein schönes Leben haben und bekommen - nicht mehr als Wildchen, die Zeit ist vorbei, aber als umsorgter Menschenkater. Er schnurrt im Übrigens bereits beim Wedelstreicheln und verfolgt mich neugierig und schaut, was ich so mache.

Von daher ist meine Meinung zu dem Thema: Schaut nicht auf die Behinderung und urteilt nicht mit Kopf - sondern schaut in die Seele des Tieres und urteilt mit dem Herzen. Das Tier selbst wird zeigen, ob es mit dem, was noch übrig ist leben kann und will oder nicht.
 
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Ich gebe Miriam absolut recht.

Bei einer Bekannten von mir leben 3 Querschnittchen, die die Wohnung rocken!!!
Die strahlen unbändige Lebensfreude aus und haben Feuer im Hintern.

Wenn der Eindruck von dem Tier ist, dass es keine Schmerzen hat, leben möchte und nicht an der Situation zerbrochen wirkt, warum sollte man es einschläfern?
 
Wie rocken sie die Bude, und wie haben sie Feuer im Hintern? Kannst du das mal genauer beschreiben, ich habe etwas Schwierigkeiten, mir das vorzustellen. Spielen sie z.B. zusammen? Können sie augfeinander zugehen und z.B. miteinander kuscheln? Können sie sich fortbewegen? Robben sie? Wie sieht es mit Wundliegen aus, wie mit Krankheitsanfälligkeit (Niereninfektionen, Atemprobleme?)? Bei Menschen mit Querschnitt gibt es ja einige Dinge, auf die man achten muss, ist das bei Katzen genauso?

Weiß jemand, wie es bei solchen Katzen mit Sozialkontakten aussieht, spielen sie mit anderen, werden sie eher gemobbt oder eher nicht, weil sie ja nicht weglaufen? Dreirädchen kommen klar, das habe ich schon gesehen. Aber solche, die gar nicht laufen können? Rutschen die, wenn sie sich fortbewegen wollen?

Gibt es vielleicht ein Video von den drei "Rockern"? Das wäre echt mal interessant...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin hier rumgeschlichen und habe nicht die passenden Worte gefunden.

Hach, Taskali und Frau Futterspender haben das gut beschrieben.

Man kann das nur von Katze zu Katze entscheiden.

Und man darf nicht vermenschlichen.

Was uns womöglich in unserer Vorstellung als nicht mehr lebenswert erscheint, dass muss die Katze nicht zwangsläufig so einschränken, dass sie keine oder nur eine geringe Lebensqualität hat.

Man muss die Katze sehen und erleben (natürl. auch eine gesundheitl. Prognose haben), um das beurteilen zu können.
 
Ich seh das wie Tadi und Miss Katie. Leider ist es manchmal das Beste, was man tun kann, ein Tier gehen zu lassen.
Ein Tier, was dafür gedacht ist, mit 4 Beinen durch die Welt zu gehen, kommt mit dreien wohl noch hin (wir haben auch eine dreibeinige Miez), aber mit zweien? da seh ich ehrlich gesagt ein großes Problem in Folgebeeinträchtigungen. Eben, wie soll die Miez sich kratzen? Da gehts ja schon los..
Sicher gibt es die Möglichkeit, Prothesen anfertigen zu lassen, dann kan man hoffen, daß das jeweilige Tier damit zurecht kommt...
Ich würds nicht machen, ich würde ein zweibeinige Katze erlösen
 
Du hättest den kleinen lebensfrohen und munteren Racker-Kater v. d. Taskali schreibt erlöst?

Wovon denn?

Vom Leben?
 
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Ich lese das so, daß er seine 4 Beine behalten kann, wenn auch eingeschränkt😕
Das finde ich schon einen Unterschied zu dem Kater aus dem Eingengspost, der ja nun definitiv nur 2 Beine hat

Ich habe nicht geschrieben, daß ich einer verunfallten Katze keine Chance geben würde. Das habe ich getan und würde es auch wieder tun.
Mit meiner Antwort bezog ich mich in erster Linie auf die gestellte Frage von Tadi
 
Nee, ich bezog mich nicht auf Taylor (Taskalis Unfallkater), sondern den kleinen Racker, den sie besucht und beschrieben hat, der Krebs hatte.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Du den kleinen Kerl hättest einschläfern lassen (nach Taskalis Beschreibung), der war doch putzmunter und freute sich seines Lebens.

Der Kater war an beiden Hinterbeinen gelähmt.
 
Wenn noch Lebensfreude besteht sollten die Katzen doch leben ,oder nicht?
Toiletten-Gang und Futterplatz sollte man dementsprechend anpassen.
Das bewerkstelligen die Katzen schon für sich am besten,wie es für sie geht.

https://www.youtube.com/watch?v=1GZw3nugUJU
[URL="http://www.t-online.de/tv/webclips/id_62183698/katze-mit-zwei-beinen.html"]https://www.youtube.com/watch?v=1GZw3nugUJU[/URL]
http://geliebte-katze.de/information/katzenhaltung/katzenkauf-neukoemmling/katze-aus-dem-tierheim/internet-sensation-roux
 
Das hast Du gut gemacht , Jessica !

Bilder sagen mehr als Worte .

Es gibt noch mehr Video`s von 2 beinigen Katzen .

Ich finde auch , das Tier soll selbst entscheiden , natürlich muss ich als Mensch gut beobachten .


LG

Susann
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten, Gedanken, Meinungen und Erfahrungen 🙂.
Es beschäftigt mich nach wie vor sehr und es hilft, von Anderen zu lesen.
Inzwischen habe ich bei meinem TA und meiner Tierklinik angefragt.
Alle waren der Meinung, das sei etwas, was sie nicht empfehlen würden, sollte
ein Besitzer das für seine Katze wünschen.

Nein, ich kenne den Kater nicht persönlich, kenne Fotos. Und er wird so beschrieben, wie Taskali den an Krebs erkrankten Kater beschrieb- er wickelt alle um seine 2 Pfoten, ein kleiner Charmeur.
Der nun in einem franz. TH ist.

Mir selbst sind 2 Situationen präsent, die mich zu meiner (jetzigen) Haltung
veranlasst haben. Ich hatte selbst einen jungen Kater, dem 1 Hinterbein amputiert werden musste, ein Dreibein, der sich erholte und gut zurecht kam und alt wurde. Doch bis es soweit war, ging er durch die Hölle, das werde ich trotz allem nie vergessen.
Zu einer anderen Katze wurde ich von Leuten geholt, die mich kannten.
Eine "Wilde", die keine mehr war, aber weiter in einer Kleingartensiedlung leben musste, weil ein TSV das den Leuten dort versprochen hatte, nach der Kastra. In einem Sommer dann verunfallte sie offensichtlich.
Das Hinterteil war nicht mehr zu erkennen, vorne sah sie völlig ok aus, plauderte sofort mit mir, als ich kam, kein Schreien, nichts derartiges.
8 Leute standen um sie herum, keiner tat irgendwas. Fliegen, Maden etc...
Im Auto erzählte sie mit mir, gab Köpfchen und doch konnten wir nichts mehr für sie tun, als sie in Würde gehen zu lassen, denn eine halbe Katze kann nicht leben.
Beide Fälle unterscheiden sich natürlich, sind nicht vergleichbar mit dem Katerchen jetzt.
Dieser hat die Menschen, die ihn fanden, verloren, weil es zu teuer wurde, er hat kein Zuhause zur Zeit. Sicher findet sich schnell jemand.
Aber eben, was für ein Leben wird das sein?
es gibt ein TH in Rumänien, die vermittelten viele Jahre im Schwerpunkt gelähmte Hunde und lieferten Säckchen, in die man die Hunde stecken konnte,
gleich mit. Um vor Wundschleifen etc zu schützen und ggf. Urin u. Kot grad beienander zu haben beim Putzen. Ich begegnete so einem Hund. Der Geruch allein war furchtbar- auch für den Hund!
Ich kenne Rolli-Hunde. Sie sind fröhlich, es gibt schöne Fotos und Videos von ihnen. Man sieht erst, wenn man bei ihnen steht, die aufgescheuerte Haut von den Rolli-Gurten etc. , den wunden After vom ständigen entleeren durch
Menschenhand.
Ich habe einfach keine Vorstellung, wie eine Katze über viele Jahre so leben könnte, mit nur 2 Vorderbeinen.
Allerdings, der Einwand, man muss schauen ob und wie dieser Kater leben WILL, ist durchaus berechtigt. Aber die Wahl hat er ja nicht, die treffen die
Menschen.


Grüsse
Tadi
 
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Danke, Jessica für die Videos.
Hab sie eben erst entdeckt. Gibt eine ungefähre Vorstellung.


Grüsse
Tadi
 
Hm . . bei solchen Behinderungen werden sich immer die Geister scheiden,
es gibt Leute, die das auf sich nehmen und welche, die das nicht tun.

Ein kleiner Kater, im Mai diesen Jahres geboren, wurde von Spaziergängern im Wald gefunden. BEIDE Hinterbeine fehlten, bis hoch zum Oberschenkel.
Sie nahmen ihn mit, brachten ihn in eine Klinik, wo man versuchte, die
Wunden irgendwie zu schliessen (hier setzt mein Verstand schon aus).

Darf man wirklich ALLES tun ?

Ich weiß jetzt nicht, wo Du das her hast, in der Beschreibung die mir vorliegt,
waren die Wunden bei Fund bereits verheilt. Erst später brachen sie wieder auf.

Zu deiner Frage:
Wer von uns hätte dieses Baby tatsächlich einschläfern lassen?
Ich hab mir die Frage gestellt, denn ich bin Mensch, und wir denken immer daran, was wir dann alles nicht mehr könnten oder wie hier, was das Tier nicht mehr kann.
Aber ehrlich . . ich hätte ihn nicht einschläfern lassen können 😳

Der Kleine ist 4-4,5 Monate alt, hatte als Baby schon keine Hinterbeine mehr.
Er kennt es gar nicht anders . . und ich denk auch nicht, dass er darüber nachdenkt, was er nicht mehr kann . . sondern er wird tun, was er kann.

Bei einem eingefleischten Freigänger, dem sowas passiert, mag das anders aussehen, der gibt sich vielleicht auf.

Bei mir lebten schon verschiedene Tiere die krank waren, und ich hab es immer am Lebenswillen festgemacht, ob man euthanisiert oder nicht.
Nur wenn ich so ein Baby einschläfern lasse, hab ich ihm die Chance genommen, zu zeigen, dass und ob er den Willen hat.

Sollten die OP's nicht bringen, die Wunden immer wieder aufplatzen und er wirklich keinen Lebenswillen mehr haben, dann kann man immer noch darüber nachdenken . . aber das soll der Kleine selbst entscheiden.
 
Solche Videos geben aber auch nur Einblick auf die jeweilige Situation. Anhand solcher Aufnahmen, die ein paar Minuten präsentieren, lässt sich nicht allgemein sagen, dass ein solches Handicap (meist) kein Problem ist oder sein kann.
 
Hallo Tarina,

er ist noch ein Baby.
Stimmt, in der Beschreibung steht, das die Wunden beim Fund verheilt waren.
Mein Info kam intern und war etwas anders. Zur Zeit ist alles zu.
Er ist auf PS, nicht mehr im TH/Klinik. Schon mal gut.

Doch, ich muss gestehen, hätte ich ihn gefunden, hätte ich ihn gehen lassen,
natürlich nach Einschätzung via TA/Klinik. Hätten die eine Chance gesehen, wäre es an ihnen gewesen, mich zu überzeugen.
Ist ja nicht so, dass ich gegen Kämpfen wäre, oft genug gemacht und oft genug
mit positivem Ergebnis.
Dies hier kann ich nicht abschliessend einordnen, deshalb ja der Thread.

Ja, die Videos zeigen nur einen Ausschnitt der Bewegungsmöglichkeiten.
Die kann ich mir jetzt etwa vorstellen. Den Alltag nicht.

Grüsse
Tadi
 

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