Hausbesuch nach Tierarzt-Trauma?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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carloS

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3. März 2008
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3.587
Hi Fories,

würdet ihr bei einer Katze, die nach einem stationären Aufenthalt wirklich schwerst verstört war und nun langsam wieder Zutrauen fasst, lieber einen Hausbesuch kommen lassen ?

Oder nehme ich ihr damit die letzte Sicherheit?
Sie hat sich aus Angst vor Verschleppung versteckt und geschrien, wenn wir sie herausholen mussten - wenn jetzt der Feind ins eigene Heim käme ?

Ihr Blutohr muss entlastet werden, kleines Schnittchen nur; aber für sie wahrscheinlich die Hölle - am liebsten würde ich gar nichts machen, aber ich werde wohl müssen........könnt ihr mir etwas raten ?

Katze: Superanhängliche Orientalin; aber wie die Oris so sind: extrem - auch wenn sie "austicken" 😕.

LG
Marion
 
A

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Also ich denke, du hälst den Stresspegel auf jeden Fall niedriger bei einem Hausbesuch... Dann hst du nicht diese lange Vorlaufzeit, sprich Katze in die TB, auf dem WEg zum TA, im Wartezimmer, bis dann letztendlich die Behandlung kommt.
 
würdet ihr bei einer Katze, die nach einem stationären Aufenthalt wirklich schwerst verstört war und nun langsam wieder Zutrauen fasst, lieber einen Hausbesuch kommen lassen ?
Ja.

Das Einpacken, Tranportieren, Warten (und retour) fällt alles weg, was schon deutlich weniger Streß ist.

Allerdings mußt du das generalstabmäßig planen, denn wenn der TA im Raum steht und die Katze oben auf dem Kasten hängt oder man sie unterm Bett hervorpullen muß, ist der Effekt auch wieder beim Teufel.

Achte darauf, daß die Katze sich nicht verkriechen kann und du mit Handtuch oder ähnlichem gesichert bist, wenn du sie zum "Behandlungs"tisch bringst.

Ist der TA da, sollte alles ganz schnell gehen und sie nachher in ein ruhiges Zimmer dürfen, während du das finanzielle/administrative erledigst und den TA hinaus bringst.

Und hinterher geh sie nicht bedauern und trösten sondern tu so, als wäre das die normalste Sache der Welt und würde jetzt jeden Tag stattfinden. 🙂
 
Kurzfristig habt ihr sicher recht, und für ihr angeschlagenes Herz wäre der kurze Schrecken auf jeden Fall besser aber langfristig ?

I ch bin mir eben nicht sicher; sie hat sich ja hier schon vor uns versteckt, war wie paralysiert - dann hätte sie keinen sicheren Ort mehr auf der Welt - aus ihrer Sicht.

Mannmannman, wie man es macht, ist es falsch..

LG
Marion
 
hm, ich habe dazu eine etwas andere meinung. ich habe hier auch einen kater, der sowohl vor der fahrt als auch vor dem tierarzt panische angst hat. er kotet sich auf dem weg ein und lässt sich bei behandlungen nur von mir überhaupt festhalten.

trotzdem habe ich mich nach langem überlegen beim letzten mal gegen einen hausbesuch entschieden und bin zum tierarzt gefahren.

hier im haus ist seine "heile welt", in der ihm nichts schlechtes geschieht und wo er vertrauensvoll auf besucher zugeht. das möchte ich nicht aufs spiel setzen.
 
Ich denke nicht, dass die Katze dann z.B. das Wozi als "Raum des Schreckens" assoziiert, ihr passieren ja dort auch genügend positive Dinge.
Ich würde die Katze nach der Behandlung auf jeden Fall erstmal kurz "runterkommen" lassen z.B. im Badezimmer.
Wenn der TA weg ist, vlt vor die Tür etwas leckeres stellen, was sie total gerne mag und die Tür aufmachen.
Danach an deiner Stelle einfach den Alltag leben, als sei nichts gewesen.

Ich meine, Katzen sind zwar schlau, aber so komplex denken können sie nicht.
 
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Ich denke, die Katze verbindet das Trauma weniger mit der Person des TA, eher mit allem drum herum. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie den TA als solchen bei Dir zu Hause erkennt.

Ich würde ihn kommen lassen.
Berichte mal weiter!
 
I ch bin mir eben nicht sicher; sie hat sich ja hier schon vor uns versteckt, war wie paralysiert - dann hätte sie keinen sicheren Ort mehr auf der Welt - aus ihrer Sicht.

Ich persönlich denke, daß der "sichere Ort" oft überbewertet wird.
Der TA kommt ja nun nicht jeden Tag ..

Letztendlich kennst du die Katze aber besser und mußt entscheiden.
 
Ob Hausbesuch oder TA-Besuch ist immer abhängig von der Katze und der "Art" ihrer Ängstlichkeit... ich kenne deine Katze nun nicht, aber so wie sich das ließt, würde ich den TA für den kleinen Eingriff auch nach Hause kommen lassen.

Reagierte die Katze denn schon immer so ängstlich bei / nach Tierarztbesuchen?

Ich habe 2 (naja, jetzt sogar 3) Katzen, die TA-Besuche so gar nicht mögen. Mit Axi habe ich bei Hausbesuchen gute Erfahrungen gemacht - er findet die Untersuchungen zwar immer noch doof und versteckt sich danach kurz, ist der TA wieder weg, kommt Axi aber schnell wieder raus. Allerdings musste bei ihm noch nie was schwierigeres gemacht werden als Impfen...
Für Donna sind Hausbesuche dagegen gar nichts - wir haben einen Versuch gestartet, danach habe ich die Katze tagelang nicht gesehen und Besuch war auf Wochen wieder ein Drama... wie gesagt, alles abhängig vom Charakter der Katze.
 
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Nächstes Problem: erstmal einen finden. Hier kommen nur die Großtierärzte ins Haus. Hab' mir noch nie gewünscht, in einer Großstadt zu leben, bis heute....


LG
Marion
 
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Reagierte die Katze denn schon immer so ängstlich bei / nach Tierarztbesuchen?

Kann ich auch nicht wirklich voraussagen.

Sie ist prinzipiell ängstlich. Als wir sie geholt haben - gut sozialisiert vom Züchter - ist sie mir hier fast gestorben. Erträgt Keine Veränderungen. Bisschen/ziemlich "neurastenisch". Nervlich überreizbar.

Bisherige stationäre Aufenthalte waren ihr zwar schrecklich; stellt sich mit riesigen Augen tot - aber zuhause hat sie in der Folge noch nie durchgedreht - bis letztes mal eben.

Wir bekommen nicht viel Besuch. Alle viertel Jahr ein Fremder mal.
Ob sie die interessant findet oder schrecklich, entscheidet sie glaube ich u.a. auch nach ihrer Tagesform. Momentan ist sie schon unter dem Bett, wenn der Postbote klingelt.

LG
Marion
 
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Ob ihr Beruhigungsmittel helfen würden? Ich hab nur "Zylkene" und "Relaxan" in der Erinnerung, aber keinerlei Erfahrungen damit.

Auch ich zögere noch, ob ich unsere Schisserkatze Kitty lieber zu Hause oder in der Praxis behandeln lasse. Sie hyperventilierte das letzte Mal bereits auf dem Weg zum TA.

Im Moment denke ich noch wie *stella*. Bin aber unsicher.
 
Du hast mein volles Mitgefühl.
Kann ich auch nicht wirklich voraussagen.

Sie ist prinzipiell ängstlich. Als wir sie geholt haben - gut sozialisiert vom Züchter - ist sie mir hier fast gestorben. Erträgt Keine Veränderungen.


Genau so war es auch bei uns, als meine Siamesin zu mir kam (Kommt dieses "Phänomen" bei Siamesen/Orientalen doch häufiger vor?). Und als sie kaum zwei Monate bei mir war, als sie gerade Vertrauen zu mir gefasst hat, mußte ich mit ihr zum Tierarzt. Es war zwar keine große Sache - aber danach war sie fast wieder wie am Anfang.

Leider kann ich dir auch nicht den ultimativen Rat geben. Ich würde allerdings eher dazu raten, mit ihr zum Tierarzt zu gehen und ihr davor evtl. ein Beruhigungsmittel verabreichen (vorher mit dem Tierarzt abklären). Vielleicht ist es möglich, einen Tierarzttermin außerhalb der üblichen Sprechzeiten zu bekommen, damit die nervenaufreibende Wartezeit wegfällt. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute.

(Übrigens ist meine Siamesin immer noch eine ziemlich vorsichtige Katze, aber inzwischen haben wir keine Probleme mehr mit übertriebener Ängstlichkeit oder gar Panik. Nicht einmal ein Feuerwerk - kürzlich völlig unverhofft bei einer privaten Feier in unmittelbarer Nachbarschaft gezündet - bringt sie inzwischen aus dem Konzept.)
 
Donna ist zwar keine Rassekatze und hat unter Garantie kein Siamblut *g* - aber nervös und überreizbar ist sie auch. Sie steigert sich beim TA-Besuch bis zum Kreislaufkollaps in ihre Angst rein, selbst wenn sie nicht mal jemand anfasst. Sie bekommt vor TA-Besuchen Sedalin, ein Beruhigungsmittel - ist nicht das Ideale und kann auch paradoxe Wirkung haben, d.h., einige Katzen werden nicht ruhig, sondern erst recht aufgebracht. Für Donna ist es so aber leichter erträglich. Zuhause ist GsD alles ganz schnell wieder gut.

Wenn du niemanden für einen Hausbesuch findest, wäre ein Beruhigungsmittel vielleicht eine Alternative?
 
Ich würde auch erwägen, diese 'festgefressene' Panik homöopathisch behandeln zu lassen. Hättest Du einen guten Tierhomöo in der Nähe?
Wäre irgendwie rauszufinden, wie diese Angst entstanden ist?

Was zum jetzt fälligen TA-Besuch helfen könnte? Mir fielen Bachblüten oder das pflanzliche Beruhigungmittel ein (hab leider den Namen vergessen 🙁), das man vorher gibt, Bachblüten aber nach dem Schreck.

Zugvogel

Edit: ich hab den Namen des Mittels gefunden: http://www.intervet.de/produkte/zylkene/zylkene.asp
 
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Danke euch allen !

Im Augenblick habe ich mich, da die Alternative Hausbesuch vs. TA hier nicht wirklich besteht, für eine Risiko-Nutzen-Abwägung entschieden und nach tel. Absprache mit meiner Stamm-TÄ das Ohr hinter Herz und Psyche eingestuft. Dann wird es halt noch ein bisschen krüppeliger als eh schon. Solange sie keine starken Schmerzen hat, in Ruhe lassen. Und hoffen, dass nichts Lebensgefährliches passiert, bevor sie sich wieder eingekriegt hat.

Genau so war es auch bei uns, als meine Siamesin zu mir kam (Kommt dieses "Phänomen" bei Siamesen/Orientalen doch häufiger vor?)........
(Übrigens ist meine Siamesin immer noch eine ziemlich vorsichtige Katze, aber inzwischen haben wir keine Probleme mehr mit übertriebener Ängstlichkeit oder gar Panik. Nicht einmal ein Feuerwerk - kürzlich völlig unverhofft bei einer privaten Feier in unmittelbarer Nachbarschaft gezündet - bringt sie inzwischen aus dem Konzept.)

Das erinnert mich stark an Giaco. Auch die ganze Entwicklung.
Ich sage immer, sie hat das Herz einer Löwin und die Nerven einer Maus.
Normalerweise kommt sie nach 2-3 Schreckenstagen in der Klinik nachhause, schreit herum und hört nicht auf zu erzählen, was ihr alles passiert ist, will dann ganz schnell ganz viel fressen, schläft anschließend wild zuckend ihre Albträume aus - und gut ist's. Dass sie sich zuhause nicht mehr sicher gefühlt hat und nichts mehr fressen wollte, wie damals als Kätzchen , das ist neu.
Ich bin aber guter Dinge, dass es auch wieder "wird" mit dem TA, wenn wir jetzt nicht sofort "nachlegen" müssen. Ginge einem selber doch genauso....
zumindest mir als Siamhalter...man soll sich ja ähnlich sein, Tier und Halter🙄.

Ach ja, ob es öfter vorkommt: unser Kater/anderer Züchter, ist das genaue Gegenteil, im Rahmen seines Siamesentums natürlich. Bisschen treudoof, aber mutig. Geht auf alles zu was fremd ist und liebt Lärm . Nein, er ist nicht taub. Ein ewiger Bub halt.
Aber es soll zumindest in bestimmten Linien vorkommen. Im I-Net habe ich Berichte von Haltern verwandter Katzen (Giacos) gefunden, die sich sehr ähnlich lesen. Deiner kommt jetzt auch noch dazu.

LG
Marion
 
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Was mich wundert:
Hier berichten zwei Leute, dass sie eine gut sozialisierte Katze vom Züchter holen und diese bei Ihnen dann total schreckhaft und wie ausgewechselt ist? 😕
Sollte das bei guten Zuchten denn nicht genau anders sein? 😕
 
Ich würde auch erwägen, diese 'festgefressene' Panik homöopathisch behandeln zu lassen. Hättest Du einen guten Tierhomöo in der Nähe?
Wäre irgendwie rauszufinden, wie diese Angst entstanden ist?

Was zum jetzt fälligen TA-Besuch helfen könnte? Mir fielen Bachblüten oder das pflanzliche Beruhigungmittel ein (hab leider den Namen vergessen 🙁), das man vorher gibt, Bachblüten aber nach dem Schreck.

Zugvogel

Edit: ich hab den Namen des Mittels gefunden: http://www.intervet.de/produkte/zylkene/zylkene.asp

Danke Zugvogel; das war das erste, was ich getan habe: meinen eigenen klassischen Homöopathen rausklingeln. Wird hom. behandelt und zeigt auch schon Wirkung. Aber nach 2 Tagen natürlich noch nicht wieder belastbar.

Wie die Angst entstanden ist _ siehe oben. Ich vermute, ererbt. Bei Hunden ist so etwas bekannt.

Die Züchterin hat im Allgemeinen die zutraulichsten Katzen, die man sich vorstellen kann; nur bei manchen Verwandten, auch aus anderen Aufzuchten, tritt das auf, zuerst wohl beim Umzug ins neue Heim. Somit ein Fall für eine Konstitutionsbehandlung.

Zylkene ist toll, haben wir hier, aber bei der Panik nicht genug.
Dann noch eher ein ganz spezifisches Angstmittel vom Homoöpathen. Mir hat das- auf mich abgestimmte- in so einer Krankenhausvorpaniksituation - mal unwahrscheinlich geholfen. Muss halt das richtige sein.

LG
Marion
 
Was mich wundert:
Hier berichten zwei Leute, dass sie eine gut sozialisierte Katze vom Züchter holen und diese bei Ihnen dann total schreckhaft und wie ausgewechselt ist? 😕
Sollte das bei guten Zuchten denn nicht genau anders sein? 😕

Ne, soll eigentlich nicht sein und ist normalerweise auch nicht so.
Unser Kater ist in seiner geradezu widernatürlichen Angstlosigkeit auch schon ein Phänomen für sich, das z.B. auch beim TA einige Beachtung findet.
Aber mit der Art von Tic hat man natürlich keinen Leidensdruck, auch nicht als Besitzer. Mit manchen Neurosen lebt sich's gut.

Wie oben schon gesagt. Eine Art Angstbereitschaft vererbt sich; wahrscheinlich auch beim Menschen, beim Hund sowieso. Und das überspringt Generationen, ist also weder durch schlechte Behandlung verursacht noch ganz so leicht züchterisch auszumerzen. Jedenfalls sind die Angsthasen dann schon da, und solange sie nicht umgezogen sind, kann sie der Züchter nichtmal erkennen. Wer dann aber, wenn er es weiss, dass da in der Linie irgendwas ist, die Elterntiere nicht aus der Zucht nimmt, weil ja nur hin und wieder ein Ängstling auftritt, handelt verantwortungslos. In der Tat. Aber ich unterstelle nicht, dass das die Regel ist.

Die meisten Oris sind sensibel, nicht neurotisch.


LG
Marion
 
CarloS, vielen Dank für deine Erläuterungen über die vererbte Angstbereitschaft. Jetzt ist mir vieles klarer und es tut auch gut, daß ich mit diesem Problem nicht allein bin. Übrigens ist der Vater meiner Katze noch immer Zuchtkater.
 

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