Gibt es noch Hoffnung oder muss ich Salem abgeben? Seit 8 Monaten umgeleitete Aggression

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YoshikSalik

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7. Juli 2024
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Hallo,

ich eröffne diesen Thread in verzweifelter Lage und ich nicht weiß, ob es unumgänglich ist, dass ich Salem abgeben muss. Nach vier Jahren echt schönen Zusammenlebens meiner beider Kater Yoshi und Salem, kam es im letzten Sommer leider zu einer umgeleiteten Aggression. Der Auslöser war, als Yoshi Blut gespuckt hat. Dabei war aber gar nicht so sehr das Blutspucken der Auslöser als meine panische Reaktion darauf ein mit Blut vollgespucketes Fenster aufzufinden und Yoshi mit blutverschmiertem Maul (am Ende war es gar nicht so dramatisch, sondern er hatte sich an einem Grashalm verletzt). Ich war in dem Moment leider auch so erstmal in der Panik, dass ich die Kater gar nicht unterstützt oder beruhigt habe. Dann kam die Zusammenführung, bei welcher ich auf jeden Fall auch viele Fehler gemacht habe und mich in einer Situation vorgefunden habe, mit der ich absolut nicht gerechnet habe. Lange Reder kurzer Sinn. Ich habe sie wieder zusammengeführt, aber es kam jetzt schon mehrfach zu Rückfällen. In den letzten 8 Monaten waren sie ungefähr die Hälfte davon getrennt. Wen es ausführlicher interessiert, ich habe zu dem Thema bereits einen Thread Wiederzusammenführung "Agressor" gestresst

Ich bin bin jetzt an dem Punkt, wo ich Zweifel habe, dass es zwischen den beiden eine langfristige Stabilität geben kann. Gerade sind sie tagsüber getrennt und dürfen dann abends und in der Nacht meist zusammen, wobei sie aber auch moderiert werden müssen und sie sichtlich misstrauisch gegenüber sind.
Ich habe wirklich schon total viel probiert mit den beiden. Langsame Zusammenführung, Feliway ist im Dauereinsatz, Zylkene hat nichts gebracht, mehr Kratzmöglichkeiten und Rückzugsorte für beide geschaffen, jetzt erst mit der Verhaltenstherapeutin meiner Praxis einen Termin gehabt, Und ich muss echt sagen, ich bin fertig und kann das auch nicht mehr lange mental durchmachen. Meine Abende gehören nur noch den Katern, wenn sie nachts getrennt sind, kann ich nicht durchschlafen und es ist ein ständiges gejaule, meine Beziehung ist am Kriseln, da die Kater allen Raum einnehmen. Und den Katern geht es natürlich auch nicht gut. Die ständige Trennung ist natürlich Stress für sie, sie sind oft gestresst und insgesamt unausgelastet. Das klingt jetzt wahrscheinlich so, als habe ich mich schon entschieden, aber ich will eigentlich Salem absolut nicht abgeben. Sie haben auch noch ihre guten Momente, aber ich weiß wirklich nicht wie es weitergehen soll. Die einzige Idee, die ich noch habe, ist Salem nochmal einem anderen Tierarzt vorzustellen, da ich auch nicht so zufrieden mit der Tierärztin bin und mir eine Zweitmeinung zu holen, ob es etwas somatisches gibt, was Salem eventuell so auf Alarmbereitschaft hält oder auch, ob man da nicht mit Psychopharmaka entgegensteuern kann.

Leider habe ich das Gefühl, die Situation nicht mehr vernünftig einschätzen zu können und bin daher dankbar für Einschätzungen für Außen. Auch für noch Vorschläge, wie ich Stabiltät zwischen die beiden bringen kann, wäre ich sehr dankbar oder auch Tierarztempfehlungen in Berlin, präferiert im Norden
 
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Eine Zweitmeinung ist nie verkehrt.

Ich kann wahrschenlich nur in Ansätzen nachvollziehen wie es dir geht - hier gab es lange Aggressionen zwischen einem sehr dominanten weiblichen Kitten und der deutlich ruhigeren Wurfschwester (nach der Kastra hat sich das langsam aber sicher gegeben, kam aber so und andersherum nochmal auf, als die eine neulich Schmerzen hatte und die andere nicht verstanden hatte, warum die erste aggressiv / ängstlich wird wenn sie sie spielerisch anspringt).
Ich merke einen gewissen "Rückfall" in die damaligen Verhaltensmuster, wenn vor allem die ursprünglich sehr dominante nicht genug ausgelastet ist, vor allem am Abend. Lustigerweise schlafen auch in "schlechten" Zeiten nachts meistens irgendwann beide seelenruhig zusammen bei mir im Bett.

Könnten sich da noch Ansatzpunkte für euch ergeben? Mehr / andere Auslastung, Anpassen der Spielzeiten? Was passiert, wenn du beide nachts regelmäßig mit ins Schlafzimmer nimmst?
Wieviel fütterst du pro Tag und gibt es AYCE?
 
Ich drücke dich.. Ich kann leider nichts sinnvolles beitragen außer einer Empfehlung für eine andere Verhaltenstherapeutin, die bei uns ziemlich gut war (Empfehlung aus dem Forum)
 
Sind beide Kater in den letzten Monaten gründlich untersucht worden, auch die Zähne?
Falls nämlich einer der Kater nicht total fit ist, kann das reichen, um die Wiederzusammenführung zu verhinden.
 
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Die einzige Idee, die ich noch habe, ist Salem nochmal einem anderen Tierarzt vorzustellen, da ich auch nicht so zufrieden mit der Tierärztin bin und mir eine Zweitmeinung zu holen, ob es etwas somatisches gibt, was Salem eventuell so auf Alarmbereitschaft hält oder auch, ob man da nicht mit Psychopharmaka entgegensteuern kann.


Ich stimme auch für das aufsuchen eines Tierpsychologen bzw Verhaltenstherapeuten. Am besten natürlich, die Person kommt zu euch nach Hause. Leider kann sich jeder Tierpsychologe nennen, weil es sich um kein geschütztes Gewerbe handelt. Also am besten vorher gut recherchieren.

Die Idee mit dem TA finde ich super! Bin auch sehr offen dafür, mit Psychopharmaka zu arbeiten. Meinen Loki (Fundtier, TH) dürfte mal ein schwerer Trauma erlebt haben (Einstellung im Gesicht, Kiefer). Er ist zwar super sozial, verspielt und verschmust, ist aber bei den kleinsten Geräusche oder zu schnellen Bewegungen von Menschen völlig durchgedreht. Hat uns attackiert und sich dabei eingenässt. Zuerst hatte ich ein ganz ganz schlechtes Gewissen, ihn mit den Mitteln ,,ruhig zu stellen". Loki war dann aber nicht ruhig, sondern endlich eine normale Katze.

Dafür müssen natürlich aber erst alle körperlichen Probleme ausgeschlossen werden oder parallel dazu behandelt werden.
Nicht jedes Präparat wirkt bei jedem Patienten, es kann sogar in eine umgekehrte Richtung laufen. Also nicht verzweifelt, wenn es nicht gleich klappt.
 
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Zu dem Thema der Auslastung: Ich spiele mit beiden Katern jeden Tag. Yoshi ist auf jeden Fall der Kater der mehr Auslastung braucht. Wenn es geht spiele ich mit beiden zusammen, aber Toben geht oft nur getrennt. Durch die Trennung sind aber natürlich beide unausgelastet. Sie sind 10 bis 11 Stunden alleine getrennt in einer 2 Zimmer Wohnung. Salem ist im Wohnzimmer, was der größte Raum ist und Yoshi im Rest der Wohnung. Sie sind eigentlich beide sehr gesellige Kater und haben früher auch viel zusammen gekuschelt und gespielt. Trigger für Salem scheint Angst zu sein, aber es ist für mich auch nicht immer so ganz nachvollziehbar, wann ihn etwas erschreckt. Vorhin war es kein Problem, dass er dabei war während yoshi getobt hat. aber diese Woche hat er auch einen dicken Schwanz bekommen als yoshi mit einem Ball gespielt hat und ist bereits auf Angriff gegangen. Ein anderes Mal als Yoshi einfach zum Kratzbrett hin ist. Mein Eindruck ist auch, dass Salem traumatisiert ist von der Situation mit dem Blut spucken und jetzt bei jeder für ihn unerwarteten Bewegung von Yoshi bereit ist in Angriff zu gehen.

Ich war am Anfang auch sehr skeptisch, was Psychopharmaka angeht, aber inzwischen sehe ich das als einzige Möglichkeit um ihn aus dieser ständigen Alarmbereitschaft zu bekommen. Meine Tierarztpraxis meinte das ist eine Möglichkeit aber nur in Absprache mit der Verhaltenstherapeutin, was ich nachvollziehen kann. Im Gespräch kamen aber nur Dinge, die ich längst umgesetzt habe. Mehr Rückzugsorte, mehr hohe Plätze, getrennte Essplätze, Feliway etc. Sie meinte der nächste Schritt wären Videoaufnahmen von Salem, wenn ich denke es kippt und Grundriss meiner Wohnung. Ich muss ehrlich sagen, das finde ich der Situation nicht mehr angemessen. Für die erste Zusammenführung wäre das vielleicht was gewesen. Ich befinde mich jetzt ja schon in der dritten, mit zwischendurch immer wieder guten Phasen. Auch weiß ich nicht wie gut ich da Videoaufnahmen kriege, weil das oft ein Kippen innerhalb von Sekunden ist, während sie vorher zusammen entspannt waren. Die Nächte laufen auch unproblematisch, oft liegen sie auch im Bett nebeneinander auf dem Kissen.

@miss.erfolg magst du vielleicht berichten, was die Therapeutin bei euch gemacht hat?

Sie waren beide tierärztlich vorstellig. Salems Zähne wurden nur während der allgemeinen Untersuchung angeschaut und wurde von Außen erstmal nichts festgestellt. Dentalröntgen steht jetzt schon länger auf meiner To-do. Zunächst war Yoshis Gesundheit etwas im Vordergrund, da er wirklich einen Arztmarathon hinter sich hat, inklusive Besuche nachts bei Notfallpraxen wegen Hyperventilieren. Er wurde nach ganz vielen Untersuchungen schließlich mit Asthma diagnostiziert. Erst Cortison und nach einer Gewöhnungszeit Inhalieren hat erstmal gut geholfen, seit ein paar Tagen erbricht er aber wieder. Da werde ich auch nochmal mit ihm zum Arzt müssen.

Da mir auch im Forum geraten wurden ist, die Zähne von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, habe ich bei einem Tierzahnarzt angefragt. Termine für Dentalröntgen gibt es leider erst im Sommer. Ich habe jetzt aber demnächst einen Termin für eine erstmal allgemeine Untersuchung der Zähne, sollte da etwas auffallen, kann es vielleicht beschleunigt werden.

Für eine Zweitmeinung bin ich ehrlich gesagt etwas überfordert, wie ich jemanden finde, der auch bei solchen Themen kompetent ist. Ich habe schon 2mal die Praxis in meinem Bezirk gewechselt, zwar vor der ganzen Situation schon. Auch bei Yoshis ganzen Untersuchungen bin ich für komplexere Untersuchungen in die Klinik gegangen, die einen sehr guten Ruf hat. Ich hatte überall die Probleme angesprochen mit der UA, aber so wirklich was anzufangen wussten sie damit nichts. Es gibt natürlich viele Tierärzte mit guten Bewertungen, aber so richtig eine Praxis, wo ich das in derem Profil finden konnte, habe ich noch nicht gefunden.

Edit: Jetzt habe ich nochmal rumgegoogelt und eine Praxis gefunden, die bei ihren Leistungen auch Aggressionen zwischen Katzen nennt. Ausserdem ist mir gerade noch die Idee gekommen die Praxis vom Tierschutz zu fragen. Dort werden sie ja wahrscheinlich regelmäßig Kontakt mit traumatisierten Tieren haben.

Ach und die Frage mit dem Füttern habe ich jetzt ganz vergessen. Seit der ersten Trennung mache ich AYCE. Ich füttere in etwa 500 bis 650 Gramm für beide zusammen. Kommt etwas drauf an, wie viel sie real essen. Momentan auch eher weniger, da es während der Zusammenführung natürlich auch mehr Leckereien gibt. Trockenfutter gibt es auf dem Fummelbrett und in Snackrollen etc. Außerdem verteile ich immer ein bisschen was auf den Kratzmöbeln und einem Schrank, wo sie ganz gerne sitzen.
 
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Da mir auch im Forum geraten wurden ist, die Zähne von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, habe ich bei einem Tierzahnarzt angefragt. Termine für Dentalröntgen gibt es leider erst im Sommer.
Hi,
manchmal haben auch herkömmliche TA-Praxen, die keine Zahnspezialisten sind, trotzdem ein Dentalröntgengerät. Falls noch nicht geschehen, könntest Du auch telefonisch mal "normale" Praxen in der Nähe durchtelefonieren, ich würde bei den größeren anfangen. Unsere Praxis hier ist auch nicht spezialisiert auf Zähne, aber es ist ein größerer Laden, der fat wie eine TK ausgestattet ist und die eine TÄ macht seit Jahren jeden Tag eine Zahn-OP mit Dentalröntgen und hat daher eine Menge Erfahrung.
 
Meine Praxis kann auch Dentalröntgen durchführen. Es wurde mir hier empfohlen lieber einen Spezialisten aufzusuchen, da auch wenn die Geräte vorhanden sind, die Kompetenz leider nicht immer da ist. Darum habe ich jetzt einen Tierzahnarzt mit sehr guten Bewertungen angefragt. Ich bin da aber auch offen bei einer normalen Praxis das machen zu lassen
 
Meine Praxis kann auch Dentalröntgen durchführen. Es wurde mir hier empfohlen lieber einen Spezialisten aufzusuchen, da auch wenn die Geräte vorhanden sind, die Kompetenz leider nicht immer da ist. Darum habe ich jetzt einen Tierzahnarzt mit sehr guten Bewertungen angefragt. Ich bin da aber auch offen bei einer normalen Praxis das machen zu lassen
Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie kompetent Deine Praxis im Bereich FORL ist. Was wurde denn in dieser Praxis zu den Zähnen gesagt?
 
Tatsächlich nur, dass sie gut aussehen. Salem hatte schon FORL in der Vergangenheit und die hinteren Zähne wurden gezogen. Da wurde aber leider kein Dentalröntgen gemacht bei beiden Praxen, wo er vorstellig war. Ich wusste um ehrlich zu sein, bis ich mir hier wegen der UA angemeldet habe gar nicht, dass ein Röntgen eigentlich notwendig ist um die Situation richtig einzuschätzen
 
Sie meinte der nächste Schritt wären Videoaufnahmen von Salem, wenn ich denke es kippt und Grundriss meiner Wohnung. Ich muss ehrlich sagen, das finde ich der Situation nicht mehr angemessen. Für die erste Zusammenführung wäre das vielleicht was gewesen. Ich befinde mich jetzt ja schon in der dritten, mit zwischendurch immer wieder guten Phasen. Auch weiß ich nicht wie gut ich da Videoaufnahmen kriege, weil das oft ein Kippen innerhalb von Sekunden ist, während sie vorher zusammen entspannt waren. Die Nächte laufen auch unproblematisch, oft liegen sie auch im Bett nebeneinander auf dem Kissen.

Das kann ich in der Situation nachvollziehen. Bei uns wurde da von Seite der TA zum Glück nicht so ein Aufwand gemacht. Der Vorschlag kam von ihr selbst und ich habe mich lange dagegen gestreubt.

Viele kannst du das Gespräch mit deinem TA suchen und ehrlich sagen, dass du bereits an dem Punkt bist, wo du überlegst einen Abzugeben und die Medikamente einen letzten Versuch darstellen?
Ich habe das Glück, eine Stamm-TA zu haben und kommuniziere ihr auch ehrlich, wenn ich lieber mir einem Problem zum Spezialisten gehe. Das macht die Ursachenforschung bei so kommunizierten Fällen um einiges leichter.

Ich habe bei Loki parallel auch eine Verhaltensterapeutin kontaktiert, allerdings leider auch die gleichen Tipps wie hier im Forum bekommen...
 
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Viele kannst du das Gespräch mit deinem TA suchen und ehrlich sagen, dass du bereits an dem Punkt bist, wo du überlegst einen Abzugeben und die Medikamente einen letzten Versuch darstellen?
Das ist wahrscheinlich die Vernünftigste Idee.. ich merke aber auch, dass ich der TA nicht so ganz vertraue. Auch bei den ganzen Ausschlussuntersuchungen wegen Yoshis Asthma gab es Versäumnisse. Darum auch die Idee nochmal alles einem anderen/einer anderen TA vorzulegen.
Ich habe bei Loki parallel auch eine Verhaltensterapeutin kontaktiert, allerdings leider auch die gleichen Tipps wie hier im Forum bekommen...
Inzwischen habe ich auch etwas Abstand davon genommen. Ich habe mir die Websites von mehreren angeschaut und auch die, die seriös wirkten, hatten von ihren Leistungen immet die selben Sachen aufgelistet, wo ich die Infos auch hier im Forum bekomme...
 
Dann würde ich als erstes Dentalrötgen für Salem machen. Falls der Kater nämlich Zahnweh hat, erklärt das einiges.

Bezüglich Yoshi: Was für Medikamente bekommt er? Kann es sein, dass er anders riecht oder sich anders verhält als früher?

Irgendwie glaube ich nach dieser langen Zeit nicht mehr an UA, sondern eher irgendwas anderes.
 
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Yoshi inhaliert 2mal täglich Fluticason Cipla. Ich glaube aber nicht, dass es am Medikament liegt, Salem sitzt oft neugierig daneben wenn Yoshi inhaliert und kriegt dann auch ein Leckerlie. Zum Verhalten: Yoshi war und ist trotz der Angriffe von Salem immer sehr beschwichtigend und freundlich. Inzwischen mag er es nicht so gerne, wenn Salem aufdringlich ist und faucht da auch mal. Das legt sich aber immer, wenn es länger harmonisch läuft.
Irgendwie glaube ich nach dieser langen Zeit nicht mehr an UA, sondern eher irgendwas anderes.
Ich glaube auch eher, dass Salem wirklich traumatisiert ist von dem Vorfall und immer wieder in ein Muster zurückfällt, wenn Yoshi irgendwas unerwartetes oder lautes macht, er sofort auf Angriff geht und in einen Tunnelblick kommt.

Schreckhafter und geräuschempfindlicher sind aber definitiv beide Kater geworden und natürlich auch ein sehr gebrochenes Vertrauen zwischen den beiden. Früher wurde alles Neue und Situationen, die auch Angst machen, zusammen erkundet. Inzwischen gibt es Misstrauen zwischen ihnen
 
Vielleicht wäre das Destress von naturheilkunde-bei-tieren eine Option bei Salem, da Du geschrieben hast "Trigger für Salem scheint Angst zu sein".
Zumindest das empfohlene Einsatzgebiet würde sehr gut passen.
Ich habe es bei meiner Katze letztes Jahr ca. 1,5 Monate verwendet. Bei mir war der Grund allerdings Unsauberkeit und ständiges Markieren (seit Februar 2024). Leider hat nichts, was ich in den vielen Themen dazu hier im Forum gefunden habe, etwas geholfen. Daher hatte ich überlegt ob sie irgendetwas stresst oder beschäftigt, was sie mir natürlich schwer mitteilen kann, also habe ich es einfach probiert. Nach etwa 2 Wochen der Gabe hat sie seit Mitte November aufgehört zu markieren und urinieren, ich habe es aber noch 4 Wochen weiter gegeben um sicher zu sein. Ob bei Ihr Angst oder Stress der Auslöser für das Verhalten war, weis ich nicht, aber ich bin sehr dankbar das es damit aufgehört hat.
Wenn Tablettengabe möglich ist, wäre es einen Versuch wert.
 
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Zu dem Thema der Auslastung: Ich spiele mit beiden Katern jeden Tag. Yoshi ist auf jeden Fall der Kater der mehr Auslastung braucht. Wenn es geht spiele ich mit beiden zusammen, aber Toben geht oft nur getrennt. Durch die Trennung sind aber natürlich beide unausgelastet. Sie sind 10 bis 11 Stunden alleine getrennt in einer 2 Zimmer Wohnung. Salem ist im Wohnzimmer, was der größte Raum ist und Yoshi im Rest der Wohnung. Sie sind eigentlich beide sehr gesellige Kater und haben früher auch viel zusammen gekuschelt und gespielt. Trigger für Salem scheint Angst zu sein, aber es ist für mich auch nicht immer so ganz nachvollziehbar, wann ihn etwas erschreckt. Vorhin war es kein Problem, dass er dabei war während yoshi getobt hat. aber diese Woche hat er auch einen dicken Schwanz bekommen als yoshi mit einem Ball gespielt hat und ist bereits auf Angriff gegangen. Ein anderes Mal als Yoshi einfach zum Kratzbrett hin ist. Mein Eindruck ist auch, dass Salem traumatisiert ist von der Situation mit dem Blut spucken und jetzt bei jeder für ihn unerwarteten Bewegung von Yoshi bereit ist in Angriff zu gehen.

Ich war am Anfang auch sehr skeptisch, was Psychopharmaka angeht, aber inzwischen sehe ich das als einzige Möglichkeit um ihn aus dieser ständigen Alarmbereitschaft zu bekommen. Meine Tierarztpraxis meinte das ist eine Möglichkeit aber nur in Absprache mit der Verhaltenstherapeutin, was ich nachvollziehen kann. Im Gespräch kamen aber nur Dinge, die ich längst umgesetzt habe. Mehr Rückzugsorte, mehr hohe Plätze, getrennte Essplätze, Feliway etc. Sie meinte der nächste Schritt wären Videoaufnahmen von Salem, wenn ich denke es kippt und Grundriss meiner Wohnung. Ich muss ehrlich sagen, das finde ich der Situation nicht mehr angemessen. Für die erste Zusammenführung wäre das vielleicht was gewesen. Ich befinde mich jetzt ja schon in der dritten, mit zwischendurch immer wieder guten Phasen. Auch weiß ich nicht wie gut ich da Videoaufnahmen kriege, weil das oft ein Kippen innerhalb von Sekunden ist, während sie vorher zusammen entspannt waren. Die Nächte laufen auch unproblematisch, oft liegen sie auch im Bett nebeneinander auf dem Kissen.

@miss.erfolg magst du vielleicht berichten, was die Therapeutin bei euch gemacht hat?

Sie waren beide tierärztlich vorstellig. Salems Zähne wurden nur während der allgemeinen Untersuchung angeschaut und wurde von Außen erstmal nichts festgestellt. Dentalröntgen steht jetzt schon länger auf meiner To-do. Zunächst war Yoshis Gesundheit etwas im Vordergrund, da er wirklich einen Arztmarathon hinter sich hat, inklusive Besuche nachts bei Notfallpraxen wegen Hyperventilieren. Er wurde nach ganz vielen Untersuchungen schließlich mit Asthma diagnostiziert. Erst Cortison und nach einer Gewöhnungszeit Inhalieren hat erstmal gut geholfen, seit ein paar Tagen erbricht er aber wieder. Da werde ich auch nochmal mit ihm zum Arzt müssen.

Da mir auch im Forum geraten wurden ist, die Zähne von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, habe ich bei einem Tierzahnarzt angefragt. Termine für Dentalröntgen gibt es leider erst im Sommer. Ich habe jetzt aber demnächst einen Termin für eine erstmal allgemeine Untersuchung der Zähne, sollte da etwas auffallen, kann es vielleicht beschleunigt werden.

Für eine Zweitmeinung bin ich ehrlich gesagt etwas überfordert, wie ich jemanden finde, der auch bei solchen Themen kompetent ist. Ich habe schon 2mal die Praxis in meinem Bezirk gewechselt, zwar vor der ganzen Situation schon. Auch bei Yoshis ganzen Untersuchungen bin ich für komplexere Untersuchungen in die Klinik gegangen, die einen sehr guten Ruf hat. Ich hatte überall die Probleme angesprochen mit der UA, aber so wirklich was anzufangen wussten sie damit nichts. Es gibt natürlich viele Tierärzte mit guten Bewertungen, aber so richtig eine Praxis, wo ich das in derem Profil finden konnte, habe ich noch nicht gefunden.

Edit: Jetzt habe ich nochmal rumgegoogelt und eine Praxis gefunden, die bei ihren Leistungen auch Aggressionen zwischen Katzen nennt. Ausserdem ist mir gerade noch die Idee gekommen die Praxis vom Tierschutz zu fragen. Dort werden sie ja wahrscheinlich regelmäßig Kontakt mit traumatisierten Tieren haben.

Ach und die Frage mit dem Füttern habe ich jetzt ganz vergessen. Seit der ersten Trennung mache ich AYCE. Ich füttere in etwa 500 bis 650 Gramm für beide zusammen. Kommt etwas drauf an, wie viel sie real essen. Momentan auch eher weniger, da es während der Zusammenführung natürlich auch mehr Leckereien gibt. Trockenfutter gibt es auf dem Fummelbrett und in Snackrollen etc. Außerdem verteile ich immer ein bisschen was auf den Kratzmöbeln und einem Schrank, wo sie ganz gerne sitzen.

Hast PN
 
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Ich habe jetzt nicht alles gelesen aus deinem anderen Thread, aber für mich liest und fühlt sich das an, als würden alle eure Nerven blank liegen und jeder setzt das im Verhalten anders um, gestreßt sind aber alle.

Wenn Katzen neue Erfahrungen (also in eurem Fall sich sicher mit dem jeweils anderen fühlen, Vertrauen wieder finden) miteinander machen sollen in Situationen, die zuvor spannungsgeladen waren, dann brauchen sie ein reguliertes, entspanntes Nervensystem. Denn im alarmierten Zustand sind sie für neue Erfahrungen nicht offen. Oder es geht durch einen Auslöser im außen oder eine kleine Verunsicherung gleich wieder schief.
Katzen sind da nicht anders als wir Menschen. Unser Verstand und unser Körper kennt die Erfahrungen der Vergangenheit, d.h. vor unguten Erfahrungen versucht unser System, auch das Nervensystem uns zu bewahren und gerät in Alarmbereitschaft, sobald der Trigger auftaucht. Das ist normal und schützt uns - aber verhindert eben auch neue Erfahrungen im alten Kontext.
Es braucht erstmal Coregulation, einen sicheren Raum, der die Öffnung für neue Erfahrungen in bereits bekannten und als schlimm bewerteten Situationen zuläßt. Dort beginnt der Weg, Menschen und Katzen sind sich da sehr ähnlich.

Als allererstes braucht du selbst gute Nerven, deine Katzen brauchen dich als Coregulation, als sicheren Raumhalter. Solange ihr alle unterschwelligt befürchtet, einer der anderen würde "eskalieren", solange belauert ihr euch letztlich.
Viel Entspannung für dich kann die Erlaubnis an dich selbst und die Akzeptanz der Situation sein, daß es jetzt erstmal so sein darf. Nimm dir selbst den Druck, es gibt keine Patentlösungen für komplexe, individuelle Situationen. Es gibt keine Zeitschiene, nur euch und euren ganz eigenen Weg.
Meine Erfahrung mit vielen Katzen sagt mir zusätzlich zum Gefühl, es geht nicht um die "Aneinander-Gewöhnung", es geht als allererstes um ein ausgeglichenes Nervensystem aller Beteiligten. Erst dann können sich deine Kater wirklich anders begegnen und neue Erfahrungen sammeln, die die alten nach und nach überlagern. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen, der Weg zueinander beginnt im hier und jetzt neu.
Deine eigene Verunsicherung verunsichert immer auch deine Kater, die dich lesen. Katzen kommunizieren vor allem über Körpersprache samt energetischer Ausstrahlung und lesen sich so gegenseitig wie auch dich. Daher ist immer auch ganz wichtig, was du ihnen übermittelst - oft müssen wir uns dessen erstmal selbst bewußt werden.

Wenn deine Kater aber so liegen können, so entspannt wie auf dem letzten Foto im anderen Thread, dann gibt es einen Weg.
Die Verunsicherung die zwischen solchen Momenten statt findet und Eskalationen verursacht, die ist der Punkt den es zu regulieren gilt.
In dem Moment, wo du merkst und spürst, einer der beiden beginnt sich anzuspannen, frag dich einerseits warum das so ist, ob sich das zukünftig vermeiden/änders händeln läßt und versuche den Raum zu halten, damit sich das Nervensystem des Katers oder beider regulieren kann und genau das, was befürchtet wurde, eben nicht eintritt, weil jeder bei sich bleiben kann. Und so sammelt ihr nach und nach immer mehr neue Erfahrungen mit alten Situationen, neue gute Erfahrungen. Das sind die Steine für den neuen Weg.

Ich würde weniger auf eine reine Änderung des Verhalten durch Maßnahme x-z bauen und mehr in die tiefere Ursachenforschung gehen. Nicht was ist damals passiert, sondern warum reagiert jetzt wer auf was oder wen, beziehe dich immer auf das jetzt und wo für wen jeweils die Knifflichkeit liegt. Versuche alles wahrzunehmen was auch deine Katzen wahrnehmen, wie fühlt es sich an?
Wenn Yoshi stocksteif sitzt - was veranlaßt ihn dazu? Was fühlt er? Ist das real oder kannst du ihn begleiten und durch die Situation führen (nervlich). Reagiert Salem womöglich auch auf einen angespannten Yoshi, weil er das selbst nicht mehr aushält? Die Anspannung im Raum? ...das sind nur Beispiele als Inspiration, ich kenne deine Kater ja nicht.
Individuelle und komplexe Fälle lösen sich oft, wenn man über die übliche Verhaltenstherapie hinaus geht.
 
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Das mit dem Destress merke ich mir, danke. Ich hatte schon viele verschiedene Tabletten von denen, die alle Wirkung gezeigt haben, habe aber seit Jahren nichts mehr bestellt und daher auch die neuen Produkte bisher nicht gesehen.
Die Tabletten kann man auch mörsern und in Futter oder Schleckcreme geben.
 
Na ja, ganz ehrlich Entspannung und ruhig bleiben ist nicht möglich in der Situation. Und wenn Salem in seinen Tunnelblick gerät, ist auch nichts mehr möglich mit Co-regulation oder Ursachenforschung. Viele Situationen zwischen ihnen lassen sich entschärfen, aber nicht sobald Salem wirklich getriggert ist.
Momentan sind sie wieder komplett getrennt. Yoshi meinte charmanterweise mich damit zu wecken, dass er sich in meinen Arm fest beißt und Salem ist wie ein Beserker wieder auf ihn los und sie wurden unter Sichtschutz getrennt. Ich denke ich weiß, warum beide so gehandelt haben. Yoshi ist fustriert und unausgelastet. Das lässt sich mit der Trennung auch nicht mit Spielen und Toben wettmachen. Yoshi fehlt es auch immens einen richtigen Spielfreund zu haben. Für Salem hat sich seine Annahme, dass von Yoshi Gefahr ausgeht, bestätigt.
Ich weiß nicht, ob sich, wer es nicht erlebt hat, vorstellen kann, was es bedeutet über so lange Zeit Kater getrennt zu halten. Wenn ich von der Arbeit komme, sind beide total aufgeregt und aufgedreht. Sie leben ja auch gerade absolut nicht artgerecht. Es dauert Stunden die beiden halbwegs runter zu kriegen. Beide können absolut nicht gut alleine sein. Das heißt die ständige Hintergrundsmusik während ich zwischen ihnen hin und herpendle ist Katzengejaule und ich bin froh, wenn nach 3 Stunden ich vielleicht mal 20 Minuten Ruhe habe. Nachts geht das weiter. An manchen Tagen läuft es gut und ich kann auch mal 5h durchschlafen, wenn ich Pech habe nicht mal 2. Dann gehe ich fertig zur Arbeit und nach Feierabend geht wieder das Katerprogramm los. Ich komme überhaupt nicht dazu entspannen zu können, auch mein Zuhause ist für mich kein Ort mehr an dem ich gerne bin, sondern nur noch Stress. Oft schlafe ich dann zwischendurch abends schon ein. Ich arbeite auch einen mental und emotional sehr fordernden Job, aber kann mich davon nicht erholen. Ich musste mich schon krank melden, da ich körperlich und mental von den Katern und der Trennung zu erschöpft war. Gestern Abend habe ich sie wieder zusammengelassen und lief auch alles erstmal super. Beide freundliche Körpersprache, neugierig, aber auch auf Abstand. Auch mit Abstand in der Nähe geschlafen. Am Morgen Salem wieder von irgendwas getriggert, anscheinend, dass Yoshi in einen Karton gesprungenist. Erst konnte ich Salem beruhigen, aber dann ist er wieder auf ihn los.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei einer Praxis, die sowohl Verhaltensauffälligkeiten wie auch Dentalröntgen anbietet und hoffe, dass da noch etwas rauskommt. Antidepressiva sind ehrlich gesagt, das einzige, auf das ich noch hoffe, was hier Stabilität reinbringt. Nur mit ihnen arbeiten, Situationen entschärfen, ruhiges Verhalten belohnen etc. reicht nicht mehr und ich bin da auch ehrlich an einem breaking point.
 
Bei mir haben 2 Kater mehrere Jahre lang getrennt gelebt und weiß, wie sehr das an einem zehrt, ich kann also mitfühlen.

Ich würde tatsächlich als allererstes Dentalröntgen angehen. Wenn du sagst, Salem hatte schon FORL - wie lange ist das her? Die Geschwindigkeit in der das weitergeht ist natürlich immer verschieden, aber bei meiner FORL Katze hat es nicht genügt, einmal pro Jahr ein Dentalröntgen zu machen, sondern nach 10 Monaten war es schon wieder höchste Eisenbahn, vermutlich litt sie schon 2-3 Monate davor wieder unter Zahnschmerzen.

Wenn er Zahnschmerzen hätte, dann wär sein Verhalten durchaus dadurch zu erklären. Wenn man dauerhaft Schmerzen hat, ist man ja nie wirklich ruhig und entspannt und es reichen Kleinigkeiten, um auf 180 zu sein.
 
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