„Flugpatenschaften“ häufig illegal

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12.08.2011.Häufig illegal: Thüringisches Sozialministerium warnt vor „Flugpatenschaften“;

Erfurt (aho) – Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit hat als oberste Tierschutzbehörde im Freistaat davor gewarnt, Tiere vom Urlaub im Ausland mit zurück nach Deutschland zu bringen. Auch sogenannte „Flugpaten“ handeln häufig illegal.

Im Tierseuchenrecht wird beim Verbringen von Heimtieren (Hunde, Katzen) hinsichtlich der Anforderungen zwischen dem privaten Reiseverkehr und dem gewerbsmäßigen Handel unterschieden. Das Verbringen im Rahmen des privaten Reiseverkehrs beschränkt sich grundsätzlich auf Tiere, die ihren Eigentümer begleiten und nicht dazu bestimmt sind, verkauft oder anderweitig abgegeben zu werden.

Aus tierschutzrechtlicher Sicht benötigen die Tierschutzvereine und -einrichtungen, die Tiere aus dem Ausland transferieren und später in Deutschland an Halter vermitteln, eine Erlaubnis zum gewerbsmäßigen Handeln mit Wirbeltieren. Dies ergibt sich auch aus der Rechtsauffassung des Europäischen Gerichtshofs. Das wurde sowohl aus tierseuchen- als auch aus tierschutzrechtlicher Sicht durch das zuständige Bundesministerium und die Gremien der Länder bestätigt.

Darüber hinaus sind beim Transport von Tieren, die nicht im Rahmen des privaten Reiseverkehrs befördert werden, sämtliche Vorschriften der einschlägigen EU-Verordnung zum Transport von Tieren anzuwenden. Die Transportunternehmer müssen deshalb zugelassen sein und die Fahrer sowie Betreuer müssen nachweislich über die erforderlichen Kenntnisse verfügen.

Mitleid wird ausgenutzt

Streunende Tiere und der Zustand der Tierheime in Urlaubsländern erregen häufig das Mitleid der Touristen. Oft werden Urlauber auch dazu aufgefordert, Tiere nach Deutschland mitzunehmen. Sie sollen einerseits den Tieren selbst ein neues Zuhause bieten. Auf der anderen Seite werben mehr oder weniger seriöse Tierschutzeinrichtungen darum, als „Flugpaten“ Tiere nach Deutschland zu transferieren mit der Begründung, dass Touristen die erleichterten rechtlichen Vorgaben für den privaten Reiseverkehr mit Tieren nutzen könnten. Dieser Transport von Tieren, insbesondere von Hunden, aus Urlaubsländern nach Deutschland ist allerdings häufig illegal. Denn mithilfe solcher „Flugpaten“ umgehen manche Tierschutzorganisationen die geltenden tierseuchen- und tierschutzrechtlichen Vorschriften.

Das Sozialministerium in Erfurt hat darum die zuständigen Behörden im Freistaat aufgefordert, das Mitbringen von Hunden aus dem Ausland für Tierschutzorganisationen sehr kritisch zu prüfen. Denn auch nach Thüringer Rechtsauffassung unterliegt das von manchen Tierschutzvereinen und -einrichtungen organisierte Verbringen bzw. Einführen von Tieren den strengeren Regelungen für den Handelsverkehr. Eine Zustimmung ist nur möglich, wenn sämtliche Voraussetzungen nach Tierseuchen- bzw. Tierschutzrecht vollständig erfüllt sind.

Das Sozialministerium rät auch aus tiermedizinischen Gründen davon ab, Tiere von einer Auslandsreise mitzubringen. Es bestehen dabei erhebliche tiergesundheitliche Risiken. Aber auch aus tierschutzfachlichen Gesichtspunkten ist das Mitbringen von Heimtieren aus Urlaubsländern nicht sinnvoll. Die mitgebrachten Tiere sind in der Regel noch sehr jung und deshalb leicht vermittelbar. Das führt dazu, dass inländische Fund- und herrenlose Tiere in den Tierheimen nur schleppend weitervermittelt werden können. Damit entstehen den Tierschutzvereinen letztlich zusätzliche Kosten.

Quelle: http://www.animal-health-online.de/...ministerium-warnt-vor-flugpatenschaften/7548/
 
A

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Danke für den interessanten Beitrag. Beim Auslandstierschutz gibt es eben auch nicht nur die rosarote "heile Welt" Brille - und genau das lässt mich auch diesen Tierschutz kritisch betrachten.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, das Ärzte in den gewissen Ländern gerne schon mal einfach pro forma Reisepapiere ausstellen und ähnliche andere Dinge laufen.
Zudem habe ich wirklich den Eindruck, dass man sich schön eins lacht über die dummen Deutschen, die deren Probleme lösen, denn auch der Tierschutz im Ausland wird nicht selten von Deutschen betrieben oder gefördert.
Ich wäre wirklich eher für eine intensive Arbeit in den Ländern, anstatt die Tierchen herzukarren.
Ich denke, wenn man ein Auslandstierchen aufnimmt, ist das a.o das Vertrauen zu der Orga und das die vernünftig arbeitet. Aber es gibt eben im TS viele schwarze Schafe.
 
Zuletzt bearbeitet:
anstatt sich endlich um den richtigen welpenhandel im kofferraum zu kümmern werden hier wieder alle ts-orgas über einen kamm gescherrt.
keine orga die ich kenne stellt sich mit ner transportbox an den flughafen und klappert die leute dort ab ob sie das tier mitnehmen. es wird im vorfeld geklärt wann und mit wem das tier fliegen darf. dazu kommt . das die tiere geimpft , gechippt und tierärztlich gecheckt werden.
 
Es gibt sicher gute und weniger gute Orgas. Ich denke, pauschal kann man da nicht urteilen. Es passieren aber genug Negativbeispiele.
Genau die Dinge, die du ansprichst - laufen oft nicht gut, wobei ich hier auch Privatleute mit sehe.
Die Tochter einer Bekannten war in Griechenland - Kätzchenalarm auf der Strasse - juhuuu - haben müssen .... naja..
2 Tage später - wie durch ein Wunder - flog sie mit Katz hier ein - die Papiere wurden definitiv pro forma ausgestellt (sie rühmte sich noch dafür - und das der TA erzählt hat, dass das schon fast normal und problemlos sei.
Und auch das Flughafenszenario gibt es - hier im Forum schon gelesen - weiß aber nicht mehr wo..... da ging es dann so ab: hmmm - man darf ja im Flugzeug nur mit einer Katze in der Kabine fliegen - nun sollten aber mehrere transportiert werden - Rat: am Flughafen andere Passagiere bequatschen und so Kätzchen platztechnisch für den check in verteilen.
Es gibt also vieles...
Oder die aus Frankreich, der eine Forine Katzen abgenommen hat - nach rührseligen Aufrufen - und der dann nach und nach in Massen Tiere verstarben.
 
Das ist alles wieder so einseitig. Helfen tun die meisten Tierschützer sowohl im Ausland wie im Inland (wenn sie gelassen werden). :reallysad:
 
Ja - es kann so oder so gehen - alles hat mindestens 2 Seiten 🙂
Das Problem sind ja auch nicht die Tiere, die hier wie da Hilfe brauchen, sondern das Fehlverhalten der Menschen - die Tiere sind dann nur die Leidtragenden.
Es ist aber immer schön, wenn Dinge im TS gut laufen, es eine gute Orga ist - und man einfach nur hilft. Man muss aber einfach schauen, auf wen man sich einlässt.

Hilfe zur Selbsthilfe in den anderen Ländern würde ich aber vorziehen, solange die Probleme hier nicht beseitigt sind - ja sogar schlimmer werden.
 
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Da gebe ich Dir Recht. Dies ist aber nicht immer einfach, fordert sehr viel Zeit, Geduld und leider Geld. Apan geht an Schulen, macht Tierschutzprojekte, Schulklassen kommen ins Tierheim, es wird an Festen teilgenommen. Die Resonanz ist sehr spärlich, daher ist es ein langwieriger Prozess, vermutlich noch Generationen. Geht auf die Happy End Seiten, wieviele Spanier sich Tiere aus dem Tierheim holen.
Und wer dieses Elend einmal mit eigenen Augen gesehen hat, kann nicht mehr sagen, wir stoppen an Grenzen. Es sollte überall Hilfe angeboten werden. Aber es ist leider oft von einem Faktor abhängig : Geld.

Wir haben hier letztens wieder eine deutsche Katze versorgt, bis sie vermittelt war, entstanden Kosten von fast 300 Euro. Das können einzelne nicht tragen.
Man kämpft gegen Windmühlen, man kämpt mit anderen Tierschützern und...und..und. Die einen sagen: Ihr seid bekloppt, helft lieber den Kindern in Afrika, die anderen schimpfen: Helft lieber den Tieren hier.

Komisch ist häufig, dass genau diese Kritiker selten selber helfen.
Man muss sich entscheiden und ich hoffe, ich habe mich richtig entschieden.
Jeden Tag kämpfe ich mit anderen engagierten Leute, etwas zu verändern, mag es noch so klein sein.
Und dann diskutiere ich immer wieder, warum ich Auslandtieren helfe (auch helfe). Das macht so müde. Seid nicht böse, jeder hat seine Einstellung, aber eins ist doch wichtig, dass wir versuchen zu helfen. Mit allen Grenzen, mit allen Freuden und T:smile:iefen.
 
Da gebe ich Dir Recht. Dies ist aber nicht immer einfach, fordert sehr viel Zeit, Geduld und leider Geld. Apan geht an Schulen, macht Tierschutzprojekte, Schulklassen kommen ins Tierheim, es wird an Festen teilgenommen. Die Resonanz ist sehr spärlich, daher ist es ein langwieriger Prozess, vermutlich noch Generationen. Geht auf die Happy End Seiten, wieviele Spanier sich Tiere aus dem Tierheim holen.
Und wer dieses Elend einmal mit eigenen Augen gesehen hat, kann nicht mehr sagen, wir stoppen an Grenzen. Es sollte überall Hilfe angeboten werden. Aber es ist leider oft von einem Faktor abhängig : Geld.

Wir haben hier letztens wieder eine deutsche Katze versorgt, bis sie vermittelt war, entstanden Kosten von fast 300 Euro. Das können einzelne nicht tragen.
Man kämpft gegen Windmühlen, man kämpt mit anderen Tierschützern und...und..und. Die einen sagen: Ihr seid bekloppt, helft lieber den Kindern in Afrika, die anderen schimpfen: Helft lieber den Tieren hier.

Komisch ist häufig, dass genau diese Kritiker selten selber helfen.
Man muss sich entscheiden und ich hoffe, ich habe mich richtig entschieden.
Jeden Tag kämpfe ich mit anderen engagierten Leute, etwas zu verändern, mag es noch so klein sein.
Und dann diskutiere ich immer wieder, warum ich Auslandtieren helfe (auch helfe). Das macht so müde. Seid nicht böse, jeder hat seine Einstellung, aber eins ist doch wichtig, dass wir versuchen zu helfen. Mit allen Grenzen, mit allen Freuden und T:smile:iefen.
Auch wir haben Erfahrungen mit der Tierhilfe im Ausland gemacht - allerdings nur gute: über "Tierhilfe Bluemoon" nehmen wir Futter mit in die Türkei. Bei Sun Express darf pro Gast z.B. 30 kg Futter eingefürhrt werden!!! Beim eltzen mal im Oktober, konnten wir diesen Verein mit 300 kg Futter helfen:smile: Dadurch bekamen die Tiere mal nicht nur Brot zu fressen sondern auch mal etwas artgerechtes. Der Ablauf war absolut reibungslos: die Dame vom Tierschutz brachte uns die Koffer mit dem Futter und checkte mit uns ein. In Antalya stand schon jemand bereit um die Taschen entgegen zu nehmen. Ich finde, das ist eine gute Sache und kostet einen ganz geringen Zeitaufwand. Diese Art von Hilfe kann ich nur jedem empfehlen:smile:
Liebe Grüße Inki
 
Fahrketten

Hallo,
leider kann ich mit meinen 4 Miezen jetzt nicht mehr in den Urlaub fliegen - würde aber gerne wissen, wie man herausfindet, ob jemand eine Mieze aus Rostock nach Mittelhessen mitbringen könnte.
LG
 
doppelt
:fülltext:
 
@catmandoo: mach einen neuen Thread auf und suche nach einer Fahrkette

Alternativ kannst Du versuchen, die Katze bei normalen Mitfahgelegenheiten mitzuschicken. Man findet immer wieder hilfsbereite Fahrer, die Katzen mitnehmen. Ist zwar nicht gratis, aber oft leichter zu organisieren.

lg,
 
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Hier unterschreibe ich . Deutsche müssen nicht immer im Ausland das ,,Gutmenschentum" rauslassen.Die lachen doch wirklich über unsere Gutmütigkeit und reiben sich die Hände.

den tieren ist aber ein deutscher "gutmensch" lieber als ein beheimater "ignorant"

das reine " importieren" ist nicht der richtige weg...aber seriöse vereine arbeiten auch immer vor ort an der wurzel des übels

und wie schon geschrieben wurde. flugpatenschaften bedeutet nicht das man ein tier mit bringen muss. man kann auch sachspenden mit dort hin bringen, was oft viel wichtiger ist.
 
Ich sehe es genauso wie Jani. Eine Flugpatenschaft kann auch im Mitbringen von Sachspenden oder Boxen erfolgen, ich habe im August z.B. eine Hundebox und 10kg Sachspenden mit nach Ägypten genommen. Allerdings habe ich heimwärts auch einen Kater als Flugpate mit nach D gebracht. Mit den Einnahmen, die durch die Vermittlung erzielt wurden, können z.B. schon wieder etliche Streuner Katzen in Ägytpen kastriert werden und somit wird auch Tierschutz vor Ort geleistet.
Ich persönlich finde, es ist egal wo man sich für den Tierschutz engagiert, Hauptsache man tut es 🙂
 
Soso, das thüringische Sozialministerium... bei allem was man derzeit aus diesem Bundesland so hört wundert mich das kein bisschen... vielleicht sollte das thüringische Sozialministerium mal gegen das rechtsgerichtete deutsche Gewaltpotential im Lande angehen, bevor es Rhetorik gegen ausländische Katzen liefert? Aber das ist natürlich viel einfacher...
 

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