Katzenschutz
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Jagd-Übung: Erst verstümmelt, dann abgeballert
Von COLJA SCHLIEWA
Es ist ein Vorgang unvorstellbarer Grausamkeit: Um zu „üben“, stutzen Neus*ser Jäger lebenden Enten die Flügel. Dann hetzen sie ihre Jagdhunde auf die fluguntauglichen Tiere. Oder ballern das chancenlose Federvieh gleich selbst mit der Flinte ab.
Der Jäger zückt sein Messer, schneidet der hilflosen Stockente die Federn an beiden Flügel ab – für die Fluchttiere eine echte Verstümmelung!
Anschließend wirft er sie in hohem Bogen ins Schilf. Dann kommt der Hund. Der treibt den Vogel dann entweder vor das Gewehr des Jägers, oder macht ihm gleich selbst den Garaus.
„Hetzarbeit an flugunfähiger Ente“, nennt sich das perverse Szenario in der Jägersprache. Der Neusser Tierschützer *Thomas Nachtigall machte *EXPRESS jetzt auf diese Bilder des Grauens aufmerksam. Zu sehen sind Neusser Hobbyjäger bei ihrem grausamen Ritual an der „Blauen Lagune“ in Straelen.
„Diese Bilder hat der Verein selbst stolz auf seiner Internetseite veröffentlicht. Es ist eine unfassbare Tierquälerei!“ sagt Thomas Nachtigall. „Manchmal wird den Enten sogar noch Styropor unter die Flügelstummel gebunden, damit sie nicht einmal mehr abtauchen können.“
Um für Nachschub an lebendigen Übungsobjekten zu sorgen, werden die Wasservögel extra gezüchtet. Nachtigall: „Pro Übungseinheit werden rund 20 Enten »verbraucht«. Bundesweit werden jährlich 5000 Jagdhunde ausgebildet. Da kann man sich ausrechnen, was da zusammenkommt.“
Das Üben an der lebenden Ente ist in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. Die Zeitschrift „Jagd und Hund“ betitelte die Prozedur in ihrer aktuellen Ausgabe sogar als „Das Muss vor dem Schuss“.
„Wenn den Enten aber die Flügel gestutzt werden, ist das ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz“, sagt Heinz Joachim Klein von der Unteren Jagdbehörde in Neuss. „Ich habe bis jetzt aber noch nie gehört, das etwas Derartiges bei uns gemacht wird. Ich werde mir diese Bilder ganz genau ansehen.“
EXPRESS fragte beim Vorsitzenden des Hobbyjägervereins nach, bekam aber nur zu hören: „Ich bin zu keiner Stellungnahme bereit!“
15.10.2009
Quelle :
http://www.express.de/nachrichten/region/duesseldorf/jagd-uebung-erst-verstuemmelt-dann-abgeballert_artikel_1253811667224.html