K
Kandis
Forenprofi
- Mitglied seit
- 23. Februar 2010
- Beiträge
- 1.093
.... es ist echt peinlich, wie lang das hier ist
...Samstag vor drei Wochen ging dann die Welt unter. Das Herrchen kam abends zu uns und sagte, er würde jetzt umziehen und uns Zeit geben, uns von Meo zu verabschieden. Ich habe dann noch mal auf ihn eingeredet und ihm erzählt, wie Meo auf die weihnachtlichen Entführungen reagiert hat. Er sagte, es sei ihm aufgefallen, daß Meo aggressiv reagiert hätte. Ich sagte dann, daß er noch obendrein in die Nähe der Kinder ziehen wird – es wird daher eher schlimmer als besser! Er nickte ganz verständnisvoll und sagte, daß er ihn mitnehmen muß. Er erzählte uns, daß die neue Wohnung im ersten Stock liegen würde, was natürlich für Meo eine Einschränkung wäre, weil er nicht wie gewohnt raus und reinmarschieren kann, wie er will.
Ich habe das Plädoyer meines Lebens gehalten; ich habe Geld geboten. Es war umsonst. Mein Mann sagte, ich hätte dem Herrchen wirklich einiges zugemutet, aber man hätte gesehen, woher es kommt, weil ich dabei die ganze Zeit Rotz und Wasser geheult habe. So wie jetzt.
Ich habe ihn angefleht, Meo registrieren zu lassen, damit man ihn zuordnen kann, wenn er verloren gehen sollte. Ich bin mir so sicher, daß er sich auf die Suche machen wird, daß mir dabei ganz schlecht wird. Er hat es versprochen. Er hat auch versprochen, daß er ihn zurückbringen wird, wenn’s nicht klappt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er es überhaupt merken wird, daß es nicht klappt.
Es war dann so schrecklich, von dem Katerchen Abschied zu nehmen. Der wußte gar nicht, wie ihm geschah. Wir heulten wie die Schloßhunde und wußten nicht, was wir sagen sollten. Außer, daß er endlich lernen muß, sich zu wehren. Wir haben ihm dann ein Köfferchen gepackt mit seinem Spielzeug, mit seinem Lieblingsschal, den ich für mich selbst gestrickt habe und auf dem er ständig lag, mit Futter und so weiter. Es fehlen einem wirklich die Worte. Der Gedanke, meinen Meo vielleicht nie wieder zu sehen, haut mir einfach nur den Vogel raus.
Als das Herrchen dann klingelte, rannte Meo knurrend durch die Wohnung.
Seitdem haben wir nichts gehört. Ich weigere mich, das alles zu akzeptieren. Weil es nicht richtig ist. Viele, denen Katzen zulaufen, wollen die nicht haben und bringen sie dann ins Heim. Uns wird die Katze weggenommen. Wenn der Wegzug vor einem Jahr gewesen wäre, wären wir auch ganz schrecklich traurig gewesen, aber damals war Meos Welt noch einigermaßen in Ordnung, auch wenn er schon damals lieber bei uns war. Im letzten Jahr hat Meo keine zwei Monate bei seinem Herrchen gewohnt; und das dann nur unter Hausarrest. Wir haben ihn weder angelockt noch bestochen. Wir sind nur auf ihn eingegangen.
Wenn eine Katze knurrt, wenn der Besitzer klingelt, kann ich nicht davon ausgehen, daß sie eine glückliche Zukunft miteinander haben werden. Das bringt mich um. Unsere Freunde und Kollegen, die auch alle Meo kannten, waren genauso fassungslos. Die ganze Nachbarschaft trauert, weil alle Meo geliebt haben. Er ist wahrlich ein Herzensbrecher.
Das Schlimme ist, daß er sein Herrchen und erstrecht die Kinder nicht will. Dazu bekommt er eine Wohnung im ersten Stock und muß darauf warten, rein und rausgelassen zu werden. Glücklichen Katzen das beizubringen ist sicher möglich, das gibt’s in unserer Nachbarschaft auch. Aber wenn er eh nicht begeistert ist, und dann das Herrchen natürlich zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommt, sehe ich schwarz. Meo hockt doch nicht stundenlang vor der Tür, um dann die Kinder zu Besuch zu haben.
Ich bin mir sicher, daß er entweder versuchen wird, uns zu finden, oder aber dort eine neue Familie sucht. Wenn er hoffentlich registriert ist, wird sein Herrchen vielleicht das mitbekommen und sehen, daß der Kater unglücklich ist. Ich fürchte, daß 300 km für einen Rassekater zu viel ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß Meo seinen Besitzer verläßt, ist riesig. Aber das heißt noch nicht, daß er wieder zurückkommen wird.
Ich bin immer wieder von neuem fassungslos. Sprachlos. In allen unerdenklichen Situationen kullern die Tränen von alleine. Was selbst mich langsam etwas nervt. Man rennt durch die Wohnung und überall sind verwaiste Lieblingsplätze. Man findet immer wieder ein Haar oder ein Pfötchenabdruck. Das Viertel ist einfach leer ohne ihn. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er in Zukunft nicht mehr bei uns durch das Küchenfenster marschiert und uns erzählt, was er alles erlebt hat.
Bei unserem ersten Gespräch sagte das Herrchen, daß wir uns bald eine neue Katze anschaffen werden. Ich sagte, sicher nicht, weil eigentlich wollten wir ja gar keine, sondern wenn nur den Meo. Heute sehe ich das natürlich anders. Mir fehlen so viele Sachen – das nächtliche Knurpsen des Futters, das nächtliche auf meinem Bauchherumgehüpfe und all diese Sachen, daß man diese Leere tatsächlich füllen will. Dann denke ich mir, daß ich Meo nicht einmal erzählen kann, daß er aus Hundemenschen Katzenmenschen gemacht hat, weil er nicht mehr da ist. Und es ist doch völlig absurd, eine Ersatzkatze zu holen, wenn er 300 km entfernt lebt. Natürlich könnten wir eine andere Katze glücklich machen, wir haben auch schon heimlich bei den Tierheimen gesurft, aber das wollen wir doch gar nicht, vor allem will das der entführte Meo nicht! Das ist das verrückte, daß er ja auch uns will. Ich glaube nicht, daß er uns nach 2 Monaten schon vergessen hat – vor allem nachdem er erfahren hat, daß es jemanden gibt, der ihm anscheinend genau das geben kann, was er braucht oder will.
Eine Katzenfrau hat gesagt, vor Mai-Juni sollen wir auf keinen Fall eine andere Katze holen; es ist noch offen, wie sich alles entwickeln wird. Wir können nur hoffen, daß das Herrchen ihn gut beobachtet und dann einschreitet. Wobei man sich sicher sein kann, daß eigentlich gerade jetzt Meo die Wände hochgehen muß – er ist in der neuen Wohnung eingesperrt, weil er erst geprägt werden muß, seine Familie ist weg, (dafür womöglich die Kinder da), die Umgebung fremd etc. In sämtlichen Büchern über Katzen, die ich mir jetzt gerade kaufe, steht, daß gerade Meos Rasse Veränderungen überhaupt nicht mag, ruhebedürftig und kinderungeeignet ist. Das haben wir gemeinsam. Deswegen harmonieren wir ja so unglaublich gut.
Weil ich nicht akzeptieren kann, daß er weg ist, kaufe ich lauter schlaue Katzenbücher. Um irgend etwas zu tun. Mich vorzubereiten, wenn er wieder kommt. In Wirklichkeit hoffe ich, daß in einem der Bücher drinsteht, daß er nach Hause zurückkommt und daß alles gut sein wird. Aber den Aufsatz über die Entführung durch den eigenen Besitzer habe ich bisher noch nicht gefunden. Anscheinend kommt dies nicht so häufig vor. Man kann nur beten, daß es entweder gut geht, was mich unglaublich überraschen würde, so wie zwei Sonnen am Himmel, oder aber daß das Herrchen ein Einsehen hat und den Kater freigibt. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß er einfach demnächst in der Tür steht. Es wird langsam mal Zeit.
...Samstag vor drei Wochen ging dann die Welt unter. Das Herrchen kam abends zu uns und sagte, er würde jetzt umziehen und uns Zeit geben, uns von Meo zu verabschieden. Ich habe dann noch mal auf ihn eingeredet und ihm erzählt, wie Meo auf die weihnachtlichen Entführungen reagiert hat. Er sagte, es sei ihm aufgefallen, daß Meo aggressiv reagiert hätte. Ich sagte dann, daß er noch obendrein in die Nähe der Kinder ziehen wird – es wird daher eher schlimmer als besser! Er nickte ganz verständnisvoll und sagte, daß er ihn mitnehmen muß. Er erzählte uns, daß die neue Wohnung im ersten Stock liegen würde, was natürlich für Meo eine Einschränkung wäre, weil er nicht wie gewohnt raus und reinmarschieren kann, wie er will.
Ich habe das Plädoyer meines Lebens gehalten; ich habe Geld geboten. Es war umsonst. Mein Mann sagte, ich hätte dem Herrchen wirklich einiges zugemutet, aber man hätte gesehen, woher es kommt, weil ich dabei die ganze Zeit Rotz und Wasser geheult habe. So wie jetzt.
Ich habe ihn angefleht, Meo registrieren zu lassen, damit man ihn zuordnen kann, wenn er verloren gehen sollte. Ich bin mir so sicher, daß er sich auf die Suche machen wird, daß mir dabei ganz schlecht wird. Er hat es versprochen. Er hat auch versprochen, daß er ihn zurückbringen wird, wenn’s nicht klappt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er es überhaupt merken wird, daß es nicht klappt.
Es war dann so schrecklich, von dem Katerchen Abschied zu nehmen. Der wußte gar nicht, wie ihm geschah. Wir heulten wie die Schloßhunde und wußten nicht, was wir sagen sollten. Außer, daß er endlich lernen muß, sich zu wehren. Wir haben ihm dann ein Köfferchen gepackt mit seinem Spielzeug, mit seinem Lieblingsschal, den ich für mich selbst gestrickt habe und auf dem er ständig lag, mit Futter und so weiter. Es fehlen einem wirklich die Worte. Der Gedanke, meinen Meo vielleicht nie wieder zu sehen, haut mir einfach nur den Vogel raus.
Als das Herrchen dann klingelte, rannte Meo knurrend durch die Wohnung.
Seitdem haben wir nichts gehört. Ich weigere mich, das alles zu akzeptieren. Weil es nicht richtig ist. Viele, denen Katzen zulaufen, wollen die nicht haben und bringen sie dann ins Heim. Uns wird die Katze weggenommen. Wenn der Wegzug vor einem Jahr gewesen wäre, wären wir auch ganz schrecklich traurig gewesen, aber damals war Meos Welt noch einigermaßen in Ordnung, auch wenn er schon damals lieber bei uns war. Im letzten Jahr hat Meo keine zwei Monate bei seinem Herrchen gewohnt; und das dann nur unter Hausarrest. Wir haben ihn weder angelockt noch bestochen. Wir sind nur auf ihn eingegangen.
Wenn eine Katze knurrt, wenn der Besitzer klingelt, kann ich nicht davon ausgehen, daß sie eine glückliche Zukunft miteinander haben werden. Das bringt mich um. Unsere Freunde und Kollegen, die auch alle Meo kannten, waren genauso fassungslos. Die ganze Nachbarschaft trauert, weil alle Meo geliebt haben. Er ist wahrlich ein Herzensbrecher.
Das Schlimme ist, daß er sein Herrchen und erstrecht die Kinder nicht will. Dazu bekommt er eine Wohnung im ersten Stock und muß darauf warten, rein und rausgelassen zu werden. Glücklichen Katzen das beizubringen ist sicher möglich, das gibt’s in unserer Nachbarschaft auch. Aber wenn er eh nicht begeistert ist, und dann das Herrchen natürlich zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommt, sehe ich schwarz. Meo hockt doch nicht stundenlang vor der Tür, um dann die Kinder zu Besuch zu haben.
Ich bin mir sicher, daß er entweder versuchen wird, uns zu finden, oder aber dort eine neue Familie sucht. Wenn er hoffentlich registriert ist, wird sein Herrchen vielleicht das mitbekommen und sehen, daß der Kater unglücklich ist. Ich fürchte, daß 300 km für einen Rassekater zu viel ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß Meo seinen Besitzer verläßt, ist riesig. Aber das heißt noch nicht, daß er wieder zurückkommen wird.
Ich bin immer wieder von neuem fassungslos. Sprachlos. In allen unerdenklichen Situationen kullern die Tränen von alleine. Was selbst mich langsam etwas nervt. Man rennt durch die Wohnung und überall sind verwaiste Lieblingsplätze. Man findet immer wieder ein Haar oder ein Pfötchenabdruck. Das Viertel ist einfach leer ohne ihn. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er in Zukunft nicht mehr bei uns durch das Küchenfenster marschiert und uns erzählt, was er alles erlebt hat.
Bei unserem ersten Gespräch sagte das Herrchen, daß wir uns bald eine neue Katze anschaffen werden. Ich sagte, sicher nicht, weil eigentlich wollten wir ja gar keine, sondern wenn nur den Meo. Heute sehe ich das natürlich anders. Mir fehlen so viele Sachen – das nächtliche Knurpsen des Futters, das nächtliche auf meinem Bauchherumgehüpfe und all diese Sachen, daß man diese Leere tatsächlich füllen will. Dann denke ich mir, daß ich Meo nicht einmal erzählen kann, daß er aus Hundemenschen Katzenmenschen gemacht hat, weil er nicht mehr da ist. Und es ist doch völlig absurd, eine Ersatzkatze zu holen, wenn er 300 km entfernt lebt. Natürlich könnten wir eine andere Katze glücklich machen, wir haben auch schon heimlich bei den Tierheimen gesurft, aber das wollen wir doch gar nicht, vor allem will das der entführte Meo nicht! Das ist das verrückte, daß er ja auch uns will. Ich glaube nicht, daß er uns nach 2 Monaten schon vergessen hat – vor allem nachdem er erfahren hat, daß es jemanden gibt, der ihm anscheinend genau das geben kann, was er braucht oder will.
Eine Katzenfrau hat gesagt, vor Mai-Juni sollen wir auf keinen Fall eine andere Katze holen; es ist noch offen, wie sich alles entwickeln wird. Wir können nur hoffen, daß das Herrchen ihn gut beobachtet und dann einschreitet. Wobei man sich sicher sein kann, daß eigentlich gerade jetzt Meo die Wände hochgehen muß – er ist in der neuen Wohnung eingesperrt, weil er erst geprägt werden muß, seine Familie ist weg, (dafür womöglich die Kinder da), die Umgebung fremd etc. In sämtlichen Büchern über Katzen, die ich mir jetzt gerade kaufe, steht, daß gerade Meos Rasse Veränderungen überhaupt nicht mag, ruhebedürftig und kinderungeeignet ist. Das haben wir gemeinsam. Deswegen harmonieren wir ja so unglaublich gut.
Weil ich nicht akzeptieren kann, daß er weg ist, kaufe ich lauter schlaue Katzenbücher. Um irgend etwas zu tun. Mich vorzubereiten, wenn er wieder kommt. In Wirklichkeit hoffe ich, daß in einem der Bücher drinsteht, daß er nach Hause zurückkommt und daß alles gut sein wird. Aber den Aufsatz über die Entführung durch den eigenen Besitzer habe ich bisher noch nicht gefunden. Anscheinend kommt dies nicht so häufig vor. Man kann nur beten, daß es entweder gut geht, was mich unglaublich überraschen würde, so wie zwei Sonnen am Himmel, oder aber daß das Herrchen ein Einsehen hat und den Kater freigibt. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß er einfach demnächst in der Tür steht. Es wird langsam mal Zeit.