Bo spielt Chef - wie abgewöhnen?

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NaPa

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13. August 2008
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Hi,

es geht um Folgendes: Vor ca. einem Jahr habe ich Bo aufgenommen als sie 4 Wochen alt war. Das Muttertier hat sich nicht mehr darum gekümmert und so hab ich sie genommen und aufgezogen.
Nun ist es aber schon fast von Anfang an so,das sie ziemlich dreist ist. Sie lauert den anderen Katzen ständig auf,rennt diesen hinterher und selbst wenn die Gejagten deutlich zeigen,das sie das nicht möchten,macht sie weiter (sie beisst und kratzt dann auch,es entstehen aber keine Wunden oder Kratzer oder so). Oder sie legt sich zu den schlafenden Katzen,fängt an,diese zu putzen und urplötzlich beisst sie sich fest (auch hier ohne Wunden).
Bei mir ist es nicht anders: Wenn ich mit ihr spiele,krallt sie sich richtig in die Hand fest (hab schon einige Narben,sie ist also nicht zimperlich) und beisst rein (da aber "sanfter"). Ich muss zugeben,wenn sie es zu weit treibt,dann werd ich auch bissel fieser und mache immer weiter ----> großer Fehler,arbeite aber schon dran.
Ansonsten ist sie super lieb,schmust sehr gerne,spielt mit enormer Ausdauer und Leidenschaft.
Klar,sie ist noch sehr jung und deshalb wild,aber das sie permanent Chef sein will oder den anderen immer auflauert,ist Nervenzerreissend.
Ist es wirklich so,das Handaufzuchten ne "Macke" haben?
Ich hab mich sehr intensiv mit ihr beschäftigt als sie noch ein mini war (auch heut noch,sowie mit den anderen,klar),aber sie hatte ja nur mich und erst später die Großen und den ganzen Tag alleine lassen,außer zum Füttern,wollte ich sie nicht.

Hat jemand damit Erfahrungen und kann mir helfen?
Ich habe hier auch mal einen Thread eröffnet,wo es um meine Zeraphine ging,das sie von den dreien gemobbt wird. Und mir ist aufgefallen,das es erst so schlimm geworden ist,seid wir Bo haben.

Ich bin manchmal total hin und her gerissen,ob sie es woanders nicht besser hätte,denn Freilauf würde sie,so denk ich mir,sehr gerne haben. Ist hier nur unmöglich,da wir an der Hauptstraße wohnen.
Und ich merke ja auch,wie sehr Bo mich liebt (und ich sie ja auch) und ob sie nicht kaputt gehen würde,wenn ich sie weg geben würde.

Was sagt ihr dazu?

Grüße
 
A

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Schwierig. Bo hat sich ja nun wunderbar in die Rolle eingefügt.
Dass du mit ihr nebst Hand spielst und da keine Grenze aufweist, ist ganz sicher nicht richtig. Eigentlich bist du die "Chefkatze". Zumindest muss ich das hier sein, da ich ebenfalls einen sehr (!) dominanten Kater habe.
Ich spiele bei ihm niemals mit meiner Hand.
Bei dem Kleinchen jetzt (auch kaum vorhandenes Sozialverhalten), mache ich das. Aber er wird von mir angefaucht, wenn er zu weit geht. Das lernt er auch von meinen Großen sehr direkt.
Ich werde das Spiel mit der Hand aber nicht fortführen und "schleiche" das quasi jetzt aus.
Hast du mal versucht, das Auflauern zu unterbinden, bzw. das Verhalten durch Aktion zu unterbrechen? In die Hände klatschen zB.?
Bei meinem dominanten Kater akzeptiere ich weder Angriffe noch Mobbingaktionen seinerseits. Entweder lenke ich ihn ab oder aber fauche ihn an und erhebe den Zeigefinger (mit Pfote drohen für ihn). Er versteht das, lässt es dann und mobbt gar nicht mehr. Es dauerte echt lange, bis sogar wir beiden ausgefochten hatten, wer nun Chefkatze in der Familie ist, aber es hat geklappt.
Wie ist Bo denn sonst? Also vom Charakter her? Unausgeglichen, unruhig zB.?
 
Wie alt sind die Katzen?
Mir klingt das nicht nach Chef spielen - es ist das Verhalten einer noch jungen (?) Katze, die offenbar (noch) nicht gelernt hat, Signale zu beachten oder zu deuten. Als Mensch konntest du ihr das ja nicht beibringen.

Ev. kommt es auch aus einer Portion Unsicherheit und auch ein bißchen Langeweile - hat sie denn jemand für wilde Raufspiele?

Vielleicht hast du sie unbewußt auch ein bißchen verzogen und sie meint nun einfach, alle Aufmerkamkeit auf die gewohnte Art einholen zu müssen.

Was dich und deine Hände angeht - du eißt ja, wo das Problem liegt, also sei nicht "fieser" oder "mach weiter" sondern stell es ab.
Hände sind kein Spielzeug und in der Katzenerziehung hilft nur Konsequenz.
 
Wie alt sind die Katzen?
Mir klingt das nicht nach Chef spielen - es ist das Verhalten einer noch jungen (?) Katze, die offenbar (noch) nicht gelernt hat, Signale zu beachten oder zu deuten. Als Mensch konntest du ihr das ja nicht beibringen.

Ev. kommt es auch aus einer Portion Unsicherheit und auch ein bißchen Langeweile - hat sie denn jemand für wilde Raufspiele?

Vielleicht hast du sie unbewußt auch ein bißchen verzogen und sie meint nun einfach, alle Aufmerkamkeit auf die gewohnte Art einholen zu müssen.

Was dich und deine Hände angeht - du eißt ja, wo das Problem liegt, also sei nicht "fieser" oder "mach weiter" sondern stell es ab.
Hände sind kein Spielzeug und in der Katzenerziehung hilft nur Konsequenz.

Hi,

Die 2 Großen sind 3 Jahre, Tammi 2 und Bo ist 1 Jahr geworden.
Sie hat also noch 3 Spielkameraden. Jedoch ist sie immer so wild und dreist (ständiges Jagen der anderen Katzen),das die anderen schnell die Lust verlieren,mit ihr zu spielen.
Mir wurde auch schon gesagt,das ich sie verzogen habe. Hm,ich weiß nicht. Klar kümmert man sich etwas mehr um so ne kleine hilfebedürftige Mieze,aber je selbstständiger sie wurde,desto mehr hab ich das auch eingestellt.
Sie ist auch kaum klein zu bekommen,braucht ständig Action.
Den Laserpointer liebt sie,da bekommt man sie auch klein. Überhaupt will sie immer nur spielen spielen spielen.

@Engelstaub: Ja,sie ist eigentlich permanent unausgeglichen bzw unausgelastet.
Gespielt wird hier täglich,aber das reicht ihr anscheinend nicht. Hab aber auch nicht den ganzen Tag Zeit,die Katze zu bespaßen,zumal ja noch 3 andere Katzen da sind.
 
Sie hat also noch 3 Spielkameraden. Jedoch ist sie immer so wild und dreist (ständiges Jagen der anderen Katzen),das die anderen schnell die Lust verlieren,mit ihr zu spielen.
Was auch ziemlich normal ist ..
Die Großen sind eben erwachsen, Bo ist noch ein halbes Kind.

Da die älteren dann also die Lust verlieren, fehlt ihr eigentlich ein kätzischer Spielpartner - jedenfalls einer, der mit ihr mithalten kann.

Da bist du gefordert - sie braucht eindeutig noch mehr Beschäftigung und Spiel.
Das reicht von wilden Laserpointerspielen bis zu Intelligenzspielsachen und Clickern.

Und bei einer 1jährigen Katze haben Hände als Spielzeug ganz eindeutig ausgedient - stell das ab. In deinem eigenen Interesse.

Gespielt wird hier täglich,aber das reicht ihr anscheinend nicht. Hab aber auch nicht den ganzen Tag Zeit,die Katze zu bespaßen,zumal ja noch 3 andere Katzen da sind.
Nuja, die Entscheidung für 4 Katzen kommt von dir, also ist es auch deine Pflicht, allen gerecht zu werden.

Bo kann nichts dafür, wenn du 4 Katzen möchtest, aber nicht die Zeit hast.
 
Für mich liest sich das auch wie das normale Verhalten einer halbstarken - evtl. etwas dominanten - Katze. Die sind dreist, die sind lebhaft und die gehen anderen, älteren oder ruhigeren Katzen schon mal auf die Nerven; Protest stachelt sie nur noch mehr an.

Ich kann mich da nur Gwion anschließen: Wenn die anderen Katzen mit der Kleinen nicht mithalten können, musst du ran. Neben körperlicher Auslastung ist geistige Auslastung aber auch sehr effektiv: Mehrere kurze Clicker-Einheiten am Tag beschäftigen die Katze schon sehr und kosten nicht sooo viel Zeit.

Fühlt sich eine der anderen Katzen von Bo sehr bedrängt, würde ich da auch dazwischengehen und Bo ablenken.
Vielleicht bekommst du so wieder mehr Harmonie in deine Katzengruppe.

Das halbstarke Verhalten kann sich auch wieder auswachsen, nur ist halt fraglich, wann. Deine 2jährige Tammi scheint ja schon ruhiger, ich warte bei meinem 2,5jährigen immer noch darauf, dass er weniger dreist wird ;) In den ganz "schlimmen" Phasen, als er etwa 1,5 Jahre alt war, hab ich mir auch ziemlich viel einfallen lassen müssen, um ihn auszulasten. Hier waren Sparziergänge im Hof an der Leine eine Möglichkeit, aber das geht nicht für alle Katzen, manche schnuppern Freiheit und wollen ganz raus.
Zusätzlich hab ich Ruhephasen geschaffen, wo ich mit ihm allein einfach in einem Raum saß und er "runterkommen" konnte. Das war ein Try-and-Error-Verfahren, ich hab mehrere Dinge probiert, bis ich unseren Weg gefunden hatte.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke: Doch, ein bisschen ruhiger ist er geworden ;)
 

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