Beziehungsfähigkeit rasseabhängig?

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Cats maid

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Hallo

hat jemand den unten stehenden Artikel gelesen und wenn ja was denkt ihr darüber. Kann es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Rasse und Beziehungsfähigkeit geben? Ich bin da sehr skeptisch.

Es grüßt die Katzenzofe


http://m.welt.de/article.do?id=print%2Fwams%2Flifestyle%2Farticle112043755%2FEin-Herz-fuer-Menschen

Mit einem Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch einen Link ggf. für*die Inhalte der gelinkten Seite verantwortlich ist.*Dies kann - so das LG - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.*Hiermit distanzieren ich mich ausdrücklich von dem genannten Link
 
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Dass es zwischen Rassekatzen und FWWs statistische Unterschiede gibt, leuchtet mir schon ein. Die sind aber m.E. größtenteils oder komplett anerzogen und nicht angeboren. Sonst hätte sowas wie eine Selektion in Richtung Menschenbezogenheit stattfinden müssen; theoretisch wär das schon sinnvoll, praktisch wird aber doch oft nur nach Optik geschaut bei den Zuchttieren.

Bei einem guten Züchter werden die Katzen von Anfang an an den Umgang mit Menschen gewöhnt - sie werden von Geburt an täglich gewogen, viel beobachtet, bespielt und beschmust, zum Tierarzt befördert zum Impfen und ggf. Frühkastrieren, dann kommt auch schon der Interessentenbesuch. Die sind von Menschen nur Gutes gewöhnt, ihre Katzenmamas auch, deshalb lassen sich die meisten Kätzchen auch vertrauensvoll auf Menschen ein.

So ein FWW hat dagegen sehr viel eher z.B. ne Streunervergangenheit als Kitten einer scheuen Katzenmama oder ist schon mal getreten, verscheucht, ausgesetzt, misshandelt oder sonstwas worden, verbindet also nicht unbedingt nur Gutes mit dem Menschen.

Dass die Nackis bei der Zutraulichkeit ganz vorne liegen, überrascht mich auch nicht wirklich, die frieren schließlich viel eher und suchen einfach Wärme ...
Die restliche Rangliste ist lückenhaft, mir kommt's aber so vor, als lägen die ruhigeren Rassen vorne. Die anderen haben wahrscheinlich weniger Zeit. 😀
 
Schwer zu sagen. Generell würde ich zustimmen, dass Rassekatzen aufgrund der Sozialisierung und Selektion durch den Züchter eher die Veranlagung haben, ein positives/inniges Verhältnis zum Menschen aufzubauen. Wobei man da auch unterscheiden müsste, dass die Beziehung zum Halter und zu Fremden nicht dasselbe ist. Dass die Katze vor Besuchern erstmal weg läuft, ist ein oft gezeigtes natürliches Verhalten und bedeutet nicht, dass sie ihrem Besitzer nicht treu ergeben und verschmust ist.
Introvertierheit bzw. Extrovertiertheit hat weniger mit erfahrener Menschennähe als mit Selbstbewusstsein zu tun und das kann bei jeder Katze, ob Rasse oder nicht, in verschiedenem Maß ausgeprägt sein.

Fragen kann man die Katze zu ihrem Gefühlsleben nun leider nicht und man muss mutmaßen, dass die Sozialisierung bei den meisten FWW eher mittelprächtig abläuft (Abgabe ab 8 Wochen oder sogar früher), obwohl in dieser Entwicklungsphase die Gruppen- und Bindungsfähigkeit entscheidend geprägt wird.
Zusätzlich werden viele FWWs einzeln gehalten und suchen sich in Folge als Freigänger lieber Kontakte draußen bzw. zeigen als Wohnungskatze neurotisches Verhalten im Haus.
Ein weiterer Punkt ist, dass Rassekatzenbesitzer sich eher mit dem Charakter und den Bedürfnissen seines Tieres vor dem Kauf auseinandergesetzt haben, da es schließlich nicht wenig kostet. Abgesehen von ausgesprochenen Tierliebhabern und Tierschützern ist der Otto-Normal-Katzenbesitzer in dieser Hinsicht nicht oft aufgeklärt und da sind schon die ersten Konflikte vorprogrammiert.
Das ist jetzt grob über den Haufen geworfen und gilt sicher nicht für alle, aber ich denke, dass eine gehäuft weniger enge Beziehung zwischen Hauskatzen und ihren Besitzern darauf zurückgeführt werden kann.
An sich ist dieser Artikel aber ziemlich blöde, da hier sämtliche Eigenschaften durcheinander gebracht werden. Aggressives Verhalten beim Tierarzt hat nichts mit Beziehungsfähigkeit zu tun, sondern höchstwahrscheinlich mit traumatischen Erfahrungen. Auch wird hier nur von Beziehungsfähigkeit zum Menschen gesprochen, was aber nicht das gesamte soziale Umfeld einer Katze abdeckt.

Von daher...lieber aufs Bauchgefühl hören, seine Katze streicheln und pseudowissenschaftliche Artikel ignorieren. 😛
 
Mag sein das manche "Rassekatzen" anhänglicher und geprägter sind. Allerdings hat jede Katze ihren eigenen Charakterzug.
Wir haben beides Hier Otto-Normal-Katze und Rassekatze.
Die "Normalo" Katze ist genauso penetrant 🙄 wie die Rassekatze.
Ich denke es kommt einfach darauf an ob sich die Menschen auf das Tier einlassen oder anders herum.
 
Ich habe keine Rassekatzen, und von dem her keine Erfahrungen mit denen. Aber bei meinen Ehk´s sind welche dabei, die von Anfang an Menschenkontakt hatten und keine schlechten Erfahrungen haben bis hin zur wilden Katze draußen.

Und da sind schon teilweise krasse Unterschiede. Man merkt schon, die Katzen von "draußen" sind viiieeel vorsichtiger, misstrauischer, Fremden gegenüber scheuer usw.
Von dem her glaube ich auch, das die Prägung im Kittenalter da eine wesentliche Rolle spielt.
 
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ich halte das für blödsinn.

Meine schwiema hat 5 maine coons, 4 davon von der gleichen züchterin. davon sind 2x2 vater und sohn. alle kamen aber zu unterschiedlichen zeiten.

Angelo (12) kam zuerst. Ein "probewurf" sozusagen. er ist das katzenoberhaupt, bei der familie aufgewachsen und sehr menschenbezogen.

Brownie (16)ist sein Vater. den kriegt aber fast keiner zu gesicht. der hat sehr unter dem leben als deckkater gelitten. hat sich blutig gekratzt, fell verloren und wog fast nix (6kg), er kam vor 5 jahren zu ihnen.

simba (13) ist der größte, sehr menschenbezogen, glaubt er wär der süßeste kater auf der welt (ok, wenn der bettelt, kann nur ein mensch ohne herz nein sagen), der kam mit brownie

sein sohn mogwai (10) ist wiederum ganz anders. der ist noch scheuer als brownie. ich durfte mich bis jetzt nur auf 50cm an ihn nähern. er hockt den ganzen tag unterm bett, dort bekommt er auch sein essen. er schmust überhaupt null und lässt sich von lillyfee unterdrücken.

Lillyfee (1) ist die quietschtante, die schreit den ganzen tag. springt jeden an, lässt sich von jedem anfasse und will den ganzen tag schmusen und spielen. die kam mit 13 wochen schon her.


Das ist jetzt kein paradebeispiel, aber ich glaube auch, dass eben die prägung im kittenalter ausmacht.

maxima klebt auch an mir wie panzertape. ich habe sie mit 5 wochen vom bauernhof geholt. jeder der uns sieht, meint, ich hätte sie selber geboren. für sie bin ich auch ihre "mami"

eine katze ist wie sie ist.

hat doch auch noch keiner analysiert, wie unterschiedlich maximalpigmentierte afroamerikaner und gelbhäutige asiaten sind 😵

diese studie wurde bestimmt von rc finanziert... die haben ja genug rassespezifisches futter, das können die denen gleich mit der katze anleiern 😀
 
Ich selbst habe zwei Orientalen, denen man rein rassetypisch den Hund im Katzenpelz nachsagt. Ja, sie sind sehr menschenfixiert, besonders auf IHREN Mensch.
Daneben habe ich zwei Katzen aus dem Tierschutz. Meine Katze Trinity kennt eigentlich keiner, sie versteckt sich, sobald Besuch kommt. Ist absolut fixiert auf mich. Ivy dagegen zeigt sich gleich jedem, d.h. aber nicht, das sie jeder gleich anfassen darf 😛
Durch meine Pfleglinge die ich bisher hatte, kann ich nur sagen, der Bezug zum Menschen zeigt sich sehr unterschiedlich. Es gibt richtige 'Kletten'.. so sind meine alle nicht..
Man merkt es gerade bei Flaschenbabies oder Katzen, die in Kolonien nicht klarkamen, wie EXTREM diese auf Menschen fixiert sind.. und zwar nicht nur auf IHREN sondern auf alle Menschen..
Den engen oder wenigen engen Bezug zum Menschen zeigen sie ganz unterschiedlich.
Ich hatte einen wunderbaren Pflegling, der hat mich direkt bestiegen, sobald ich die Türe hineinkam. Auch unter Kralleneinsatz *autsch* direkt die Schulter erklommen, die Pfötchen um den Hals gelegt, den Kopf an die Backe gepresst und wollig geschnurrt.. Den bekam man gar nicht mehr hinunter :pink-heart:
Beim Schlafen hat er das Köpfchen auf meine Backe gepresst und mich vollgesabbert.. wegschieben ging kaum, da hat er die Krallen ausgefahren 😱 Das war z.B. ein Flaschenbaby.
Eine Katze aus einer Kolonie hatte ich in Pflege, die mochte keine anderen Katzen, aber jeden Menschen fand sie toll. Zu jedem hin, schmusen, total vertrauensselig... nur Mensch, Mensch, Mensch musste es sein.
Alle sind sie anders und doch jede so bezaubernd und individuell... :pink-heart:
Und das hat rein gar nichts mit Rasse zu tun.....
 
Der Artikel wurde m.E. geschrieben, weil der Platz gefüllt werden musste 😉


Von dem her glaube ich auch, das die Prägung im Kittenalter da eine wesentliche Rolle spielt.

Das ist natürlich ein wichtiger Aspekt, verliert aber genau an diesem Punkt seine Gültigkeit


Brownie (16)ist sein Vater. den kriegt aber fast keiner zu gesicht. der hat sehr unter dem leben als deckkater gelitten. hat sich blutig gekratzt, fell verloren und wog fast nix (6kg), er kam vor 5 jahren zu ihnen.

Auch dieser ehemaliger Deckkater war als Kitten sicher gut sozialisiert und menschenbezogen, bis die Menschen ihn dazu auswählten, den Menschen schöne Katzenbabys zu schenken.
Der Kater war in diesen Jahren lediglich als Samenspender interessant, aber nicht als Katzenpersönlichkeit.


Ich kenne die Vergangenheit meiner Katzen nicht.
Lady ist ein kätzischer Wanderpokal und kam mit 8 Jahren zu uns.
Cari ist vermutlich eine Ex-Straßenkatze und lebte 4 Jahre in einer Auffangstation bis sie im Alter von 10 Jahren zu uns kam.
Yogi (und seine Ex-Gefährten) lebten in einem Messihaushalt, leider sogar längere Zeit ohne Tageslicht. Er kam im Alter von ca. 9 Jahren zu uns.
Robbie hat die letzten 3 Jahre im TH verbracht und kam mit ca. 7 Jahren zu uns.

Lady könnte evt. eine schöne Kittenzeit erlebt haben, bei den anderen Drei weiß ich es nicht.

Keine meiner Katzen hat Angst vor Menschen, sie liegen mit mir auf der Couch und im Bett. Jede Katze lässt sich von Besuchern anfassen.
Lady hat als Einzige Angst vor dem Staubsauger, die anderen Drei nicht.
Auch sonst sind alle Katzen im Alltag angstfrei.
Ich kann auch meine Katzen auf den Arm nehmen und tragen.


Neben der Prägung im Kittenalter ist deshalb auch der weitere Werdegang wichtig.

In der letzten Zeit ist häufiger zu lesen, daß Menschen ihre Katzen beim Züchter kaufen und die Katzen dann im neuen Zuhause verschiedenste Ängste, fast Panik zeigen.
Für mich ist das unbegreiflich, weil ich erwarte, daß der Züchter die Katzen auf alle möglichen Alltagssituationen vorbereitet.
 

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