Angstkatze ohne Zweitkatze?

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akaTrixie

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Liebe Community,


ich habe hier einen komplexen Fall, über den ich mir schon viele Gedanken gemacht habe, allerdings ohne Lösung. Über den Input von katzenerfahrenen Menschen bin ich sehr dankbar - jeglicher Art!



Folgendes: Ich lebe in einer 50qm Wohnung mit 2 ZKB und kleinem Balkon, Innenstadt, ohne Bäume vor den Fenstern, recht betonig alles.



Nun ist eine Katze eingezogen. Vermittelt aus dem Ausland, ehemals Straßenkatze. Zum Vermittlungszeitpunkt wurden mir folgende Punkte gesagt: ängstlich, kann gut alleine bleiben, ruhig, sucht Menschenkontakt & holt sich Kuscheleinheiten, aber zieht sich vor anderen Katzen zurück. Sie ist etwa 3 Jahre alt, recht klein und eine sehr hellorangene Farbe (fürchtet sich auch vor allem was Dunkel ist, selbst dunkle Schnürsenkel). Auf meine Frage bzgl weiteren Tieren (weil potentiell mal Hund und generell wegen Zweitkatze) hieß es, dass da “keine Eile” sei, sie wäre gern die Einzelkatze und scheut auch den Kontakt zu anderen Katzen/zieht sich allein zurück. Sie war aber vermutlich mal Hauskatze, weil sie sich zu benehmen weiß.



Ich hatte zuvor keine eigenen Tiere, nur Familienkatzen (Freigänger) und intensive Beziehung mit dem Angsthund meiner Ex. Aber sie ist mein erstes eigenes Tier. Das wusste die Vermittlung. Wie nun mal beiläufig kommentiert wurde, habe ich wohl “die Katze im Sack gekauft” (Annahme: man konnte sie auf der Pflegestelle vermutlich gar nicht richtig einschätzen, da nur kurz da).



Mittlerweile (ca 3 Monate hier) ist sie recht aufgetaut - spielt viel, sehr aktiv und streunt ständig durch die Wohnung auf der Suche nach Beschäftigung.



Sie ist SEHR aktiv und will generell viel und lange und oft spielen. Außerdem kann sie gar nicht “chillen”. Sie liegt auch nicht beim streicheln, sondern steht auf dem Schoß, bis sie runterfällt oder keine Lust mehr hat. Es fehlen ihr sicher auch noch höhere Spots (bis jetzt nur 150cm Schrankhöhe & Wandregale, Wände mit 3 m werden noch bestückt), aber auch auf Decken / Möbeln / einfach mit mir im Raum sein, da findet sie keine Ruhe.



Den hohen Spieltrieb versuche ich nun mit diversen Sachen, u.a. Clickertraining und interaktivem Zeug, step by step zu bedienen. Auch ist klar, dass sie Zeit braucht und sie sich für 3 Monate schon unglaublich an mich ran traut & dass das auch noch sehr viel besser wird, ist mir ebenso bewusst.



Aber für mich schreit trotzdem alles nach Zweitkatze, dass sie jmd zum spielen und interagieren braucht. Ich kann nur gerade keine zweite Katze halten - habe mich da auch auf die Aussage der Vermittlung verlassen, dass sie eher Einzelkatze wäre. Mir haben zu dem Zeitpunkt die Erfahrung (von anderen mittlerweile) gefehlt, dass junge Katzen selten Einzelkatzen sind. Auch mache ich mich gerade selbstständig und bin viel daheim, wodurch sie non-stop beschäftigt werden will. Sie chillt nur zum tatsächlichen Schlafen auf einem Schlafplatz (sie hat anfangs an vielen Orten in der Wohnung geschlafen, aber jetzt nur noch da).



Ich habe Sorge, dass sie nicht ausgelastet ist & zu wenig Gesellschaft hat. Auf der anderen Seite habe ich Bedenken, dass die Wohnung zu klein für zwei Katzen ist und zu langweilig ohne wenigstens nen Baum vor’m Fenster - auch dass sie schon zu klein für sie alleine ist als reine Wohnungskatze ohne Freigang. Abgesehen davon, dass meine finanzielle Situation es frühestens erst in einem Jahr zulassen würde.



Aber ob ich sie dann noch vergesellschaften kann, wenn sie bisher eher zurückhaltend mit anderen Katzen war und unklar ist, ob sie mit welchen groß geworden ist? Auch was das territoriale angeht, wenn sie die Wohnung jetzt für sich hat so lange, wie wird’s dann wenn eine zweite Katze einzieht?



Wie schätzt ihr die Situation ein und wie würdet ihr damit umgehen? Vielen Dank im Voraus für jede Art von Input!
 
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Ene Straßenkatze ausschließlich in der Wohnung zu halten könnte schwierig sein, da sie es gewohnt ist, herumzustreifen wie sie es will. Das ist wohl auch der Grund, warum sie bei dir nicht so recht zur uhe kommt.

Das du ihr mehr Klettermöglichkeiten bieten willst, ist erstmal sehr gut. einfach noch Regalbretter in unterschiedlicher Höhe an die Wände schrauben und schon kann sie ihren Bewegungsdrang mehr ausleben.

Katzen sind keine Einzeltiere (sie sind Einzeljäger). Ich würde wahrscheinlich eine Vergesellschaftung versuchen. Dabei ist wichtig, das die zweite Katze ungefähr im selben Alter ist, das gleiche Geschlecht hat (Kater und Kätzinen haben unterschiedliche Spielgewohnheiten) und den passenden Charakter. Letzteres finde ich am schwierigsten zu beurteilen.
Ich würde darum bei der Suche entweder ein Tierheim, oder eine Pflegestelle aufsuchen, die dir viel über das ausgesuchte Tier erzählen kann.

Dann muß es eine langsame Zusammenführung geben, das heißt, getrennte Zimmmer und nach ein paar Tagen eine Gittertür durch die sich beide kennnenlernen können. Erst wenn es am Gitter einigermaßen entspannt zugeht, kann man versuchen, beide zusammen zu lassen. Das kann mehrere Wochen dauern.
Hierzu gibt es auch einen entsprechenden Thread im Forum.
 
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Hallo,

Bei einem noch so jungem Tier in reiner Wohnungshaltung würde ich es in punkto Zweitkatze auf jeden Fall einmal versuchen. Langsam und mit viel Geduld.
Es kann gut sein, dass sie bisher einfach keine "passende" Gesellschaft hatte und sich deswegen - wie du schreibst - eher zurückgezogen hat. Mit einer sorgfältig ausgewählten, gut sozialisierten Partnermietze wäre es m.M.n definitiv einen Versuch wert.

Bezüglich der von dir erwähnten Unruhe:
Darf man fragen, was und wieviel du fütterst? Steht rund um dir Uhr Fressen zur Verfügung? Neben Langeweile könnte hier nämlich auch Hunger eine Rolle spielen.
 
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Zum Thema langsame Zusammenführung ist es wichtig, dass Du im Zweifel über einige Wochen getrennte Zimmer mit einer Gittertür haben kannst! Zum Thema Unruhe, wann war sie zuletzt beim Arzt?
 
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Wieso geht denn eine zweitkatze deiner mMn momentan nicht?
Ich denke du siehst das schon richtig und die kleine würde von einer passenden kumpeline profitieren.
Eine oder 2 Katzen macht auch kaum was aus, bzgl. Klo, Streu, Futter, Platz,.. und sie können sich gegenseitig beschäftigen (vorausgesetzt es passt)
Nur eins lässt sich nicht schön reden; die Finanzen. Eine zweite Katze kann beim Tierarzt genau so wie die erste recht teuer werden.
Da wäre aber eventuell eine Versicherung sinnvoll, dann kannst du das etwas deckeln.

Ich denk du hast es selbst schon genau bemerkt, ja eine zweite passende Katze wäre sicher super.
 
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Ich denke du siehst das schon richtig und die kleine würde von einer passenden kumpeline profitieren.

da schließe ich mich zu 100% an.
ich habe hier auch einen ehemaligen streuner, damals ca 1,5 jahre alt, durfte nicht mehr raus, und zog hier ein. ein unsicheres und scheues katertier.
er hat sich sehr an die mitkatzen angeschlossen, liebt sie, braucht sie... wie die luft zum atmen.
50 qm für 2 katzen finde ich ok, balkon (eingenetzt) gibt ein wenig draußenfeeling, die wohnung und den balkon noch etwas aufpimpen, und dann gehts auf in eines kätzisches miteinander.

wann? schön würde ichs bald finden. obs möglich ist? das kannst nur du sagen.
setze bitte nur nicht die erstbeste katz dazu, die kumpeline sollte gut ausgesucht werden. gerne kannst du in foren schauen, da sind viele pflegestellen... vorteil: sie kennen ihre katzen gut, können es gut einschätzen ob es passt, und die meisten (wenn nicht alle) sind auch nach der adoption unterstützend für euch da
 
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Das sie sich auf der Pflegestelle zurück gezogen hat, heißt ja nicht immer gleich, dass sie absolut kein Interesse hat an anderen Katzen. Es war ihr vielleicht zu viel Trubel und die anderen Katzen waren ihr nicht sympathisch. Da sie sich lieber zurück gezogen hat, statt alle angegangen ist, heißt für mich zumindest schon mal, dass sie nicht absolut unsozial ist.

Da sie ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, auch nur sehr kurz auf der Pflegestelle war, kann ihr Rückzug genauso gut auch mit der Überforderung mit allem dort zu tun haben.
 
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Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen.

Soweit ich erkennen kann, sind alle pro Zweitkatze.

Wie gesagt geht das aktuell nicht & das hab ich auch von vornherein bei der Vermittlung gesagt. Ich hab da meine Umstände erklärt und dass ich plane mich selbstständig zu machen, wodurch ich erstmal nur ein Tier halten kann.

Hauptsächlich geht’s aus finanziellen Gründen nicht: Zum einen, da die finanzielle Situation aufgrund von gerade frisch in Gründung sehr angespannt ist, zum anderen weil erstmal einige Ausgaben, auch für die aktuelle Katze (zb Kletterwand), anstehen, die den Gürtel da noch enger schnallen. Nicht falsch verstehen, ich kann die aktuelle Katze finanziell sehr gut versorgen, aber eben nur diese (Versicherung, Spezialfutter, Ausstattung, Spielzeug, Extras, Notgroschen für Eigenanteil).
Ein anderer Punkt: Ich muss auch ehrlich sagen, dass mir die Wohnung mit zwei Katzen zu klein ist. Sobald sich die Selbstständigkeit stabilisiert hat, möchte ich in eine größere Wohnung mit Arbeitszimmer ziehen (3ZKB, natürlich idealerweise wieder mit Balkon). Es steht aber in den Sternen, wann das möglich ist und ich bin mit ihrer Rumstreunerei platzmäßig schon am Limit (mir wurde ja eine ruhige Katze “verkauft”). Wenn zwei Chaoten sich durch die Wohnung jagen ist das sicherlich sehr schön, aber mir, da ich aktuell nur zu hause arbeite, zu viel. Ich muss in Ruhe arbeiten und telefonieren können.

Auch finde ich, dass Thema Freigang doch mehr zur Debatte steht, als bei der Vermittlung mitgeteilt (da wurde Freigang ausgeschlossen). Freigang ist hier allerdings nicht möglich wegen dem Zugang zur Wohnung - wenn sie draußen ist, kommt sie nicht rein ohne dass ich komplett runter laufen muss & ich würde sie von unten wahrscheinlich nicht hören.

Zum Thema Fütterung: Ihr Napf ist so gut wie nie leer. Sie bekommt 3-4 mal täglich frisch was rein und isst aktuell nur RC Calm Trockenfutter. An Nassfutter will ich sie nach baldiger tierärztlicher Rücksprache gewöhnen.

Arzt war sie zuletzt vor 3 Monaten, steht wieder aus. Ich vermute keine Schmerzen o.ä., weil sie hin und wieder mal ruhig und entspannt ist, unabhängig von Fütterung und Beschäftigung.

Ich hätte echt Bedenken, wenn sie erst in 1-2 Jahren vergesellschaftet wird, dass das dann ziemlich schwierig wird. Dürfte ja jetzt aufgrund der Angst schon nicht so leicht werden. Und ich bin hier mit meinen Kapazitäten als Anfängerin schon ziemlich am Limit, zwei von der Sorte, die sich dann auch erstmal in Ruhe und mit viel Geduld und liebevollem Zutun kennenlernen müssen, ist schon sehr anspruchsvoll und davor hab ich, als alleinerziehende Katzenmama, auch echt Respekt.

Ich bin auch gerade am Zweifeln, ob die Vermittlung ein guter Fit war. Natürlich hab ich sie unendlich lieb, aber ich zweifle immer mehr, ob ich ihr das bieten kann, was sie braucht, wenn jetzt wirklich eine Zweitkatze her sollte & das bei mir, der Vermittlung angekündigt, erstmal nicht geht.
 
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Schwierige Situation. Mir fällt da auch keine Lösung ein.
 
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Naja, ganz emotionslos dahingeplappert; du könntest sie auch zurück geben, dann wird sie zu jemand anderem ebenfalls in einzelhaltung vermittelt, weil der Tierschutz sie weiterhin als Einzeltier sieht, oder?
Dann hätte niemand gewonnen.

Wenn alles so bliebe, erstmal, wäre es dir zu viel? Ich glaube etwas rauszuhören dass sie dir zu aktiv ist, ich denke aber das wäre hauptsächlich nur mit einem zweittier zu lösen.
Klar kannst du spielen, clickern, fummeln,.. aber auch Zeit wird bei einer neugegründeten Selbstständigkeit nicht unendlich zur Verfügung stellen.

Ich würde dir raten, erstmal für dich zu sondieren, was DU willst.
Du könntest durchaus noch den Status quo eine Weile aufrecht erhalten und sie dann in einer neuen Wohnung mit viel Geduld vergesellschaften.
Du könntest auch auf Risiko gehen und die zweitkatze doch jetzt holen..
Du könntest ebenfalls mal beim Tierschutz das Problem schildern und sehen was die sagen?
 
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Danke für die Perspektive, ich hab jetzt auf jeden Fall mal der Vermittlerin vom Tierschutz bescheid gesagt, dass ich mich mal gern unterhalten würde.

Ich merke einfach, dass ihr was fehlt und ich das nicht kompensieren kann - egal mit wie viel spielen und klickern - und fühle mich unwohl bei dem Gedanken, sie erstmal weiter allein zu halten. Weiß nicht wie schlimm es für Katzen ist so einsam und unterfordert auf Dauer zu sein, da informiere ich mich mal noch weitergehend. Aber auch mal schauen, was der Tierschutz sagt.

Danke für die Rückmeldungen!
 
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Wichtig beim aussuchen eines Partners ist, das die Charaktere zusammenpassen müssen. Ich finde das schon recht schwierig und darum sollte man sich über eine infrage kommende Katze gut informieren.
 
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