Heute kann ich mich wieder besser sammeln, wieder durchatmen und die Tatsache dass Emma uns morgens nicht mehr wachbrummt oder wachquakt beginnt einzusinken.
Der Abschied war kein Einfacher und leider auch kein friedlicher.
Nach der Diagnose schwere Anämie wussten wir zwar, dass es eine schwere Zeit werden wird, aber die Tierärztin hat uns nicht darauf vorbereitet, dass das nicht mehr besser werden kann. Ich war auch zu gestresst, mich mit Maßnahmen ausserhalb der vorgeschlagenen Infusionstherapie auseinanderzusetzen. Ich habe hingenommen: wir infundieren und kommen Freitag (heute) zur Blutkontrolle…
Weiter wollte ich noch gar nicht denken.
Mittwoch morgen kam Emma gar nicht mehr hoch ins Schlafzimmer. Um 8 hat sie müde ihr Köpfchen gehoben und kam mit in die Küche, hat dann einen Teelöffel Futter gegessen und wollte dann raus.
Als ich keine Tür aufgemacht habe ging sie drei stufen nach oben. Aber sooo schwach, dass ich sie dann getragen habe. Oben lag sie dann und ist eingeschlafen.
Wir bereiteten die 2. Infusion vor, die sie zwei stunden später ohne minimalsten Widerstand über sich ergehen ließ.
Danach gingen wir mit ihr nach draußen, wo dann auch das Foto mit Emma im Gras liegend entstand.
Kurz darauf schlief sie wieder auf der Terrasse und ich dachte nur, katzi wird auch langsam älter….
Wir wollten eine Runde in den Wald, haben es dann aber sein lassen weil Emma sonst ins Haus gemusst hätte.
War auch gut so. Als sie aufwachte wackelte ihr kopf hin und her wie bei einem wackeldackel. Dann habe ich ihr in die Augen geschaut und die gingen ganz schnell hin und her und haben nicht gestoppt.
Wie bei einem Nystagmus bei Schlaganfallpatienten.
Ich habe sie reingetragen, sie hat permanent versucht sich aufzurichten und wollte Richtung Tür und kippte um.
Dann hat sie in einem durch mit offenem Mäulchen gehechelt so dass ich dachte gleich bekommt sie einen Herzinfarkt
Zum Glück waren wir beide zu Hause, sind sofort in die Tierklinik gefahren, der TA musste seufzen als er von der Elektrolytinfusion hörte und meinte nur: und was soll das bringen, und ob es sonst keine Behandlung ausser cortison gab…
Er bot an eine Bluttransfusion zu versuchen. Als ich fragte ob das Erfolgversprechend ist zuckte er die Schultern
Mein Mann und ich hatten uns schon vorher mit Emmas Ende auseinandergesetzt und waren uns einig wir wollen Emma nicht mehr quälen wenn die Aussichten schlecht sind.
Wir haben uns für Euthanasie entschieden da Emma immer noch mit wackelndem Kopf und schlimm hechelnd festgehalten wurde, damit sie nicht umkippt.
Sie bekam die verbereitungsspritze, wurde kaum ruhiger und musste sich auch noch erbrechen…
Ein ganz armes Häufchen Elend.
Ich konnte sie nur halten und wir haben beruhigend mit ihr gesprochen und sie gestreichelt während uns die Tränen liefen.
Nach der zweiten Spritze verschwand ganz schnell das Licht aus ihren Augen.
Auch wenn es heute noch weh tut, wir sind sehr froh, dass sie nicht stundenlang leiden musste.
Hätten wir nicht grade Urlaub gehabt hätten wir es vielleicht gar nicht mitbekommen….
Auch wenn es uns total traurig macht- dass wir auch in den letzten Stunden bei ihr waren tröstet uns
Und hier ist das letzte Foto unseres Emmchens wenige Stunden vor ihrem grausigen aufwachen
Die kleine Katze fehlt uns schrecklich. Aber sie hat ihren festen Platz in unseren Herzen