Felix macht das schon, Maja, das ist eingebaut!
Und es
war die richtige Entscheidung; Felix wird es dir jeden Tag wieder zeigen!
Das ist ja gerade das Tolle an den Tieren, egal ob Katze oder Hund: sie hadern nicht!
Wir sind diejenigen, die daran denken, welche tollen Sachen wir gestern noch konnten, die heute infolge der Körperbehinderung nicht mehr möglich sind.
Wir machen uns nen Kopp, statt in die Zukunft zu schauen und wie wir uns möglichst gut an die neue Situation gewöhnen können!
Wir stecken unsere Energie ins Hadern und Bedauern, statt dass wir alle Kraft in die Anpassung an das Neue stecken!
Dass soll jetzt nicht heißen, dass man nur denken darf "Ich sitze jetzt im Rollstuhl, so what, schxxxx drauf"!
Aber Hadern ist eine destruktive Situation, besonders dann, wenn man die neue Situation nicht aus eigener Kraft ändern kann. Natürlich müssen emotionale Traumata auch verarbeitet werden, aber unsere Tiere können uns sehr gut zeigen, wie wichtig es ist, vorwärts zu schauen in so einer Situation (das kann ja beispielsweise auch eine schwere Krankheit sein, die einen selbst oder unsere Lieben betrifft und an der man nichts ändern kann).
Und genau das, das Hadern, fehlt im Gefühlssystem der Katzen. Weil sie es gar nicht gebrauchen können; es würde verhindern, dass sie sich auch als Handicats vor Fressfeinden schützen und dass sie wieder Beute schlagen können. Sie können sich solche Gefühle schlicht nicht leisten, sondern müssen ihre ganze Kraft darauf richten, fit fürs Jagen zu sein und dass sie ihrerseits nicht zur Beute werden.
Ich persönlich bin unglaublich stolz darauf, wie toll sich Pfötchen bei uns nach der Amputation entwickelte, vor allem nachdem sie ihr Leitkatz, Mercy, hatte! Sie hat einen Nacken wie ein Bulldozer und sieht von oben aus wie eine kleine Bulldogge: breiter Hals, dicke Schultern und ein schmales Heck.
Aber für Pfötchen ist es ganz normal, sich so anzustrengen, dass sie sich an den Armen die Kratzsäule hochzieht in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Dass sie immer wieder versucht, die Küchenspüle zu erklimmen, um Moody zu ohrfeigen, der sie von oben frech angrinst. Auch jetzt, mit fast neun Jahren noch, ist sie voll fit und enorm flink zu Pfote, und vor allem ist sie die Chefin, die tyrannische Diktatorin von Ruritanien.
Pfötchen habe ich mir insofern bewusst als Vorbild genommen. Nicht das Diktatorische, wenn sie ihren Kopf unbedingt durchsetzen will, sondern dass sie nicht hadert.
Und Felix macht das ganz genauso!