Hallo Lisa,
wenn ich mich so an meine Barfanfänge zurückerinnere, dann ist jeder Erfahrungsbericht hilfreich. Du wirst jedoch bald erkennen, dass es viel weniger kompliziert ist, als du jetzt noch denkst, und sich alles normal einspielt… Ich beschreibe dir mal auch unseren Teil-BARF-Alltag:
Zur Fütterung. Gebt ihr dann am Tag nur zu bestimmten Zeiten? Wenn ja, kann ich dies mit meinen 3 Schichten und dadurch immer anderen Arbeitszeiten vereinbaren?
Wie ist es denn aktuell bei dir? Nehme ja mal an, dass deine Katzen aktuell bei 3-Schicht auch nicht hungern müssen?
Unsere bekommen zu unterschiedlichen Zeiten. Unter der Woche, wenn ich aufstehe, gibt es so zwischen 6 und 7 Uhr Nassfutter. Je nach Schicht meines Freundes, gibt es dann ab und an, wenn er heimkommt oder losgeht, so zwischen 12 und 13 Uhr einen kleinen Nassfutter-Naschschlag. Abends, nachdem ich wieder von der Arbeit zurück bin, gibt es zwischen 18 und 20 Uhr BARF. Reicht Ihnen das, bis man so zwischen 21 und 23 Uhr ins Bett geht (also ist noch ein kleiner Rest da), war es das. Andernfalls gebe ich je nach Hunger einen BARF-Nachschlag.
Am Wochenende sieht dann alles anders aus, da kann es auch mal sein, dass es das Frühstück erst später gibt und sich damit auch alles nach hinten verschiebt…
Es gibt hier also nicht wirklich einen festen Futterrhythmus. Das ist auch mit BARF kein Problem.
Wird jeder Katze dann speziell ihre Ration hingestellt? Was ist, wenn nicht alles aufgegessen wird, man aber z.B. außer Haus muss. Stehen lassen?
Nee, also ich friere in so Feinkostbechern ein, ich glaube die haben ein Fassungsvolumen von 2oog? Oder 25og??? Habe damals 1ooo Stck. gekauft, vor Jahren mittlerweile....
Allerdings gebe ich da nur Portionen von ca. 15og rein. Ich wiege das nicht mal mehr ab, sondern matsche Fleisch und Suppis (natürlich sorgfältig berechnet und abgewogen) etc. zusammen und gebe es Pi mal Daumen in die Becher. Das Verteile ich dann auf die Näpfe. Während Nassfutter oft einige Stunden steht und ich nicht selten mittags/nachmittags einen Rest entsorge, geht BARF eigentlich immer innerhalb von 1-2 Stunden weg. Regelmäßig gebe ich Hühnerhälse, von denen gelegentlich einige Teile noch länger liegen bleiben. Über Nacht werden diese dann auch noch verspeist.
BARF musst du nicht sofort wieder wegstellen. Kommt auch wieder auf die Katzen und die Temperaturverhältnisse an. Hast du Häppchenfesser (was ganz normal ist), solltest und kannst du das Futter stehen lassen. Irgendwann und wenn sich alles eingespielt hat, bekommst du ein Gefühl, wie viel Bedarf deine Miezen haben. Und da das BARF richtig und lange satt macht, haben sie danach eh nicht so schnell wieder Hunger.
Bei meinen „Opis“ ist es mittlerweile echt überschaubar. Die ~15og reichen eigentlich immer und sind spätestens nach 2 Stunden aufgefuttert. Und da ich nur noch Fleisch/Suppis mische, von denen ich weiß, dass sie zuverlässig gefuttert werden, vertraue ich darauf, dass nie etwas vor sich „hin gammelt“ im Napf.
Zu den Supplementen. Hat wer grob eine Übersicht, was man alles braucht und wo man es am besten bekommt?
Guck dir einfach mal das Grundrezept an und überlege dir, dir den duBarfst-Kalkulator zu kaufen. Da siehst du dann am Beispiel, was du benötigst.
Und dann beginnt die Testphase. Was essen sie, was nicht? Gibt es ggf. gesundheitliche Vorerkrankungen, die zu beachten sind?
Ich habe ein Glück drei sehr unproblematische Kandidaten, die bislang kein Supplement verweigert haben. Da wir eine Vergangenheit mit Harngries und Getreideunverträglichkeit (Zammy) und Verstopfung (Gizmo) haben - Betonung auf Vergangenheit – mussten wir beim ein oder anderen Suppi aber auf die Vorerkrankungen Rücksicht nehmen.
Beispielsweise verwende ich Bierhefe nur für jedes dritte Rezept und nehme sonst immer den Vit-B Komplex, dann hat mindestens jedes zweite Rezept einen Anteil gequollener Flohsamenschalen dabei, es kommt überwiegend Calciumcitrat zum Einsatz etc.
Wenn man das Fleisch gefroren holt, kann man es ohne Probleme auftauen/antauen lassen, verarbeiten und wieder einfrieren?
Ja.
Wie lange ist es im Tiefkühler haltbar?
Als meine „Opis“ noch ordentlicher gefuttert haben, habe ich oft einen 6-Monats-Vorrat Fleisch gekauft. Bei mir war das so: Kaninchen mögen sie nur von haustierkost und vom Tierhotel, Rinderblut gibt es nur bei haustierkost, das Rind vom Tierhotel ist ok, das vom Sachsen aber besser… Huhn wiederum geht nur vom Sachsen, Küken nur vom Tierhotel… und Ziege gibt es nur ich weiß nicht mehr wo…. Also in verschiedenen Shops bestellen, jedes mal Versandkosten dazu, also dann zumindest die Mengen so bestellen, dass es sich auch lohnt.
Heute, bei gerade mal 150g BARF pro Tag, ist das alles etwas einfacher. Da bestelle ich einfach dann, wenn ich Lust habe bzw. die Fleischsorten, die hier akzeptiert werden, verfügbar sind. Meistens reichen die Vorräte dann einige Monate.
Wie viele verschiedene Rezepte sollte man am besten machen?
Ich mache mittlerweile nur noch kleine Rezepte von 2-2,5kg. Allerhöchstens habe ich nur 2 verschiedene Rezepte gleichzeitig im Tiefkühler und eines davon muss immer Kaninchen sein, weil Gizmo sonst BARF verweigert. Aber manchmal bekommen sie auch 1-2 Wochen das gleiche Rezept und zwischendurch halt immer mal Hühnerhälse oder Küken zur Abwechslung. Da sind meine drei mittlerweile sehr anspruchslos geworden.
Ich habe festgestellt, dass sie so auch weniger mäkeln. Aber das ist meine persönliche Erfahrung bei meinen Dreien.
meine Katzen bekommen so hin und wieder Rohfleisch und mögen es sehr gerne. Ans barfen dann aber trotzdem langsam gewöhnen?
Ich würde es auch einfach einmal komplett fertig „matschen“ und ihnen hinstellen. Bei mir hat das damals so geklappt. Mein Mini Gizmo hat damals als Päppelkitten sogar freiwillig entschieden BARF zu futtern. Sein (Kitten-)Nassfutter hat neben dem BARF von den Großen gestanden und von heut auf morgen hat er sich selbst eigenhändig umgestellt.
Hin und wieder soll es auch mal NaFu geben, dass falls man mal wegfährt, die Nachbarn füttern und so. Wie oft das einbauen?
Meine Nachbarn und Sitter haben damals auch BARF gefüttert, wenn ich weg war.
Ansonsten habe ich immer, wenn ich vergessen hatte rechtzeitig aufzutauen, Dose gegeben.
Ich bin von Vollbarf zu Teilbarf und wieder zurück zu Vollbarf gekommen. Mittlerweile teilbarfe ich wieder, da es so für mich im Alltag einfach praktischer ist. Ich habe das meinen Lebensumständen angepasst und fühle mich damit auch ok.
Allerdings haben die Katzen sich zu Vollbarfzeiten über jede Portion Nassfutter hergemacht wie hungrige Wölfe.
Es ist dann halt was Besonderes. Zu Teilbarfzeiten ist das ja nicht mehr so und so hab ich gelernt, nur noch diese überteuerten Nassfutter-Pouch-Beutel zu geben. Denn den Herrschaften sind 2oog Dose oftmals zu viel und ich schmeiße dann nur viel weg... Aber das gehört hier nicht zum Thema.
Wenn sie Sortenreines mögen und ich sehe, dass sie alles vertragen kann ich dann ohne weiteres nach und nach 2 Fleischsorten mixen?
Warum mixen? Ich mache nur sortenreine Rezepte. So schmeckt jedes Rezept anders.
Natürlich kannst du auch mixen, wenn du das möchtest. Einen Mehrwert sehe ich darin allerdings nicht.
Wünsche viel Spaß weiterhin bei der "Einarbeitung".