Sonde+Hoffnung+Angst

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Shamoma

Shamoma

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23. September 2016
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56
Hallo ihr Lieben,

ich werde heute mein Kater aus der Klinik abholen. Bei ihm wurde eine Pankreatitis festgestellt. Er bekam gestern eine Sonde, damit die Ernährung darüber abläuft.
Es begann alles vor ca. 3 Wochen. Da hat Gipsy (13,5 Jahre) nicht mehr gut gefressen. Ich muss anmerken, dass er ein sehr verfressener Kater ist. Er wiegt ca. 7,5 Kilo. Als er nicht mehr gut fraß habe ich mir natürlich sorgen gemacht zumal er auch noch an einer Niereninsuffizienz leidet. Die CNI wurde schon vor 8 Jahren festgestellt. Er bekam seitdem Diät-Futter und seine Werte sind an sich gut.
Ich habe aber gemerkt, dass mit seinen Zähnen irgendwas nicht in Ordnung ist. Er hatte vor zwei Jahren schon mal einen Fangzahn einfach so verloren. Der Zahn wurde locker und fiel einfach raus. Diesmal war sein anderer Zahn betroffen - also zum Tierarzt und der Verdacht bestätigte sich. Er sollte eine Zahnsanierung bekommen. Seine Blutwerte wurden bestimmt und an sich sprach nichts gegen eine Zahnop. So wurden bei ihm dann einige Zähne gezogen und Zahnstein entfernt - so weit, so gut.
Einen Tag nach der Zahnop begann er wieder zu fressen und ich war glücklich. Leider stellte er nach 3 Tagen wieder das Fressen ab. Er wurde weiter untersucht: Blutentnahme, eine genaue Bauchspeicheldrüsenwertsbestimmung und ein Röntgenbild vom Bauchraum. Die BSD-Werte waren um das 10fache erhöht. Also, ab in die Klinik. Dort wurde dann Ultraschall gemacht und der Verdacht bestätigte sich: Eine heftige BSD-Entzündung.
Gipsy wurde stationär aufgenommen.
Ich schreibe das hier alles so runter. Aber es waren furchtbare Tage für uns: Die Zahnop, die vielen Untersuchungen und die Ungewissheit, seine schmerzen und Unwohl sein. Als ich ihn zum Tierklinik brachte, hat er sich im Auto entleert. Es war Durchfall mit viel Blut. Er saß praktisch in einer Blutlache. Ich weiß gar nicht, wie ich Autofahren konnte. Es war ein Grauen. Jetzt, da ich es schreibe muss ich wieder weinen. Ich dachte, dass ihm die Qualen nun ersparen muss und ihn gleich in der Klinik einschläfern lassen muss. Dort hat man ihm eine Infusion gegeben mit Schmerzmitteln und alles was dazu gehört. Ihm ging es dann besser. Er wurde dann mit einer Spritze gefüttert. Aber nach dem zweiten Tag hat man mir empfohlen über eine Sonde, die in die Speiseröhre eingeführt wird, nach zu denken. Weil der Kater eben sehr dick und die Menge des Futters per Spritze nicht genügend sein kann und diese Prozedur für ihn auch Stress bedeutet.
Ich habe nach Rücksprache mit meiner Tierärztin zugestimmt (war keine einfache Geschichte. Ich habe ihn sogar zwischendurch aus der Klinik geholt, aber das zu erklären würde lange dauern.)
Nun hat er so eine Sonde und ich werde ihn vermutlich heute abholen können. Ich habe große Angst, weil ich keine Erfahrung mit Sonden habe. Deshalb schreibe ich hier, um vielleicht eure Erfahrungen zu erfahren. Ich habe schon einige Beiträge bezüglich BSD und Sonden schon gelesen. Aber ich würde gerne während dieser Zeit auch meine Erfahrungen mit euch teilen.
Ich habe das Gefühl, dass uns eine schwere Zeit bevorsteht, die ich vielleicht mit eurer Hilfe besser bewältigen kann.
Gipsy bedeutet mir sehr viel, das brauche ich euch ja nicht zu sagen, ihr wisst selbst, was man für sein Haustier empfindet. Für mich ist er ein Familienmitglied. Viele aus meiner Umgebung haben mich für verrückt erklärt, weil die Behandlung auch ein enormes Kostenfaktor ist. Das ist mir aber egal. Die Frage: "Was hat das alles gekostet?" geht mir wie ein Dolch durch meine Eingeweide.
Wie dem auch sei, ich teile gerne meine Erfahrungen mit euch und würde gerne wissen, ob ich wegen der Pankreatitis und die Sonde Hoffnung haben kann, dass es Gipsy bald gut geht.
Vielen Dank schon mal an Alle!
 
A

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Danke für den Link :pink-heart::pink-heart:
Schaue ich mir gleich mal an.
 
Also: Ich habe Gipsy am Freitag von der Klinik abgeholt. Ich hatte große Angst, wie er die Op für die Sonde nun vertragen hatte. Er hatte einen Verband um den Hals und er sah richtig elend aus. Er war nach der Op im Klinik geblieben, damit er unter Beobachtung steht. Aber das erklär mal eine Katze, dass diese Quälerei nur dafür da ist, dass es ihr wieder besser geht.
Unter dem Verband schaut so ein kleiner Schlauch hinaus. Darüber kann man dann die Medis und Futter mit einer Spritze einführen. Ich soll ihm alle 2,5 Stunden mit ca. 20 ml Futter füttern. Das mach ich auch schon seit Freitag.
Er bekommt Schmerzmittel, Anitibiotika und ein Mittel für den Magenschutz.
Heute war ich beim Verbandwechsel und unter dem Verband sieht alles gut aus.
Wenn ich ihn über die Sonde füttere legt er sich auf meinem Schoss und schnurrt. Zwischendurch biete ich ihm alles an Futter an: Hühnchen und allerlei anderes, was er eigentlich immer gerne mochte. Aber leider will er nichts selbstständig essen. :sad:
Ich sage mir, dass es erst 3 Tage sind und dass er hoffentlich bald irgendwas zum essen annehmen wird.

Hat jemand von euch damit Erfahrung? Wie lange hat die Krankheit gedauert?

Ich habe noch Hoffnung, weil seine Blutwerte an sich nicht schlecht aussehen. Er hat auch kaum Gewicht verloren, da er ja gefüttert wird.

So, das war es für Heute. Ich bange und hoffe.
Bis bald.
 
Hallo,

was für Schmerzmittel bekommt er denn? Und was für ein AB?
 
Hallo Maiglöckchen,
er bekommt Clavaspetin, Pantoprazol, Novalgin und für den Magen noch Emeprid.

Hast du Erfahrung mit dieser Krankheit oder mit einer Sonde?
 
Ach so, Novalgin ist die Schmerztablette.:)
Als er in der Klinik war, hat er jede Menge anderes Zeug bekommen. Das haben sie aber intravenös gemacht.
 
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Mit der Sonde habe ich keine Erfahrung, wohl aber mit Pankreatitis, da meine Katze auch daran erkrankt ist, nur ist sie weitgehend symptomfrei.

Novalgin ist in Ordnung, leider geben viele TÄ bei Pankreatitis Metacam, was bei manchen Katzen arg auf den Magen schlägt. Daher meine Frage, das hätte nämlich eine Erklärung für die Futterverweigerung sein können.

Bei Euch deutet ja alles auf eine schwere, akute Pankreatitis hin. Mit entsprechender Medikation heilt das bei vielen Katzen völlig aus. Sobald Katerchen wieder selbstständig fressen mag, würde ich in der ersten Zeit hochverdauliche, aber fettarme Kost geben, wie zum Beispiel gekochte Hühnerbrust, Pute oder mageren Fisch. So was scheint er ja zum Glück zu mögen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh je, ich weiß leider was du durchmachst. Vielleicht hast du meinen Thread über die Sondenfütterung gelesen. Ich war zwischendurch auch so verzweifelt und hatte Angst dass meine Lucy nie wieder anfängt zu fressen.
Wenn du dich austauschen willst dann schreibe mich gern an. Ich guck aufjedenfall jetzt mal wieder öfter hier rein.
 
  • #10
Hallo J.R. 1981,

ja, ich habe dein Thread gelesen. Danke dafür, dass du so schön (sogar mit Fotos) dokumentiert hast, wie so ein Sonde funktioniert und aussieht. Das hat mir sehr geholfen.

Deine Süße hat ja ziemlich schnell begonnen, selbständig zu essen. Der Gipsy will immer noch nicht selbst essen. :reallysad: Er ist ja seit Freitag Abend wieder zuhause. Der Klinikaufenthalt hat ihn richtig fertig gemacht. Um die Infusion zu legen, haben sie zuerst an den Vorderbeine ihr Glück probiert. Dann am linken Hinterbein und schlussendlich am rechten Hinterbein. Dann wurde er ja für den Ultraschall am Bauch rasiert. Dazu haben sie ihn nicht schlafen gelegt, was auch an sich gut ist, aber er muss große Angst gehabt haben. Dann haben sie 2 Tage "Zwangsernährung" probiert, bis er dann die Sonde bekam. Er sah völlig fertig aus. Ich konnte es kaum ertragen.
Zuhause angekommen, hat er zwei Tage durchgeschlafen. Montag früh musste ich dann mit ihm wieder zum Tierarzt, um die Wunde am Hals zu versorgen. Die fahrt dorthin hat ihn wieder fertiggemacht.
Er will immer noch nichts fressen. Ich schiebe das auf den ganzen Stress und werde jetzt die Wunde selbst versorgen.
Weißt du wie lange eine Sonde im Körper verbleiben kann?
Was, wenn er nächste Woche immer noch nichts frisst?
Ich mache mir solche Sorgen! Sorry, dass ich dich hier so vollquatsche, aber ich bin echt verzweifelt.
Wie geht Lucy? Hat sie die Krankheit überwunden? Wie lange hat das gedauert?
LG, Shamoma
 
  • #11
Du quatscht doch Niemanden hier voll. Du machst dir halt große Sorgen was ja völlig normal ist.
Wieviele Tage frisst dein Kater denn jetzt schon nicht selbsständig?
Meine Lucy hat 18 Tage nichts gefressen. Und dann von einer Minute auf die andere wollte sie wieder:)
Klar Stress und Angst können das Fressverhalten auch beeinflussen, meine Lucy wurde stationär ja auch mit Untersuchungen und Zwangsfütterung "gequält".
Aber ihr war auch furchtbar übel, trotz Medikamenten.
Sie hatte ja eine Leber- und Bauchspeicheldrüsenentzündung, Stauungen zum Herzen und ihre Immunerkrankung. Sie hat sich vollständig erholt allerdings hatte sie 4-5 Wochen damit zu kämpfen. Heute rennt sie hier wieder rum.
Allzulange kann die Sonde nicht drin bleiben. Eine Ösophagus Sonde dient nur zur Überbrückung. Für eine langfristige Fütterung eignet sich die direkte Magensonde (die über die Bauchdecke geht).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Aber dein Kater hat die Sonde ja noch keine Woche. Warte erstmal ab. Bei manchen Krankheiten heißt das Zauberwort Geduld. Meine Tierärztin sagte damals auch..."die Katze braucht einfach nur Zeit. Sie frisst schon wieder". Und sie hatte recht.
Kopf hoch!!
 
  • #13
Danke Dir für die ermutigende Worte. :pink-heart:
Gipsy frisst seit ca. 9 Tagen nicht selbständig.
Ich weiß, dass ich Geduld haben muss - ist aber schwer. :rolleyes:
Ich werde weiter berichten und danke dir für die Unterstützung.
 
  • #14
Habe mich eine weile nicht melden können.
Kater frisst immer noch nicht. Die Klinik sagt, dass man ihm Zeit geben muss. Die Tierärztin ist etwas skeptischer. Ich bin immer noch ratlos. Ihm geht es besser als letzte Woche - das merke ich deutlich. Aber fressen tut er nicht und ihm ist noch schlecht. Seit drei Tagen übergibt er sich auch öfters. Heute Abend bin ich wieder beim Tierarzt.
LG, Shamoma
 
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  • #15
Oje, Tips kann ich dir leider keine geben, aber ich drücke ganz fest die Daumen für dein Katerchen.
 
  • #16
Bekommt er Cerenia oder etwas in der Art, um das Erbrechen zu stoppen?
 
  • #17
Danke für das Daumendrücken. :pink-heart:

Ich komme gerade vom Tierarzt und er hat Cerenia gespritzt bekommen. Wir hoffen, dass es hilft. Vorher hat er ja Emeprid gegen Übelkeit bekommen. Aber damit muss ich vorsichtig sein, weil er davon Verstopfung bekam.
Ach, mein Leben dreht sich seit 2 Wochen um Katerchen.
 
  • #18
Beide Medikamente kenne ich nicht.

Wie geht es ihm den heute?
Hat er die Sonde den noch?
 
  • #19
Wie gehts dem Kater denn heute?
Wann erbricht er denn? Nachdem du ihn über die Sonde gefütterst hast? Weil das könnte dann daran liegen dass du die Nahrung zu schnell zugeführt hast.
Wenn es nicht nach der Fütterung ist dann ist ihm wohl doch noch sehr schlecht und das bedeutet ja dass ihr noch nicht das passende Medikament gefunden habt.
Meine Lucy bekam auch viel gegen ihre Übelkeit, Cerenia half auch überhaupt nicht. Erst Pantoprazol half ihr.
Aber ich meine das bekommt dein Kater schon, oder?
Ich drücke euch ganz fest die Daumen dass es bald besser wird.
 
  • #20
Ich möhte Dir sehr ans Herzen legen, Verdauungsenzyme unter sein Futter zu mischen, um die BSD zu entlasten. Leider wird das von den wenigsten Tierärzten berücksichtigt. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das bei einer Pankreatitis der beste Weg zu Besserung ist.

Das Novalgin ist das richtige Schmerzmittel, da es die Verkrampfungen löst.

Ich wünsche Deinem Süssen alles Gute.
 

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