Katzen wird mit FIP positiv jegliche Vermittlungschance genommen

[Selina90]

Gerade habe ich auf einer Vermittlungsseite ein wenig gestöbert und bin über die Handicap-Kategorie gestolpert.

Da gibt es wirklich eine Kategorie mit "FIP-positiv" und es gibt dort eine Katze zu vermitteln, die nur in Einzelhaltung soll, da sie "FIP-positiv" ist. Die Krankheit sei noch nicht ausgebrochen.

Ich finde das irgendwie ein wenig schwach von einer Tierschutzorganisation und auch von der Seite (die Seite ist nicht von der Organisation). So wie ich das gelesen habe, hat die Katze einen Titer oder ist evt sogar Dauerausscheider.

Aber wenn ein Neuling, der evt einer schwer vermittelbaren Katze eine Chance geben möchte "FIP-positiv" liest und ein wenig googlet, dann schreckt das doch komplett ab.

Außerdem finde ich die Kategorie "FIP-positiv" mehr als daneben.

Was würdet ihr jetzt tun? Mal eine nette Mail schreiben und darauf hinweisen oder es einfach sein lassen?

 

[Roma]

Bei uns gibt es ein TH in der Nähe, das im Netz eine Extra-Rubrik hat: FIP- und FIV-positive Katzen. Da wird FIP einfach wie FIV behandelt. Laut diesem TH darf man "FIP-positive" Katzen nicht mehr in den Freigang lassen und sie dürfen nur noch mit anderen "FIP-positiven" Katzen zusammen leben.

Wir hatten eine Katze aus diesem TH, die wir dann leider früh einschläfern lassen mussten. Vermutlich tatsächlich wegen FIP (sie war im TH allerdings nicht als "FIP-positiv" bezeichnet worden). Deshalb hatte ich mich damals auch intensiv mit FIP beschäftigt und bin dann auf der Internet-Seite drüber gestolpert.
Ich habe denen eine nette Mail geschrieben mit Erklärungen und Links. Zurück kam nur, das ist die Einschätzung ihres TAs und da vertrauen sie drauf.

Schreib ruhig eine Mail hin. Ist besser als gar nichts zu machen, auch wenn die Erfolgschancen gering sind.

 

[Selina90]

Ach ich find das irgendwie schlimm... solchen Organisationen sollte man doch vetrauen und davon ausgehen können, sie wissen von was sie reden.

Wenn man der "Durchschnitts"-Katzenhalter ist und sich nicht in ein Forum und sämtliche Krankheiten und wissenschaftliche Abhandlungen einliest, dann verlässt man sich ja auf solche Angaben.

Eigentlich finde ich es ja gut, wenn getestet wird, ob ein Corona-Titer vorhanden ist, aber doch nicht mit so einem Ergebnis

Danke für die Rückmeldung, ich werde es auf jeden Fall versuchen.

 

[Piepmatz]

Sicher das es um FIP geht?

Dachte das ist relativ schnell leider tödlich??

 

[Selina90]

Sicher das es um FIP geht?

Dachte das ist relativ schnell leider tödlich??

Genau das ist der Punkt. Es steht sinngemäß auf der Seite, die Katze ist FIP-positiv, die Krankheit sei aber noch nicht ausgebrochen.

Das kann nur heißen, dass die Katze einen Coronaviren-Titer hat, wie eine Menge anderer Katzen auch oder dass sie Dauerausscheider ist, was aber auch noch kein Todesurteil wäre, da man ja nicht sagen kann, ob der Virus jemals mutiert.

FIP-positiv ist einfach falsch! Und abschreckend noch dazu, wenn das das erste ist, was in der Überschrift steht, in der Kategorie "FIP-positiv".

 

[Roma]

Es ist wirklich furchtbar.

Meinen ersten eigenen Kater habe ich seit 4 Jahren. In diesem TH sitzen mehrere Katzen, die genauso alt sind, wie mein erster Kater.
Sie haben alle FIP, sie sind ja krank, da hat ihnen nicht mal der Kitten- und Jungkatzen-Bonus geholfen. Und das sind so hübsche Katzen (da sind z. B. zwei bei uns eigentlich total begehrte rote Kater dabei)! Würde man nicht behaupten, sie wären krank, hätten die alle längst ein tolles Zuhause, da bin ich absolut sicher.

Vor allem fällt ihnen nicht mal auf, dass da auch in ihrer Erklärung im Netz was nicht stimmen kann. Bei der überaus knappen und extrem lückenhaften Erklärung zu FIP steht "wenn die Katze FIP hat, verstirbt sie innerhalb kürzester Zeit". Dass da doch irgendwie was nicht stimmen kann, wenn man seit Jahren lauter angebliche FIP-kranke-Katzen hat, da kommt man irgendwie nicht drauf.

Hab grad mal nachgeschaut: Die Katzen werden inzwischen nicht mal mehr als "FIP-positiv" bezeichnet, sondern ganz knapp mit dem Zusatz "FIP" mad. Und Informationsquelle zu den Krankheiten ist ein GU-Tierratgeber rolleyes

 

[Selina90]

Unfassbar!

Der Tierarzt dieses Tierheims macht dadurch für mich auch einen total seriösen Eindruck

 

[Piepmatz]

Aaaah. Okay, jetzt versteh ich es.

DAnn ist die Seite aber falsch geschrieben.

Aber grundsätzlich versteh ich es schon wenn nur positive Tiere zueinander sollen.

Einer bekannten ist es passiert das ih erster Kater positiv war (ohne FIP, nur Ausscheider). Sie wollte gutes tun und hat einen Kumpel geholt. Der hat sich angesteckt und ist daran gestorben. Bis dahin war nicht bekannt das der erste Kater ausscheidet. Und beim zweiten Kumpel ist dann das gleiche passiert....

 

[Selina90]

Aber grundsätzlich versteh ich es schon wenn nur positive Tiere zueinander sollen.

Naja, dass nur positive Tiere zusammen sollen ist aber so auch nicht richtig, der Titer sagt ja im Grunde rein garnichts aus.

Klar, wenn man einen Dauerausscheider daheim hat, dann ist es auf jeden Fall ein Risiko. Aber soweit ich richtig informiert bin, sind diese Tests sehr langwierig, also alle 4-6 Wochen eine Kotprobe abgeben, über einen bestimmten Zeitraum. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Tierheim das macht.

 

[Roma]

So einfach ist das aber (leider) nicht mit der Ansteckung. Man weiß da auch einfach noch viel zu wenig drüber, sonst könnte man es ja auch eher verhindern.

Ich hatte Arthus, der ist bis heute kerngesund. Freigänger - er könnte also draußen jederzeit mit Ausscheidern in Kontakt kommen. Dann kam Moira dazu, die Katze aus besagtem TH. Sie erkrankte ungefähr einen Monat, nachdem sie bei uns eingezogen war. Als sie verstorben war und ich nach einem neuen Partner für Arthus Ausschau gehalten habe, habe ich der Tierschutzorga angeboten, bei Arthus den Titer bestimmen zu lassen, sie haben aber gesagt, dass sei nicht nötig. Jetzt wohnt seit inzwischen 3 Jahren Pino bei uns, ein Ex-Streuner aus Kroatien. Zumindest theoretisch ein Corona-Ausscheider, seiner Vorgeschichte nach. Pino ist kerngesund. Zumindest theoretisch hätte sich bei mir noch eine weitere Katze anstecken müssen. Außerdem müssten dann auch einige Katzen der Nachbarschaft tot sein. Sind sie aber nicht. Und dann gibt es plötzlich Leute, wie deine Bekannte, die trifft es dann so richtig mit der vollen Breitseite, indem sie in kurzer Zeit gleich mehrere Katzen verliert.

Ich glaube, dass bei dem Ausbruch von FIP viele Komponenten im Spiel sind. Eine Vermutung ist ja immer noch erhöhter Stress (bei Moira hatte ich den TA-Besuch mit der Tollwut-Impfung im Verdacht, ich weiß aber nicht, ob das der Auslöser war). Stress in Kombination mit einem sowieso geschwächtem Immunsystem... aber auch so einfach ist es nicht, denn dann müssten ja ständig ängstliche kranke Katzen, die zum TA gekarrt werden, an FIP erkranken. Das ist ein sehr komplexes Thema.

Ein weiteres Problem ist auch, dass meiner Meinung nach FIP ganz häufig falsch diagnostiziert wird. TÄ diagnostizieren sehr sehr schnell FIP. Auch bei Moira weiß ich nicht mit Sicherheit, ob sie FIP hatte, denn ich ahbe sie nicht mehr obduzieren lassen.

Ach so, zum Titer noch: Moira hatte damals einen Titer von 800. Das war für die TÄ der Beweis, dass sie FIP hat. Auf alle folgenden Untersuchungen habe ich bestanden (Punktat, z. B.), das waren alles Forderungen von mir. Ein Titer von 800 ist aber gar nicht exorbitant hoch, es gibt Katzen, die einen viel höheren Titer haben (und dann teilweise völlig symptomfrei sind). Mein Eindruck ist, dass man den Titer allein getrost in die Tonne kloppen kann. Wenn überhaupt sagt der Titer nur was in Kombination mit anderen Untersuchungen aus. Aber das ist nur meine Meinung!

 

[Piepmatz]

Bei meiner Bekannten war es der Stress zu groooßer Wahrscheinlichkeit.

Muss dazu sagen es waren immer Freigänger und dort ist die ganze Gegend mit Corona "voll" - in wie weit da die Tiere dann auch noch FIP haben oder nicht weiß ich nicht. Aber es gibt keine Katzen angeblich die nicht Corona in sich trägt oder auch gar ausscheidet...Also alle quasi "krank"...

Aber das sind wohl alles letztendlich Bauernhofkatzen usw in einem kleinem Dorf wo irgenwie wohl auch alle Katzen untereinander verwandt sind und sich garantiert auch Inzucht befindet...

Von daher kein Wunder mMn.

 

[Jorun]

Das ist dermassener Schwachsinn was die da machen, da bekommt man nur noch das Kotzen.
Coronapositiv sind 90% der Karten dieser Erde ..... bzw. hatten mit Corona schon Kontakt und deswegen logischerweise auchceinen Titer.

Dem TA gehören echt hart die Leviten gelesen und dieses Tierheim gehört dicht gemacht bis das gesamte Personal ausgetauscht wurde gegen Leute, die ihre Eiweissmasse im Kopf auch zum denken benutzen.

 

[Roma]

Quiky, ich bin da ganz bei dir.
Leider kann man aber nicht viel machen, wenn keine Bereitschaft da ist, sich mal auf was neues einzulassen.

Ja, die haben wirklich überhaupt keine Ahnung von Katzen (Trofu ist gut für die Zähne; Katzen aller Alterstufen kriegst du da problemslos auch in Einzelhaltung; wenn ein Pärchen, dann funktioniert das höchstens und nur mit viel Glück ein gemischtgeschlechtliches; Kitten werden selbst wenn ein Muttertier da ist mit 8-9 Wochen ebgegeben; blablabla).
Vielleicht haben sie mehr Ahnung von Hunden. Das weiß ich aber nicht, dazu kenne ich mich zu wenig mit Hunden aus.
Und das reißt es auch nicht raus.

Selina, melde dich mal, wenn du eine Antwort bekommen solltest.

 

[Selina90]

Selina, melde dich mal, wenn du eine Antwort bekommen solltest.

Mach ich!

Falls jemand gerade gute Links zu dem Thema parat hat, können die gerne hier gepostet werden, die nehme ich dann in meine E-Mail mit auf.

 

[Jorun]

Roma, ehrlich gesagt gehören die angezeigt wegen Verschwendung von Spendengeldern und wenn die von Stadt-/Landkreis noch Kohle bekommen auch noch wegen Vergeuung von Steuergeldern.

Die verbauen es durch ihren Blödsinn wirklich jeder ihrer Insassen Katzen, ein schönes Zuhause zu finden.

 

[doppelpack]

Die "fixe Idee" gab es hier auch mal. Sehr ähnlich zu deinem Fall wurde dort groß "beworben" mit "diese Katzen sind leider Corona-positiv... und dann ein ellenlanger Text, in dem zunächst FIP beschrieben war und dann irgendwo eben ganz klein, dass die Mutationswahrscheinlichkeit sehr gering ist. Wurde nach einigen Gesprächen dann gsd wieder von der Vermittlungsseite entfernt. Das positive Ergebnis + Titerhöhe steht zwar natürlich im Impfpass und auf Nachfragen wird dies auch erklärt, aber dieses plakative Panikmache war gsd weg.
Meine Katzen sind - obwohl Tierschutztiere- alle Corona negativ, deswegen würde ich mir erstmal keine positive Katze dazusetzen. Aber sogar viele Tiere aus Züchterhaushalten sind Corona positiv, von daher hat es für die meisten Haushalte überhaupt keine Auswirkungen, ob das Tier nun positiv ist.
Und ganz ehrlich, die meisten Leute haben nichtmal Ahnung von FIV oder FelV, es nutzt gar nichts, sie mit so etwas wie Corona-Titern verrückt zu machen.

Ich stimme dir also zu und hoffe, dass das TH es umformuliert/entfernt.

 

[Kathrin Schmidt]

Hallo. Ich habe mal eine Frage zu Fip.Das Problem ist folgendes :Anfang diesen Jahres erkrankte mein Kater Charly an der feuchten Form von Fip.Im Februar mussten wir Ihn erlösen. Wir haben noch 3 weitere Katzen.Unser Norwegischer Waldkater Sir Henry ist 5 Jahre alt und begann Anfang des Jahres stark abzunehmen. Er ist mein absolutes Baby.Wir haben Ihn dann auf Fip testen lassen.Positiv.Daraufhin erfolgte eine sehr teure Interferon Behandlung. Nach anfänglicher Besserung und Gewichtszunahme ging es wieder schlechter. Er spuckt Blut und nimmt weiter ab.Behandlung zur Zeit mit Riopan,Ranitidin und Cerenia Spitze jeden Abend.Er hat seit Anfang des Jahres 2 kg abgenommen. Ursprünglich wog er 9,1kg.Ein sehr großes und stattlicher Kater. Ich möchte das Virus versuchen weiter aufzuhalten. Hat jemand Erfahrung mit einer 2.Interferon Behandlung, denn danach ging es Ihm für eine Weile viel besser.Ich muss dazu sagen,dass er nicht leidet oder sonstiges.Er spuckt auch durch die Medikamente nicht mehr. Er nimmt nur langsam weiter ab.Oder hat jemand in diesen Bereich Erfahrungen mit Homeopatischen Mitteln?Ich bin über jede Hilfe dankbar. Ich weiß ich kann Ihn nicht retten, aber das Ende rauszögern so weit es geht und solange es Ihm gut geht.Ich würde alles tun um Ihn zu helfen. Vielen Dank.

 

[doppelpack]

Am besten machst du einen eigenen Thread auf und schreibst mal genau auf, welche Behandlungen gemacht wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Katze mit FIP länger als ein halbes Jahr überlebt.

 

[Baby_red]

Leider sind so viele Falschinformationen über FIP im Umlauf..... :-(
Selbst TÄte wissen oft nichts mit der Krankheit anzufangen...

Fakt ist, FIP ist nicht ansteckend!
Fakt ist, FIP ist innerhalb weniger Tage tötlich!
Fakt ist, FIP ist nur am toten Tier zu 100% nachweisbar!


Was ansteckend ist, ist der Corona Virus, den aber über 90% aller Katze in sich haben. Dieser ansich ist weiter nicht schlimm, ist auch keine Krankheit ind dem Sinne.
Auch ist es nicht schlimm, ob eine Katze einen hohen Titer oder niedrigen Titer hat. Der Titer sagt rein gar nichts aus. Corona KANN mutieren, muss nicht, und das ist dann der Auslöser für FIP. FIP ansich ist kein Virus, es ist eine Mutation des Corona Virus. Warum, weshalb, weswegen der Virus mutiert. Manche meinen Streß, manche meinen es ist vererbbar.

Ich finde es geradezu unverantwortlich, Tiere als FIP Tiere zu vermitteln. Dann müssten alle Corona positiven Tiere als FIP Tiere angegeben werden, was aber schlicht und ergreifend gar nicht der Fall ist... :-(

Es gibt eine ganz tolle Seite über FIP, da ist seeehr viel erklärt, was es mit dieser Erkrankung auf sich hat. Und leider werden viel zu viele Tiere noch immer fälschlicherweise eingeschläfert, obwohl sie dann doch keine FIP hatten... :-(