Kater greift mich an wenn es leckerlis gibt

  • Themenstarter mxrvx48
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    agressiv kater leckerlie leckerlies
  • #21
@ Threadersteller:
sind beide Kater kastriert? Falls nicht, kann es sich um hormonell bedingtes aufkommendes Konkurrenzverhalten handeln. Auch sonst sind sie altersmäßig in der Phase des Grenzen austestens, also ruhig und gelassen aber konsequent bleiben, z.B. wie unten beschrieben.

@ JuliJana:
Da fände ich es zuerst wichtig den Hintergrund für das Verhalten zu erkennen. Natürlich kann man drübererziehen, ich finde das nur nicht fair. Da ich den Hintergrund nicht kenne, hier mal zwei Beispiele zur Veranschaulichung.

Nehmen wir an die Katze ist generell sehr hibbelig und unruhig, also mit einem leicht erregbaren Nervensystem. Dann merkt sie es gibt gleich Leckerlies, vor lauter Vorfreude ist das Nervensystem zu überfordert um ruhig zu bleiben. Da geht es nicht um sie will nicht, sie kann schlicht nicht ruhiger bleiben.
Wir können nun versuchen mit genug Druck gegen den inneren Druck der Katze zu halten und ein abwarten erzwingen, quasi Dominanz. Doch die Leckerliegabe soll eine schöne Sache sein... Wir können also stattdessen selbst völlig ruhig und gelassen bleiben, ganz ruhig und betont unaufgeregt mit allen sprechen, um die "Energie" der Situation ruhiger zu halten, soviele Leckerlies in die eine Hand nehmen wie Katzen + eins. Das erste fliegt entweder für die aufgeregte Katze in eine immer gleiche Richtung weg oder wir verlieren es versehentlich etwas abseits, damit die Katze ihre Aufregung etwas kanalisieren kann durch Beschäftigung, gleichzeitig setzen wir uns hin und reichen der ersten anderen Katze ein Leckerchen auf ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger (weil dabei die übrigen Leckerlies in der Hand bleiben und die andere Hand frei bleibt), dann Katze zwei usw. Wenn nun die unruhige Katze dazwischen kommen möchte, wird sie mit der linken Hand konsequent und ruhig weggeschoben, eventuell mit einem ausschnaufen kommentiert. Bis sie dran ist und dann nicht nur ihr Leckerlie bekommt, sondern auch gelobt wird.
Ja das braucht Geduld, Wiederholungen bis für die unruhige Katze der Ablauf so verinnerlicht ist, daß ihr Nervensystem möglichst nicht mehr so hoch fährt, weil einfach der Ablauf so vorhersehbar ist, so klar und ruhig.

Oder nehmen wir an die unruhige Katze hat in ihrem Leben bevor sie bei dir ankam irgendwann gelernt "ich muß schnell sein und mich gegen alle durchsetzen, sonst bekomme ich nichts ab oder zu wenig", das ist ein echter Überlebensmechanismus und der sitzt tief, aus gutem Grund, er hat der Katze einst das Überleben in Mangelsituationen gesichert. Das ist nun zwar vorbei, es gibt keinen Mangel, doch so ein Mechanismus läßt sich nicht einfach ausschalten. Es braucht eine lange Zeit der Gegenerfahrung und das unter möglichst ruhiger, gelassener Führung mit viel Verständnis. Also immer wieder ruhig und konsequent die Grenze setzen und zurück an ihren Platz schieben (bei der Leckerliegabe oder auch beim Futtern).
Vielleicht braucht das erstmal für die linke Hand einen Handschuh, wenn es hilft gelassen und konsequent zu bleiben.

Liebe Grüße
Karen
 
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  • #22
Also immer wieder ruhig und konsequent die Grenze setzen und zurück an ihren Platz schieben (bei der Leckerliegabe oder auch beim Futtern).
Vielleicht braucht das erstmal für die linke Hand einen Handschuh, wenn es hilft gelassen und konsequent zu bleiben.
Ich weiss gar nicht genau, was Du mir sagen willst und was das Wort "drübererziehen" heißen soll. Erziehen ist nichts Schlechtes und nichts "Unfaires" und hat ja nichts mit Strafe oder so zu tun. Ich glaube, Du verstehst mich total falsch, kann das sein?
Ich lese bei Dir gleichzeitig aber auch (wenn auch andere) Formen von Erziehungsmethoden, die Du bei mir offenbar "unfair" der Katze gegenüber findest.
Ich schiebe meinen Kater allerdings im Gegensatz zu Dir nicht weg und ich brauche erst recht keinen Handschuh 😱 dafür. Ich BIN ruhig und konsequent und meine Katzen sind nicht bissig, ich verstehe irgendwie gar nicht, was Deine Kritik mir sagen soll?
Versteh nur Bahnhof...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #23
@ Threadersteller:
sind beide Kater kastriert? Falls nicht, kann es sich um hormonell bedingtes aufkommendes Konkurrenzverhalten handeln. Auch sonst sind sie altersmäßig in der Phase des Grenzen austestens, also ruhig und gelassen aber konsequent bleiben, z.B. wie unten beschrieben.

@ JuliJana:
Da fände ich es zuerst wichtig den Hintergrund für das Verhalten zu erkennen. Natürlich kann man drübererziehen, ich finde das nur nicht fair. Da ich den Hintergrund nicht kenne, hier mal zwei Beispiele zur Veranschaulichung.

Nehmen wir an die Katze ist generell sehr hibbelig und unruhig, also mit einem leicht erregbaren Nervensystem. Dann merkt sie es gibt gleich Leckerlies, vor lauter Vorfreude ist das Nervensystem zu überfordert um ruhig zu bleiben. Da geht es nicht um sie will nicht, sie kann schlicht nicht ruhiger bleiben.
Ja, genau so einen habe ich hier, dazu noch mit einer geringen Frustrationstoleranz. Und doch, er kann sehr wohl ruhig bleiben. Das ist einfach ein Sache des richtigen "Trainings". Er kann sogar schnurrend neben unserer Katze sitzen und zuschauen, wie sie ihre Leckerchen futtert, ohne selber dranzugehen.

Wir können nun versuchen mit genug Druck gegen den inneren Druck der Katze zu halten und ein abwarten erzwingen, quasi Dominanz.
Wo um Himmels willen liest Du bei mir was von Druck und Dominanz??????
Bitte zeige mir meine Textstelle!

Doch die Leckerliegabe soll eine schöne Sache sein... Wir können also stattdessen selbst völlig ruhig und gelassen bleiben, ganz ruhig und betont unaufgeregt mit allen sprechen, um die "Energie" der Situation ruhiger zu halten,
Das mache ich auch, warum belehrst Du mich darüber?
Nur den Rest unten 👇 mache ich anders.

soviele Leckerlies in die eine Hand nehmen wie Katzen + eins. Das erste fliegt entweder für die aufgeregte Katze in eine immer gleiche Richtung weg oder wir verlieren es versehentlich etwas abseits, damit die Katze ihre Aufregung etwas kanalisieren kann durch Beschäftigung, gleichzeitig setzen wir uns hin und reichen der ersten anderen Katze ein Leckerchen auf ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger (weil dabei die übrigen Leckerlies in der Hand bleiben und die andere Hand frei bleibt), dann Katze zwei usw. Wenn nun die unruhige Katze dazwischen kommen möchte, wird sie mit der linken Hand konsequent und ruhig weggeschoben, eventuell mit einem ausschnaufen kommentiert. Bis sie dran ist und dann nicht nur ihr Leckerlie bekommt, sondern auch gelobt wird.
Ja das braucht Geduld, Wiederholungen bis für die unruhige Katze der Ablauf so verinnerlicht ist, daß ihr Nervensystem möglichst nicht mehr so hoch fährt, weil einfach der Ablauf so vorhersehbar ist, so klar und ruhig.

Oder nehmen wir an die unruhige Katze hat in ihrem Leben bevor sie bei dir ankam irgendwann gelernt "ich muß schnell sein und mich gegen alle durchsetzen, sonst bekomme ich nichts ab oder zu wenig", das ist ein echter Überlebensmechanismus und der sitzt tief, aus gutem Grund, er hat der Katze einst das Überleben in Mangelsituationen gesichert. Das ist nun zwar vorbei, es gibt keinen Mangel, doch so ein Mechanismus läßt sich nicht einfach ausschalten. Es braucht eine lange Zeit der Gegenerfahrung und das unter möglichst ruhiger, gelassener Führung mit viel Verständnis. Also immer wieder ruhig und konsequent die Grenze setzen und zurück an ihren Platz schieben (bei der Leckerliegabe oder auch beim Futtern).
Vielleicht braucht das erstmal für die linke Hand einen Handschuh, wenn es hilft gelassen und konsequent zu bleiben.

Liebe Grüße
Karen
 
  • #24
Wie verhältst Du Dich in dieser Situation, gibst Du ihm dann was oder nicht? Bleibst Du stehen oder gehst Du weg, was macht der Kater dann? Beschreib mal genauer, so ist es schwer, konkrete Tipps zu geben.
Und von den Vitaldrinks würde ich beiden eine gute Portion, auch einfach mit Nachschlag geben, viel Trinken kann ja nicht schaden.
Beim normalen Futter macht er das nicht?
Ich ziehe meine Hand weg und gebe ihm erst dann ein leckerlie wenn er aufhört anzugreifen. Das hat aber leider nichts gebracht. Das mit dem Clicker training versuche ich als nächstes, danke :) Beim normalen Futter wird er nicht übergriffig
 
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  • #25
Darf ich fragen, wo Du die Katzen her hast? Sind es Geschwister, sind sie zusammen aufgewachsen, sind es Fundtiere? Es ist sehr oft so, dass wenn eine Katze aus welchen Gründen auch immer hungern musste, als sie klein war, der Hunger-Satt-"Mechanismus" nicht mehr funktioniert. Diese Katzen haben kein Sättigungsgefühl, sie fressen, bis nichts mehr da ist. Das kann bei Dir auf beide zutreffen:

Vielleicht frisst der eine die Tages-Futterration des anderen mit auf, so dass dieser Hunger hat und Dir die Leckerchen aus der Hand reißt.

Oder umgekehrt frißt der eine Kater Dir die Leckerchen gierig aus der Hand, weil sein "Hunger-Satt-Knopf" ausgefallen ist und er generell frisst und frisst?
Ich habe meinen Kater von einer seriösen Züchterin mit 13 Wochen abgeholt, laut der Züchterin haben alle Kitten eine faire Portion bekommen. Also hungern musste er nicht. Die beiden sind keine Geschwister, beide sind von verschiedenen Züchtern aber verstehen sich mega. Da die Näpfe in meinem Zimmer stehen, habe ich (vor allem an meinen freien Tagen) einen guten Einblick drauf, wer wieviel frisst und beide essen ungefähr die selbe menge. Wenn die Näpfe leer sind, kommt eine neue Portion rein. Ich glaube das ihm die leckerlies und die Vitaldrinks einfach besonders gut schmecken und er deshalb so gierig wird. Wenn es leckerlis gibt, kriegen beide immer gleichzeitig die leckerlis (habe jeweils 2 stücke in einer hand), also wird niemand bevorzugt. Wie schon erwähnt habe, hat er erst vor kurzem damit angefangen, deshalb kann ich mir das Verhalten nicht erklären. Wenn meine Kater Futter/Leckerlies/Vitaldrinks kriegen, dann nur gleichzeitig und die selbe Portion.
 
  • #26
Hast du denn mal ausprobiert, das erste Leckerlie oder die ersten Leckerlies durch den Raum zu werfen?
Wenn dein Kater so aufgeregt und angespannt ist, kann er durch das Flitzen schon einen Teil der Energie rauslassen.
Kann ich definitiv mal ausprobieren, danke!
 
  • #27
@ JuliJana
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb du dich hier womöglich angegriffen fühlst von mir, ich habe Beispiele genannt und bin nicht davon ausgegangen, daß deine Katzen unbedingt den Beispielen entsprechen.
Der Handschuh war ein Vorschlag für Fälle wie:
"...Katze so zu erziehen, dass sie mich nicht beisst oder sich an meinen Beinen festkrallt..."

Mich haben hier (nicht von dir genannt) Methoden traurig gemacht, die in meinen Augen sehr wohl eine Bestrafung darstellen wie z.B. Leckerchen anzubieten und dann bei zu viel "Gierigkeit" der Katze wieder die Hand zu verschließen bis sie ruhig wird. D.h. man macht ein Angebot und dann nimmt man es weg, das ist nach meinem Gefühl Bestrafung ohne differenziert die Sehnsucht ="Gier", den Drang nach dem Leckerlie in seinem Urgrund sehen oder erforschen zu wollen und das meine ich mit z.B. Drübererziehen.

Es geht nicht darum Regeln oder bestimmte Erziehung generell zu verteufeln, es kommt finde ich auf die Verhältnismäßigkeit an, ob es einen gerechtfertigten Grund gibt (z.B. Herdplatten sind tabu, andere Gefahrenabwehr).
Für manche mag auch Konditionierung wie auf den Hinterbeinen stehen und die Vorderpfoten auf der Stuhllehne platzieren nett, schön oder toll sein - für mich erschließt sich da kein Sinn drin, ich finde es eher gruselig wenn eine Katze ein Leckerchen bekommen soll und wie ein Roboter erlerntes Verhalten abspult. Es entspricht einfach nicht ihrem Katzenwesen und mir fehlt da die Augenhöhe im Verständnis für gemeinsame schöne Momente - aber wie gesagt, das ist meine Sichtweise und ich bin jetzt raus hier.

Liebe Grüße
Karen
 
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  • #28
@ JuliJana
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb du dich hier womöglich angegriffen fühlst von mir, ich habe Beispiele genannt und bin nicht davon ausgegangen, daß deine Katzen unbedingt den Beispielen entsprechen.
Warum sprichst Du mich dann gezielt an, wenn Du mich gar nicht meinst??

Der Handschuh war ein Vorschlag für Fälle wie:
"...Katze so zu erziehen, dass sie mich nicht beisst oder sich an meinen Beinen festkrallt..."
Nee, also einen Handschuh hat noch nicht mal einer unserer TÄ in all den Jahren gebraucht, geschweige denn ich. Ich kann mir ehrlich gesagt, wohl im Gegensatz zu Dir, gar keine Situation vorstellen, wo ich sowas brauchen würde. Ein Vorteil von Erziehung.
Tut mir leid, dass Du davon so eine negativ behaftete Vorstellung hast.

Mich haben hier (nicht von dir genannt) Methoden traurig gemacht, die in meinen Augen sehr wohl eine Bestrafung darstellen
S. o.,?
Aber ich sehe schon, dass wir hier gar nicht auf einen Nenner kommen. 🤷
 
  • #29
Mich haben hier (nicht von dir genannt) Methoden traurig gemacht, die in meinen Augen sehr wohl eine Bestrafung darstellen wie z.B. Leckerchen anzubieten und dann bei zu viel "Gierigkeit" der Katze wieder die Hand zu verschließen bis sie ruhig wird. D.h. man macht ein Angebot und dann nimmt man es weg, das ist nach meinem Gefühl Bestrafung ohne differenziert die Sehnsucht ="Gier", den Drang nach dem Leckerlie in seinem Urgrund sehen oder erforschen zu wollen und das meine ich mit z.B. Drübererziehen.

Ich kann nicht nachvollziehen das es dich traurig macht wenn die Katze ihr Leckerli erst bekommt wenn sie es nicht mehr mit Krallen und Zähnen einfordert.
Insbesondere wenn man Medikamente geben muss ist es von nöten das man der Katze ein Leckerli aus der Hand geben muss.
Und da ist es doch für alle Beteiligten angenehmer wenn dieses ohne Handschuhe funktioniert.

Traurig würde ich es finden wenn man die Sache beläst wie sie ist und der Katze halt kein Leckerli mehr gibt, da das für einen selber unangenehm wird.

Ich muss meine Kitty auch ausbremsen wenn es um Leckerlis geht.
Nicht um sie zu strafen sondern damit es für uns beide ein angenehmes Erlebnis ist.
Und sie versteht es (mittlerweile ganz genau wenn ich die Hand wieder wegnehme und ihr "vorsichtig" sage.
Da kann ich mir sicher sein das sie beim nächsten Versuch (der natürlich direkt kommt) auch vorsichtig ist.
 
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  • #30
ich finde es eher gruselig wenn eine Katze ein Leckerchen bekommen soll und wie ein Roboter erlerntes Verhalten abspult. Es entspricht einfach nicht ihrem Katzenwesen und mir fehlt da die Augenhöhe im Verständnis für gemeinsame schöne Momente - aber wie gesagt, das ist meine Sichtweise und ich bin jetzt raus hier.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass erlerntes Verhalten für Tier und Mensch zu mehr Vertrauen und Sicherheit und somit zu weniger Stress führen kann. Viele kleine Schritte wie z.B. „komm“, „geh dort hin“, „warte“, etc. kann z.B. ins Transportboxtraining übertragen werden und hilft gerade unsicheren, scheuen oder misstrauischen Tieren, dem stressfreier zu begegnen. Meine vier Jungs machen das gerne, obwohl sie sich dem, da Freigänger, jederzeit entziehen könnten. Für sie dann wohl doch eine schöne Zeit, die sie da mit mir verbringen.

Zudem habe ich den Eindruck, dass meine Jungs und ich dadurch einen gemeinsamen „Kommunikationskanal“ aufgebaut haben und ich ihnen sehr unkompliziert signalisieren kann, wenn ich gerade was ganz besonders toll oder eben nicht so toll finde - und sie auch mir ☺️.

Es liest sich für mich so, dass du das einfach noch nie versucht hast. Vielleicht magst es ja doch mal versuchen? Vielleicht gewinnst dann auch neue Erkenntnisse
 
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  • #31
Mich haben hier (nicht von dir genannt) Methoden traurig gemacht, die in meinen Augen sehr wohl eine Bestrafung darstellen wie z.B. Leckerchen anzubieten und dann bei zu viel "Gierigkeit" der Katze wieder die Hand zu verschließen bis sie ruhig wird. D.h. man macht ein Angebot und dann nimmt man es weg, das ist nach meinem Gefühl Bestrafung ohne differenziert die Sehnsucht ="Gier", den Drang nach dem Leckerlie in seinem Urgrund sehen oder erforschen zu wollen und das meine ich mit z.B. Drübererziehen.

Dann würde mich jetzt doch mal interessieren, wie DU in so einem Fall vorgehst. Katze soll Leckerchen bekommen und beisst Dir vor lauter Ungeduld in die Hand.
Und was machst Du dann, wie gehst Du weiter vor? Wie bringst Du der Katze bei zu warten bzw. nicht zu beissen?
Bzw. wie erforschst Du in der jeweiligen Situation, warum die Katze jetzt so reagiert?
 
  • #32
Für manche mag auch Konditionierung wie auf den Hinterbeinen stehen und die Vorderpfoten auf der Stuhllehne platzieren nett, schön oder toll sein - für mich erschließt sich da kein Sinn drin, ich finde es eher gruselig wenn eine Katze ein Leckerchen bekommen soll und wie ein Roboter erlerntes Verhalten abspult. Es entspricht einfach nicht ihrem Katzenwesen und mir fehlt da die Augenhöhe im Verständnis für gemeinsame schöne Momente - aber wie gesagt, das ist meine Sichtweise und ich bin jetzt raus hier.
Alleine die Tatsache, dass eine Katze ein Leckerchen als ein Leckerchen ansieht, ist ja schon ein konditioniertes Verhalten. Die meisten Katzen, die ich aufnehme, kennen gar keine Leckerchen und ich habe früher den Fehler - und ja, es war ein Fehler! - gemacht, dass ich sie auch nicht auf Leckerchen "angelernt" habe. Meine Avatar-Katze Törtchen, die im Februar 2023 an ihrer HCM gestorben ist, musste morgens und abends je acht Medikamente nehmen und ich habe mir sehnlichst gewünscht, ich hätte sie auf Leckerchen konditioniert, denn ich hatte die allergrößten Schwierigkeiten, die Tabletten in sie reinzukriegen.

Natürlich muss man einen Katze eine Katze sein lassen und wir lieben unsere Süßen ja gerade dafür, dass sie eben nicht wie ein Hund hören, aber wenn sie bestimmte Dinge nicht erlernen wollten, würden sie es auch nicht tun. Insofern klettern sie ja freiwillig auf Stühle und legen ihre Pfoten auf die Lehne. Das tun sie ja nicht unter Zwang. Ich jedenfalls musste sehr schmunzeln, als ich das gelesen habe und kam nicht auf den Gedanken, wie schrecklich, die Katze tut, was Wasabikitten will. Wollte sie das nicht, würde sie es nicht tun und gerade in Sachen Tierarzttraining hat ein konditioniertes Verhalten extrem große Vorteile. Für die Katze! Denn sie hat wesentlich weniger Stress dadurch. Man lese und arbeite nach dem Buch "Tierarzttraining für Katzen" von Christine Hauschild und habe dann die tiefenentspannte Katze beim Tierarzt - das ist äußert sinnvoll (na gut, es ist mir noch nicht so ganz gelungen... räusper)! Und es ist doch genial, wenn eine Katze wie die von Baldessarini die Tabletten wie Leckerlie aus der Hand nimmt, weil sie es so gelernt hat! Es ist übrigens auch eine Konditionierung, wenn man seine Katze ruft und sie kommt, darüber regt sich aber keiner auf.

Wenn ein Kater wie der von mxrvx48 so extrem auf die Leckerchen anspringt, sollte man das mMn schon in die ruhigeren Wege leiten. Da der Kater vom Züchter kommt und in seiner Vergangenheit und vor allem auch in seinem jetzigen Leben alles in Ordnung zu sein scheint, neige ich dazu, es als eine hormonelle Sache anzusehen, Dominanzgehabe in der Vorkastrationsphase, denn als kleines Kätzchen hat er dieses Verhalten ja offenbar nicht gezeigt. Damit hat man den vermutlichen Auslöser. Ob es doch etwas anderes sein könnte, müsste mxrvx48 herausfinden. Wenn es meine wären, würde die beiden demnächst kastrieren lassen, bevor sie auf die Idee kommen, dem jeweils anderen per Markieren zu zeigen, wer der Chef im Hause ist. Das passiert da möglicherweise nämlich gerade auf dem Wege der Leckerchen-Gier und könnte sich ausweiten. Es gab ja hier viele gute Tipps. Bei mir gibt es jetzt seit einerm Jahr auch Leckerchen, die Katzen bekommen sie aber nicht gemeinsam, bei uns verteilen sich die Katzen im Haus und Garten und hängen nicht zusammen ab und weil auch nicht jeder alles mag (und zwei Katzen mögen auch gar keine, keine Snacks, keine weichen Stangen, keine Schlecks). Ich verteile die Leckerchen gerecht, aber an jede Katze einzeln, ohne dass eine andere dabei ist und verbinde das mit Streicheleinheiten. So gibt es keinen Streit und keine Gier.
 
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  • #33
So, späte Rückmeldung zum Thema.
Es gibt Katzen, die einfach nicht an Leckerlies interessiert sind, das hat nach meiner Erfahrung nicht damit zu tun eine Verbindung dazu aufzubauen, sie finden sie einfach nicht interessant oder nehmen nur ganz bestimmte Sorten.

Ungeduldige Katzen bei der Leckerlie-Vergabe (bei mir nie aus der Hand, sondern zur freien Verfügung vor der Katze abgelegt), werden von mir einfach auf ihren Platz bzw. weggeschoben bis sie dran sind (falls sechs Katzen sich gleichzeitig versammeln), weil jede Einzelne ihren Raum und Platz haben soll, um störungsfrei sich ihren Leckerlies zu widmen und ich nur nacheinander verteilen kann. So ist das auch bei der Futtertellerverteilung zweimal am Tag, jede Katze hat einen Platz, den sie sich mal ausgesucht hat und wird dort mit ihrem Futterteller bedacht, nacheinander natürlich. Und erst wenn sie diesen Platz freiwillig, ohne Druck von anderen Katzen, verläßt, ist dieser Teller freigegeben für andere, die Tellertourismus machen. Daß dabei jede ihren "Raum" behält, merken Neuzugänge durch Grenzen setzen (ich halte energetisch die Grenze und wenn das anfangs nicht reicht, gehe ich mit Zeichen oder als Blockade dazwischen, so wie es Katzen untereinander tun, nur haben ich eben auch Katzen, die sich zu leicht gestört fühlen und dann lieber gehen als ihren Teller zu verteidigen und z.B. ihr geliebtes Filetfutter aufgeben), dabei geht es nur darum die Grenzen der anderen einzuhalten, d.h. deren Platz zu akzeptieren. Möchte nun einer sich frei bewegen und steht vom eigenen Teller auf, dann darf er das natürlich, aber eben nicht die Gefährten bedrängen. Etwas was für die meisten Katzen von sich aus selbstverständlich ist, aber für Katzen aus Mangelsituationen, die überlebt haben, weil sie die schnellsten im Futtersichern waren, eben eine neue Erfahrung ist. Die Zeichen sind nichts erlerntes, sie ergeben sich aus dem energetischen Kontext, so wie jeder automatisch eine Hand in Stopp-Symbolik versteht, so verstehen das auch Katzen, automatisch, weil das Zeichen seiner Energie gleicht.

Miteinander sein, Zugewandtheit, Authenzität und Vertrauen, Verbindung ist begingungslos, es braucht keine Leckerlies. Leckerlies werden verteilt ohne Bedingungen und an alle in gleichem Maß. Wir kommunizieren sehr viel auf energetischer Ebene, über Gedankenbilder, über Körpersprache und weniger verbal.
Konditionierung mag ich nicht, sie macht ein Wesen unnötig unfrei. Ob eine bestimmte Aktion so freiwillig ist, auch wenn die Katze sie bereitwillig ausführt, doch nur, weil sie ein Leckerlie dafür erwartet? Für mich fühlt sich das nicht wirklich freiwillig und schön an, die Katze tut etwas was wir möchten - aber nur weil wir das Leckerlie daran knüpfen. "Du machst was ich möchte und dafür bekommst du etwas, was du magst" warum muß sie etwas dafür tun? Warum soll sie es nicht einfach so bekommen.
Das ist wie ein Tausch, "ich mag dich für das was ich von dir bekomme", so laufen zwar viele Beziehungen unter Menschen, doch das macht sie nicht erstrebenswerter und ich möchte zu keinem Wesen eine solche "Beziehung" führen, Verbindung und Verbundenheit gedeihen auf anderer Ebene.

Die tiefenentspannte Katze beim Tierarzt hängt nach meiner Erfahrung von vielem ab, sehr von unserer Beziehung zu ihr, vom Wesenstyp der Katze und von unserer Möglichkeit ihr einen sicheren Raum zu halten. Und auch von ihren bisherigen Erlebnissen die damit verknüpft sind. Und vom Tierarzt selbst und auch der Ausstrahlung seiner Praxis. Aber eine Katze ohne jegliches Grundvertrauen, die bedingt durch ihr Vorleben auch keines mehr erreicht, wird aber eh kein Training zu einer entspannten Katze beim Tierarzt machen - das ganze Nervensystem rutscht in die komplette Deregulation und dann greift quasi nur noch das innere Überlebensprogramm der Katze. Zum Glück sind es die Ausnahmefälle.

Liebe Grüße
Karen
 
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  • #35
Ungeduldige Katzen bei der Leckerlie-Vergabe (bei mir nie aus der Hand, sondern zur freien Verfügung vor der Katze abgelegt), werden von mir einfach auf ihren Platz bzw. weggeschoben

Konditionierung mag ich nicht, sie macht ein Wesen unnötig unfrei
Diese beiden Aussagen kriege ich nicht ganz zusammen. 🤔 Erziehung mittels schlichten Wortsignalen findest Du doof, aber Wegschieben der Katze ist stattdessen pädagogisch wertvoll? Versteh ich nicht.
Ich persönlich schiebe hier keine Katze rum, ich mache das verbal, klappt sehr gut und sowohl das übliche Futter als auch Leckerchen und begehrtes Spielzeug werden hier friedlich geteilt. Dass ich überhaupt noch was sagen muss, kommt mittlerweile eher selten vor.
Aber Du hast uns jetzt immer noch nicht verraten, was Du machen würdest, wenn eine Katze beim Leckerchen geben in Deine Hand beisst oder kratzt, um schneller an die Leckerchen zu kommen? Das war ja eigentlich die Ausgangsfrage.
 

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