CatzWhisper
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- 4. Oktober 2014
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- Berlin
@ Threadersteller:
sind beide Kater kastriert? Falls nicht, kann es sich um hormonell bedingtes aufkommendes Konkurrenzverhalten handeln. Auch sonst sind sie altersmäßig in der Phase des Grenzen austestens, also ruhig und gelassen aber konsequent bleiben, z.B. wie unten beschrieben.
@ JuliJana:
Da fände ich es zuerst wichtig den Hintergrund für das Verhalten zu erkennen. Natürlich kann man drübererziehen, ich finde das nur nicht fair. Da ich den Hintergrund nicht kenne, hier mal zwei Beispiele zur Veranschaulichung.
Nehmen wir an die Katze ist generell sehr hibbelig und unruhig, also mit einem leicht erregbaren Nervensystem. Dann merkt sie es gibt gleich Leckerlies, vor lauter Vorfreude ist das Nervensystem zu überfordert um ruhig zu bleiben. Da geht es nicht um sie will nicht, sie kann schlicht nicht ruhiger bleiben.
Wir können nun versuchen mit genug Druck gegen den inneren Druck der Katze zu halten und ein abwarten erzwingen, quasi Dominanz. Doch die Leckerliegabe soll eine schöne Sache sein... Wir können also stattdessen selbst völlig ruhig und gelassen bleiben, ganz ruhig und betont unaufgeregt mit allen sprechen, um die "Energie" der Situation ruhiger zu halten, soviele Leckerlies in die eine Hand nehmen wie Katzen + eins. Das erste fliegt entweder für die aufgeregte Katze in eine immer gleiche Richtung weg oder wir verlieren es versehentlich etwas abseits, damit die Katze ihre Aufregung etwas kanalisieren kann durch Beschäftigung, gleichzeitig setzen wir uns hin und reichen der ersten anderen Katze ein Leckerchen auf ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger (weil dabei die übrigen Leckerlies in der Hand bleiben und die andere Hand frei bleibt), dann Katze zwei usw. Wenn nun die unruhige Katze dazwischen kommen möchte, wird sie mit der linken Hand konsequent und ruhig weggeschoben, eventuell mit einem ausschnaufen kommentiert. Bis sie dran ist und dann nicht nur ihr Leckerlie bekommt, sondern auch gelobt wird.
Ja das braucht Geduld, Wiederholungen bis für die unruhige Katze der Ablauf so verinnerlicht ist, daß ihr Nervensystem möglichst nicht mehr so hoch fährt, weil einfach der Ablauf so vorhersehbar ist, so klar und ruhig.
Oder nehmen wir an die unruhige Katze hat in ihrem Leben bevor sie bei dir ankam irgendwann gelernt "ich muß schnell sein und mich gegen alle durchsetzen, sonst bekomme ich nichts ab oder zu wenig", das ist ein echter Überlebensmechanismus und der sitzt tief, aus gutem Grund, er hat der Katze einst das Überleben in Mangelsituationen gesichert. Das ist nun zwar vorbei, es gibt keinen Mangel, doch so ein Mechanismus läßt sich nicht einfach ausschalten. Es braucht eine lange Zeit der Gegenerfahrung und das unter möglichst ruhiger, gelassener Führung mit viel Verständnis. Also immer wieder ruhig und konsequent die Grenze setzen und zurück an ihren Platz schieben (bei der Leckerliegabe oder auch beim Futtern).
Vielleicht braucht das erstmal für die linke Hand einen Handschuh, wenn es hilft gelassen und konsequent zu bleiben.
Liebe Grüße
Karen
sind beide Kater kastriert? Falls nicht, kann es sich um hormonell bedingtes aufkommendes Konkurrenzverhalten handeln. Auch sonst sind sie altersmäßig in der Phase des Grenzen austestens, also ruhig und gelassen aber konsequent bleiben, z.B. wie unten beschrieben.
@ JuliJana:
Da fände ich es zuerst wichtig den Hintergrund für das Verhalten zu erkennen. Natürlich kann man drübererziehen, ich finde das nur nicht fair. Da ich den Hintergrund nicht kenne, hier mal zwei Beispiele zur Veranschaulichung.
Nehmen wir an die Katze ist generell sehr hibbelig und unruhig, also mit einem leicht erregbaren Nervensystem. Dann merkt sie es gibt gleich Leckerlies, vor lauter Vorfreude ist das Nervensystem zu überfordert um ruhig zu bleiben. Da geht es nicht um sie will nicht, sie kann schlicht nicht ruhiger bleiben.
Wir können nun versuchen mit genug Druck gegen den inneren Druck der Katze zu halten und ein abwarten erzwingen, quasi Dominanz. Doch die Leckerliegabe soll eine schöne Sache sein... Wir können also stattdessen selbst völlig ruhig und gelassen bleiben, ganz ruhig und betont unaufgeregt mit allen sprechen, um die "Energie" der Situation ruhiger zu halten, soviele Leckerlies in die eine Hand nehmen wie Katzen + eins. Das erste fliegt entweder für die aufgeregte Katze in eine immer gleiche Richtung weg oder wir verlieren es versehentlich etwas abseits, damit die Katze ihre Aufregung etwas kanalisieren kann durch Beschäftigung, gleichzeitig setzen wir uns hin und reichen der ersten anderen Katze ein Leckerchen auf ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger (weil dabei die übrigen Leckerlies in der Hand bleiben und die andere Hand frei bleibt), dann Katze zwei usw. Wenn nun die unruhige Katze dazwischen kommen möchte, wird sie mit der linken Hand konsequent und ruhig weggeschoben, eventuell mit einem ausschnaufen kommentiert. Bis sie dran ist und dann nicht nur ihr Leckerlie bekommt, sondern auch gelobt wird.
Ja das braucht Geduld, Wiederholungen bis für die unruhige Katze der Ablauf so verinnerlicht ist, daß ihr Nervensystem möglichst nicht mehr so hoch fährt, weil einfach der Ablauf so vorhersehbar ist, so klar und ruhig.
Oder nehmen wir an die unruhige Katze hat in ihrem Leben bevor sie bei dir ankam irgendwann gelernt "ich muß schnell sein und mich gegen alle durchsetzen, sonst bekomme ich nichts ab oder zu wenig", das ist ein echter Überlebensmechanismus und der sitzt tief, aus gutem Grund, er hat der Katze einst das Überleben in Mangelsituationen gesichert. Das ist nun zwar vorbei, es gibt keinen Mangel, doch so ein Mechanismus läßt sich nicht einfach ausschalten. Es braucht eine lange Zeit der Gegenerfahrung und das unter möglichst ruhiger, gelassener Führung mit viel Verständnis. Also immer wieder ruhig und konsequent die Grenze setzen und zurück an ihren Platz schieben (bei der Leckerliegabe oder auch beim Futtern).
Vielleicht braucht das erstmal für die linke Hand einen Handschuh, wenn es hilft gelassen und konsequent zu bleiben.
Liebe Grüße
Karen